Mit dem Fisheye in Chicago

  • Mit dem Fisheye in Chicago


    Endlich habe ich es mal geschafft, für ein paar Tage nach Chicago zu kommen. Schon als Kind vollgestopft mit Bildmaterial von einem in den USA lebenden Großonkel war es für mich immer DIE amerikanische Großstadt schlechthin.


    Im Rahmen der Vorbereitungen stellte sich wie immer die Frage, welche Kameras und welche Objektive mitgehen sollen, bzw. welches Equipement dem Vorhaben am meisten gerecht wird. Nach den insgesamt recht positiven Erfahrungen während eines letztjährigen New York Aufenthalts, der im wesentlichen mit dem Samyang MFT 7,5mm/3.5 Fisheye bestritten wurde
    Mit dem Fisheye in New York
    drängte sich natürlich der Gedanke auf, wieder Gleiches zu tun.


    Nach wirklich langem Zögern entschloß ich mich hierzu letztlich doch wieder. Mit dazu kam wieder eine kleine Kompakte, die Canon G9X II, was in der Kombi mit dem Fish ein sehr unbeschwertes Fotografieren erlaubt. Alle gezeigten Bilder im NY-Thread wurden mit dem Fisheye gemacht, jedoch ggf. bearbeitet, entzerrt usw. Hier und jetzt sollte es nunmehr auch so werden.


    Allerdings war schon von Anfang an kar, dass diese Unternehmung jetzt wesentlich schwieriger sein würde: In NY war ich doch schon so einige Male zuvor, in Chicago noch nie. Dort kannte viele fotografisch interessante Motive und habe selbst einiges Bildmaterial davon angesammelt, von Chicago nicht. Zu NY gibt es unzählige Fisheybilder im Web, zu Chicago kaum. Kurz um, in NY war das Ganze sehr genau planbar - was ich auch getan habe und was sich sehr ausgezahlt hat - und hier nicht. Und das macht sich tatsächlich wie erwartet sehr deutlich bemerkbar: der relative Anteil der Fisheyebilder war insgesamt wesentlich niedriger, beim Fotografieren mit dem Fish tat ich mich mir deutlich schwerer, die Bilder wurden nicht so spektakulär, nicht so klischeehaft, und sie wirken (auf mich selbst) irgendwie "unsicherer". Ansonsten sei aber angemerkt, dass in Städten mit "enger Architektur" ein Fiseye sicher viel spannender sein kann als ein UWW und eine Menge Spass hat es auf jeden Fall auch dieses Mal gemacht.


    Aufgrund der genannten Einschränkungen habe ich zunächst sehr gezögert, hier im Forum wieder Bilder in Form eines Reiseberichts / Location-Tipps zu zeigen, aber letztlich könnte es trotzdem für den einen oder anderen sehenswert sein: Zum einen als direkter Vergleich zur NY-Serie und damit als Anregung bzw. auch als kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, zum andern als echter "Location - Tipp", sind doch ansonsten hier im Forum noch nie Bilder von Chicago gezeigt worden, wohingegen sich die Thematik manch anderer Bilderserien immer wieder wiederholt.


    Und ein absoluter Location - Tipp ist Chicago auf jeden Fall: Es ist anders als NY, amerikanischer, fußläufiger, freundlicher, ruhiger, nicht so multikulti, super spannend, sehr fotogen. Nach diesem kurzen Reinschnuppern können wir (meine Frau, die jüngste Tochter und ich) für uns nur sagen: sehr gerne (ganz sicher) wieder!


    Aufgrund zeitlicher Engpässe kann ich den Thread allerdings nur tranchenweise befüllen, sorry!


    *****


    Beginnen möchte ich mit einem der großen Stadtparks, dem "Millennium Park".


    Sofort fällt eine sehr große Plastik, die "Cloud Gate", oder auch "Bean" genannt, auf:
    Cloud Gate - Wikipedia


    Die riesige, bohnenförmige Skulptur (Bild 1) hat einen rundum Spiegeleffekt. Bild 2 zeigt skurrile optische Eindrücke: "Fisheye - Spiegel" versus Fisheye - Objektiv. Auf Bild 4 ist der "Jay Pritzker Pavilion" mit einer großen Freilichtbühne zu sehen und auf Bild 5 der "Wrigley Square".




    lg, Achim

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  • ja, toll, das nächste Mal nimmst du mich mit, dann können wir zusammen zu Buddy Guy's "Legends" gehen. :mrgreen:
    Wunderbare Fischi-Bilder bringst du mit, da bräuchte ich bei einem Besuch gar keine Kamera mehr mitnehmen.
    Wetter hat ja gestimmt, Bilder sind prima geworden!
    Sonne und Indian Summer, perfekt. Gruss

  • wir zusammen zu Buddy Guy's "Legends" gehen ...

    Ja, da sagste was... :smile:


    Ich wollte diese Sache später noch aufgreifen ;) . Bereits in meiner zarten :ugly: Jugend (so Mitte der 70-ziger..) hat mich dieses Thema fast bis zur Besessenheit erfasst, viel schlimmer als das Fotografieren je war. Da hörten die Mädchen Abba und die Jungs bestenfalls Deep Purple. Mit Muddy Waters und Howling Wolf war man da völlig geoutet. Von den heiligen drei Königen äh Kings (BB, Freddie und Albert) war mir stets Baggerfahrer Albert der Liebste. sein Sound auf der Flying V ist echt obergeil... Und das ist neben dem Onkel der zweite Grund, wieso Chicago für mich ein absolutes "Muss" war, geradezu zwanghaft, leidenschaftlich ...


    Nun denn, und da war natürlich auch schon Buddy Guy, auch so ab 1976-77. Als ich von dem das erste Mal die Sachen von Anfang der 60-ziger gehört, war mir klar, von wem Mr Hendrix abgeguckt hatte :kaffee: ...


    Die Firma Gibson ist bei mir noch vierfach vertreten und ne dicke Epiphone Archtop steht auch noch daneben :ugly: ...


    Um es schon mal vorweg zu nehmen, im "Legend's" waren wir nicht. In Amiland ist das so ein Problem ... mit einer knapp 14-jährigen Tochter. Der Jugendschutz lässt grüßen, unter 21 geht da nix. Und dieser Laden war auch für uns ungünstig gelegen. Aber ein bisschen zum Thema werde ich noch zeigen, es gibt ja noch Restaurants mit Livebands :daumenhoch: , und in Restaurants dürfen die Kiddies. Dieser Sachverhalt wird übrigens immer wieder sehr ernsthaft diskutiert, weil das natürlich für Nachwuchsmusiker ein riesen Stolperstein ist...


    Die Konsequenz aus alle dem: Wir gehen min. noch zweimal hin, einmal um uns die Stadt "richtig" anzuschauen und dann nur die Kneipen :cheers::cheers::cheers: ...


    Um alle hier mal kurz einzustimmen, auch wenn's vielleicht OT ist:


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    lg, Achim

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  • dann noch schnell dies...mit einem Mann, der ein echter Präsident war, das waren noch Zeiten

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  • Das machen richtige Jungs heute immer noch ...

    ... aber halt nicht nur ;) , oder etwa doch :shock: ?


    *****


    Wenn man schon in so einer Stadt ist, schaut man sich das Ganze natürlich auch von oben an, die Frage ist immer nur von wo. Zur Debatte standen der Willis Tower (früher Sears Tower) oder das John Hancock Center. Wir entschieden uns für den Willis Turm. Interessant ist immer wieder der Höhenvergleich. Früher lag diesbzgl. NY und Chicago im Dauerwettstreit.


    Liste der höchsten Gebäude in den Vereinigten Staaten – Wikipedia



    lg, Achim

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  • Der "Union Station" befindet sich nur wenig westlich vom Willis Tower.



    Chicago war und ist immer noch der größte Eisenbahnknoten der USA. Der jetzige Union Station Bahnhof wurde nach Abriss des alten Gebäudes 1925 neu gebaut und ist heute noch der bedeutendste Bahnhof der Stadt. Leider kann man nicht auf die Bahnsteige zum Fotografieren, Fahrgäste bekommen ähnlich dem Boarding von Flugzeugen erst unmittelbar vor Abfahrt der Züge Zugang. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur wegen dem Food Court. Ein Großteil der bekannten Eisenbahn- und Bahnhofsbilder von Andreas Feininger wurde übrigens in Chicago gemacht.
    Chicago Union Station - Wikipedia


    lg, Achim

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  • Als Mittelpunkt der Stadt kann man den Bereich um die DuSable Bridge betrachten. Hier überquert die Michigan Avenue den Chicago River und ab hier spricht man weitergehend in nördliche Richtung dann von der "Magnificent Mile".


    Bild 1: Blick von der nördlichen Seite der Brücke flussabwärts.
    Bild 2 und 3: Der "Trump International Hotel and Tower" ist das zweithöchste Gebäude Chicagos und ist in einer sehr zentralen Lage. Hierzu in einem späteren Beitrag noch etwas mehr.
    Trump_International_Hotel_and_Tower_(Chicago)
    Bild 4: Blick auf die DuSable Bridge Richtung Lake Michigan.
    Bild 5: Am letzten Tag wirklich Glück gehabt: Ein paar Segelboote werden in ihr Winterquartier gebracht, da der Lake Michigan im Winter zufriert. Hierzu müssen alle Zugbrücken der Reihe nach geöffnet werden, was ein riesiges Spektakel ist. Lautes Glockenläuten ist zu hören, Schranken werden herabgelassen, um den Straßenverkehr abzusperren, zusätzlich wird von Servicearbeitern der ganze Vorgang gesteuert und eng überwacht, das Ganze eine Zugbrücke nach der anderen. Was bestimmt auch ein paar $ kostet??





    lg, Achim

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  • mit einem Mann, der ein echter Präsident war, das waren noch Zeiten...

    ja, der kam aus Chicago! Aber auch spätere Präsidenten waren hier schon aktiv.


    Im Gespräch haben einige Leute vor Ort berichtet, dass es wohl hier längere Auseinandersetzungen mit der Stadt gab, weil an einem, und nur an einem der großen Türme, riesige Lettern prangen. Man wollte dies nicht, da es nicht ins Stadtbild passen würde. Man könnte diese Buchstaben sogar vom Flugzeug aus sehen, wurde argumentiert. Die Bemühungen liefen aber ins Leere, und der Markenname steht immer noch auf dem Tower. Mir wurde das nur so berichtet, ob das jetzt stimmt, weiß ich nicht. Ich habe es nicht überprüft, vielleicht waren es auch nur "Fake News", wer kann sich da denn so wirklich sicher sein...


    Bild 1: Auf jeden Fall wurde in Sichtweite des Turms eine Skulptur aufgestellt, die wohl auch für ein kleines bisschen Wirbel in der Stadt gesorgt hat.
    Chicago trolls Trump Tower with 'Real Fake' sculpture - Chicago Tribune
    Es soll dem Betrachter selbst überlassen bleiben, zu denken, was er will. So was macht Kunst halt aus, wurde argumentiert. Aber was ist schon wahr. Die wahre Unwahrheit - Real Fake -, oder ist das selbst alles Fake? Also die unwahre Wahrheit? Wer weiß...


    Auf jeden Fall hat der Turm was. Nicht schlecht. Allerdings stehen sämtliche Geschäfte im 1st Floor leer. Alle. Ohne Ausnahme. Da waren an den Schaufenstern überall große Plakate, auf denen stand: "Retail Space Available. 312.698.8880" usw. Oder stimmt das jetzt nicht? Wieso sind die Geschäfte nicht vermietet? Mglw. stelle ich mir auch die falschen Fragen. Es sind ja nicht meine.


    Bild 2. Der Tower gefällt mir. Hat was.


    Bild 3: Das Interieur ist gediegen. Kann man so lassen, auch wenn die Lobby in NY mir persönlich jetzt besser gefällt. Übernachtet habe ich da aber nicht. Ich dachte, es wäre zu teuer. Ich dachte aber nur, denn überprüft habe ich das nicht. Also vielleicht wäre das jetzt sogar nur eine unwahre Unwahrheit. Ein Unreal Fake?? Möglich, oder aber auch nicht..


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Die Chicago Blackhawks (Eishockey), Bulls (Basketball), Bears (Football) und Cubs (Baseball) sind omnipräsent und ihre Spuren kann man überall antreffen. Bild 3 zeigt eine Skulptur vor dem "United Center"
    Home Page | United Center
    Ein NHL Spiel hatten wir leider um einen Tag verpasst. So was ist in Amiland unbedingt sehenswert und "very highly recommended", allein wegen der sagenhaften Stimmung.


    lg, Achim

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  • Das "Marshall Field & Company" ist eine Institution.
    Marshall Field and Company Building - Wikipedia
    Heute gehört das Kaufhaus Macy's.


    Bild 1 zeigt eine der berühmten Uhren, dahinter das bekannte "Chicago Theatre".
    Bild 2: Die Decke mit dem Jungendstil - Glasmosaik ist eine Meisterleistung, manchmal denkt man dabei an die "Galeries Lafayette" in Paris.
    Bild 4: Mäuschen gespielt und Glück gehabt: Zuschauen beim Aufbau des legendären Weihnachtsbaums im sogen. "Walnut Room".
    walnut room chicago - Google-Suche



    lg, Achim

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  • Ja, Chicago und der Blues...
    Wieso und weshalb ist das so?
    Weil sich hier der "Chicago-Blues" entwickelt hat.
    Chicago blues - Wikipedia


    Diese Musik wurde, damals und in Chicago, elektrisch (d.h. mit E- Gitarre), und dann auch oft gespielt in Bands (mit Drums, (E-)Bass, +/- Piano und auch Harp). Eine Zeitenwende.


    (Zur Erklärung: Erst die Lautstärke der elektrisch verstärkten Gitarre macht diese laut genug, und damit zu einem vollfertigem Soloinstrument im Bandgefüge)


    Aufgrund der amerikanischen Jugendschutzgesetze und auch der zeitlichen Begrenzung konnten wir in all dieses nur kurz reinschnuppern, bzw. nur Restaurants mit Live Bands besuchen. Ein Besuch von Konzerten / Music Halls oder auch Sitzen im Barbereich ist in Anwesenheit einer 13-jährigen nicht drin.


    Aber immerhin, es hat trotzdem wirklich Spaß gemacht, und mehr habe ich auch nicht erwartet. Gerne mehr. So einige Locations bieten diesen Möglichkeit an, die Bilder hier sind vom "House of Blues", und im "Sweet Home Blue Chicago" waren wir auch "essen" ;) ...





    Und wenn wir schon beim Thema sind, aber weniger aus fotografischen Gründen, ein "Schmankerl" aus dem Hard Rock Cafe:


    Jimi started using this guitar around April 1968. The earliest photos date to April 5th, 1968 (Newark), which could possibly mean that this is something Jimi acquired at the Manny’s Music shop, which is just a 30 minute drive from the Symphony Hall. The guitar seemed the have been used exclusively on the song “Red House”. The guitar was most famously used at Bill Graham’s Fillmore East venue in New York on May 10, 1968, and at the Miami Pop Festival on May 18th. Aside from these two, Hendrix apparently hasn’t really played the Les Paul Custom that much, since we have been able to spot it only on a handful of gigs around this same period.


    Normalerweise stehe ich nicht so auf den "Ausstellungsgegenständen" in diesen Gaststätten, aber bei dieser 56-er Black Beauty habe ich dann schon mal genauer hingeschaut...


    lg, Achim

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