APS-Filme digitalisieren

  • Hallo allerseits,
    meine Frage gehört zwar nicht in ein DIGITAL Fotoforum,aber einige von euch haben sicherlich auch noch analog fotografiert.
    Ende der 90iger Jahre habe ich mit einer Canon EOS IX7,also einer APS-SLR-Kamera fotografiert. Die APS Filme würde ich gerne digitalisieren.Es sind keine künstlerisch wertvollen Bilder, nur Erinnerungen vom Urlaub,Familienfeiern und
    vom Hobby Flug- und Schiffsmodellbau.
    Zu den APS Filmen gab es noch von Fujifilm denPhoto-Player AP-1, den konnte man mit Videokabel mit dem Fernseher verbinden.Die Filmkapsel wurde in dem Player automatisch geöffnet und das Bild zum TV übertragen.
    Nun meine Frage, hat jemand von euch damit schon Bilderauf den PC übertragen und digitalisiert?
    Wenn ja, wäre ich für eine kurze Beschreibung sehrdankbar.
    Viele Grüße
    Werner.S.

  • Du könntest den Negativstreifen aus der Patrone holen

    Wenn der Film noch unentwickelt in der PATRONE ist, halte ich das für keine gute Idee.


    Falls Deine Filme bereits in entwickelter Form vorliegen, z.B. als Negativ-Streifen, kannst Du sie


    a) selbst scannen. Ist allerdings nicht ganz ohne, einen wirklich guten Scanner noch auf dem Markt aufzutreiben (z.B. einen alten Nikon Coolscan), und auch extrem zeitaufwändig. Der Scan eines einzigen Negativs mit ICE dauert ca. 2-3 Minuten, dann hast Du 5-15 Arbeit mit der richtigen Einstellung (ähnlich wie eine komplizierte RAW Bearbeitung), schwierige Motive können auch länger dauern.


    Es mag Varianten geben, statt zu scannen, die Negative mit einem Makrovorsatz einfach abzufotografieren. Umwandlung von Negativ in Positiv können die meisten üblichen Bildverarbeitungs-Programme. Wie dabei mit Staub und Kratzern umzugehen ist, weiß ich nicht.


    b) Zu einem Digitalisierungs-Service geben und das Ergebnis auf einer DVD liefern lassen. Kostet halt ein paar EUR (ca. 20-30 Ct. / Bild). Ist die präferierte Variante für Leute, die noch arbeiten oder noch andere Hobbies pflegen.


    Eine Möglichkeit, Filme einfach auf dem Bildschirm darzustellen und von dort quasi abzufotografieren, ist mir nicht bekannt.

  • Da sich die Frage speziell auf APS-Filme bezieht hier mal ein Link zur Erklärung, was das überhaupt ist:
    APS-Film – Wikipedia
    (mir war dieses Format bisher nicht bekannt)


    Wie vom TO angefragt, erscheint mir die Digitalisierung mit dem Fuji Photo-Player AP-1 die eleganteste und auch schnellste Variante.


    Man kann den Player direkt an den PC anschließen und so die Blider direkt an den PC übertragen. So kann man die Fotos auf jeden Fall per Screenshot sichern. Für "Erinnerungsfotos" kann diese Variante durchaus ausreichend sein.

  • Wenn der Film noch unentwickelt in der PATRONE ist

    Auch die entwickelten Filme sind in der Patrone. Das war damals eine eigentlich gut durchdachte Sache. Es gab sogar spezielle Aufbewahrungssysteme. Man konnte mittendrin die Patrone zurückspulen und eine andere einlegen. Beim erneuten Wechsel erkannte die schon angefangene Patrone, wo sie das letztemal stehen blieb und spulte allein wieder an die richtige Stelle. Da war schon etwas "elektronisches Gedächtnis" vorhanden.


    Das man einen unentwickelten Film nicht raus holt, war mir schon klar. Ich habe früher meine Filme (egal ob s/w oder Farbe) selbst entwickelt. Ich fotografiere mit kleineren Pausen seit rund 40 Jahren und habe schon alles in der Hand gehabt, was die Industrie sich auch schon zu analogen Zeiten alles ausdachte.


    Wenn ich noch an die fitziligen Filmchen für die Minox denke, oder an die Diskscheiben. Im Nachherein amüsiert einen die eine oder andere Entwicklung, aber da war schon teilweise sehr krudes Zeug dabei.

  • Ich kann dem TO zwar leider überhaupt nicht helfen, aber ein paar Infos zum Thema APS beisteuern, falls es interessiert...


    Der APS Film hatte viele schöne Ansätze, war letztlich aber leider keine konsequent umgesetzte Neuerung (so das innoffizielle damalige Statement von den Außendienstlern der Firmen Canon, Minolta und Braun, als ich in der Branche eine Ausbildung gemacht habe). Viele Kunden haben ihn nicht akzeptiert, weil die Filma a) teurer als KB waren und b) die Abzüge eine wesentlich schlechtere Qualität als KB Abzüge hatten - das lag unter anderem daran, dass das Negativformat kleiner war als bei KB (heutiges APS-C und Vollformat halt...) und etliche Labore sich aus Kostengründen gegen die Anschaffung neuer Maschinen entschieden, die wiederum eine bessere Qualität ermöglich hätten. Außerdem waren die drei wählbaren Formate C, H & P "geschummelt": es wurde immer ein H Bild in 16:9 erstellt, und nur bei der Entwicklung wurde daraus entweder ein "P(anorama)" Format in 3:1 (d.h. ein ordinäres 20x30cm Bild, das oben und unten abgeschnitten war), oder ein klassiches Format in 3.2 ("C" für klassisches KB Format). Viele spätere "Wutbürger" sind quasi ausgerastet, als ich ihnen das während der Kaufberatung erläutert habe :lol:


    Erfolgreich war meines Wissens nur die Canon Ixus wegen ihres gelungenen Designs. Von der Kamera gingen wöchentlich hunderte bei uns über die Theke, wärend wir z.B. die Minolta Vectis 40 (noch ohne "Konica"!) am Ende abgeschrieben und verramscht haben (eine bekam ich zum Ende meiner Ausbildung für 100,- DM statt über Tausend DM regulär - die steht heute noch in meiner Vitrine :pink: ). Daneben gab es noch sehr schöne Designermodelle von allen möglichen anderen Anbietern, die entweder eine Festbrennweite oder ein kleines Zoom hatten. Aber erfolgreich waren die alle nicht...


    Die von Bonobo erwähnte Möglichkeit, den Film zwischenzeitlich zu entnehmen gab es übrigens nur bei ausgewählten Spitzenmodellen, längst nicht bei allen. Da es aber meines Wissens neben vielen Farbfilmen von allen Herstellern nur EINEN s/w Filmanbieter und EINEN Diafilm auf dem Markt gab war die Sache nicht so dramatisch...

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab noch ne APS IXUS. Falls jemand Interesse hat....


    :D


    Könnte man heute womöglich an einen Doofen teuer verkaufen, ohne zu lügen: "Original Canon IXUS. Macht Aufnahmen im APS-Format der bekannten digitalen EOS Spiegelreflexkameras! Passt aber in jede Jackentasche!"


    OK. War noch so prall das Ding aber ich schau' fast jeden Tag auf ein Bild im Panoramaformat, das ich damit aufgenommen hab. Ging auch.

    www.stefansenf.de
    Ich moderiere in grün, der Rest ist nur meine Meinung ;)
    Ricoh Theta V | Pentax KP, 10-17, 18-300, 15, 21, 35, 55, 70 und Lensbaby | Samsung NX1000 und NX300 mit 16, 16-50, 20-50 und Altglas

  • Man kann den Player direkt an den PC anschließen und so die Blider direkt an den PC übertragen. So kann man die Fotos auf jeden Fall per Screenshot sichern.

    Wieder was gelernt. Wenn jemand noch dieses Lesegerät parat hat, kann man das ja so probieren (ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei auch nur ansatzweise etwas qualitativ Verwertbares rauskommt, aber ich kann mich natürlich wieder irren).


    Ansonsten würde ich ein kleines, mittelständisches Unternehmen fördern und die Dinger zum Scannen geben, z.B. hier:


    APS scannen


    Ich weiß, hängt von den Finanzen ab. Nur als Alternative, die ich auf die Schnelle gefunden habe.

  • Ansonsten ist Jörg Bergs mit http://www.meinfilmlab.de in Hürtgenwald bei
    Düren für so was ein extrem kompetenter Ansprechpartner.


    Wann immer ein Labor in Deutschland dicht macht und noch
    eine mighty Frontier rumstehen hat kann man sicher sein, daß
    sie ihm angeboten wird. Er ist quasi ein schwarzes Loch für diese
    Königin der Labormaschinen.

  • Noch einer - in Düsseldorf gibt es noch das Centrallabor von Andreas Oedekoven.
    Der ist selbst in einer Hängerentwicklungsmaschine großgezogen worden und
    kann alles was ein klassisches Fachlabor kann. Er hat seine Preise den modernen
    Zeiten angepasst und ist bei entsprechenden Stückzehlen nur minimal teurer
    als ein Minilab an der Ecke - aber eben dennoch professionell gut.


    http://www.fcl-digital.de


    Ja, die Website ist keine Meisterleistung.


    Andreas hat aber auch eine Mighty Frontier und kann damit umgehen.

  • Hallo allerseits,
    ich möchte noch etwas ergänzen.
    Das Prinzip der APSFotografie war zwar nicht schlecht, kam aber zu spät. Mit der Qualität, vor allemder ersten Filme war ich nicht zufrieden, die Bilder sahen aus als kämen sie voneinem extrem grobkörnigen Film. Vielleicht lag das auch am Fotolabor.
    Ich habe einen Photo-Player AP-1, benötige dazu abereinen Adapter um ihn an den PC anzuschließen, deshalb hoffte ich auch, dassjemand dies schon ausprobiert hat. Meine Dias und Negativfilme scanne ich miteinem CanoScan 9000F ein und bin mit der Qualität zufrieden, es ist nur etwaszeitaufwändig. Wenn ich mit dem Player keinen Erfolg habe, werde ich die Filmeaus den Patronen nehmen und es mit dem Flachbettscanner versuchen.
    Nochmals Danke für eure Antworten.
    Viele Grüße
    Werner-S.

  • APS hatte einige Geburtsfehler, die am Ende einen Erfolg verhinderten.
    Der gröbste war sicher daß das Format deutlich kleiner war als KB, man
    musste also mit weniger Film für das gleiche Motiv auskommen - klar
    daß das Ergebnis grobkörniger und schlechter war.


    Den fertigen Film gerollt zu lagern hatte derbe Nachteile für die Sichtung,
    man musste für jede Sichtung und jeden Abzug den Film aus der Patrone
    raus und wieder reinziehen - und dabei immer beten daß die Lichtdichtung
    keinen Dreck in die Schicht fräste.


    Nur wenige Kameras lasen den DX-Code aus, auch das war eine ziemliche
    Stolperfalle. Und schlussendlich konnte und wollte noch lange nicht jedes
    Labor eine Maschine für APS anschaffen.


    In Fachkreisen war APS immer eine Totgeburt mit Ansage.

  • werde ich die Filmeaus den Patronen nehmen und es mit dem Flachbettscanner versuchen

    Nun kenne ich Deinen Flachbrettscanner nicht, aber mein Epson V200 hat einen Einsatz für Dias und Negativstreifen (KB). Die mitgelieferte Software erkennt dabei automatisch, ob nur ein, zwei, drei oder vier Dias draufliegen und scannt sie nach und nach ein.
    Bei Negativstreifen erkennt die Software auch automatisch die Anzahl der einzelnen Bilder. Mal sind ja auf so einem Streifen nur 3 aber auch mal 5 Aufnahmen. Ich habe leider keinen APS-Film mehr, sonst könnte ich testen, wie viele Bilder die Software automatisch im Streifen erkennt und dann automatisch einscannt. Jedenfalls macht die Software das automatisch und speichert mir dann die Aufnahmen mit fortlaufender Nummer erst mal ab. Wenn Du Glück hast, ist das zwar zeitaufwändig aber trotzdem einiger Maßen komfortabel.
    Die Qualität ist gar nicht so schlecht. Schau mal hier oder hier, alles sehr sehr alte Dias, die schon ordentlich gelitten hatten.