Suche leichtes, hohes und vielseitiges Stativ

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    Mein aktuelles Stativ ist ein 25 Jahre alter Alubrocken von Cullmann, garniert mit einem chinesischen Kugelkopf. Man kommt nicht wirklich nahe an den Boden und es war mir oft zu schwer, immerhin war es sehr hoch und offenbar stabil. Allerdings fällt es jetzt buchstäblich auseinander.


    Ich suche Ersatz. Leicht soll er sein, hoch*, stabil, vielseitig. In dieser Reihenfolge. Und gegen preiswert hab ich nix, das dürfte klar sein. Ein Kopf ist keine Pflicht, meinen Triopo mag ich eigentlich, auch wenn er bei langen Brennweiten die Pest ist (gibt nach). Köpfe kaufe ich lieber solo. Mein nächster wird ein Getriebeneiger. Aber das gehört hier gar nicht unmittelbar dazu...


    * hoch bedeutet, dass ich mich über jeden cm freue, der den Sucher meiner Kamera näher an meine Augenhöhe bringt. Und die dürfte so etwa bei 1.75-1.80 m liegen...

    • Was ist die längste Brennweite und schwerste Kombi die darauf soll?
    • Wieviel kg sind "leicht" bzw. wieviel hatte dein altes, das zu schwer war?
    • Schmerzgrenze beim Preis?

    Persönlich habe ich ein halbwegs günstiges Carbon-Stativ von Manfrotto (damals 90€ ohne Kopf als Blitzangebot):
    https://www.amazon.de/Manfrott…alt-schwarz/dp/B002R5B40G
    Wiegt ohne Kopf nur knapp 1kg und passt gut ins Reisegepäck oder an einen Fotorucksack.
    Das 4. Segment unten ist aber nicht mehr sehr stabil (geht aber mit Aufspreizen der Beine und Zeitauslöser oder Fernauslöser) und die Arbeitshöhe liegt auch dann nur bei ca. 140cm.
    Oft lasse ich Mittelsäule und unteres Segment ausgefahren, dann steht es sehr stabil.


    @Dennis mochte das Teil seinerzeit auch: www.digitalfototreff.de/index.…t-stativ-manfrotto-732cy/


    Alles was stabiler ist, wurde damals deutlich teurer (Richtung 300+€, ohne Kopf), oder viel schwerer und sperriger.

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    Gewicht Kamera mit Objektiv: unter 2 kg. Aber es ist für die DSLR (Spiegelschlag).


    Schmerzgrenze Gewicht: ist nicht hart definiert. Leichter ist besser, schwerer ist schlechter. Aber das steht natürlich in direkter Verknüpfung zum Preis und zur Stabilität und Größe. Um dein Beispiel zunehmen: Preis und Gewicht sind da wunderbar, Höhe ist aber indiskutabel für mich und Stabilität klingt jetzt auch nicht so beeindruckend.


    Schmerzgrenze Preis: ich sag jetzt mal 200,- ohne Kopf.

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    da ich mit Cullmann trotz des eher bescheidenen Rufes bisher gar nicht so schlecht gefahren bin: was haltet ihr z.B. Von diesem Ding:


    Cullmann NANOMAX 480 RW20


    Knapp 1.80 hoch, mit 1.7 kg noch (gut) tragbar. Nur gut 100,- Euro.


    Vom Prinzip her viel vertrauenserweckender finde ich natürlich so was wie das Manfrotto MT190X Pro4. Aber das ist mir zu niedrig.

  • Mit zunehmender Größe muss ein Stativ überproportional schwerer werden um stabil zu bleiben.


    Grob quadratisch -> doppelte Höhe = vierfaches Gewicht.


    Kleineres Packmaß bedeutet dann mehr Segmente und damit geringere Stabilität,
    aber auch wieder höheres Gewicht wegen der Klemmelemente und Rohre, und man
    braucht länger zum Aufbau, weil man mehr Elemente aus- und einfahren muss.


    Weiter ausstellbare Beine bringen niedrigere Endhöhe (falls die nicht durch die
    Mittelsäule wieder ad absurdum geführt wird), aber der Mittelkloben wird wieder
    schwerer. Dito für umlegbare, teilbare oder Kurbelmittelsäule.


    Du hast ja mindestens 5 Anforderungen die sich alle gegenseitig ausschliessen.


    Ich würde also eventuell so vorgehen:

    • Nicht zu hoch, vielleicht 140-150cm max - damit kommt man noch über Geländer und Brüstungen und muss sich nicht allzuweit bücken, spart aber Endgewicht
    • Packmaß lieber größer, das bedeutet weniger Elemente und damit leichteres Endgewicht
    • Keine Spielereien bei der Mittelsäule, die Mittelsäule lieber kurz, vielleicht mit zusätzlichem Gewinde am unteren Ende
    • Carbonstativ, wegen Gewicht. Was zu schwer ist nimmt man zu selten mit.

    Eine konkrete Empfehlung habe ich nach all den schlauen Worten nicht, aber hoffentlich
    ein paar Kriterien für eine Entscheidung vermitteln können.


    Sirui scheint mir interessante Stative zu bauen, aber auf allen meinen steht vom
    kleinsten bis zum 2,60m Studiostativ Manfrotto. Von denen ist keines jünger als
    25 Jahre, und keines hat nennenswert gelitten seitdem. Ein paar Macken, der eine
    oder andere Auszug geht etwas schwerer, aber alle noch ohne Einschränkung betriebsbereit.


    Deine Preisgrenze wird am Ende vermutlich der limitierende Faktor werden.


    Ein gutes Stativ ist leider immer noch teuer.


    Mein MA161 MkII B Super pro hat 1984 435 DM inclusive Steuer gekostet,
    heute kostet es fast 500 Euro netto. Da habe ich früher gern mal eine
    Hartholzlatte mit gaffa quer über die obersten Klemmen geklebt, nur ein
    Bein ausgezogen und konnte mich dann mit draufstellen, aus mehr als
    2m Höhe von oben in die Hasselblad gucken. Damals habe ich aber auch
    nur 60 Kilo gewogen. Heute mit glatt 80 Kilo mache ich das nicht mehr.....

    • Offizieller Beitrag

    Danke!


    Aus Deinen Kriterien werde ich noch lernen müssen. Zwei-drei Punkte kann ich damit klarstellen:


    Höhe ist Pflicht. Meine Augenhöhe ohne Schuhe sind 175 cm. Ich will im Fall des Falles ohne Bücken in den Sucher sehen. Das ist für mich trotz aller Nachteile verbindlich. Ohne Kopf und Kamera sind 165 cm also Pflicht.


    Kompaktheit ist irrelevant. Geringes Gewicht, Praktikabilität und Stabilität sind deutlich wichtiger.


    Eine drehbare Mittelsäule oder ein Stativgewinde unten wären wichtig, um auch mal in Bdennähe zu kommen.

  • Schau mal bei Feisol. Ich glaub die haben auch sehr große Stative.
    Worauf ich auf jeden Fall verzichten würde, ist die Mittelsäule. Wenn dann nur eine kurze.
    Ich seh es immer zu oft, dass leute sich ein Bauchnabelhohes Stativ kaufen und dann immer die Mittelsäule ausziehen.
    Das ist ein risen Fehler.
    Ich hab meine ganz kurz gesägt, nur so 12cm, damit bringt sie noch nicht so viel Instabilität ins System und hab für den Fall der Fälle noch ein paar cm über.
    Sie ist bei mir halt so kurz dass ich die Stativbeine spreizen kann ohne dass das Stativ dann mit der MIttelsäule aufliegt. Sonst muss man sie immer erst abnehmen.
    Das wird aber auf die Dauer nervig. Denn wenn man mit Vordergrund fotografieren möchte, befindet sich dieser sehr oft in Bodennähe.

  • Vom Prinzip her viel vertrauenserweckender finde ich natürlich so was wie das Manfrotto MT190X Pro4. Aber das ist mir zu niedrig.

    Ich sehe es ähnlich wie VisualPursuit. Da must du schon ein paar Kompromisse machen.


    Meine Überlegungen:


    Bei deiner Körpergrösse, die etwa meiner (187 cm) entspricht, sollte dieses Manfrotto schon ausreichend sein. Mittelsäule eingezogen 135 cm und ausgezogen 160 cm. Nimmt man dann noch den Kopf plus die Kamera dazu bewegt man sich zwischen 155 cm und 180 cm. Dazu kommt noch


    1. stehe ich nicht völlig aufrecht vorm Stativ, sondern eher etwas leicht nach vorne gebeugt
    2. und meine Beine sind auch nicht zu 100 % durchgestreckt


    das bringt nochmals 5 - 10 cm


    => Arbeitshöhe zwischen 165 cm - 190 cm. Das sollte ausreichend sein, zumindest wenn man das Stativ nicht dauernd benutzt.


    Ich habe das Manfrotto 190 XPROB (120 cm - 145 cm). Mir war dabei die relativ lange schwenkbare Mittelsäule (um 90 Grad) sehr wichtig, da ich sie für Makro- und bodennahe Aufnahmen benötige. Mache ich aber sehr selten. Sonst benutze ich es für Nachtaufnahmen (auch selten).


    Stativaufnahmen mache ich grundsätzlich nur im Liveviewmodus und fokusiere manuell (Lupe). Da ich ein Schwenkdisplay an der Kamera habe ist bei mir die Mittelsäule eigentlich nie ausgefahren und ich habe damit eine Arbeitshöhe von 140 cm. Für mich ideal.

  • Mein aktuelles Stativ ist ein 25 Jahre alter Alubrocken von Cullmann, garniert mit einem chinesischen Kugelkopf. Man kommt nicht wirklich nahe an den Boden und es war mir oft zu schwer, immerhin war es sehr hoch und offenbar stabil. Allerdings fällt es jetzt buchstäblich auseinander.

    Tja Stefan,
    in meinen Augen wiederspricht sich hoch und stabil mit leicht. Einerseits möchtest Du aufrecht stehend noch durch den Sucher sehen, anderer seits möchtest Du auch mal Bodennah arbeiten.


    Ich nutze seit mehreren Jahren das Cillmann 528Q. Das bietet ausser leicht so alles, was Du suchst. Ich weiß auch nicht, warum die Cullmänner so mies gemacht werden. Das ist mit Hama genau das gleiche. Viele jammern, aber jeder hat irgend etwas von Hama im Haushalt. :cool:


    Daher will ich hier mal zumindest für das 528Q die Lanze brechen. :razz:


    Es ist sehr hoch (voll ausgefahren, über 2 Meter Höhe) und sehr stabil. Da wackelt nix. Wenn´s wackelt ist es ein Erdbeben. Die Tragkraft ist enorm hoch. Dann ist es sehr vielseitig. Du kannst die lange Mittelsäule auch verkehrt herum reinstecken, die Beine weiter spreizen und kommst bis ganz runter. Für bodennahes Fotografieren, mit Kamera oben drauf, gibt es noch eine kurze Mittelsäule dazu. So kannst Du die Beine komplett flach legen und hast dann so ca. 15 - 20 cm über dem Boden die Aufnahme für die Kamera. Wenn´s mal schwierig mit der Perspektive wird, kannst Du die Mittelsäule auch noch seitlich wegklappen. Alle Füße sind ummantelt, so kannst Du es an kalten Tagen tragen ohne das Dir die Finger abfrieren. Dann befindet sich oben am Stativkopf eine Öse. Dort habe ich von zwei alten Laptoptaschen zwei Gurte dran. So kann ich es wie einen Rucksack auf dem Rücken tragen.
    Die Füße unten haben Gummidödel, die Du aber auch hochdrehen kannst und es kommen Spikes zum Vorschein.


    Also eigentlich alles was Du suchst, nur eben nicht leicht.


    Ich habe es bei den "ich bin doch nicht blöd" Leuten seiner Zeit für 149,00 € gekauft und bin zufrieden. Allerdings setze ich es wegen des Gewichtes nur gezielt ein. Für Touren, auf denen ich nicht weiß, was mich erwartet, habe ich noch mehrere kleinere Stative. Ich benutze das 528Q eher bei Tabletop-Aufnahmen zu Hause oder wenn ich direkt weiß, wo es hin geht und was ich dort mache. Zum Beispiel auch Filmen in einer Kirche, weil meine Frau dort mit ihrem Chor einen Auftritt hat. Dann kommt zu dem Gewicht noch der flüssig gedämpfte Videoneiger dazu.

    • Offizieller Beitrag

    in meinen Augen wiederspricht sich hoch und stabil mit leicht.

    Es kommt aber auch darauf an, wie hoch die Ansprüche sind bzw. tatsächlich sein müssten. Viele günstige und leichte Stative sind besser als ihr Ruf. Ich habe seit einigen Jahren irgend so ein Cullmann Nanomax mit Drei-Wege-Kopf, das damals keine 100,- Euro gekostet hatte. Es ist angenehm leicht und ich kann es mit meinen 1,80m bis auf Augenhöhe positionieren. Es trägt völlig problemlos die D750 mitsamt dem 24-120/4 und zwar in jedweder Position. Ich hatte mit dieser Kombi und auch früher mit der D7000 noch kein verwackeltes Foto, das dem Stativ anzulasten wäre. Allerdings arbeite ich bei LZ-Belichtungen auch immer mit Fernauslöser und SVA...

  • Servus,


    weiss nicht, ob sowas in Frage käme :


    Original BENBO Trekker Compact Stativ mit Rundum-Schwenksäule | eBay


    erfüllt auf alle Fälle all Deine Kriterien ( leicht, hoch und vielseitiger geht's wohl kaum ), hab es selbst als einziges Stativ ( in Kombination mit einer 450D ) und hat bislang meine zugegebenermassen bescheidenen Ansprüche immer erfüllt, gibt's auch noch in stabileren Ausführungen glaub ich, das ist nur das Einstiegsmodell ...
    Es lässt sich im Prinzip alles mehr oder weniger unabhängig voneinander versellen ( jedes einzelne Bein und Mittelsäule ), bin immer wieder verblüfft was damit alles anstellen kann, es gibt glaub ich zwischen ca. 10 und ca. 180 cm Höhe keine Position in die man die Kamera nicht bringen könnte ....

  • Ich habe seit einigen Jahren irgend so ein Cullmann

    Ich sag ja, dass die Teile von denen nicht schlecht sind. So hast Du ein Cullmann und auch Stefan schreibt oben ....."Mein aktuelles Stativ ist ein 25 Jahre alter Alubrocken von Cullmann"....


    Ob´s nun ein 528Q oder Dein Modell oder das NANOMAX 480 RW20 ist, ist ja egal. Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass die Cullmänner gute Stative, Made in Germany, anbieten. Das Preis- Leistungsverhältnis stimmt in jedem Fall. Und langlebig sind sie auch noch. Meins hat auch schon in der Ostsee gestanden. Ich habe es danach sauber gemacht und es hat nicht gelitten, obwohl es nicht gedichtet ist.


    Stefan, dass NANOMAX 480 RW20 finde ich gut, wenn ich ein neues brauchen würde, würde ich es kaufen. Es entspricht, bis auf eine klappbare Mittelsäule, in der Ausstattung so ziemlich meinem 528Q. Alles dran, was man braucht. Kleine und lange Mittelsäule, es ist leichter, es fehlt nur diese Öse, an der ich zwei Gurte habe, aber ansonsten ist es echt gut. Bei Foto-Erhard bekommst Du es aktuell für unter 100,00 € (Versand frei).

    • Offizieller Beitrag

    Und genau das Nanomax hab ich jetzt auch bestellt. Wiegt das gleiche wie mein altes Cullmann, sieht aber eher noch ein bisschen durchdachter aus. Danke für Euren Rat!