Gljúfrabúi

  • Extrem coole (und ja, sicher auch nasse) Location. Schon die dritte oder vierte, die mir völlig entgangen ist, was Island auf der Wunschliste langsam wieder auf die TOP five Wunschliste bringt - vielleicht ja mal im Oktober oder November, wenn's nicht mehr so voll ist auf der Insel? Schlechtes Wetter gibt's ja nicht, nur schlechte Kleidung.


    Zum Foto: Beeindruckende Perspektive. Die Kontraste und vermutlich auch der Nieselregen auf die Linse sind natürlich fast nicht zu bewältigen. Die Schatten noch durchzuzeichnen und dafür die Lichter zu opfern, ist wohl noch die beste Option. Aber hm - NOCH schöner ware es natürlich trotzdem, wenn alles richtig belichtet wäre. Also vielleicht so ein Fall für HDR/DRI, oder so?

  • ...die Aufnahme ist spannend. Es gibt schon bizarre, interessante Orte! :)


    Zuerst war ich mir nicht sicher, ob Du da event. sogar hinunter geklettert bist und das Wasser noch weiter in die Tiefe fällt bzw. hab mir Gedanken gemacht, wie's im Inneren dort wohl aussehen könnte, ob da ein Felsvorsprung ist, auf dem Du gestanden hast, etc.


    Bildersuche hat das Rätsel lösen können...


    Danke fürs Zeigen! :)


    LG
    Jürgen

  • vielleicht ja mal im Oktober oder November, wenn's nicht mehr so voll ist auf der Insel? Schlechtes Wetter gibt's ja nicht, nur schlechte Kleidung.

    Neben dem Wetter (das im Frühsommer erfahrungsgemäß auch schon ziemlich mies sein kann) gibt es im November halt auch noch Straßen, die man nicht mehr fahren kann, Campingplätze, die nicht mehr offen haben und Tage, die bereits ziemlich wenig Sonnenstunden haben. Hat sicher auch seinen Reiz (und Nordlichter), aber auch seine Nachteile. Ich fand Anfang Juni ganz gut - deutlich leerer und günstiger als zur absoluten Hauptsaison, kurz nach Eröffnen der Campingplätze und bis auf Hochlandpisten und höhere Bergtouren ist wetter-/saisontechnisch bereits alles möglich.

    Beeindruckende Perspektive. Die Kontraste und vermutlich auch der Nieselregen auf die Linse sind natürlich fast nicht zu bewältigen.

    Der Feuchtigkeit konnte man - bei viel Wasser, da noch Schneeschmelze - eigentlich nur mit Linse putzen, Kamera umgedreht halten, schnell ein Foto, Linse putzen,.... begegnen. An Langzeitbelichtungen oder Mehrfachbelichtungen war da nicht zu denken. Das dürfte eher bei wenig Wasser im Hochsommer...Herbst gehen.

    Aber hm - NOCH schöner ware es natürlich trotzdem, wenn alles richtig belichtet wäre. Also vielleicht so ein Fall für HDR/DRI, oder so?

    Wie gesagt, sauberes DRI vom Stativ wäre kaum möglich gewesen - und vom Wetter (hohe, helle, strukturlose Wolken) auch nicht so sicher ein Mehrwert? Man hat in dem Fall hier ja keine harte Kante (halb blau, halb weiß) oder riesiger weiße Sonne, was so klassische Fälle eines hässlichen überbelichteten Himmels wären. An der Wahrnehmung vor Ort ist es nicht weit vorbei, wenn es oben über einer tiefen Schlucht schlicht einfach hell ist.
    Einen fremden Himmel könnte man natürlich hineinmontieren (oder bei anderem Wetter mal wiederkommen, was in dieser verregneten Ecke Islands zäh werden kann).

  • An Langzeitbelichtungen oder Mehrfachbelichtungen war da nicht zu denken.

    Na ja, viele (nicht alle) Kameras haben heute eine Bracketing-Funktion, mit der man eine Belichtungsreihe von 5-7 Bildern durchaus in 0,5 sek. im Kasten hat; das geht aus der Hand. Für ein "Ganzkörper-DRI", wo man bis ins Detail überblendet, eignet sich das nicht, aber die Bilder lassen sich z.B. in Photoshop leicht synchroniseren, und um grobe Kontraste etwas abzufangen, eignet sich so eine Reihe ganz gut.
    Ich würde es aber wohl vorher erst mit einer Gradationskorrektur schon bei der Aufnahme versuchen (Schatten +1 Lichter -2). Damit bin ich in der Wimbachschlucht wirklich gut gefahren.

  • Ich kann gut Flashs Argumentation nachvollziehen. Die Bedingungen sind schon etwas schwierig, oben sehr hell und unten recht dunkel und sehr nass. Alleine ist man da wohl auch nie. Also ich musste anstehen und auch ein paar Selvietypen darum bitten endlich zu Potte zu kommen da auch noch andere ohne ihre Grimassen Bilder machen wollen.


    Was mir an Flashs Bild nicht so gut gefällt ist das Querformat. Klar das ganze Loch ist dann sichtbar, aber bei den Bedingungen hätte ich darauf verzichtet. Es ist einfach zu dominant von der Helligkeit her, etc..


    Ich habe damals beide Formate gewählt aber am Schluss dann doch für Hochformat entschieden. Weniger Loch, dafür mehr Wasserfall. Dann braucht man auch in der Bildverarbeitung weniger die Lichter reduzieren und weniger die Tiefen aufhellen. Dann kann man auch ohne Funktionen wie Bracketing etc... auskommen, was meine Kamera auch nicht hat.

  • Apropo Jahreszeiten. Wir waren 2016 die letzte Augustwoche und die erst Septemberwoche (Schulferien in BW) dort. Hatten Schwein mit dem Wetter und Wasser hatten alle Wasserfälle genug. Wir hatten für 10 Tage eine Ferienwohnung gemietet und weitere 4 Tage verbrachten wir dann weiter nördlich in einem Hotel. Unser Vermieter meinte es wäre die beste Zeit im Sommer, die Sommerurlaubsschwärme wären vorbei und die Asiaten würden erst noch kommen. Wirklich überlaufen war auf alle Fälle nichts.

  • Ich würde es aber wohl vorher erst mit einer Gradationskorrektur schon bei der Aufnahme versuchen (Schatten +1 Lichter -2). Damit bin ich in der Wimbachschlucht wirklich gut gefahren.

    Was genau meinst du mit "Gradationskorrektur schon bei der Aufnahme"? Nach meinem Verständnis müsste das das gleiche sein, als wenn man nachher in der Rawentwicklung Lichter runter und Tiefen hoch zieht?


    Bzgl. der Wimbachschlucht, das ist für mich schon eine deutlich andere Situation. Da hast du deutlich geringere Helligkeitsunterschiede (die Schlucht ist deutlich weiter, das Sonnenlichtscheint bis unten) und auch einen dunkleren, blauen Immel, den man im Bild haben möchte.


    Bracketing hätte man in der Tat wohl benutzen können. Die Frage ist halt wirklich wo man hin will. Jetzt gerade hat man oben im Bild ein nahezu homogene bläulich-hellgraue Fläche - wenn man eine dunklere Aufnahme einsetzen würde, wäre diese Fläche eben etwas dunkler. Spannende Struktur wäre cool, ist bei dem Wetter (tagsüber, dünne, hohe, homogene Bewölkung) aber leider nicht da. Auch würde der Wasserfall dann heller als der Himmel - was man zurecht als unnatürlich kritisieren würde.
    Via Google-Bildersuche oder 500px habe ich gerade auch keine Aufnahme gefunden, bei der das bei grauem Wetter befriedigend gelöst worden wäre.


    Die üblichen verdächtigen Star-Berufsfotografen setzen an dem Spot offensichtlich auf gutes Wetter und wenig Wasser: Little gem von Daniel Kordan – Foto 80226827 / 500px

    Was mir an Flashs Bild nicht so gut gefällt ist das Querformat. Klar das ganze Loch ist dann sichtbar, aber bei den Bedingungen hätte ich darauf verzichtet. Es ist einfach zu dominant von der Helligkeit her, etc..

    Ja, Hochformat habe ich auch einige gemacht. Die Motivation für das Querformat war in der Tat, das ganze Enge der Schlucht im Bild zu sehen ist. Dass der helle Fleck oben dadurch ziemlich dominant wird, ist natürlich richtig. Hochformat kann ich zum Verglcih noch 1-2 zeigen - die sind bloß noch nicht bearbeitet.

  • unterm Strich gefällt mir das Bild besser als das erste.

    Mir auch. :daumenhoch:


    Die Person illustriert die Verhältnisse und macht das Bild insgesamt spannender. Aber auch ohne die Person würde mir dieses Bild besser gefallen als Variante #1, es wäre aber natürlich dann ein ganz anderes Bild.


    Auf den ersten Blick habe ich mir mit den Lichtern etwas schwergetan. Ich habe für mich ein bisschen rumgespielt, etwas abdunkeln wäre mMn besser. Das Abdunkeln sollte aber auf jeden Fall ganz feinfühlig durchgeführt werden, sonst wird's schnell zu viel.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • unterm Strich gefällt mir das Bild besser als das erste.

    Dem schließe ich mich auch an.

    Was genau meinst du mit "Gradationskorrektur schon bei der Aufnahme"? Nach meinem Verständnis müsste das das gleiche sein, als wenn man nachher in der Rawentwicklung Lichter runter und Tiefen hoch zieht?

    Bin da nicht so sicher, denn die Aufnahmen (mit und ohne Korrektur) unterscheiden sich bereits im RAW deutlich (also: im RAW - nicht im embedded JPG!). Heißt, dass ich bei der Bearbeitung etwas mehr Reserve habe, z.B. weil ich Schatten nicht so stark hochziehen muss, oder in den hellen Stellen noch etwas Zeichnung reinbekomme. Interessanterweise funktioniert das so nur mit dem elektronischen Verschluss - beim echten Shutter wirkt sich die Einstellung auf das RAW nicht aus.

    Bzgl. der Wimbachschlucht, das ist für mich schon eine deutlich andere Situation. Da hast du deutlich geringere Helligkeitsunterschiede

    Mag sein, aber es waren immerhin gemessene 15-16 EV-Stufen, die zu bewältigen waren (am hellsten war dabei i.d.R. nicht der Himmel, sondern weiße Anteile des Wassers). Die Kamera schafft ohne Tricks nur ca. 11 davon. Ob der Abstand bei Deinem Bild noch größer war, kann ich natürlich nicht beurteilen.