Sterne

  • Ich stell's mal hier ein - weniger zum Kritisieren, als mehr zum Erfahrungsaustausch (was nicht heißt, dass nicht auch kritisiert werden darf). Das Bild entstand kurz nach Mitternacht in vermeintlich stockdunkler Nacht, gen Norden, wo es keine in der Nähe liegende Stadt oder Autobahn gibt. Ergebnis: bei 15 sek. sammelt die Kamera trotzdem Restlicht über dem Horizont ein, vermutlich (auch) von der Sonne, die halt im Sommer nicht sooo weit weg ist. Ferner: die Kondensstreifen waren mit bloßem Auge nicht zu erkennen, sind aber wohl allgegenwärtig.

    (F 2.0, ISO 1250, 15 sec.)


    Tja, und die Erkenntnis:
    a) Sternenbilder lieber im Winter - dann ist es auch über dem Horizont richtig dunkel und man sieht die Sterne.
    b) Möglichst in einer Gegend, über die weniger Flugzeuge fliegen - aber DIE Gegend muss noch gefunden werden.


    Im Sinne eines Erfahrungsaustauschs sind in diesem Thread eigene Versuche von Euch zum gleichen Thema gern gesehen - möglichst mit ein wenig Erklärung: was hat geklappt, wie habt Ihr das gelöst?

  • Ein paar Anregungen:

    • Denke 1-2 Blenden heller sollte nicht schaden, der Himmel ist noch ziemlich dunkel
    • Kondenzstreifen oder einzelne Wolken schaden denke ich nicht zwingend, sollten aber natürlich an passender Stelle sitzen
    • Der Bereich unten wirkt bei deinem Bild stellenweise etwas schmutzig, eventuell könnte man das gleichmäßiger oder weniger abdunkeln?
    • Irgendein Blickfang im Bild ist für die Komposition auch schön, irgendwas in der Landschaft, im Vordergrund,... So hast du gerade einen dunklen recht leeren Himmel mit schwarzem Scheerenschnitt eingerahmt
    • Milchstraße - falls verfügbar - hilft natürlich ungemein, da sie dem Himmel Struktur gibt
  • Ich kann die Kritik von Flash nicht ganz nachvollziehen - der Himmel hat einen schönen Farbverlauf von schwarz zu hellblau, der absolut stimmig wirkt und der Blickfang ist nun mal der Sternenhimmel, da passt die Rahmung durch die schwarze Landschaft eigentlich sehr gut.


    Ich nehme die Einladung jedenfalls gerne an und werde mich bei Gelegenheit auch einmal am Sternenhimmel probieren :daumenhoch:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • Ich kann die Kritik von Flash nicht ganz nachvollziehen

    Nicht falsch verstehen - war nicht als Rundumschlag o.ä. gemeint. Subjektiv hatte ja nach Erfahrungsaustausch gefragt, was man noch anders machen könnte. Dazu ist das dann auch eine Frage des Addressaten - Subjektiv ist selbst anspruchsvoll und ambitioniert genug und liest mich lang genug um das einordnen zu können. ;)



    In Sachen Erfahrungsaustausch kann ich selbst nicht viele Bilder beitragen, nachdem ich selbst viel zu selten bei guten Bedingungen an einem schönen Ort bin. Eines der wenigen ist dieses hier, das hatte ich schonmal in der alten Galerie hier gezeigt:



    Grobe Daten dazu:

    • Nach Mitternacht Richtung Nationalpark, Bedingungen gut genug, dass man die Milchstraße mit bloßem Auge sehen kann, dazu der Blick auf den Großglockner als kleiner Blickfang
    • iso6400, 18mm, f3.5, 30s (nach "600/KB-Brennweite"-Faustformel für Belichtungszeit bei scharfen Sternen)
    • iterartiv an den passenden Bildausschnitt hingetastet, da man durch den Sucher nahezu nichts gesehen hat
    • nachträglich nochmal deutlich aufgehellt und farblich spürbar angepasst (was ohne Frage Geschmackssache ist und Richtung kreative Bildbearbeitung geht - das neue iPhone hatte damals ein ähnliches MIlchstraßen-Dektopmotiv, das ähnlich lila war und mir gut gefallen hat :pink: )

    Für einen 1m großen Print reicht die Qualität bei den Rahmendaten da nicht mehr, aber etwas kleiner, am Monitor oder als FHD Handydesptop passt es prima.



    Um die Katze aus dem Sack zu lassen hier das farbstichige und komplett unbearbeitete jpeg aus der Kamera dazu. Mit ein paar Jahren Abstand würde ich heute icherlich versuchen weniger zu entrauschen, da sind eigentlich mehr Sternchen als nötig verschwunden, und vllt. den Himmel unten etwas dunkler halten:


  • Flash: Danke für die beiden Kommentare, und ja, ich denke, ich kann aus beiden eine Reihe konstruktiver Gedanken herauslesen. :smile:
    Interessant finde ich den Vergleich mit Deinem Bild und den Daten:
    - Es scheint, dass bei Sternenhimmel-Aufnahmen mehr ISO einfach immer besser ist. Wundert mich ein wenig, weil es irgendwann einen Trade-off zwischen Rauschen und noch mehr ganz kleinen Sternchen geben dürfte, aber fast alle guten Aufnahmen sind mit mind. ISO 3.200 gemacht. Hm, an mfT empfiehlt sich das leider nicht. ISO 2000 geht noch ganz gut, ab 3.000 wird's diffizil.


    - In den Alpen hast Du weniger "Flimmern" - also Unschärfe durch Dichte-Unterschiede in der Atmosphäre. Wenn ich mal wieder in den Alpen bin, hab ich vor, dort auch wieder ein paar schöne Nachtaufnahmen zu machen. Bis dahin muss ich mich mit weniger optimalen Flachland-Locations zufriedengeben. :x


    - Dunkler würde ich mein Bild ungern machen - es ist ja doch ein Nachthimmel. Die Kontraste (Sterne gegen Schwarz) hätte ich gern noch mehr betont, aber da ist die Bearbeitung (Schwarzpunkt, Weißpunkt, Mikrokontraste) schon am Anschlag; mehr führt dann zu einem unnatürlichen Eindruck oder Rauschen.


    - Tja, und den Vorschlag, die Kondensstreifen gefälliger über das Motiv zu verteilen, reiche ich mal weiter an die Deutsche Flugsicherung - vielleicht kommen sie mir ja ein wenig entgegen? ;) Besser ist es wohl, auf eine satte Hochdrucklage zu setzen, wo sie sich in wenigen Minuten auflösen.


    - Mit dem schmutzigen Horizont (ich nehme an, Du meinst die orangen Flächen) gebe ich Dir recht. Zum "sauberen" Leuchten bringe ich die nicht - bedenkt bitte, dass das mit dem Auge gar nicht sichtbares Restlicht ist. Ob ein partielles Aufhellen des Himmels (er ist nicht abgedunkelt) etwas bringt, muss ich mal ausprobieren.


    Ponti: würde mich freuen, wenn Du demnächst mal einen eigenen Versuch hier mit einstellst. Und wünsche Dir viel Erfolg und Spaß bei der Sache. Allein schon, nachts draußen zu sein, an möglichst dunklen Stellen, und den Himmel zu bestaunen, ist schon ein Erlebnis!


    Ansonsten scheint das Thema Sternenhimmel hier nicht so populär zu sein ...

  • Es scheint, dass bei Sternenhimmel-Aufnahmen mehr ISO einfach immer besser ist. Wundert mich ein wenig, weil es irgendwann einen Trade-off zwischen Rauschen und noch mehr ganz kleinen Sternchen geben dürfte, aber fast alle guten Aufnahmen sind mit mind. ISO 3.200 gemacht. Hm, an mfT empfiehlt sich das leider nicht. ISO 2000 geht noch ganz gut, ab 3.000 wird's diffizil.

    Zu einem Teil kannst du die geringere Empfindlichkeit mit kleinerem Sensor über entsprechend lichtstärkere Objektive hereinholen (die ja bei kleinerem Sensor dann auch entsprechend kleiner und günstiger sind/sein sollten). Nachdem deine Aufnahme bei f2 aufgenommen ist, bräuchtest da ja verglichen mit den f3.5 Offenblende meines UWW in paar Isoschrittchen weniger (1.5 Blenden).
    Wenn du sagst, dass <iso3000 noch gut geht, dann würde ich auf jeden Fall probieren so weit hochzugehen.


    Welche Brennweite hast du bei dem Bild verwendet? Geht da evtl. noch ein bisschen mehr Belichtungsdauer ohne die Sterne zu Strichlein werden zu lassen? "Nur" 15s fressen von den 1.5 Blenden oben eine wieder auf.


    Mit dem schmutzigen Horizont (ich nehme an, Du meinst die orangen Flächen) gebe ich Dir recht. Zum "sauberen" Leuchten bringe ich die nicht - bedenkt bitte, dass das mit dem Auge gar nicht sichtbares Restlicht ist. Ob ein partielles Aufhellen des Himmels (er ist nicht abgedunkelt) etwas bringt, muss ich mal ausprobieren.

    Moderates Aufhellen sollte gut gehen.