Warum wird m43 immer größer und schwerer?

  • Kannst du erklären was du damit meinst?

    Ja sicher, kann ich, aber wer heute digital fotografiert sollte auch die physikalischen Grenzen eines relativ kleinen Sensors kennen und auf diese wird man irgendwann unweigerlich stoßen. Es gibt genügend Quellen, die sich mit der Zellgröße und -Dichte pro mm² befassen, daher erspare ich mir hier weitere Ausführungen zum technischen Hintergrund. Den Rest erledigt der gnadenlose Wettbewerb am Weltmarkt!

  • Dass Preise und Markt ein System oder eine Kameramarke ans Ende bringen können ist schon klar. Der "gnadenlose Wettbewerb am Weltmarkt" war nicht meine Frage. Auch die Abhängigkeiten von Sensor- und Pixelgrößen mit ihren Schwierigkeiten sind mir auch bekannt.

    Nur die von dir beschriebene technische Sackgasse kann ich nicht erkennen. Die technische Entwicklung geht doch (wenn auch immer langsamer) weiter. Warum sollte da nicht auch MFT davon profitieren können? Wo siehst du die Sackgasse? Dass ein MFT-Sensor nicht die gleiche Pixelzahl wie ein KB-Sensor haben kann ist klar. Muss er aber auch nicht. Auch in der Bildnachbearbeitung lassen sich heute Ergebnisse erzielen die früher nicht denkbar waren (z.B. Entrauschen mit KI z.B. in LR oder mit Topaz).

  • Technische Sackgasse ist vielleicht der falsche Begriff, ich denke es handelt sich eher um eine psychologische Sackgasse. Verwöhnt von den früher rasanten Fortschritten bei der Sensor- und Kameratechnik gibt es heute Stagnation allerorten. Wenn man aber ein MFT-System hat, kann man der Stagnation kurzzeitig entrinnen, in dem man auf Kleinbild-Format upgradet. Das bringt dann nochmal einen Schub High-ISO, Dynamik und Auflösungsvermögen. Das nötige Kleingeld und Tragevermögen muss man halt mitbringen. Am Ende hüpft man wohl nur von einer Sackgasse in die andere ...



    Zur Ursprungsfrage: Ich vermute "immer größer und schwerer" ist eine Reaktion der Hersteller auf den gefühlten Äquivalenz-Wettbewerb. Bei den Gehäusen ist es inzwischen leider so weit, dass die neuen Bodies allesamt groß sind. Bei den Objektiven hat man zum Glück noch die Wahl. Ich habe kürzlich bei schlechtem Wetter mal meine MFT-Objektivsammlung fotografiert:

    2 Standard-Zooms, ein WW-Zoom, ein Telezoom, ein Fisheye, 2 lichtstarke Festbrennweiten und ein Makro, KB-äquivalent 18-300mm.


    Ich denke wenn man sich auf angemessene Lichtstärke beschränkt, bekommt man bezüglich der Objektive immer noch ein konkurrenzlos transportables System.

  • Gerade wenn man die kleinen Festbrennweiten mit f1,8 - f2,0 ansieht und diese auf Grund der Low-Lightfähigkeit, und nicht bzgl. Freistellung, betrachtet, dann ist man schon sehr kompakt unterwegs.

    Ich bin z.B. aktuell mit der folgenden Ausrüstung unterwegs:

    - PEN F

    - m.Zuiko 12 mm f2,0

    - m.Zuiko 17 mm f1,0

    - LUMIX 20 mm f1,7

    - m.Zuiko 25 mm f1,8

    - m.Zuiko 45 mm f1,8

    - m.Zuiko 75 mm f1,8

    - 3 Wechselakkus

    Alles in einer Tasche mit brutto 2,3 kg.

    Die Menge an Objektiven habe ich auch nur mit, damit ich in den 6-7 Wochen an den Wochenenden etwas spielen und probieren kann.

    Dazu hab ich noch für Ausflüge mit anderen, wenn es „schnell“ gehen soll das m.Zuiko 14-40 EZ und das m.Zuiko 40-150 f4 - 5,6 mit.

    In Summe keine 3,5 kg. Und das von 24 - 150 mm KB mit maximal f2,0 und bis 300 mm KB mit f5,6. Das ganze in einer kleinen Tasche.


    Sicherlich kann man in Sachen Bildqualität besseres erzielen. Aber zu welchen Preis bzgl. Masse? Dann lieber „ein schlechtes Foto als kein Foto“.


    Ich persönlich finde mFT hat seine Berechtigung. Wenn man die Beschränkungen kennt und annimmt.

    Die anderen Vorteile sind sicherlich die längeren Brennweiten mit den relativ kompakten Maßen, wenn man sie denn benötigt.


    Schlussendlich zählt, was man möchte mit welchen Ansprüchen.

  • Technische Sackgasse ist vielleicht der falsche Begriff, ich denke es handelt sich eher um eine psychologische Sackgasse. Verwöhnt von den früher rasanten Fortschritten bei der Sensor- und Kameratechnik gibt es heute Stagnation allerorten. Wenn man aber ein MFT-System hat, kann man der Stagnation kurzzeitig entrinnen, in dem man auf Kleinbild-Format upgradet. Das bringt dann nochmal einen Schub High-ISO, Dynamik und Auflösungsvermögen. Das nötige Kleingeld und Tragevermögen muss man halt mitbringen. Am Ende hüpft man wohl nur von einer Sackgasse in die andere ...

    Man kann sicherlich jedes System bis zu einem bestimmten Punkt ausreizen, aber am Ende werden die Entwicklungskosten das erreichte Ergebnis nicht mehr rechtfertigen. Die Physik läßt sich mit keinem Mittel austricksen, irgendwann ist man eben auf der kleinen Sensorfläche bei µFT fertig. Wer also möglichst kompakt bleiben will ist bei APS-C deutlich besser aufgehoben, da sich hier keine fixe Sensorgröße bisher etabliert hat. Da gibt es noch wesentlich mehr Spielraum nach oben. Man sollte sich hier auch vor Augen halten warum die meisten Kompaktkameras inzwischen aus dem Sortiment zahlreicher Hersteller verschwunden sind. Die Ursachen dafür liegen garantiert nicht bloß bei Konkurrenzprodukten wie Smartphone und dergleichen oder der allgemeinen Marktsättigung bei kleinen Kameras.

    • Offizieller Beitrag

    Wer also möglichst kompakt bleiben will ist bei APS-C deutlich besser aufgehoben, da sich hier keine fixe Sensorgröße bisher etabliert hat.

    APS-C ist doch eine fixe Sensorgröße. Du meinst vielleicht weil man an die gleichen Bajonette auch KB-Objektive setzen kann? Dann wäre man aber wieder groß unterwegs und umgekehrt APS-C Objektive an einen Kleinbildsensor dran setzen macht auch nicht so viel Sinn.

  • und nicht bzgl. Freistellung ...

    Wobei ich hier mal grundsätzlich anmerken möchte, dass man auch mit MFT freistellen kann :smile: . Es ist nicht so, dass das nicht geht, ganz im Gegenteil. Und manche der genannten Linsen haben sogar ein sehr gefälliges Bokeh...


    .. sagt der Achim, der auch mit FF unterwegs ist, aber kleine Cams und Objektive am allerliebsten mag und gerne völlig unbeschwert on tour ist :cheers: .

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich bin mit der OM-D E-M5 I ins MFT-System eingestiegen. Gründe waren gute Bildqualität und Haptik bei gleichzeitig geringen Abmessungen zum bezahlbaren Preis. Der bessere Sucher u.a. brachten mich zur E-M1. Objektive wie das Olympus 12-100mm verbesserten die Bildqualität ggü. z.B. dem 14-150mm.

    Zuletzt habe ich letztes Jahr zur OM System OM-1 upgegradet.


    So wuchsen die Abmessungen der mitgeschleppten Kamera im Laufe der Zeit. Auch die Bildqualität verbesserte sich.


    Durch ein günstiges Angebot stieg ich 2022 daneben mit der Z5 ins Nikon Vollformat ein.

    Die zu erzielende Bildqualität (Rauschverhalten, Dynamik u.a.) liegt m.E. spürbar über der von Olympus.

    Objektive mit moderatem Freistellungspotential sind bezahlbar und tragbar. Allerdings ist das Gesamtpaket nicht so klein, wie z.B. bei der E-M5 mit entsprechenden Objektiven.


    Ich habe für unterwegs immer wieder mit der Größe des Gesamtpakets beider Systeme gehadert.

    Da bin ich auf Kleinanzeigen über sehr günstiges Angebot einer Nikon Z50 gestoßen. Nun habe ich eine recht kleines Paket mit den beiden günstigen Zoomobjektiven. Die ersten Test deuten auf eine hohe erzielbare Bildqualität hin.

    Ich kann günstige Festbrennweiten (z.B. Viltrox) und adaptierte Objektive im DX- und FX-Bereich nutzen. Daneben ist das z.B. Nikkor 24-70mm f 4.0 (gebraucht ca. 300 €) auch als 36-105mm f 6.0 im kleinbildäquivalent nutzbar. An Vollformat entspricht das 12-35mm f 2.0 (!).

    Mich hat die letzten Jahren bei mft einfach das Größenwachstum bei steigendem Kosten gestört. Ja, es gibt z.B. auch eine OM-5. Die hat aber wieder einen weniger leistungsfähigen Akku und auch der Sucher ist nicht besser als bei der Nikon Z50. Wenn ich weiß, dass das Licht knapp wird, kann ich noch auf die Vollformat mit besserem Rauschverhalten und Stabi zurückgreifen.


    Deswegen habe ich mich spontan beschlossen, mft nur in klein, leicht und günstig zu behalten (E-M5 II, 14-150mm und ein paar FT-Objektive ). Die OM-1 und div. Objektive brauche ich nicht mehr. Über das Olympus 12-100mm ist noch nicht entschieden.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.