Gibt es hier Altglas-Adaptierer?

  • Angeregt von Deinen Fotos, habe ich eben in der Bucht das 25 1,4 geordert. Mit C-Mountadapter für sage und schreibe 21,30 €. Ich wusste gar nicht, dass das so eine "Kostbarkeit" ist. :razz:


    Ich hab, wie ich ganz am Anfang schrieb, die zwei Objektive auf amazon für 70 Euro gekauft. Das war aber vor drei Jahren. Jetzt sind diese Linsen offensichtlich noch günstiger.


    Danke für diesen Tread, hätte sonst nicht damit angefangen.


    Nichts zu danken! :cool:

  • Ich denke nahezu alle Nutzer der Sony A-Serie nutzen gelegentlich adaptiertes Glas (teils Altglas, teils moderne Linsen verschiedener Hersteller).


    Bei mir ist es so, dass meine A7R ausschließlich mit Altglas von Minolta betrieben wird. Aktuelle Linsen von Sony nutze ich überhaupt nicht, da ich einfach nicht bereit bin, mehrere Tausend Euro für Objektive auszugeben, die es - meiner Meinung nach - niemals wert sind. Die guten alten Minolta Rokkore sind - wenn man die richtigen Linsen-Rechnungen auswählt - erstklassig. Man sollte sich allerdings auskennen, welche Rechnungen gut sind und welche weniger. Die Unterschiede sind groß. Ansonsten sind auch die AI-(S) Nikkore zu empfehlen. Ebenso manche manuelle Canon-Gläser.


    Am MFT (OM-D) nutze ich allerdings ausschließlich die modernen Linsen, da für mich sowohl der Verlängerungsfaktor, als auch die enormen Anforderungen des dicht gepackten Sensors dagegen sprechen. Zudem hat meine alte OM-D kein Peaking, daher ist das Scharfstellen bei offener Blende eher ein Glücksspiel.


    Am 36MP Vollformat der 7R liefert z.B. ein Rokkor MC 50mm 1.4 erstklassige Ergebnisse (ab F. 2,0 bereits sehr schön, aber auch 1.4 absolut brauchbar) die sich wirklich mit modernen Rechnungen messen können - am MFT dagegen muss man schon sehr abblenden.


    Für mich persönlich ist der Reiz gerade an der OM-D Altglas zu adaptieren gleich Null. An der Sony dagegen ist das eine grandiose Sache.

  • Ich war heute mit der Canon 7d und dem Jupiter 9 unterwegs. Erstaunlich, wie groß der Unterschied zwischen Blende 2 und 2.8 ist. Blende 2 scheint einen auf Monet machen zu wollen, allerdings leidet die Schärfe ganz schön. Ab Blende 2.8 ist die Schärfe ok, das Bokeh dann aber ganz "normal" und gleichmäßig.


    Ebenfalls bei 2.0


    Mir macht es viel Spaß, mit den alten Schätzchen herumzuprobieren - bessere Bilder mache ich damit vermutlich nicht ;)

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • Hi Heiko!


    Ich denke nahezu alle Nutzer der Sony A-Serie nutzen gelegentlich adaptiertes Glas (teils Altglas, teils moderne Linsen verschiedener Hersteller).


    Bei mir ist es so, dass meine A7R ausschließlich mit Altglas von Minolta betrieben wird. Aktuelle Linsen von Sony nutze ich überhaupt nicht, da ich einfach nicht bereit bin, mehrere Tausend Euro für Objektive auszugeben, die es - meiner Meinung nach - niemals wert sind. Die guten alten Minolta Rokkore sind - wenn man die richtigen Linsen-Rechnungen auswählt - erstklassig. Man sollte sich allerdings auskennen, welche Rechnungen gut sind und welche weniger. Die Unterschiede sind groß. Ansonsten sind auch die AI-(S) Nikkore zu empfehlen. Ebenso manche manuelle Canon-Gläser.


    Am MFT (OM-D) nutze ich allerdings ausschließlich die modernen Linsen, da für mich sowohl der Verlängerungsfaktor, als auch die enormen Anforderungen des dicht gepackten Sensors dagegen sprechen. Zudem hat meine alte OM-D kein Peaking, daher ist das Scharfstellen bei offener Blende eher ein Glücksspiel.


    Der Verlängerungsfaktor macht es schwer gut Objektive zu finden, welche an MFT die Rolle eines Weitwinkel übernehmen können. Dafür kann man für wenig Geld alle möglichen Tele-Brennweiten (sogar besonders lange Tele-Brennweiten, die an anderen Formaten sündhaft teuer wären) abdecken.


    Die Anforderungen der kleinen Pixel werden oft gnadenlos überschätzt. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, hat meine OMD E-M10 dieselbe Pixeldichte wie eine Vollformat-Kamera mit 61MP. Trotzdem schafft es sogar das billige 50mm f/1.4 C-mount Objektiv eine erstaunlich gute Schärfe zu liefern schon bei Offenblende. Hier ein Beispiel:



    100% Crop:



    Und das mit Standardschärfung in LR --> Amount 25, Radius 1 und Detail 25. Es geht also noch mehr.


    Was Focus-Peaking anbelangt, finde ich es ein bisschen überbewertet, zumindest wenn man adaptiert. Das liegt daran, dass viele dieser alten Linsen oder Linsen die für gänzlich andere Geräte/Formate (z.B. Überwachungskameras) gedacht sind, oft starke CAs oder Fringing haben, was die Genauigkeit des Focus-Peaking erheblich reduziert. Es wird vieles als scharf angezeigt was eigentlich gar nicht scharf ist. Deswegen verwende ich Focus-Peaking nur wenn es schnell gehen soll und die 10x-Vergrößerung wenn ich Zeit habe und maximale Schärfe haben möchte.


    Am 36MP Vollformat der 7R liefert z.B. ein Rokkor MC 50mm 1.4 erstklassige Ergebnisse (ab F. 2,0 bereits sehr schön, aber auch 1.4 absolut brauchbar) die sich wirklich mit modernen Rechnungen messen können - am MFT dagegen muss man schon sehr abblenden.


    Für mich persönlich ist der Reiz gerade an der OM-D Altglas zu adaptieren gleich Null. An der Sony dagegen ist das eine grandiose Sache.

    Ich vermute dass alte SLR Objektive kaum Reserven haben, wenn man sie an Spiegellosen mit kleinerem Sensor verwendet. Würde man ein Leica, Voigtländer oder Zeiss Objektiv für Messucherkameras drauf schrauben, sähe die Sache ganz anders aus.

  • Würde man ein Leica, Voigtländer oder Zeiss Objektiv für Messucherkameras drauf schrauben, sähe die Sache ganz anders aus.

    Nein, im Gegenteil. Die Messucher-Objektive beispielsweise der Leica M versagen in den Randbereichen und den Ecken furchtbar an den modernen Vollformat-Sensoren - der Abstand zum Sensor ist für eine ordentliche Randleistung zu gering. Leica hat deshalb den Sensor der M extra dafür optimiert. Somit empfielt es sich für Sony A-User eher Leica R-Objektive für die damalige R-Reihe zu verwenden.


    Leica R-Gläser sind teilweise identisch mit den Minolta Rokkoren, da viele Optiken für Leica bei Minolta gebaut wurden (exakt gleiche Rechnungen - Unterschiede nur beim Gehäuse). Bei Leica hatte man beispielsweise kein WW Objektiv - somit wurde das computerberechnete Rokkor 24mm als Leitz übernommen. Ebenso alle Vario Objektive oder auch einzelne andere Festbrennweiten.


  • Nein, im Gegenteil. Die Messucher-Objektive beispielsweise der Leica M versagen in den Randbereichen und den Ecken furchtbar an den modernen Vollformat-Sensoren.
    Leica hat deshalb den Sensor der M extra dafür optimiert. Somit empfielt es sich für Sony A-User eher Leica R-Objektive für die damalige R-Reihe zu verwenden.
    Leica R-Gläser sind teilweise identisch mit den Minolta Rokkoren, da viele Optiken für Leica bei Minolta gebaut wurden (exakt gleiche Rechnungen - Unterschiede nur beim Gehäuse). Bei Leica hatte man beispielsweise kein WW Objektiv - somit wurde das computerberechnete Rokkor 24mm als Leitz übernommen. Ebenso alle Vario Objektive oder auch einzelne andere Festbrennweiten.

    Ich bezog mich auf MFT. Deswegen schrieb ich "wenn man sie an Spiegellosen mit kleinerem Sensor verwendet." Weil du ja meintest, dass man das Rokkor an MFT sehr weit abblenden muss.


    In Sachen Sony E kenne ich mich nicht so genau aus. Hab aber gelesen, dass hauptsächlich Weitwinkel-Objektive Probleme bereiten.

  • So, bin wieder da mit einigen neuen Bildern.


    25mm f/1.4 CCTV C-mount





    50mm f/1.4 CCTV C-mount




    Ich habe übrigens auf meinem Blog einen recht umfangreichen Testbericht zum 50mm f/1.4 C-mount Objektiv gepostet. Wer vor 3 Seiten Text (auf Englisch) nicht zurückschreckt findet ihn hier.


    Gute Nacht allerseits!

  • Als Effekt-Glas richtig cool, ist mal was ganz Anderes.


    Auf Dauer bzw. für normale Zwecke wären mir die enormen Randunschärfen und der Tunnel durch die Vignettierung allerdings dann doch zu stark. Das Bokeh wirkt sehr unruhig - mir persönlich dann doch schon zu extrem (finde es sehr anstrengend, länger hinzuschauen).

  • Ich meine das 25/1.4. Besonders beim zweiten Hundebild sieht es aus, als ob der Hund herumgewirbelt wird.... oder so ähnlich - kann es nicht anders beschreiben.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass man damit ganz interessante Portraits machen kann (mit einem nicht zu kontrastreichen Hintergrund). Erinnert mich etwas an meine Versuche mit einem alten defekten Objektiv, das ich am Rand mit Vaseline beschmiert hatte, um solch einen Effekt zu erzielen...


    Mein derzeitiges Lieblingsobjektiv an der 7R ist übrigens mein neu erworbenes Rokkor MC 35 / 1.8. Vor einigen Monaten hatte ich bereits ein solches Objektiv, das allerdings scheinbar einen Defekt aufwies. Mein "neues" ist nun definitiv in absolut neuwertigem Zustand ohne Dezentrierung oder komische Bildfeldwölbung (letzteres war der Defekt, den mein früheres Exemplar hatte). Es erreicht bereits bei offener Blende eine Schärfe bis an die Ränder des KB-Sensors. Der Kontrast ist ab Blende 2.8 bereits sehr gut.
    Nun kann ich wirklich nachvollziehen, warum dieses Glas seit 40 Jahren so begehrt ist.


    Trotz der beachtlichen sauberen Abbildungsleistungen hat das Rokkor für mich diesen besonderen 60`s / 70`s Look, den man bei den modernen Gläsern nicht mehr findet. Besonders bei offener Blende, wo zwar zum einen eine tolle Schärfe vorhanden ist, der Kontrast allerdings noch sehr reduziert ist. Alles wirkt gleichzeitig sehr weich und trotzdem scharf.

  • Ich meine das 25/1.4. Besonders beim zweiten Hundebild sieht es aus, als ob der Hund herumgewirbelt wird.... oder so ähnlich - kann es nicht anders beschreiben.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass man damit ganz interessante Portraits machen kann (mit einem nicht zu kontrastreichen Hintergrund). Erinnert mich etwas an meine Versuche mit einem alten defekten Objektiv, das ich am Rand mit Vaseline beschmiert hatte, um solch einen Effekt zu erzielen...


    Da liegst Du goldrichtig. Das 25/1.4 C-mount Objektiv ist nur für Leute zu empfehlen, die einen derartigen Look ("Swirly Bokeh") lieben. Als ich damals das Review (Verwendung an Nikon 1) geschrieben habe, habe ich mehrmals darauf hingewiesen, dass es für die normale Art der Fotografie gänzlich ungeeignet ist. Ich selbst würde es nicht wieder kaufen. Es zu verkaufen lohnt sich aber nicht, das es neu für 15-20 Euro den Besitzer wechselt.


    Mein derzeitiges Lieblingsobjektiv an der 7R ist übrigens mein neu erworbenes Rokkor MC 35 / 1.8. Vor einigen Monaten hatte ich bereits ein solches Objektiv, das allerdings scheinbar einen Defekt aufwies. Mein "neues" ist nun definitiv in absolut neuwertigem Zustand ohne Dezentrierung oder komische Bildfeldwölbung (letzteres war der Defekt, den mein früheres Exemplar hatte). Es erreicht bereits bei offener Blende eine Schärfe bis an die Ränder des KB-Sensors. Der Kontrast ist ab Blende 2.8 bereits sehr gut.
    Nun kann ich wirklich nachvollziehen, warum dieses Glas seit 40 Jahren so begehrt ist.


    Trotz der beachtlichen sauberen Abbildungsleistungen hat das Rokkor für mich diesen besonderen 60`s / 70`s Look, den man bei den modernen Gläsern nicht mehr findet. Besonders bei offener Blende, wo zwar zum einen eine tolle Schärfe vorhanden ist, der Kontrast allerdings noch sehr reduziert ist. Alles wirkt gleichzeitig sehr weich und trotzdem scharf.

    Ich weiß ganze genau was Du meinst. Ähnlich verhält sich auch mein vor paar Tagen ersteigertes Helios 44M-3. Es wirkt flau aber scharf. Vom Bokeh her erinnert es an Trioplan Gläser von Meyer-Optik - Stichwort "Soap Bubble Bokeh", nur dass der Effekt nicht so extrem ausgeprägt ist.

  • Ein paar Testaufnahmen mit dem Hellios-44M-3, den ich vor wenigen Tagen für €15 ersteigert habe.





    Es ist überraschend scharf, hat aber das "soap bubble bokeh" wie die Trioplans von Meyer-Optik. Und diesen Effekt mag ich nicht so gern. Aber mal schauen, vielleicht behalte ich es.

  • Ich hab das Helios 44 nach wenigen Bildern wieder weggegeben. Mir ist ausser der unruhigen Unschärfewiedergabe noch
    eine etwas nüchterne Farbcharakteristik im Vergleich zu meinen anderen Objektiven aufgefallen.


    Aufgrund seiner Schärfe und Lichtempfindlichkeit ist das sicher ein gutes Dokuobjektiv. In dieser Brennweite gibts
    aber sooo viele (und bessere)... ;)

  • Ich hab das Helios 44 nach wenigen Bildern wieder weggegeben. Mir ist ausser der unruhigen Unschärfewiedergabe noch
    eine etwas nüchterne Farbcharakteristik im Vergleich zu meinen anderen Objektiven aufgefallen.

    Hmm, gerade die Farbwiedergabe erscheint mir recht grün- und gelblastig. Es gibt aber viele Varianten des Helios 44.


    Aufgrund seiner Schärfe und Lichtempfindlichkeit ist das sicher ein gutes Dokuobjektiv. In dieser Brennweite gibts
    aber sooo viele (und bessere)... ;)

    Ich hab soeben in einem anderen Forum über einen Speedbooster für M42 Objektive gelesen und jetzt kann ich nicht mehr aufhören darüber nachzudenken. Was für lichtstarke M42 Objektive mit f/1.4 gibt es außer den Mamiyas und Pentax 50mm?

  • Ja mein Helios war so ein bisschen grünblass... ;)

    ...
    Ich hab soeben in einem anderen Forum über einen Speedbooster für M42 Objektive gelesen und jetzt kann ich nicht mehr aufhören darüber nachzudenken. Was für lichtstarke M42 Objektive mit f/1.4 gibt es außer den Mamiyas und Pentax 50mm?

    Zum Beispiel das Fujinon 1,4/50mm aus der Fuji M42-Zeit. Und Yashinons und Revuenons...

  • Ja mein Helios war so ein bisschen grünblass... ;)

    Zum Beispiel das Fujinon 1,4/50mm aus der Fuji M42-Zeit. Und Yashinons und Revuenons...

    Danke sehr. Hab mich auf Camerapedia schlau gemacht. Ich hatte keine Ahnung dass es so viele Objektive für M42 gibt.


    Heute kam der Postbote vorbei...jetzt habe ich neben dem Helios-44M-3 noch ein Helios-44M-4 und zwei CZ Jena Tessar 50mm f/2.8 (ein uraltes und ein aus den 80ern). Mit dem neueren Tessar konnte ich bereits einige Testaufnahmen machen. Es hat eine sehr kurze Naheinstellgrenze, was mir sehr gut gefällt. Diese möchte ich euch nicht zeigen, da sie langweilig sind.


    Hier sind noch drei Fotos, die mit dem Helios-44M-3 gekinpst habe.