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  • Ich frage mich manchmal, wieso U-Bahnhöfe etc. auf Fotografen häufig so attraktiv wirken. Architektonisch sind sie ja meist nicht so der Brüller. Aber Dein Bild oben hat was. Ich weiß nicht recht, was es ist, aber es hat was. Vielleicht diese Blickführung auf die Straße und vom Dunklen (der U-Bahn) ins Helle?


    Was das Bild eigentlich zeigt, bleibt für mich indifferent (und das ist keine Kritik, lediglich eine Feststellung). Ist es die Trostlosigkeit moderner Stadtarchitektur, oder einfach nur ein Portrait moderner Durchschnittlichkeit? Ich weiß es nicht - auch egal.

  • Ich frage mich manchmal, wieso U-Bahnhöfe etc. auf Fotografen häufig so attraktiv wirken. Architektonisch sind sie ja meist nicht so der Brüller.

    Architektonisch empfinde ich sie durchaus als interessant. Oftmals findet man recht symmetrische Strukturen vor, die man ganz gut in Szene setzen kann.
    Wo ich bei diesem symmetrischen Motiv auch gleich ber der Kritik wäre ... hier stört es mich doch, dass der Aufnahmestandort nicht mittig gewählt wurde. Ein Schritt weiter nach rechts und alles wäre so schön, aber so gefällt mir das nicht. Meine Devise bei solchen Symmetrien: entweder man achtet penibel darauf, dass man man mittig steht, oder man wählt einen Standpunkt der deutlich von der Mitte abweicht.


    Das Bild ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit nachträglichem Ausrichten den fehlenden mitten Standpunkt nicht korrigieren kann (hierzu gab es in einem anderen Thread eine passende Diskussion).

  • aber was hätte sich an dem Bild "verbessert" bzw. inwiefern hätte sich die Bildwirkung positiv verändert, bloß weil es 0,3% symmetrischer ist?

    Am Gesamtbild wird sich nicht viel ändern, aber guck Dir mal die Linienverläufe der Decke an:



    Hätte man bei der Aufnahme in der Mitte gestanden, dann wären die Deckenlampen mittig und symmetrisch zu dem hängenden Schild.
    Gleiches gild für die Linienverläufe.


    Das mögen viele Betrachter gar nicht wahrnehmen, aber mich "stört" sowas.

  • Was das Bild eigentlich zeigt, bleibt für mich indifferent (und das ist keine Kritik, lediglich eine Feststellung).

    Das liegt wahrscheinlich auf die objektive Perspektive von @Subjektiv ;) .
    Für mich hat das Bild vor allem einen persönlichen Erinnerungswert. Ich hielt es aber trotzdem wegen Formen und Strukturen für zeigenswert, hatte aber nicht die Absicht mit der asymmetrischen Aufnahmeposition irgendwelche Störungen bei Usern auszulösen. Hätte ich mir mit der Suche nach mittiger Aufnahmeposition etwas Zeit gelassen, wäre die einzige Person, die auf dem Bild zu sehen ist, auch nicht mehr da. Hieße also, nochmal 10 Minuten warten bis die nächste U-Bahn da ist, so dass ich wieder jemanden auf dem Bild mit drauf habe. Ohne die Person auf dem Bild wäre es ein trockenes, aber symmetrisches Bild, mit den Deckenlampen, symmetrisch angeordnet. Dann schafft es das Bild eben nicht in das Guinnes-Buch der symmtrischsten Bilder, ja mei ... damit kann ich leben. :mrgreen:



    das Bild vermittelt eine komplett andere Atmosphäre als das Original, deutlich ruhiger...

    Hi Stefan, Grüße zurück nach Wien :winke:


    Ich habe die Station hauptsächlich menschenleer erlebt und war ziemlich oft da. Wenn man geradeaus durch die Tür rausgeht, befindet sich auf der linken Seite ein Hotel, das unser Urlaubsquartier war. Und da wir nur mit der U-Bahn durch Wien gezogen sind, waren wir auch entsprechend mind. 3-4 Mal am Tag an dieer Station.
    Ich meine, von 11er gelesen zu haben, dass es ihm bei der VIC ähnlich ging. Da war es bei mir ähnlich wie hier, dass da kaum jemand über den Platz lief.


    Wünsche dir noch ein paar Stunden schönen Urlaub in Wien. :cheers: ... Ich hoffe, du hast viel sehen können von dieser schönen Stadt.

  • Am Gesamtbild wird sich nicht viel ändern, aber guck Dir mal die Linienverläufe der Decke an:


    Hätte man bei der Aufnahme in der Mitte gestanden, dann wären die Deckenlampen mittig und symmetrisch zu dem hängenden Schild.
    Gleiches gild für die Linienverläufe.


    Das mögen viele Betrachter gar nicht wahrnehmen, aber mich "stört" sowas.

    ...im ersten Moment ist mir auch sofort aufgefallen, dass die Ausrichtung nicht auf das Pixel genau erfolgt ist, insofern kann ich den Gedanken von kleiner_Hobbit ein bisschen nachvollziehen und bin gleichzeitig erstaunt, wie der pawlowsche Reflex bei mir greift, aber meiner bescheidenen Meinung nach ist die Symmetrie bei diesem Typ Aufnahme nicht unbedingt das Einzige, was Ästhetik und Spannung vermitteln kann und muss.


    Bei genauerer Betrachtung bin ich nämlich relativ zügig bei der Person gelandet und dieses Details finde ich bei der Aufnahme am anziehendsten. Ohne sie wäre die Szene viel emotionsloser, kühler und fremder für mich, der in dieser Stadt lebt. Und da ich an sich eine lebendige, gesellige Stadt viel sympathischer finde - im Vergleich zu Ausrichtung oder archtektonischer Perfektion - gefällt mir die Szene so, wie sie ist recht gut.
    (Nebenbei angemerkt versuche ich mich selbst daran, die Bedeutung von "Perfektion" bewusst etwas zu entzaubern, weil das mit entsprechender Veranlagung und Erziehung durch die Umwelt zur Sucht werden kann, welche die Zahl von Glücksmomenten zumindest einschränken kann. Mal schauen, ob ein Zuwachs an Zufriedenheit erzielt werden kann, wenn nicht alles zerpflückt wird, weil's einem so beigebracht oder als "schön" vermittelt wurde...Werde beizeiten wieder berichten...) :)


    LG
    Jürgen

  • aber meiner bescheidenen Meinung nach ist die Symmetrie bei diesem Typ Aufnahme nicht unbedingt das Einzige, was Ästhetik und Spannung vermitteln kann und muss.

    Genau diese Vermutung steckt auch hinter meiner Frage, ob und warum das Bild besser würde, wenn es exakt symetrisch wäre. Persönlich denke ich eher nein, aber es ist tatsächlich so ein Reflex in unseren Tagen, dass wenn schon ein mittiger Bildaufbau, dann aber bitte auch perfekt symetrisch. Wird dann halt auch schnell statisch und steril. Nicht immer - natürlich gibt es auch großartige streng symetrische Aufnahmen. Ist aber doch kein Naturgesetz.