Märchenwald II

  • mal ne offene Frage: wem ist die Axt aufgefallen, wer hat sie als Axt erkannt?

    Mir.
    Auch die Assoziation zum Dramatischen.
    Der furchtbare Dürrenmatt war sofort in meinen Gedanken.


    Interessant , wie die Psyche bei visuellen Anspielungen reagiert.

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    @kleiner_Hobbit: Ja, findet sie. Aber das liegt vielleicht daran, dass sie gegen den 'Ausstellungscjarakter' nichts hat.


    Davon abgesehen: Ich habe den Werdegang des Bildes in einem anderen Thread dargestellt/verlinkt. Es ist tatsächlich so, dass mir erst ein Bild über Mut und Angst durch den Kopf ging und ich dieses andere Bild am gleichen Ort auch noch nicht aufgegeben habe. Mal sehen. Dieses hier ist nur noch ein Bild über Angst und ich freue mich, dass es offensichtlich 'funktioniert'.

  • Dieses hier ist nur noch ein Bild über Angst...

    Das sehe ich nicht so. Es wäre für mich mehr als o.k., wenn es um Angst an sich ginge, aber dazu ist die thematische Andeutung hier zu speziell. Ich (persönlich) assoziiere mit dieser Thematik, auch unter Berücksichtigung dass ich nicht so weitreichende literarische Drähte habe, mal salopp ausgedrückt den Bereich "Psychopath - Perversling - forensische Psychiatrie", und damit möchte ich mich in meiner Freizeit nicht unbedingt auseinandersetzten. Aber das ist ja nach Ansicht einiger Psychoheinis bei Rotkäppchen auch so...


    "Psychopathen" lösen bei mir nun mal keine Angst, "sondern viel mehr das Gefühl "kein Bock darauf" aus. Ich würde den Komplex "Angst" für mich abstrakter und wie schon angedeutet "geheimnisvoller" angehen. Die Machart deines Bildes ist ja dafür sehr gut geeignet.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

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    Zunächst mal ist Interpretation immer vom Vorwissen geprägt, richtig? Eine Axt und ein verlorenes Spielzeug sind zunächst mal nichts übertrieben Seltenes im Wald. Dass wir sie so wahrnehmen wie es hier und auf meinem Blog fast gleichartige geäußert wurde (mit Bezug auf den Film nach Dürrenmatt) liegt daran, dass wir medial so 'geschult' sind. Damit wollte ich hier spielen.


    Ich merke das übrigens an der Reaktion meiner Kinder, die das Bild eher lustig finden ;)

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    Positiv finde ich, dass das Bild technisch sehr sauber umgesetzt ist und reichlich Deutungsspielraum lässt, wie die Diskussion hier ja beweist.
    An die Wand würde ich mir so ein Bild trotzdem nicht hängen, dazu ist mir die Bildaussage einfach zu düster, wenn auch handwerklich gut gemacht. Die "mediale Schulung" spielt hierbei meiner Meinung nach nur begrenzt eine Rolle, das Bild ist auch völlig ohne Dürrenmatt-Vorkenntnisse an sich einfach düster gehalten und das Vorhandensein dieser Puppe in dieser Szenerie weckt wohl allenfalls bei Kindern positive Assoziationen...


    Zwei Dinge würden mich aber noch rein technisch bei diesem Bild interessieren:
    Zum einen die Frage eines absoluten Brenizer-Laien (abgesehen davon, dass ich gerade noch weiß, dass man Brenizer ohne "tz" schreibt... :razz: ) : Setzt man die Einzelbilder eigentlich in einem gewöhnlichen Panorama-Programm zusammen oder bedarf es da spezieller Software?
    Und zum anderen frage ich mich, wie wohl die Bild-Wirkung im Vergleich mit einer einzigen, normalen Aufnahme mit dem 55/1.4 wäre, hast du da zufällig auch eine Aufnahme gemacht?

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich finde da auch nix gruseliges dran.
    Angst machen mir nur manche Assoziationen.

    Ja, dass das Bild es schafft, überhaupt Assoziationen zu wecken, ist gerade seine Stärke und zeigt, dass es wohlüberlegt gestaltet/komponiert wurde. :daumenhoch:


    Gruselig finde ich es übrigens auch nicht, sondern wie gesagt einfach nur düster was die Stimmung anbelangt, die es vermittelt...

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage nach einem Vergleich mit einer Einzelaufnahme mit dem selben Objektiv stellt sich eigentlichnicht. Da passt dann logischerweise der Standort und die Perspektive nicht. Vergleichen müsste man mit einer Aufnahme zwischen 10 und 20 mm (Aps-C). Da wäre logischerweise fast alles scharf. Dafür wären die Bildränder vermutlich unscharf und die Proportionen verzerrt.

    • Offizieller Beitrag

    Vergleichen müsste man mit einer Aufnahme zwischen 10 und 20 mm (Aps-C). Da wäre logischerweise fast alles scharf.

    Ist schon klar, dass man Bilder, die mit der Brenizer-Methode entstanden sind, natürlich nicht einfach mit einer einzigen Aufnahme imitieren kann. Mich hätte einfach rein interessehalber mal die Variante mit dem 55/1.4, einigen Schritten rückwärts und noch entsprechendem Zuschnitt interessiert, wie gesagt nur falls du zufällig einen entsprechenden Probe-Schuss gemacht hättest. Da müsste meiner Einschätzung nach jedenfalls immer noch ein gewisses Spiel mit der Schärfentiefe möglich sein, wenn auch natürlich bei weitem nicht so ausgeprägt. Durch diese Art der Aufnahme, verstärkt durch den Zuschnitt würde sich natürlich vor allem die Perspektive ändern.


    Nur mal als Beispiel: Das 85/1.8 bspw., das an KB ja ein fast ähnliches Verhalten wie das 55/1.4 an DX zeigt, macht solche Bilder:


    Mit ein bisschen Zuschnitt auf den relevanten Bildteil lande ich dann hier:


    Also rein schärfentiefentechnisch () geht auch mit normalen Aufnahmen (erst recht natürlich mit wirklich lichtstarken FBs wie einem 55/1.2 oder einem 135/2) schon sehr viel. Es fehlt natürlich die WW-Perspektive. Von daher wäre es interessant zu sehen, wie so ein Motiv wie deines von seiner durch das Stitching "imitierten" WW-Perspektive tatsächlich profitiert oder event. auch nicht. Aber solche Vergleiche finden sich leider kaum im Netz und ich kann die Faszination, die die Brenizer-Methode auf viele ausübt, ehrlich gesagt auch nur an recht wenigen Bildern nachvollziehen. Viele Aufnahmen unterscheiden sich kaum von der Anmutung einer lichtstarken Normalbrennweite, viele andere wiederum sehen aus wie ein schlecht gemachter Tilt-Shift-Effekt. Letzteres trifft bei deiner Aufnahme auf jeden Fall nicht zu, aber der Unterschied zu einer "normalen" Aufnahme wäre da wie gesagt mal spannend...


    (Die Bilder sollen nur der Anschauung dienen. Falls sie dich hier stören, lösche ich sie natürlich, gib bitte einfach Bescheid!)

    • Offizieller Beitrag

    Quatsch, alles gut mit den Bildern ;)


    Vergleichsaufnahme habe ich keine. Ich verstehe Deinen Gedanken. Es ging mir selbst bei meinen ersten Versuchen ähnlich.


    Beim neuesten Bild habe ich etwa gut 60 Bilder verwendet. Das sind vielleicht 8 Reihen zu je 8 Bildern. Bei reichlich Überdeckung bleiben davon vielleicht netto 4x4 oder 5x5 Bilder. Also eine virtuelle Sensorgröße die nicht entscheidend größer ist als beim analogem 645er Format, dem 'kleinen' MF.

    • Offizieller Beitrag

    Der Cropfaktor von 645 beträgt 0,62 verglichen mit Kleinbildkameras. Ein Bild wie 2.8/21 mm (@KB) bekommt man also auf 645 mit einem 4.5/35 mm hin. Nur um ein Gefühl zu bekommen.