Bye, bye Lightroom...

  • Da kann ich nur zustimmen. Man kann Lightroom 5/6 nicht mit ON1 oder dem aktuellen Lightroom vergleichen, das wäre nicht fair.

    Das sehe ich (als nicht professioneller) Nutzer anders. Mich stört an LR ja nicht etwa fehlende Funktionalität, sondern eben die Abo-Vergewaltigung. Klar, als Professional buche ich das unter Betriebskosten weg. Aber als Privatanwender nutze ich z.B. LR6, das ich mal für 89 EUR erworben habe, nun schon sieben Jahre. Und für meine Zwecke taugt es. Für den gleichen Zeitraum hätte ich im Abo-Modell knapp 1.000 EUR (!!!) abgedrückt. Nur um die Verhältnisse mal zurechtzurücken. Das Abo für 11,xx EUR / Monat ist ja alles andere als ein fairer Preis, sondern über die Zeit so richtig, richtig teuer.

    Also suche ich nach einer Alternative, die mich weniger unverschämt ausbeutet, sondern ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Andere Hersteller bieten auch gute RAW-Converter, und gerade bei AI Algorithmen für Maskierung, Perspektivenkorrektur, Mustererkennung / Verschlagwortung oder Korrektur von Belichtung, Kontrast usw.. war es NICHT Adobe, die die Maßstäbe setzen. Aber diese Diskussion ist aus meiner Perspektive auch völlig überflüssig - wer die Algorithmen von Adobe so über alle Maßen toll findet, kann sich das Abo ja gern leisten. MIR ist es - gemessen am Gegenwert - über die Jahre gerechnet zu teuer.

    Deshalb bin ich froh, dass es inzwischen ein paar Alternativen am Markt gibt, die meinen Ansprüchen gerecht werden und auf die ich zu gegebener Zeit ausweichen kann.

  • Die 12€ waren ein super fairer Preis, ob Pro oder nicht. Wie du schon schreibst, es gibt Alternativen und wenn einem diese reichen, ist doch alles ok.
    Irgendwie schreit keiner bei den 15€ für Spotify, 8€ für Prime, 15€ für Netflix, nochmal nen 10ner für Disney+ und wie sie alle heissen.


    Der Witz ist der, seitdem dieses Abo-Modell existiert, geht Adobe viel dynamischer an die Entwicklung. Es kommen ständig neue Updates, alle viertel bis halbe Jahre, kommen dann meist die Updates mit den grundlegenden Änderungen etc. Das war früher nicht so. Da kamen erst mit jeder neuen Version neue Funktionen etc.

    Wie Dennis schon schreibt, gehts mir auch. Für Landschaftsbilder etc. braucht man eigentlich nur noch Lightroom. Dinge die man vorher aufwändig maskieren musste, sind mit einem Klick bereit zur Bearbeitung.
    Mir ist persönlich völlig egal, wer wie wann mit AI angefangen hat, für mich zählt nur, wer bundled mir das richtige Paket, welches ich effektiv nutzen kann. Und das sind dann eben nicht solche Softwarekrankheiten wie Luminar, wo eigentlich wirklich nur das Skyreplacement zu gebrauchen ist, der Rest aber unter der letzte Rotz zu verbuchen ist, weil da nur künstliches Zeug rauskommt, was immer einfach nach Luminar aussieht. Es braucht software, welche meine Idee umsetzt und nicht Software, die so tut, als würde sie dem User alles abnehmen, denn am Ende hat man nichts eigenes mehr in der Hand.
    Ich hatte das vor einer Weile schon mal angesprochen, was mich aktuell mit am meisten fasziniert, ist einer der neueren Neuralfilter von Photoshop, welcher Deepmaps errechnet und man so nachträglich sehr einfach mit der Tiefenschärfe spielen kann. Der arbeitet auch noch nicht perfekt, aber das gibt mir völlig neue Möglichkeiten.

    Das ist sogar eine Sache die mich sowohl als Pro als auch als Privatmensch betrifft. Ich nehme die RX100VII inzwischen sehr gerne auch für Jobs mit, weil ich oftmals ungut mit der großen an bestimmten Orten schiessen kann. Ist einfach zu auffällig. Die Kleine interessiert niemanden, aber bisweilen fehlt die Tiefe in den Bildern. Mit dem Neuralfilter lässt sich so einiges nachträglich veranstalten und selbst meinen Kunden ist das noch nicht aufgefallen. Ich lasse mal einen Album meiner Tests hier. https://photos.app.goo.gl/LfjGwQBpjjaExtqv6

    Wie gesagt, ich kanns verstehen, wenn der ein oder andere dazu nicht mehr bereit ist, dass zu zahlen und ich hab da auch immer so ein Szenario im Kopf wo ich mir denke, dann wirds doof und das ist, wenn man mal später in Rente ist und es evtl. wirklich eng wird. Dann hat man die Tools nicht mehr bei der Hand, die man sein Leben lang genutzt hat. So ansich wäre ich auch als Privatperson jeder Zeit bereit, dass Geld für die Software zu zahlen, einfach weil das wie mit allen Bezahldiensten ist.

  • Irgendwie schreit keiner bei den 15€ für Spotify, 8€ für Prime, 15€ für Netflix, nochmal nen 10ner für Disney+ und wie sie alle heissen.

    Naja, warum schreien? Ich nutze tatsächlich keinen einzigen der genannten Dienste - und es sind ja nur Zusatzangebote zu weiterhin bestehenden und (vielfach besseren) Medien (z.B. Öffentlich Rechtliche).

    Bei Adobe ist es grundsätzlich anders: angefixt durch erschwingliche (oder kostenlose Kameradreingaben wie bei mir) Kaufversionen, um dann in der "Abhängigkeit" (bewusste Übertreibung) mittels ausschließlich zu mietender Software abzusahnen. Das streift für mich die Grenze zur moralischen Verwerflichkeit. Ich boykottiere dieses System, solange ich kann :)

  • ghooosty Danke für die Demobilder. Mit Photoshop hatte ich mich noch nicht richtig beschäftigt und kannte die Funktion nicht.


    Wenn schon Abo: Adobe wäre vielleicht besser beraten ein attraktiveres reines LR Abo anzubieten ohne Photoshop und Cloud-Gedöns. Mit der Möglichkeit zum Zubuchen weiterer Komponenten, wer es braucht.

  • Ja, LR ist nicht wirklich billig, aber für mich trotzdem im Wortsinne preiswert.
    Wenn man sich überlegt, was man früher für die Dunkelkammer ausgegeben hat... ist auch das Abomodell gar nicht mehr sooo teuer ;)

    Für mich als Hobbyknipser ist das ... so ähnlich wie mit leckerem Kaffee.
    Ich hab sowohl in die Kamera wie auch in die Espressomaschine investiert.
    Wenn ich leckeren Kaffee haben möchte, dann gebe ich ~20€ im Monat an meine lokale Kleinrösterei.
    Wenn ich mir dieses "Kaffee-Abo" nicht mehr leiste, und stattdessen 6€ bei Tchibo zahle, dann.. habe ich halt schwarzes, bitteres Wasser. Macht keinen Spaß!
    Und mit LR macht mir Fotografie einfach viel mehr Spaß, ich finde die Sachen, die Software wird von Jahr zu Jahr mächtiger - und wenn ich irgendwann mir das nicht mehr leisten können/wollen sollte, dann kann ich die alten Bilder halt nur noch exportieren.
    Von beidem geht die Welt nicht unter, aber mit macht einfach mehr Spaß. Mir zumindest.
    Und ja, ich zahl auch noch Prime, Netflix & Disney sowie Spotify... Auch alles nice to have aber kein Muss.

  • Bei Adobe ist es grundsätzlich anders: angefixt durch erschwingliche (oder kostenlose Kameradreingaben wie bei mir) Kaufversionen, um dann in der "Abhängigkeit" (bewusste Übertreibung) mittels ausschließlich zu mietender Software abzusahnen. Das streift für mich die Grenze zur moralischen Verwerflichkeit. Ich boykottiere dieses System, solange ich kann :)

    Also ich weiss noch, wie ich 350€ für die erste Lightroom Version bezahlt habe es und ich jedes Jahr genötigt wurde, 90€ auf den Tisch zu legen, um weiterhin meine neuen Kameras nutzen zu können. Für Photoshop haben wir früher 1150€!! bezahlt, die Updates lagen bei 250€ für die einfache Version und um die 500€ für die Extended.

    Irgendwie erscheinen mir da 144€ aktuell verdammt günstig. Da ist halt der Haken, viele Hobbyisten wollen eigentlich nur Lightroom und vergessen dabei, dass Lightroom eigentlich nur die Zugabe zum Photoshop-Abo ist. Wäre ich Adobe, würde ich allerdings tatsächlich mal darüber nachdenken, ob ein 6,99€ Lightroom only Abo nicht noch Millionen von Usern ansprechen könnte. Im Abo enthalten ist allerdings zusätzlich noch Lightroom + Photoshop Mobile und Premiere Rush.

    ghooosty Danke für die Demobilder. Mit Photoshop hatte ich mich noch nicht richtig beschäftigt und kannte die Funktion nicht.


    Wenn schon Abo: Adobe wäre vielleicht besser beraten ein attraktiveres reines LR Abo anzubieten ohne Photoshop und Cloud-Gedöns. Mit der Möglichkeit zum Zubuchen weiterer Komponenten, wer es braucht.

    Gerne, und ja ich sehe es ähnlich mit den Abos.

    An der Stelle müsste man noch einen Blick rüber zu eigentlichen Konkurrenz werfen und da gibt es ja nur eine einzige und die heisst Capture One. Das Tool, wenn es um Portraits etc oder ums Tethern geht. Gerade was Farben etc angeht, über Capture geht nichts. Da kostet einen Vollversion heute noch 350€ oder im Jahresabo 18€/Monat. Und möchte man die Mobile Version, soll man nochmal zahlen.

    • Offizieller Beitrag

    Pantone gehört nicht zu Adobe, sondern zu x-rite. Also kann man Adobe da keinen Strick draus drehen.


    Bei den Pantone-Farben geht es nicht darum bestimmte Farben für die Reproduktion auf dem Bildschirm auszuwählen, sondern z.B. um Schmuckfarben für den Druck, für Textilen, Kunststoffe etc. zu definieren.


    Dazu genügt ein RGB-Wert leider nicht, denn echte Materialien haben auch Glanz-Effekte und individuelles Reflexionsverhalten bei unterschiedlichen Beleuchtungen (Metamerie). Dafür braucht man dann verlässiche Farbmuster und einen allgemein anerkannten Standard.

  • Pantone gehört nicht zu Adobe, sondern zu x-rite. Also kann man Adobe da keinen Strick draus drehen.

    Naja, schon. Adobe hat Verträge gemacht die es ermöglichen die Arbeit von Jahren

    im Nachhinein zu beschädigen. Macht man eine Datei mit Pantonefarben auf,

    werden die plötzlich schwarz.

    Mein Reden seit jahren: Man wird mit der eigenen Arbeit erpresst.