Welcome to Belfast

  • wie Sehmann.


    Hier im Sinne konstruktiver Kritik, bzw. Fragen, die ich mir anhand der Serie stelle: Fotografisch gut, SW gefällt, aber insgesamt ist das Thema mMn vielleicht etwas zu umfassend dargestellt. Ein paar Bilder weniger wären mglw. effektiver.


    Du suggerierst ein bisschen den Eindruck, als ob dort alles so wäre. Da Belfast aber mehr zu bieten hat als das hier Gezeigte, wären ein paar Sätze dazu von dir nicht schlecht. Mich würde schon interessieren, wieso du dich auf diese Bilder beschränkt hast. Kann man Belfast auf diesen Teil der Geschichte reduzieren, bzw. wie wirkungsvoll ist es, dieses Aspekt (im Einzelfall) isoliert zu betrachten. Würde das jemand von Berlin auch so machen?


    In dem Zusammenhang ist z.B. folgendes lesenswert:
    Belfast: Hinter der Mauer wohnen die anderen | ZEIT ONLINE

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • @Achim,


    ich habe mir den interessanten Artikel durchgelesen und könnte dazu einige Anmerkungen schreiben, die aber nicht hierher gehören. Deshalb danke für den Blick über den Tellerrand!


    Gruß Martin, der die DDR von 19949 bis 1989 durchlebt hat.

  • Du suggerierst ein bisschen den Eindruck, als ob dort alles so wäre. Da Belfast aber mehr zu bieten hat als das hier Gezeigte, wären ein paar Sätze dazu von dir nicht schlecht. Mich würde schon interessieren, wieso du dich auf diese Bilder beschränkt hast.

    Ja, da die Serie unter "Location-Tipp" läuft, wären ein paar erklärende Worte gut.
    So erscheint es mir eher als Anti-Tipp ;)

  • Belfast. Auch so eine Stadt wo ich noch unbedingt mal hin will. Aber geht sich leider in der nächsten Zeit mal nicht aus. :/ Deine Fotos machen aber definitiv lust auf die Stadt wobei ich auch zugeben muss dass mich die ganzen Schwarz Weiß fotos ein wenig depri machen. Da wär mehr Farbe fröhlicher und würd vielleicht noch mehr Lust auf Belfast machen. haha :)

  • So erscheint es mir eher als Anti-Tipp

    Ja, wenn man mit seiner Familie herumspazieren möchte und Kaffee-Kuchen und so, ist Belfast nicht wirklich zu empfehlen, West-Belfast sowieso nicht. Dann wäre das tatsächlich ein Anti-Tipp ;) (Und guten Kaffee kann man sowieso dort am besten sofort vergessen; wirklich gutes Essen nur, wenn man echt gut bezahlt :x ) Ob man sich sicher fühlt, ist einmal eine individuelle Sache und einmal davon abhängig, wo man hingeht und was man tut. Ich habe keine Tourismus-Taxi-Tour gemacht, bin aber mit einem Taxi gefahren. Ein bisschen Pech: der war Protestant und mein Ziel war im katholischen Viertel. Er hat einfach zwei Straßen weiter angehalten und meinte, ich sei angekommen. Damit war ich einverstanden (wollte ihn auch nicht in die doofe Situation bringen). Dann habe ich ihn gefragt, wie ich später am einfachsten zum Milltown Friedhof komme und er meinte, dort gäbe es andere Taxen. Ok, wahrlich sind nicht alle so, aber sowas gibt es noch heute. In der Gegend vom vorletzten Bild im ersten Post und die ersten zwei Bilder vom zweiten, fühlte ich mich beobachtet. Nix mit vielmal knipsen und sich in die „Stellung“ bringen, sondern den Fotoapparat schnell schön in die Tasche stecken. Ich war vorgewarnt, dass die Bewohner dort das nicht mögen. Man hat mich aber nicht vorgewarnt, dass es hinter den Zäunen Hunde gibt, die einen in den unerwartetsten Momenten anbellen. :x

    Mich würde schon interessieren, wieso du dich auf diese Bilder beschränkt hast.

    Weil mich das am meisten beeindruckt hat. Das finde ich wohl am interessantesten an Belfast - die Geschichte, die lebt und ist bei weitem nicht fertig. (Zumal es gerade brodelt - die Wahlen von der vorletzten Woche, die Regierungskrise, die Tatsache, dass eine Verwaltung aus London droht usw.) Aber recht habt ihr, ich sollte im Titel vielleicht „Die Zäune von Belfast“ schreiben, statt lapidar und ironisch „Welcome to Belfast“.


    phoenix66, der hofft, dass es in Wirklichkeit(Farbe) nicht so ist.

    wobei ich auch zugeben muss dass mich die ganzen Schwarz Weiß fotos ein wenig depri machen.

    Ja, deprimierend ist es tatsächlich und schwarz-weiß betont dieses Gefühl, finde ich. Das hier wäre nicht der Ort, um die Informationen über den nordirischen Konflikt zu liefern, aber Emotion. Und die ist durch das Schwarz-Weiße scheinbar rübergekommen.



    Belfast aber mehr zu bieten hat als das hier Gezeigte

    Ja, zwar sind das nicht so viele „Attractions“, aber das zeige ich auch gerne, in Farbe, so viel und sobald ich Zeit finde. Heute schaffe ich noch den Botanischen Garten.

  • Botanischer Garten


    Das Gebäude ist schön, fast protzig:




    Mit den Pflanzen kenne ich mich überhaupt nicht aus. Vielleicht gibt es was Besonderes, ich würde es leider nicht erkennen :oops:









    Innen ist es eng und viel kleiner, als es von außen aussieht. Und sehr warm. Die Linse wird zuerst beschlagen. Die schwarzen Guss-Sessel haben mir gefallen. Es gibt drei davon und ihre Hauptfunktion ist, dass junge Mütter sich im Warmen hinsetzen können und stillen:



    :smile:

  • Die Kuppel, H&W und Titanic


    Ein einsamer älterer Herr überwacht die Plattform in der Kuppel und die Stadt von oben. In der Ferne sieht man die zwei großen gelben Kräne der Werft H&W:




    Die heißen Samson und Goliath und zählen zu den größten der Welt (jedenfalls ist das Trockendock unter den beiden das weltgrößte, 556m lang). H&W hat die Titanic gebaut, diese Kräne kamen aber später. Die wurden von Krupp für H&W gebaut:




    Das Titanic Museum ist vielleicht das meistfotografierte Gebäude in Belfast. Deswegen habe ich versucht, es ein bisschen in einer anderen Art und Weise zu fotografieren:




    Architektonisch, soweit ich beurteilen kann, sehr gelungen. Gleichzeitig will das ein Schiff und ein Eisberg sein, beide in Kollision, im Brechen.



    Von innen ist aber viel Platz für das Foyer und die Treppen verschenkt. Scheinbar sollte man den Eindruck kriegen, auf einem großen Schiff zu sein. Ich fühlte mich eher wie in einem Einkaufszentrum. Auch die Ausstellung schien mir nicht wirklich geglückt. Wir haben eine gute Entscheidung getroffen: statt die unverschämten 17,50 Pfund pro Nase haben wir weniger als die Hälfte bezahlt, aber dafür nur die letzte Stunde dort verbracht. Mehr war es eigentlich nicht wert.




    :smile:

  • Das Gebäude ist schön, fast protzig

    Das ist ja das schöne, an diesen alten Treibhäusern. Richtig große und alte botanische Gärten haben das ja fast alle gemein. Viel Schmiedeeisen, jede Menge Schnörkel und eben kleine Scheiben. Heute sind die Fensterflächen oft viel zu groß und wie in Berlin sogar durch gewölbte Kunststoffscheiben nicht schön anzusehen.


    Zu Deiner Serie kann ich für mich nur feststellen, dass ich mich dort auch nicht so richtig wohl fühlen würde. Das s/w verstärkt diesen Effekt bei mir sogar. Anheimelnd ist etwas anderes, aber ich habe das bisher so nie gesehen. Ja man ließt und hört von dem Konflikt da oben, aber es ist einem nicht immer präsent. Ich finde es erschreckend, dass das da so "tatsächlich" aussieht. Wir leben im 21.Jahrhundert und da hauen sich Christen untereinander die Köpfe ein. Dieser ganze Irrsinn in der politischen Entwicklung gruselt mich.


    Als alter "Westberliner" bin ich mit Mauer und Grenzanlagen groß geworden. Von Schikanen und Repressalien beim Grenzübertritt ins "Paradies der Arbeiter und Bauern" will ich hier gar nicht schreiben. Gottseidank haben wir dieses Biest, Dank des Mutes der DDR-Bürger, beseitigen können. Aber das wir so etwas da oben stehen haben, stimmt mich traurig.


    Insofern finde ich Deine Serie in s/w zumindest für mein Empfinden genau richtig.

  • Linen Hall Library





    Eine sehr angenehme ruhige Oase mitten im Zentrum. Alles über NI Troubles (so nennt man die nordirischen Konflikte dort). Aber alles! Niemand hat eine solche Dokumentation darüber. Dazu noch alles andere, was zu einer Bibliothek, die seit 1788 besteht, dazugehört.
    Im modernen Treppenhaus die Poster über „Troubles“, innen alte bequeme Arbeitsplätze. Wer weiß, wie viele Bücher schon auf diesem Sofa gelesen worden sind (Bild rechts):



    Super nette und kompetente Leute. Ich durfte sogar im Vorbeigekommenen sonst nicht zugänglichen Mitgliederbereich sitzen:




    Fünf Sterne für alles!!




    Ulster Museum



    Für die, die Museen mögen, ein Paradies. Drei Ebenen: Kunst, Wissenschaft und Geschichte. Man bräuchte viel Zeit, um alles zu sehen. Diesmal waren wir zur zweit und, da es so viel gibt, haben wir Wissenschaft sehr schnell durchlaufen und uns geteilt: Kunst und Geschichte. Aber auch da konnte ich nur ein Teil sehen, die Exponate der Weltklasse in der Skulptur-Abteilung.




    Zum Beispiel: Barbara Hepworth (1903-1975), Curved Form (Delphi):





    Oder Jan Fisar, Cat and Dog:





    Genug Kultur für eine Woche! :smile:

  • Milltown Friedhof


    Das würde auch in den Friedhofsbummler-Thread gut passen, gehört aber hierher.


    Mal ganz abgesehen von der Geschichte, dem legendären und von BBC live übertragenen „Terroristen“-Begräbnis mit Bombenanschlag usw., ist Milltown Friedhof eine Besonderheit schon wegen der alten Gräber, den keltischen Kreuzen und auch deswegen, weil die Gräber so dicht aneinander sind. Es gibt auch einige interessante einzelne Gräber, die kommen aber nicht auf die Fotos.