Immer öfter stoße ich auf Reisen auf strikte Foto-Verbote an zunehmend vielen Stellen: erst waren es nur Museen (kann man noch verstehen), zum Teil Kirchen (kann man verstehen zu Zeiten der Andacht oder persönlichen Anlässen), mittlerweile aber auch teilweise an öffentlichen Plätzen, Kunstwerke sowieso, in Portugal nun auch die ersten Bauwerke, Parks, Fassaden, Naturdenkmäler usw.. Nicht zu vergessen Christo & seine Zicke *), die ja nicht nur "ihr" Kunstwerk zänkisch verteidigen, sondern auch zu verhindern wissen, dass in 2 km Umkreis jemand die Landschaft fotografieren darf (so geschehen am Comer See).
Zum ersten Mal habe ich dieses Jahr an zwei Plätzen erlebt, dass eigenes Personal darüber wacht, dass niemand fotografiert und auch, dass dieses Personal ohne Vorwarnung einem Touristen die Kamera aus der Hand geschlagen und zerstört hat, weil sie DACHTEN, er könne damit fotografieren.
Ich frage mich, warum das so um sich greift:
a) Schutz der Objekte z.B. vor Blitzlicht: ja, verstehe ich bei Gemälden, Fresken etc., aber nicht für Bauwerke als solche. Außerdem könnte man das auch mit einem Blitzverbot regeln - was vielfach ja auch gemacht wird.
b) Kommerzielle Interessen / eigene Verwertung: auch verständlich, aber dann sollen sie halt gegen Geld Zugang zu digitalen Fotos gewähren. Dann kann ich mir - wenn ich unbedingt will - professionell fotografierte Innen-Ansichten kaufen (würde ich wohl eher nicht tun, doch evtl. als Erinnerung an besondere Orte). Nur: dieses Angebot existiert nicht - in Portugal haben sie uns allen Ernstes noch 20 Jahre alte Diasätze verkaufen wollen. Frage auch: wer hat eigentlich die Verwertungsrechte an einer Höhle in einem Küstenfelsen oder einer alten Brücke?
Übrigens: nach einer bezahlten Fotografier-Erlaubnis habe ich jedes Mal gefragt - no way. Kennen die nicht mal.
c) Schutz vor wild gewordenen Fotografen-Horden: ja, verstehe ich für Kirchen, Museen, Orte die einer gewissen Würde bedürfen, etc. - aber nicht für eine Fels-Formation oder eine Brücke.
Also, so richtig kapieren tu ich's nicht. Und fände auch schade, wenn das weiter um sich greift und Schule macht.
Vielleicht ist jemand von Euch auf der "anderen Seite" involviert und kann doch etwas Licht ins Dunkel bringen?
EDIT: Die Bezeichnung "Zicke" nehme ich zurück (streiche sie nur durch, weil unten bereits zitiert) - gehört nicht in ein seriöses Forum, und ich möchte niemanden verletzen, der ein anderes Bild gewonnen hat. Ich belasse es dabei, dass ich manche Auftritte in der Öffentlichkeit und in Medien als betont elitär und sehr "von oben herab" empfand.