So ziemlich das erste Zubehörteil für eine neue Kamera dürfte ein Ersatzakku sein?!
Das macht generell auch Sinn, denn nix ist blöder, als wenn ausgerechnet bei Blitzbesuch von Tante Frieda die Kamera auf Grund von Energiemangel streiken sollte.
Doch wie halte ich den Zweitakku fit?...und das mit einer möglichts langen Lebensdauer?
Von der Industrie dürfen wir und zu dieser Frage keine große Hilfe erhoffen...denn die Firmen machen mit Zubehör richtig Gewinn!
Da kann ein zeitnahes Ableben der Akkus nur Recht sein.
> Mal zum Grübeln: bei manchen Kameras der unteren Preisklasse kostet der originlale Zweit-Akku fast 30% der der Kamera.... <
Aber nicht nur ein ausgeprägter Geschäftssinn sonder auch das Kompakterwerden der Kameras haben zur Verbreitung von speziellen Akkutypen in entsprechenden Bauformen geführt...
Der Aufbau und die Chemie dieser Akkus basiert auf der Lithium-Ionen-Technologie und ist somit vollkommen anders als die bei Vielen so geliebte runde AA-Zelle...und will auch anders behandelt werden!
Diese LiIo-Akkus haben einige Vorteile:
=> sie können mehr Energie speichern (bezogen auf Gewicht und Rauminhalt)
=> mit der entsprechenden Ladetechnik ist ein schnelles Laden und eine genaue "Vollerkennung" gut zu Realisieren
==>>> besonderer Vorteil für Industrie und Handel ==>>> die Akkus haben ein eingebautes Verfallsdatum!!!
Das mit dem "Verfallsdatum" ist etwas plakativ!
Das bedeutet jetzt (noch) nicht, dass dort schon Chips eingebaut wären, die den Betrieb nach einer festgelegten Zeit unterbinden (...da warte ich nur noch drauf...).
Das ist garnicht notwendig, da die Chemie innerhalb der Akkus für einen kontinuierlichen Zerfall und damit zu einem schleichenden Kapazitätsverlust führt ----> die Akkus fressen sich langsam aber sicher selber auf...
Diese Selbstzerstörung beginnt schon direkt nach der ersten vollen Ladung...und ist auch nicht zu verhindern...auch wenn der Akku garnicht benutzt wird!
Aber man kann als Benutzer den zeitlichen Verlauf beeinflussen...und den Akkutod gewaltig beschleunigen oder die Lebnesdauer deutlich verlängern.
Dazu die zwei wichtigsten Tipps:
(ohne jetzt näher auf die Hintergründe und Einzelheiten einzugehen..)
>> >> "ganz voll" oder "ganz leer" und "warm" fördern die Selbstzersetzung
>> >> "halb voll" und "kühl" lassen den Akku länger leben
Was bedeutet das?
Ich erkläre das erst mal am Beispiel eines Laptops...denn da sind die Auswirkungen noch drastischer...und die Ladekontrolle einfacher!
Version 1
Im Laptop (oder MiniNotebook) ist der Akku meist dauernd im Gerät...auch wenn die Kiste dauernd am Netz hängt!
Der Akku ist dann dauernd richtig schön warm...und auch immer richtig schön voll!
Das ist gibt ein richtig gutes Gefühl ---> "jetzt könnte ich soundsoviel Stunden ohne Netz.... " gibt aber auch dem Handel die Gewähr, dass der nach ca 3 Jahren platte Akku zum Kauf eines neuen Gerätes führt: "...der Ersatzakku kostet doch viel zu viel...da werfen sie doch besser das veraltete Gerät weg und kaufen sich was Neues..."
Version 2
Der Akku kommt nur dann in den Laptop, wenn mobiler Einsatz vorhersehbar ist...sonst liegt er aufgeladen auf ca 50-60% !!! in der Schublade (nicht in der Sonne, nicht auf der Heizung...) Dort wird er aber nicht vergessen, sonder wandert alle Monate mal in der Laptop, damit der Ladezustand kontrolliert werden kann.
Nicht auf 100% laden! (50 bis 70 sind ein guter Wert)
Auf keinen Fall den Akku auf unter 10% oder gar auf "null" kommen lassen!!!!
Mit der Variante überlebt ein guter Akku wahrscheinlich die Nutzungsdauer des Laptops!
===> zur Lagerung des Akkus im Kühlschrank (wird manchmal empfohlen...ist aber nicht nötig):
Das geht im Gemüsefach (so um die 8 bis 14°C)...allerdings sollte der Akku vor dem Einsetzen erst mal wieder auf Raumtemperatur sein.
Zur Vermeidung von Kondenswasser (die Ladeelektronik ist in der Akkubox...) hilft ein Zipp-Beutel
Wie verfahre ich mit dem Zweitakku der Kamera?
Die Antwort ist: "Ähnlich"!
Leider haben viel Kameras/Ladegeräte keine so präzise Kapazitätsanzeige wie man sie bei Laptops findet...außerdem möchte man ja eine möglichst "vollen" Ersatzakku. Deshalb ist die "60%-Regel" nicht so ganz praxistauglich.
Da muss man halt etwas improvisieren und den Ladezustand abschätzen.
Auch hier gilt: "nicht ganz voll" und "nicht ganz leer" und "kühl".
Ich wechsele ab und zu von Akku-1 zu Akku-2...lade den Akku "voll" und mach dann einige Bilder...
Damit ist die Ladungsspitze erst mal abgebaut und der Akku wandert so mit ca. 80% in den Schrank oder in die Kameratasche.
===>>> Im Winter ist ein "körpernaher" Transport sinnvoll, da diese Akkutechnologie bei kühleren Temperaturen drastisch weniger Energie abgeben kann.
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Nachtrag
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Einige Infos für Leute, die mit einem Multimeter umgehen können:
Die meisten Akkublöcke bestehen aus zwei einzelnen LiIo-Zellen...erkennbar am Aufdruck:
" 7,2 oder 7,4 Volt" ..seltener aus einer Einzelzelle (der Aufdruck wäre dann 3,6 oder 3,7 Volt)
Die 3,6 (3,7) Volt sind die Nennspannung der Einzelzelle ..bei mittlerer Entladung und unter "normaler" Last.
Die Lade-Ende-Spannung (also "ganz voll") liegt bei 4,1 oder 4,2 Volt pro Zelle, vernünftige Lader bleiben da aber knapp drunter
Unter 3V pro Zelle sollte die Zelle nicht entladen werden...unterhalb 2,5V ist absolut "tödlich". Die Abschaltautomatik in der Kamera sollte ein Entladen unterhalb von 3,0V wirksam verhindern.
Keine "leer-gelutschten" Akkus in der Kameratasche lange liegen lassen (und dann ev. sogar vergessen)..sobald als möglich zumindestens für einige Minuten (ca 10) an den Lader hängen!!!!!
Der Spannung für die genannten 60% beträgt ungefähr 3,8V pro Zelle...'ne Gesamtspannung von ca. 7,8 würde so um die 80% bedeuten.
Diese Akkublöcke haben drei Anschlüsse, die da sind:
> Minus
> Plus
> und Minus oder Plus ( je nach Hersteller)...aber intern über eine Thermosicherung geführt...als Schutz, falls der Lader mal nicht abschalten sollte!!!
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Ach ja...noch 'ne Weisheit zum Schluss:
Diese Akku haben eine relativ hohe Enegiedichte und könne kurzzeitig ganz nette Ströme liefern
Ein ungeschützter Transport in der Hosentasche zusammen mit Schlüsseln, Büroklammern und anderen gut leitenden Gegenständen kann recht lustig sein und zu einer "starken, punktuellen Erwärmung" führen. (endlich mal wieder Feuer in der Hose )
Der daraufhin entstehende Affentanz führt bei allen Nichtbeteiligten zu enormen Heiterkeitsausbrüchen.
Ich möchte jetzt nicht wieder das abgedroschene Klischee der Minibrandbombe bemühen...aber so ganz ungefährlich sind diese Dinger nicht.
Auch ich lade diese Akkus (entgegen der Anleitung) "ohne Aufsicht"...hab' auch was Besseres zu tun, als mir dauernd die blöden Dinger anzuglotzen...aber das muss nicht unbedingt auf dem Teppich oder nahe dem Vorhang sein.
Die Platte eines massiven Küchentischs oder gar die Fliesen im Flur sind bei einer eventuellen "Verschmorung" deutlich resistenter als ein Teppichboden oder gar das gehäkelte Deckchen von der Oma.
P.S.
Die spektakulären Filmchen bei Youtube und Co (mit brennenden und explodierenden Akkus als Hauptdarsteller) sollte man nicht ganz so ernst nehmen...die Bedingen dafür sind meist manipuliert! Da werden die Akkus drastisch mit hohen Strömen überladen, kurzgeschlossen, verpolt geladen und/oder mechanisch beschädigt (angebohrt)...
Aber generell ist ein gewisse Vorschicht nicht schlecht...Handys, Laptops und andere Geräte sind schon mal wegen defekter Ladeelektronik oder fehlerhaften Akkus zu Plastikklumpen verschmort. Sony (als Akkulieferant) hatte schon mal eine(?) richtig große und teure Rückrufaktion an der Backe
Als (eventuell) problematisch betrachte ich Ladegeräte und Akkus aus Direkt-Import (oder von in Deutschland NICHT greifbaren Importeuren).
===>>> Ich würde im Auto keinen selbst importierten China-Akku an einem dubiosen 12Volt-Lader (mit gefälschtem CE-Zeichen) unbeaufsichtigt hängen lassen...ob sowas von der Vollkasko nicht eventuell als grobe Fahrlässigkeit eingestuft wird????
Aber jeder Kunden kann (und sollte) das für sich selber entscheiden...
Ich benütze auch Akkus von Zweitherstellern...aber nur von Lieferanten mit Firmensitz in Deutschland.
Viele dieser "Druckertinten-Geschäfte" liefern Ersatzakkus für fast jedes Gerät (vom Akkuschrauber bis zum Ei-Pott...auch für Kameras).
Die Preise liegen zwar über den absoluten Billigangeboten...aber ebenso deutlich unter den der Original-Akkus.
Generell hab' ich damit sehr gute Erfahrungen macht (Lebensdauer und Kapazität)...hab' allerdings auch schon zwei Stück direkt nach dem Kauf zurückgegeben...die hatten nur ein Drittel der aufgedruckten Kapazität!!!
Der Verkäufer hat die anstandslos zurück genommen und mir andere besorgt ...dürfte mit "China direkt" nicht so einfach sein....
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