Trauerweide

  • eine oft fotografierte Trauerweide, die sich am Ufer eines kleinen Sees inmitten eines kleinen Parks in Bad Rothenfelde befindet. Dieses Foto war eines meiner Kandidaten für den "Euer bestes Foto 2017"-Thread. Mich würde interessieren, wie es auf neutrale Beobachter wirkt, die unvoreingenommen das Foto sehen. Daher stelle ich es mal hier ein.

  • Ich tue mich mit dem Bildschnitt etwas schwer.
    Die Spiegelung unten recht knapp und oben der Baum abgeschnitten ...


    Spontan würde ich gerne oben mehr sehen ... ggf. hätte ich hier wohl hochkant fotografiert bzw. mit deutlich mehr Weitwinkel, um die Gesamtsituation einzufangen.

  • Schöner Baum vor schwierigem Hintergrund - in einer freien Szene wäre das ein schönes Foto, so ist es eher ein Bild voller Gestrüb.

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • vielen Dank für eure Meinungen zum Foto - ich hatte gehofft, durch möglichst knappen Fokus auf die vorderen Zweige diese hinreichend freigestellt zu haben - traditionelle Fotos der Weide mit mehr oder weniger drumzu gibt's zuhauf - eine Ausnahme: ich hatte ein komplett anders gestaltetes Foto gesehen mit sehr mutigem Beschnitt und wollte was in dieser Richtung probieren.



    Oder kommt mir da wieder meine Rot-Grün-Schwäche in die Quere??

    Du auch ? Eine Befürchtung meinerseits war, dass durch die Bearbeitung zu viele Farben in's Spiel gekommen sind, aber das scheint ja nicht unbedingt der Fall zu sein.



    Vielleicht gewinnt es noch, wenn man von der Spiegelung unten mehr drauf lässt.

    Die Spiegelung unten recht knapp und oben der Baum abgeschnitten ...


    Spontan würde ich gerne oben mehr sehen ... ggf. hätte ich hier wohl hochkant fotografiert

    Wie funktioniert denn folgender Versuch beim unbelasteten Betrachter ?

  • Also mir gefallen beide Varianten sehr gut! :daumenhoch:
    Auch würde ich sie nicht miteinander vergleichen, denn sie haben jeweils einen ganz eigenen Charakter. Beim ersten Bild gefallen mir vor allem die Farben, ich sehe da moosgrüne Äste, im Hintergrund kräftiges Blattgrün und auch noch etwas rötliches Geäst im Hintergrund, das man für meinen Geschmack vielleicht noch etwas mehr differenzieren könnte.


    Beim zweiten Bild kommt die Spiegelung gut, das Motiv wirkt jedoch etwas flach in der Abbildung, da würde ich mir etwas mehr Plastizität/Tiefe wünschen.


    Ich weiß nicht, wie viel Wert Du auf eine "realistische" 1:1 Abbildung der Farben und Kontraste legst. Falls Du nichts dagegen hast, würde ich gerne mal 2 Varianten zeigen, die ich mir zumindest gut vorstellen könnte ...
    Auch ein Lightpainting in der Dunkelheit könnte ich mir sehr gut vorstellen (Taschenlampe/separates Blitzlicht o.ä.), da könntest Du Farben, Kontraste und Lichtverteilung wunderbar separieren und dann nach Lust und Laune am Rechner arrangieren, so dass z.B. ein 3D Tiefeneffekt und auch die Farben in besonderer Weise zur Geltung kommen könnten. Ist halt die Frage, was Dein Ziel ist ... :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Die beiden Bilder sind im Grunde genommen aus der Idee mit dem Lightpainting entstanden und ich kann jetzt natürlich nur andeuten, wohin die Reise da gehen könnte. Ein etwas mystischer Look, für den solche Motive m.M.n. recht gut geeignet sind. Die Farben habe ich ganz bewußt etwas kräftiger gewählt, aber das ist natürlich wie immer alles Geschmackssache. Würde man das in der Dunkelheit entsprechend fotografieren und beleuchten, dann könnte man die einzelnen Elemente noch viel präziser trennen, betonen/abschwächen und arrangieren usw.







    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Beide Bilder haben was für sich, wenn ich auch das erste bevorzuge. Allerdings gehe ich da mit Claudia mit, dass es zu eng beschnitten ist. Gefallen tun mir dagegen die Vertikal verlaufenden Zweige vor dem roten Hintergrund, die sich durch diesen Verlauf gut vor dem unruhigen HG machen - auch wenn der Kontrast (Farbe und Helligkeit) leicht herausgehoben werden könnte (das gilt gerade auch für den Bereich mit grünem HG), denn sonst gehen die Zweige - wie Sehmann schreibt - doch ein wenig unter. Die Farborgie von Frank ist mir allerdings deutlich zu krass.


    Das zweite leidet (s. Claudia) auch an einem etwas zu engen Beschnitt. Aber es ist auch der eher unattraktive HG (keine besondere farbliche Absetzung), der dem Bild ein wenig die Schönheit raubt.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • etwas flach in der Abbildung, da würde ich mir etwas mehr Plastizität/Tiefe wünschen

    Ich hatte mich nach den Zeilen gefragt, wie mehr Plastizität aussehen würde. Jetzt weiß ich's - ich finde deine Bearbeitung klasse! Besonders beim zweiten Foto ist der Unterschied enorm. Auch durch das weiniger präsent erscheinende Spiegelbild gewinnt das Foto - vorher war ich überzeugt, dass die Spiegelung am besten so deutlich wie möglich ausfallen solle ... Und wie gesagt, die "Plastizität" ist derbe cool.
    Darf ich nach dem "Rezept" fragen?

  • Das zweite Bild macht für mich genau das aus, was mir beim ersten Bild gefehlt hat - es legt durch die Spiegelung den Fokus auf den Baum und betont weniger den unruhigen Hintergrund. Mit den Bearbeitungen kann ich jetzt nicht so viel anfangen, aber grundsätzlich funktioniert das zweite Bild deutlich besser.

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • Ich hatte mich nach den Zeilen gefragt, wie mehr Plastizität aussehen würde. Jetzt weiß ich's - ich finde deine Bearbeitung klasse! Besonders beim zweiten Foto ist der Unterschied enorm. Auch durch das weiniger präsent erscheinende Spiegelbild gewinnt das Foto - vorher war ich überzeugt, dass die Spiegelung am besten so deutlich wie möglich ausfallen solle ... Und wie gesagt, die "Plastizität" ist derbe cool.Darf ich nach dem "Rezept" fragen?


    Puh, dann bin ich beruhigt, ich war mir nicht sicher, ob mein Vorschlag überhaupt Deinen Geschmack trifft. :smile:


    Das mit der Spiegelung ist so eine Sache, mit der man ruhig etwas spielen kann. Bei meiner Bearbeitung habe ich sie allerdings zurück genommen, um das Motiv mehr zu betonen. Den gleichen Zweck erfüllt die Sache mit der Farbe als auch die veränderte hell/dunkel Verteilung im Bild. Ein weiteres Mittel ist das Spiel mit der Schärfentiefe, die den Baum besser vom Hintergrund trennt. Wenn man das Original und meine Bearbeitung miteinander vergleicht, dann zeigt sich, dass ich an diesen "Stellschrauben" gedreht habe. Dazu habe ich in Photoshop in mehreren Ebenen die jeweiligen Bereiche maskiert und dann entsprechend verändert (Sättigung, Tonwertkorrektur, Farbton, Kontrast usw.) Einige Bereiche habe ich auch direkt mit dem Pinselwerkzeug bearbeitet.
    Allerdings konnte ich jetzt nur andeuten, in dem ich partiell abgedunkelt/aufgehellt, die Farben partiell verstärkt sowie die Hintergrundelemente mit einer leichten Weichzeichnung versehen habe. Mit dem Originalmaterial läßt sich das sicherlich weitaus besser ausarbeiten und präziser separieren. Es ist und bleibt aber "Fummelarbeit". Daher auch mein Gedanke, bereits bei der Aufnahme mittels gezielter Lichtsetzung wichtige Akzente zu setzen und dann später die einzelnen Elemente zusammen zu bringen. Ich weiß allerdings nicht, wie gut sich das vor Ort überhaupt umsetzen ließe, zumal die Weide und der Hintergrund keinen allzu großen Abstand zu haben scheinen.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Viele Versuche, vieles schon gesagt. In Summe gefällt mir persönlich das Originalfoto am Kopf des Threads am besten. Das Bild mit der Voll-Spiegelung ist, wie bereits richtig angemerkt, ein ganz anderes Motiv - kann man nicht vergleichen. Die Bearbeitung in Bonbon-Farben behagt mir nicht so.


    Persönlich hätte ich vom 1. Bild sogar unten noch 1 cm abgeschnitten, so dass die Weide noch ein wenig mehr "geerdet" wirkt. Als "Gestrüpp" empfinde ich das Bild nicht, im Gegenteil finde ich, dass die senkrechten "Fäden" der Weide in diesem Fall ein interessantes Muster überlagern. Der Weidenstamm als solcher ist m.E. dominant (und knorrig) genug, um dem Bild eine innere Struktur zu geben. Allenfalls der leichte Grünstich des Ganzen fällt mir auf, den hätte ich noch ein wenig korrigiert. Ansonsten würde ich da nicht mehr viel verschlimmbessern.