Abstraktes im Alltag

  • Ich war mal auf einer Fotoausstellung, da sahen alle Bilder ungefähr so aus.
    Vielleicht war es ein bisschen konkreter - man konnte stets "erahnen", was sich dahinter verbarg. Das war sehr faszinierend.

  • Doch ich überlege, ob ich den Titel des Threads modifiziere auf "Abstraktion im Alltag".

    was ich cool fand, war deine Formulierung neulich: Abstrakta. Lässt ausreichend Raum für Interpretationen. Eine "Abstraktion" ist ja längst nicht immer nötig: vieles ist von Natur aus bereits abstrakt. Über den "Alltag" im Titel könnte man nachdenken - das, was ich z.B. an Abstrakta anzubieten hätte, käme nicht unbedingt aus dem Alltag.

  • was ich cool fand, war deine Formulierung neulich: Abstrakta

    Was genau meinst Du denn damit, im Unterschied zu "Abstraktes"? Ich hatte es wohl im Sinne eines Plurals verwendet, aber vielleicht hast Du eine weiterführende Idee?


    Was mich erstmal freut, ist dass sich jetzt hier eine Menge Bilder versammeln, bei denen es um das freie Spiel mit Formen, Flächen, Farben etc. geht - genau das, was ich mir so vorgestellt hatte. Der Bezug zum konkreten Objekt ist dabei unterschiedlich stark. Fotogens erste Lichtmalerei ist für mich schon knapp am Thema vorbei, das zweite dafür umso eindeutiger "auf Linie". Romerikes Technik-Teil ist erkennbar und konkret, doch die Strukturen und Farben dominieren das Bild, nicht die Abbildung des Gegenstands. Die Sanduhr von Daex find ich einfach genial (und die vielen Likes zeigen mir, dass ich da nicht alleine bin mit meiner Meinung), aber auch die Beiträge von Willi, Bertram, Manfred sind tolle Anregungen.


    Schön wäre es, wenn wir einen Teil der Diskussion jetzt auf einzelne Beiträge verlagern würden. Das Foto von Manfred z.B. (Grillrost oder sowas?) fällt für mich ganz sicher unter unser Thema. Nur - ohne es deshalb schlecht zu machen - irgendwie "schwingt" da für mein Empfinden nichts. Das Bild wirkt auf mich statisch. Das Auge fokussiert auf die scharfe Mitte, und da bleibt es. Wie eine Gitarre, die zwar klingen könnte, es momentan aber noch nicht tut. Geht anderen das auch so? Und woran liegt es? Würde das Bild besser "funktionieren", wenn man es ein wenig dreht? Wieso fängt die Sanduhr von Daex fast an zu tanzen, erzeugt bei mir eine ruhige Dynamik wie ein langsamer Walzer? Wie macht der das?!?


    Es geht nicht darum, alles zu analysieren - aber wenn's geht würde ich halt gern ein bisschen von Euch lernen.


    Wenn man das dann zu Ende denkt: "passt" das hier oder "passt es nicht"? Oder ist das dann "too much", da völlig abstrahiert?

    Aeirich: doch, passt schon (oder wie der Franke sagt: Baastschou). Das Problem ist weniger ob "too much", sondern ob das Ergebnis funktioniert. Und Unschärfe ist sicher EIN Mittel zur Abstraktion, doch bei weitem eben nicht das einzige. Du nimmst es mir bitte nicht übel, wenn ich sage: einfach nur unscharf, da fühle ich mich ein wenig optisch verschaukelt. Klar, wenn ich meine Brille absetze, ist meine ganze Umwelt abstrakt. Aber ... hm, weiß nicht. Ab und zu eine gute Unschärfe-Aufnahme, ja. So wie Salz in der Suppe. Aber nicht zu viel davon, ... irgendwie. So ganz genau kriege ich es aber nicht in Worte gefasst.

  • Was genau meinst Du denn damit, im Unterschied zu "Abstraktes"? Ich hatte es wohl im Sinne eines Plurals verwendet, aber vielleicht hast Du eine weiterführende Idee?

    Es klingt einfach "cool". Meine ich jetzt im Ernst. Ich kannte den Begriff bislang nicht als Substantiv, sondern nur als Adjektiv. Und dann auch noch Plural: "Abstrakta" klingt irgendwie abstrakter als "Abstraktes". Aber das kann jemand anderes natürlich ganz anders empfinden.
    Was ich aber bedeutungstechnisch gemeint hatte bzgl. "Abstraktion" vs. "Abstrakta": Abstraktion impliziert ja, das etwas erst abstrakt "gemacht" werden muss, um abstrakt auszusehen. Das mag auf einen Teil der denkbaren Motive sicher zutreffen, vieles ist aber per se abstrakt, jedenfalls die Dinge, die ich dabei Sinn habe.
    Naja, besser fände ich es aber in jedem Fall, wenn den einzelnen Fotos mehr Raum (Zeit) gegeben werden würde, um auf die Bilder tiefer eingehen zu können.

  • Dann will ich mich mal versuchen:
    @Subjektiv Dein Glasbild finde ich super. Ich kann mir das sehr gut in großem Druck vorstellen! :daumenhoch: Das Baumrinden-Triptychon hast Du hoffentlich an der Wand hängen? Die Farben und Strukturen sind toll. Das würde ich mir auch sehr gern aufhängen, es hat eine wunderbare Wirkung auf mich...
    @le spationaute Gefällt mir auch sehr gut, es wirkt wie eine abstrakte Malerei.
    @11er Ich mag solche Treppenbilder :smile: Ob das jetzt immer noch als "abstrakt" gewertet werden kann, hängt wohl immer auch vom Auge des Betrachters ab ;)
    @aeirich Vermutlich ist Dein erstes Foto auch durch Glas fotografiert? Hier würde ich mir irgendwie mehr Strukturen wünschen, die den Blick und das Überlegen (Was mag das wohl sein?) noch länger festhalten.
    @romerike berge Abstrakt und gleichzeitig doch klar erkennbar, was das ist - für mich sehr gelungen!
    @Willi Bei den Grashalmen würde ich mir noch ein bisschen mehr Tiefenschärfe wünschen, dann hätte Dein Foto auf mich vermutlich noch eine bessere Wirkung. Würde ich gern mal sehen ;) Das zweite Foto erinnert mich an die Borg aus Star Trek :mrgreen:
    @kleiner_Hobbit Das hat was! Ich mag mir gar nicht vorstellen, dort zu wohnen... Wo ist das?
    @deejayhs Tücher? Holz? Passt! :daumenhoch:
    @daex Die Sanduhr ist klasse!
    @Axel Hier sehe ich vor allem Verwacklungsunschärfe, was das Anschauen für mich anstrengend macht.
    @Mann des Friedens Schönes Mittelding zwischen abstrakt und gegenständlich - hat was!
    @Fotogen Die beiden sind für mich persönlich nicht wirklich abstrakt, eher ein bisschen verfremdet.
    @bertram Sind das Luftblasen in Acrylglas? Oder in Eis? Gefällt mir!
    @Henbe Auch so ein schönes Mittelding zwischen abstrakt und gegenständlich :daumenhoch:


    Ich habe auch etwas, und zwar aus einem Urlaub:


    Algenpampe in einem Hafen am Bodden :mrgreen:

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.


  • Ein verrosteter Tankwagen auf einem Abstellgleis: Rost, abblätternde Farbe und jemand noch einen Eimer voll Farbe drüber gekippt. Die Farben selbst ergeben aber keinen guten "Akkord", deshalb hier mal eine Interpretation in S/W.


    Darf gerne diskutiert werden ...