Panorama Stiching und Averaging Workflow

  • Hallo, mich interessiert euer Arbeitsablauf beim Panoramas erstellen, denn:


    Panoramas aus Raw Datein zu stitchen kann man ja mehr oder minder vergessen, jedenfalls wenn man mit mehr als 5-6 Fotos arbeitet wird das sehr schnell super rechenintensiv. Gleiches gilt fürs averaging zur Rauschminderung.... wenn man beides kombiniert kommen da ja schnell über 100 Bilder zusammen und mein macbook macht das mit Raws jedenfalls nicht mit, daher meine Frage:


    Wandelt ihr eure Raws zu erst in JPEG um, macht ggf. das Averaging und baut dann das Pano, Um anschließend ein JPEG zu "entwickeln".


    oder


    "Entwickelt" ihr zunächst die einzelnen Raws - (ggf. auch mit einem Preset für alle gleich?) - konvertiert dann und betreibt mit den fertig "entwickelten" Averaging und Stitching?


    oder:


    (was ich glaube ich am sinnvollsten finde und einen Kompromiss darstellt)


    Averaging mit den Raws in PS (dauert aber geht), dann sind es ja schon mal nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Dateien.


    Anschließend die Raws entwickeln - hab bislang nur meine Einstellungen an ein paar wenigen Einzelbildern getestet, dann ein Preset gebaut und damit alle gleich entwickelt - ich schätze unterschiedliche Einstellungen könnte zu seltsamen Effekten im fertigen Panorama führen.
    Dann Konvertieren und zu guter Letzt aus den JPEGs das Pano bauen lassen.


    Oder aber macht ihr es ganz anders?



    Grüße,
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    wenn du mit einem Windows-Betriebssystem arbeitest, dann empfehle ich dir den Image Composite Editor von Microsoft(kostenlos). Er ist leicht verständlich zu bedienen und enthält einige Funktionen.


    Image Composite Editor (ICE) | heise Download


    Viel Spaß wünscht der Martin

  • Mein Vorgehen:

    • Entwickeln der Raws im Raw-Converter der Wahl, bei mir aktuell meist Nikon Capture NX-D und Export der Bilder als 16 Bit TIFF. Gleiche Einstellungen für jedes Bild, Belichtungsunterschiede sollte es keine geben, falls doch, würde ich sie hier anpassen. Gewöhnliche passe ich nur ausgefressene Lichter an und nehme sonst einfach die Standardeinstellungen.
    • Stitchen des Panoramas mit dem oben empfohlenen Microsoft ICE, Speichern des Panos als 16 Bit Tiff.
    • Bildbearbeitung in Photoshop.

    Wieviel von der Bearbeitung jetzt im Rawkonverter und wieviel später stattfindet ist bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache.

  • Danke für den hilfreichen Beitrag, Flash! Daran Tiffs zu verwenden hab ich gar nicht gedacht... obwohl das natürlich wesentlich sinnvoller als jpeg ist.

    Wieviel von der Bearbeitung jetzt im Rawkonverter und wieviel später stattfindet ist bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache.

    Klar, es ist halt nur eine Abwägung zwischen möglichst viel im Raw dafür mehr Möglichkeiten aber halt ob der Einzelbilder auch wesentlich viel mehr Arbeit, oder Nachbearbeitung des fertigen Panos, das halt kein Raw mehr ist aber dafür wesentlich schneller geht.


    Bei unter 20 Bildern seh ich das auch unkritisch... aber ich render gerade Eines mit 83 und da wäre es schon sehr zeitintensiv die vorher einzeln zu entwickeln.

  • Die Raw Dateien müssen ja grundsätzlich entwickelt werden, bevor man da irgendwelche Rechenoperationen durchführen kann (das passiert auch, wenn man die Raws in ein Programm lädt, welches Raw Dateien direkt verarbeiten kann). Von daher ist mein Workflow, zunächst alle Raw Dateien zu entwickeln, so dass eine "bestmögliche" Basis für alle folgenden Bearbeitungen geschaffen wird. Das sind dann definitiv 16bit Tifs (auf keinen Fall jpg!), mit denen ich dann fortfahre. Im nächsten Schritt würde ich die gleichen Belichtungen (zur Rauschminderung) verarbeiten (wieder in 16bit Tif). Danach würde ich das Panorama erstellen und erst dann alle weiteren Bearbeitungen angehen. Ausnahme wäre, wenn das Panorama selbst sehr umfangreich ausfällt (Stichwort Giga Panorama), dann kann es sinnvoll sein, die Einzelbilder final zu bearbeiten und das Stitching als letzten Schritt zu erledigen. Die Umwandlung zu einem JPG erfolgt ganz zum Schluß, wenn alles andere erledigt ist.
    Mit Microsoft ICE habe ich eher gemischte Erfahrungen gemacht, ich verwende dieses Tool gerne mal, um mir eine schnelle vorab Übersicht zu verschaffen, aber mangelnde Eingriffsmöglichkeiten (Stichwort Stitchingfehler) und Schwächen bei der Überblendung einzelner Bildteile machen das Programm für mich nur bedingt brauchbar. Mein Favorit ist Autopano Giga (alternativ PTGui), da man hier sehr viele Eingriffsmöglichkeiten hat, bei Bedarf auch Belichtungsreihen verarbeiten kann und auch sehr große Dateien recht schnell verarbeitet werden können (entsprechende Hardware vorausgesetzt).



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • @Picturehunter


    Ich bin mit Autopano (allerdings nur pro) auch super zufrieden, das könnte ja theoretisch auch meine raws direkt stitchen, einziges Problem ist dann allerdings dass es
    a) vermutlich die ganze Nacht dauert
    b) über 30 GB Auslagerungsdateien erzeugt (jedenfalls hab ichs bei knapp 30 GB abgebrochen weil mein Produktivvolumen an seine Kapazitätsgrenzen kam)


    Dass die Raws beim Konvertieren zwangsläufig "entwickelt" werden war mir schon klar, ich hab damit die "händische" Entwicklung gemeint, also colorgrading, dehazing, weißabgleich und der gleichen um dem Bild den Look zu verleihen den man möchte.


    Für ein optimales Ergebnis wird man aber wohl einfach nicht um ein Raw-Pano oder um eine vorherige Entwicklung der RAWs herumkommen.


    Ich schätze mal ich werde bei meiner Kompromiss-Lösung bleiben müssen, averaging mit den raws betreiben - das macht photoshop relativ zügig, dann in Lightroom die einzelnen Raws entwickeln und anschließend stitchen

  • @romerike berge


    Schönes Bild! Aber gerade diese leichte Farbabweichung rechts würde mich stören.
    Bei 4 Bildern ist das natürlich kein Problem, die hätte ich vermutlich als Raw gesticht und dann mit ner Verlaufsmaske den rechten Teil angeglichen. Oder von Anfang an die Bilder aufeinander abgestimmt.


    Problematisch wird es für mich nur bei größeren Panoramas, bzw. nicht einmal zwangsläufig größeren sondern einfach nur welchen die aus mehr Bilder entstehen sollen. Daher meine Frage nach Inspiration beim Arbeitsablauf.


    Aber freut auch, dass dich der Threat hier zu einer neuen Software geführt und dir die Arbeit erleichtert! Immer schön wenn möglichst viele etwas aus einer Diskussion mitnehmen können :smile:

  • ....Für den normalen Hausgebrauch empfehle ich die Panoramafunktion von Lightroom. Ja es ist etwas rechenintensiv, aber das Tool hat zwei entscheidende Vorteile, einmal dass es in der Lage ist, einen Warp auszuführen, sodass das Bild ziemlich gefüllt bzw. gestreched wird. Weiter erzeugt es Panorama-DNGs, sodass man es im Nachgang noch komplett bearbeiten kann... .

  • Weiter erzeugt es Panorama-DNGs, sodass man es im Nachgang noch komplett bearbeiten kann... .

    Funktioniert das zuverlässig bei dir? Ich hab mich an der Lightroom Pano Funktion noch nicht wirklich ausgiebig versucht, aber wie oben beschrieben bei Autopano (und auch Luminar) das Problem bekommen dass ein Panorama aus RAW Dateien extrem rechenintensiv ist. Hast du das schon mal erfolgreich für mehr als 20 Bilder gemacht? Habs eben probiert und nach ner halben Stunde abgebrochen. Das problem ist halt auch dass das anscheinend keine Fortschrittsanzeige hat.

  • Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann hatten wir hier mal eine Diskussion bezüglich Panoramafunktion in LR 6 und LR CC. Das Ergebnis war dass wohl LR CC mehr kann und auch besser arbeitet als die Kaufversion LR 6.


    Wir haben hier die LR 6 Version, PTGui 8.x und ICE. Angewendet auf meine bescheidenen Panoramen, meistens bestehend aus weniger als 8 Bilder, komme ich mit ICE wesentlicher schneller zu besseren oder schlechtesten Fall zu gleich guten Ergebnissen wie mit LR 6. Da ICA auch noch freie Stellen vervollständigen kann, ist ICE meine bevorzugte Software.

  • Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann hatten wir hier mal eine Diskussion bezüglich Panoramafunktion in LR 6 und LR CC. Das Ergebnis war dass wohl LR CC mehr kann und auch besser arbeitet als die Kaufversion LR 6.


    Wir haben hier die LR 6 Version, PTGui 8.x und ICE. Angewendet auf meine bescheidenen Panoramen, meistens bestehend aus weniger als 8 Bilder, komme ich mit ICE wesentlicher schneller zu besseren oder schlechtesten Fall zu gleich guten Ergebnissen wie mit LR 6. Da ICA auch noch freie Stellen vervollständigen kann, ist ICE meine bevorzugte Software.

    ...Die Vervollständigung ist allerdings nicht vergleichbar mit dem, was Lightroom im Stande ist, zu tun. Die Auffüllung sorgt immer für Stellen, die nicht gut aussehen. Aber wie du schon erwähnt hast, dass hatten wir hier irgendwo auch schon mal ganz ausführlich mit Screenshots etc.


    PTGui ist ansich die beste Software, aber sie ist auch recht spezialisiert. Nicht immer ganz Nutzerfreundlich