Tiere im Südwesten der USA

  • Bei unserer letzten Reise durch den Südwesten der USA, mit seinen diversen National- und State Parks, sind uns auch ein paar Tiere vor die Kamera gekommen, die ich euch hier zeigen will. Ich habe null Erfahrungen bezüglich Tierfotografie und speziell auf die Lauer habe ich mich auch nicht gelegt, sondern es ergaben sich einfach ein paar Begegnungen beim ganz normalen Fotografieren der Landschaften. Deswegen war in der Regel auch immer mein Immerdrauf, das 15 – 85 mm, an der Kamera. Es sind keine Cropbilder.
    Die erste Begegnung hatten wir am Anfang der Reise im Zion NP.



    Der war noch relativ weit weg und erst am Ende unserer Reise im Yosemite NP (siehe später) haben wir bemerkt dass Hirsche / Rehe überhaupt nicht scheu sind. Man kann sich ihnen problemlos nähern. Sie lassen sich durch nichts stören und hauen auch nicht ab sondern gehen gemütlich ihres Weges. Selbst als eines durch Rangers (im Zion NP) mehr oder weniger vor unseren Augen (sah gerade woanders hin) erschossen wurde, keine Ahnung warum (man liess es liegen), zeigten sie keine Reaktion.
    Bei einer Wanderrast im Bryce Canyon wieselte ein Streifenhöhrnchen um uns herum. Da holte ich dann doch das 70 – 300 raus. War recht flink unterwegs. Und der folgende Vogel tauchte gerade mal kurz auf.




    Den sahen wir auch mal wieder im Arche NP



    Das nächste tauchte auf dem Parkplatz am Dante View im Death Valley auf.



    Diese beiden Karpfen, neben ein paar weiteren, schwammen im Lake Powell.



    Naja die frei herumlaufende Esel hier gehören zur Touriattraktion in Oatman (Route 66).



    Dieser Brachvogel stolzierte am Strand bei San Diego herum, wo sich auch dieses Kaninchen in den Kakteen versteckte.



  • Beides sind sehr schöne Bilderserien, die ich fotografisch für sehr gelungen halte!


    Generell habe ich mich mit Tierfotografie auch nie näher beschäftigt. In USA/CAN haben wir (Family) auch immer "besondere" Tiererlebnisse gehabt, letztes Jahr standen wir plötzlich in einer Gruppe von (gezählt) min. 80 Wapitis.


    Es ist ein sehr interessantes und spannendes Thema, sich mit den verschiedenen Tierarten auseinander zu setzen. Unser "Tierspezialist" in der Familie ist die jüngste Tochter. Ein nordamerikanischer Biber, Elch usw. ist halt doch anders als das europäische (eurasische) Pendant...


    Wieso das Verhalten der Tiere dort anders ist? Nun, ich bin keine Biologe, würde aber mal ganz vorsichtig folgende Gründe anmerken:


    1. Du warst im wesentlichen nur in "Hotspots" unterwegs, durch die das Jahr über sehr sehr große Menschenmassen unterwegs sind, an die die Tiere seit sehr langem gewohnt sind.


    2. Der Wildtierbestand ist einfach deutlich größer als in Europa, die Besiedlungsdichte ist um ein vielfaches niedriger.


    3. Der "Jagddruck" ist letztlich massiv niedriger. Ich habe mich hierzu u.a. mit mir bekannten Jägern unterhalten, die auch die amerikanischen Verhältnisse sehr gut kennen. Das Jahrhunderte alte (!) Jagverhalten in Mitteleuropa wäre der entscheidende Grund, das Verhalten wird über Tiergenerationen geprägt und weitergereicht. Da wurde u.a. glatt gesagt, wenn die "Bejagungsintensität" bei Rehen so wäre wie bei den Deers, würden die sich hier auch nicht anders verhalten.


    Unabhängig davon sollte man das Tierverhalten respektieren, was im Allgemeinen empfohlen, aber sehr oft nicht eingehalten wird: Also nicht Anfüttern, sich nicht "koste es was es wolle" - Annähern, sondern Mindestdistanzen einhalten, auch wenn sie zutraulich erscheinen usw. usw. Das ist in Nordamerika so und hat auch hier Gültigkeit, die Wolfdiskussionen lassen grüßen. Die Gefahren werden oft falsch eingeschätzt, und das Verhalten der Teire soll ja nicht geändert/beeinflusst werden. Die insgesamt gefährlichsten Tiere in Nordamerika sind erstaunlicherweise meines Wissens männl. Wapitis in der Brunftzeit.


    Das Video hierzu bitte (ganz!) anschauen, lohnt sich!!!! Das ist mal gar nicht so lustig.

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    Den letztes Jahr im Yellowstone NP getöteten asiatischen Touristen, der unbedingt mit einem Bisonbulle ein Selfie machen wollte, klammere ich jetzt mal aus.


    Oder auch zum Lesen:
    folgen-des-wildnis-tourismus-wenn-wildtieren-die-scheu-fehlt.676.de.html?dram:article_id=333723
    oder
    Wildtiere in der Stadt - Sind Wildtiere von Natur aus scheu? Freiheit für Tiere - Die Zeitschrift, die Tieren eine Stimme gibt
    usw.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Es ist hier der falsche Ort aber da aber Punkt 1 immer wieder hier auftaucht wollte ich doch meine Einschätzung hierzu geben.


    Ich stimme dem Punkt 1 in keiner weisse zu. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die wenige Hotspots die es gibt (eine Hand reicht dazu aus) sind jeweils auf einen extrem engen Bereich beschränkt und sind beim besten Willen nicht von sehr grosse Menschenmassen übers Jahr hindurch besucht. Ganz klar, es gibt extreme Spitzenzeiten, aber sonst ist da auch nicht mehr los als an einem gewöhnlichen Wochenende wie hier im Schwarzwald. Und die Massen bewegen sich in einem extrem engen Bereich. Mal überspitzt formuliert: 100 m weg vom Parkplatz wird es sehr dünn mit Menschen. Im Schwarzwald ist es da anders. Egal wo du hingehst und wann, alleine bist du nirgends. Im Südwesten der USA z.B. sieht es völlig anders aus. Selbst im engen und kleinen Yosemite Tal trafen wir beim Wandern im Tal zu den diversen Wasserfälle gerade mal eine handvoll Leute. Und das nicht nur bei diesem Besuch. Wenn es dann noch bergauf geht oder man mehr als 2 - 3 Stunden zu Fuss unterwegs ist, dann kann es sehr schnell einsam werden.


    Das liegt nicht nur daran dass der "Einheimische Besucher" eher weniger gern weit läuft, sondern auch dass die ausländische Touristen einfach viel zu wenig Zeit haben grössere Wanderungen zu unternehmen. Da muss in der Regel in einem Urlaub gleich mehr oder weniger alle NP / SP abgeklappert werden, da bleibt dann keine Zeit mehr für Ausflüge etwas weiter weg vom Auto / Bus. Selbst in meinem Bekanntenkreis hat keiner die mehrstündige Wanderung wie wir z.B. durch den Bryce Canyon gemacht. Da wird in der Regel von oben von diversen Aussichtspunkten hinuntergeschaut und weiter geht´s mit dem Auto.


    Wir waren in Gebiete zu Fuss unterwegs, alle im Reiseführer erwähnt, z.B. "Willis Creek Slot Canyon" oder selbst im "Capitol Reef NP", da haben wir in mehreren Stunden wandern gerade mal zwei bis 3 Personen oder auch gar niemanden angetroffen. Wir wurden dann auch gefragt wo wir herkommen würden und wieso wir diese Gegend kennen würden, die selbst von Einheimischen kaum besucht werden würden.


    Für die weite Gebiete die die Tiere durchstreifen, sind die Gebiete wo sich viele Menschen zu Stosszeiten aufhalten vernachlässigbar gering. Die allermeiste Zeit sehen sie keinen Menschen. So etwas gibt es bei uns nicht.


    Ob nun der Wildbestand grösseer als in Europa ist, weiss ich nicht, aber die Besiedlungsdichte ist schon im Südwesten der USA extrem dünn und unterwegs ist auch so gut wie niemand. 250 meilen gefahren und 2 Autos entgegen gekommen. Eine Panne möchte ich da nicht haben.


    Nebenbei: Hier sind meine Bilder von der Reise durch den Südwesten der USA von Nov/Dez 17. Dort wo gehäuft Personen zu sehen sind war die Thanksgiving Woche (Page, Monument Valley, Grand Canyon und Umgebung Flagstaff) ;)

  • Ob es jetzt richtig ist oder nicht, wegen der hohen Besucherzahlen einen NP/SP "pauschal" als "Hotspot" zu bezeichnen, wie ich es getan habe, sei dahingestellt.


    Aber welche Gründe könnte es für die "Zutraulichkeit" der Tiere noch geben?

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Es freut mich wenn euch die Bilder gefallen. Danke.


    Aber welche Gründe könnte es für die "Zutraulichkeit" der Tiere noch geben?

    Das würde mich auch interessieren. Vielleicht haben wir ja einen Biologen oder sonst jemand unter uns der dies weiss.


    Ich vermute ja dass es eher so ist dass die Rehe / Hirsche den Menschen nicht als Gefahr erkennen, da er für sie eher unbekannt ist, bzw. sie keine negativen Erfahrungen mit ihm gemacht haben, wie ja aeirich oben schon bemerkt hatte aufgrund von viel geringere Bejagung als bei uns. Als das eine Reh erschossen wurde beobachtete ich gerade den Hirsch im Fluss und der zeigte selbst auf dieses Geräusch hin keine sichtbare Reaktion.


    Auch Autos tagsüber wie bei Nacht interessiert sie überhaupt nicht. Da wird einfach ganz gemütlich über die Strasse gelaufen. Okay es waren jetzt auch eher die sehr gering befahrenen Strassen im Hinterland. Man hat das Gefühl die bringt nichts aus der Ruhe. Schon irgendwie seltsam.

  • Der Brachvogel ist so richtig schön plakativ - besser könnte sich ein PR-Manager ein Werbebild für die Tourismuswerbung ein solches Bild auch nicht mehr ausdenken. Der niedrige Blickwinkel (Auge in Auge mit der Natur) und dann noch die Leute im Hintergrund, die die Teilhabe an der Natur noch eindringlicher vermitteln, und dazu noch die Pose des Vogels ... Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, mir gefällt die Aufnahme sehr gut.


    Herausstechend tut für mich aus der Serie das erste Bild. Das ist nicht nur ein Hirsch, sondern ein Hirsch beim Bewegen durch seinen Lebensraum, den hast du hervorragend getroffen :daumenhoch:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil