Wie damals

  • Ich wollte es ausprobieren, mal wieder wie damals zu knipsen. Neulich habe ich zwei Filme gekauft (Agfa, 200, 24) und zwei Knopfzellen und bin dann mit einer alten Kamera losgelaufen. Hat Spaß gemacht.


    Danach schnell in einer Drogerie entwickeln und scannen lassen. Die Vorfreude dauerte ganze vier Tage. Über Qualität der Entwicklung und darüber, dass die Scans nur 1600 Pixel groß sind, braucht man keine Worte zu verschwenden. War wohl eine Drogerie, die das wer weiß wohin schickt.


    Angesichts der Tatsachen, dass ich die Kamera nicht kannte (ein Flohmarktfund) und dass ich nur 48 Mal auslösen konnte, bilde ich mir ein, dass die Ausbeute nicht so schlecht war. Hier das Foto, mit dem ich am meisten zufrieden war (keine Bearbeitung außer zuschneiden, verkleinern und ein ganz kleines bisschen Rauschen entfernen):



    Demnächst habe ich vor, mit einem schwarz-weißen Film dasselbe zu machen. Einfach mal ‘back to basics‘ und ein bisschen spielen. Ein Spiel, das ich empfehlen würde...

  • Ich finde das sehr spannend, was du da gemacht hast und dein Bild kann sich auch mehr als sehenlassen.


    Meine vorletzte analoge Cam (Oly mju II mit dem 35/2.8) habe ich vor kurzem recht günstig verkauft und jetzt habe ich noch eine Bessa R mit dem 15/4.5, 28/1.9 und dem 50/1.5. Das bringe ich nicht übers Herz herzugeben. Aber für mich ist der analoge Zug endgültig durch und vorbei. Allein der Aufwand mit den Filmen/Entwickeln...


    Letztlich hoffe ich immer noch, dass es eines Tages eine einfache und unkomplizierte digitale Vollformat geben wird (gerne mit Messsucher, aber Leica ist def. vieeeeel zu teuer), auf die ich meine Objektive einfach draufschrauben kann... :smile:

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Jawohl, es gibt auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung für analoges Vollformat (wenngleich DAEX´ Bild in diesem Fall wohl
    mit crop 2 entstanden ist).
    Die Bessa würde ich aufheben bis irgendwer den Body mit 24x36 Sensor anbietet der Dir gefällt.
    Und der bezahlbar ist.
    Bis dahin wären zumindest die 15mm Heliar-Bilder noch den einen oder anderen Einsatz des Filmgerätes wert ;)

  • Fotografieren ist für mich nur ein nebenbei Hobby. Aber ich kenne auch noch die Rollfilme. Erst mußte man Alles noch manuell drehen. Später machte es sssss...., es gab Automatic. Auf die Entwicklung eines Farbfilm's mußte man in der DDR 4 bis 6 Wochen warten. Toller Rückblick.

  • Und aktuell gibt es das beste Filmmaterial aller Zeiten und Du kannst mit einem einfachen Chemieset
    selbst entwickeln. Ohne Labor und großen Aufwand. Es gibt Analogfotografen die schneller entwickeln und
    scannen als manch anderer seine RAW-Daten bearbeitet :smile:

  • Danke für die interessanten und netten Kommentare. Mir geht es vor allem darum, ein bisschen zu üben. Irgendwie ist es für mich eine Herausforderung, ohne die ganzen elektronischen Hilfen etwas „Gescheites“ zu machen. Vor ein paar Jahren habe ich die Kamera gesehen, mit der Bresson fotografiert hat und dachte mir, das war echt eine Leistung…

  • Ich wollte es ausprobieren ... die Ausbeute nicht so schlecht ... Ein Spiel, das ich empfehlen würde...


    Das kann ich nur unterstreichen. Sicher ist es anders aber bald noch interessanter finde ich die Erkenntnis, wie wenig
    es dann letztendlich doch braucht um zu einem guten Bild zu kommen :cheers:

  • Danke für die interessanten und netten Kommentare. Mir geht es vor allem darum, ein bisschen zu üben. Irgendwie ist es für mich eine Herausforderung, ohne die ganzen elektronischen Hilfen etwas „Gescheites“ zu machen. Vor ein paar Jahren habe ich die Kamera gesehen, mit der Bresson fotografiert hat und dachte mir, das war echt eine Leistung…

    Nebenbei wurde hier ein für mich tolles Motiv erwischt. Die vielen Stahlnieten schaut man als ehemals gelernter Stahlbauer ganz anders an.


    Für diesen Vorgang werden drei Personen gebraucht, von denen eine den Niet in einem Holzkohlenfeuer erwärmt und diese der zweiten Person zureicht oder in einen Fangeimer aus Blech zuwirft, diese steckt den warmen Niet mit einer Zange durch das Nietloch und drückt den Kopf mit dem Setzeisen fest. Der eigentliche Nieter auf der anderen Seite bearbeitet wie oben beschrieben mit dem Nietzieher und dem zweiten Setzeisen den anderen Kopf.
    Nietvorgang – Wikipedia

  • ..wie wenig es dann letztendlich doch braucht um zu einem guten Bild zu kommen ..

    schön und gut, wurde ja hier diskutiert:
    Leica M (Typ 262)


    Ich kann mich dem sehr gut anschließen, ich hätte gerne einen (relativ kleinen) Body, Blende, Zeit und ISO, das wär's dann aber auch, mit einem einfachsten Belichtungsmesser. Bzgl. BW ein 35-er, lieber 28-er, das reicht. Sogar mit dem Heliar 15mm habe ich schon ganze Urlaube alleine ohne ein anderes Objektiv bestritten - es war wunderbar. Auf den Luxus eines Displays möchte ich heute allerdings nicht mehr verzichten: Wie angenehm ist es doch, ohne die Daten auf ein Tablet o.a. laden zu müssen, die Bilder abends (im Hotel oder wo anders..) nochmals schnell Revue passieren zu lassen ;) . Zur Belichtungskontrolle bräuchte ich keine Display :cool: .

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Analoge Fotografie hat verschiedenste Vorteile. Heute findet man auf fast jedem Flohmarkt alte Aufnahmen. Die reichen oft bis in die 1900er-Jahre zurück. Man hat zwar meist keinen persönlichen Bezug zu den Aufnahmen, aber nach fast 120 Jahren ist noch etwas da. Man kann es auch noch mit neuer Technik reproduzieren.


    Was man von unseren Aufnahmen aus der Jetzt-Zeit noch in 120 Jahren findet, dürfte sehr gering sein.


    Auch ist die "Fan-Gemeinde" doch größer als gedacht. Bei unserer Betriebssportgruppe gibt es eine Abteilung Fotografie. Sie haben noch eine richtige Dunkelkammer mit allem Drum und Dran. Also Filme selbst entwickeln (Farbe und S/W), Belichten und Fotos entwickeln.


    Ich habe sie ein paar mal besucht und war begeistert. Leider habe ich keine entsprechende Kamera mehr. Probieren würde ich das schon gern. Als wir noch analog waren, hatte mich das seiner Zeit nicht so interessiert. Damals war klar, nach 36 - 38 Aufnahmen (je nach Geschick beim Einfädeln) war Schluss, Film zurück und neuen einlegen. Dann ab zum Fotoladen und entwickeln lassen.
    Durch die Digitalisierung sind leider viele Fotogeschäfte verschwunden. Gefühlt konnte man früher fast an jeder Ecke in einem Fotogeschäft Filme kaufen. In Berlin gab es mal "Foto-Wegert". Wenn ich so in meine alten Fotokisten schaue, sehe ich fast ausschließlich Fototaschen von denen und heute sind sie komplett verschwunden. Schade.