Lohnt ein EIZO?

  • In allen unseren Drogeriemärkten stehen die gleichen Printer von Kodak(...) und Fuji.
    Rossmann war also nur Platzhalter für einen beliebigen Markt.


    Der Ausdruck repräsentiert ein Standardfarbmanagement und somit etwa das was ungefähr
    99 Prozent der Betrachter sehen. Ausdruck neben Bildschirm unterliegt gleichem Umgebungslicht.


    DIN A4-Prints kommen dort etwa in der gleichen Qualität aus dem Printer wie sie von online-
    Dienstleistern zugesendet werden. So weit meine Erfahrung. Man kann sie ansehen und
    aufhängen. Wichtig ist nur daß der jeweilige Printer auch okay ist. Also gleich kontrollieren und
    ggf. im Markt reklamieren wenn irgendwas nicht stimmt.

  • Also ich komme jeden Arbeitstag mit ...
    2 baugleichen 24 Zollmonitoren,
    1 15 Zoll Laptop,
    1 13 Zoll Laptop,
    1 Handydisplay und
    1 iPad-Display
    ... in Kontakt.
    Auf jedem Gerät sehen meine Fotos anders aus. Selbst auf den 2 gleichen Monitoren auf meinem Schreibtisch.


    Für welche Anzeige ich mich auch entscheiden würde, passt es wieder bei den anderen nicht.

  • Welche Version hat der Sensor?

    5 - ist ca. 3 Monate alt. Der funktioniert ja auch einwandfrei, die Software wollte nicht starten.


    Hilft das weiter?
    => Windows Farbverwaltung

    Der dort beschriebene Pfad zur Farbverwaltung (klick rechts, klick links, klick Reiter) funktioniert bei mir nicht, weil mir in den Systemeinstellungen ums Verrecken kein Link zur Farbverwaltung angeboten wird. Alles andere ist da, aber der nicht. Weiß der Geier, welches "Creator"-Package mir das verweigert und warum.
    Der Shortcut über "farbv*" hingegen führt zum Ziel, danke. Den hatte ich letztlich auch benutzt, aber vergessen, dass man nach Verwaltung suchen muss, nicht nach Management. :???: Finde es schon traurig, dass das in WIN10 dermaßen unzugänglich vergraben ist, aber immerhin - nun haben wir es wieder öffentlich. Also: System --> "farbv" ins Suchfeld und siehe da.


    Spannend allerdings: auf fotovideotec wird gesagt, man solle die Windows-BS-Kalibrierung verwenden (Haken). Der EIZO Color-Navigator started aber nur, wenn man genau diesen Haken rausnimmt. Hm ... :roll:



    Bitte etwas genauer: unter Verwendung welcher Anzeigeprogramme treffen diese Aussagen zu?

    Browser: Chrome, FF in den jeweils aktuellen Versionen: Anzeige zu dunkel und flau.
    Wobei man FF ja durch die Änderungen in der Config entsprechend "erziehen" kann. Bei Chrome habe ich es noch gar nicht probiert.


    Anzeige- u.a. Programme: Faststone, JPG-Compressor, JPG-Illuminator (weil noch nicht richtig eingestellt, vermute ich), Windows Foto-Anzeige, u.v.a.. Natürlich auch die übliche Fotobuch-SW (CeWe, Fuji u.a.): Alle quietschbunt.



    weder Faststone noch XnView sind geeignet

    Sehe ich nach meinen Erfahrungen von gestern anders: XnView scheint zu funktionieren. Wird auch auf mehren Internet-Seiten so dargestellt, und man kann in XnView dezidiert einstellen, welches Monitorprofil anfgerufen wird. Außerdem Mapping von profillosen Bildern auf sRGB einstellbar. Das war's doch eigentlich schon - und wie gesagt: verhält sich absolut kongruent zu LR6. Das Colormanagement bei Faststone hingegen ist für die Tonne, weil ohne Monitorprofil.


    Kennst Du noch andere, schnelle und einfache Anzeige-Programme, die FM beherrschen? In der Liste von fotovideotec finde ich da nichts Brauchbares weiter. (Die ist aber auch schon ein paar Jahre alt.)


    Bitte schau Dir die folgenden Seiten an

    Genau mit den Bildern dieser Seite (fotovideotec) habe ich ja die beiden Monis getestet. Der nunmehr kalibrierte Wide-Gamut verhält sich exakt wie erwartet. Überraschend finde ich nur, dass ich die Säulen auch auf dem Uralt-Einfachst-Modell voneinander unterscheiden kann. Und der hat GARANTIERT keinen Wide Gamut, noch ein Farbprofil. Meine Vermutung ist daher, dass die Testbilder halt doch nur bedingt geeignet sein könnten. :?: Ist aber hier nicht der wichtigste Punkt, hatte mich bloß darüber gewundert.


    Entscheidend ist doch letztlich nur, dass Dir die Bilder an Deinem Monitor korrekt angezeigt werden

    Ob die Bilder an meinem Moni wirklich "korrekt" angezeigt werden, werde ich nie erfahren. Denn dem Computer und dem Monitor fehlt komplett der Zugriff auf das individuelle Farbprofil meines persönlichen Seh-Apparates! Ich kann also nur beurteilen, ob MIR die Farbdarstellung zusagt, ob ich sie als angenehm empfinde, oder als dem natürlichen Seh-Eindruck entsprechend. Die Technik verspricht mir zwar, die Farben würden nun exakt dargestellt, aber objektiv überprüfen kann ich das nie.
    Immerhin: die Darstellung auf dem eigenen Moni gefällt mir. 1:0.


    Aus genau diesem Grunde halte ich auch nichts davon, hier Bilder einzustellen, in der Hoffnung, Du könntest aus dem Feedback irgendetwas ableiten, das Dir weiter hilft.

    Mir geht es hier nicht ums wechselseitige Fine-Tuning, nur um die banale Frage, ob von mir bearbeitete Bilder nun für einen Normaluser quietschbunt rüber kommen (so wie bei mir in nicht FM fähigen Programmen), oder ob sie einigermaßen "normal" wirken. Ich stell dazu morgen mal ein, zwei Beispiele ein.


    Außerdem dachte ich, man könne vielleicht für andere User sichtbar machen, ob FM auf Wide Gamut Geräten für den Eigengebrauch (also nicht für die Schnittstellen zu anderen Geräten) einen sichtbaren Fortschritt bringt. Bzw. ob man den Unterschied zwischen sRGB und erweitertem Raum für Interessierte sichtbar machen kann; einen ähnlichen Versuch habe ich hier gefunden. Der Unterschied ist aber auch auf meinem Billig-Labtop zu sehen, und die oben erwähnte Seite von fotovideotec differenziert auch nicht zwischen einem Wide Gamut und einem normalen Monitor. Der Test fällt immer gleich aus.

    JPG Illumintor Farbmanagement

    Aus irgend einem Grund funktioniert (nur) dieser Link nicht. Egal, es scheint da was zu geben, das müsste ich ja auch selbst herausfinden.


    ... und hier wieder der Praktikertip: investiere die paar cent bis nen Euro und mach einen Rossmannprint den Du neben
    Deinen Bildschirm hältst.

    Mit diesem Verfahren habe ich ja angefangen (wenngleich nicht mit dem Rossmann). Die Ergebnisse der oben beschriebenen Prozedur fallen ggü. einem einfachen visuellen Abgleich aber dann doch schon sehr deutlich anders aus. Für mich überraschend anders!
    Zu diesem Verfahren werde ich deshalb eher nicht zurück kehren.

  • Der Ausdruck repräsentiert ein Standardfarbmanagement und somit etwa das was ungefähr
    99 Prozent der Betrachter sehen. Ausdruck neben Bildschirm unterliegt gleichem Umgebungslicht.


    DIN A4-Prints kommen dort etwa in der gleichen Qualität aus dem Printer wie sie von online-
    Dienstleistern zugesendet werden.

    Dann hatte ich Dich missverstanden. Du beschreibst eine Art Abgleich zwischen Deinem Monitorbild und einem Ausdruck auf einem industriellen Standard-Printer. Das ist der nächste Schritt. Mir ging es derzeit noch um die Frage, wie ich den Farbraum meines Monitors auch wirklich ausreizen kann (und zwar zur persönlichen Erbauung). Dafür reicht der Abgleich mit einem gedruckten Referenzbild m.E. nicht aus.

  • Sorry, ich hatte den fehlerhaften Link zum JPG Illu gerade eben neu gesetzt, da hatte sich ein Fehler meinerseits eingeschlichen.


    => Farbmanagement JPG Illuminator



    Zitat von Subjektiv

    Mir ging es derzeit noch um die Frage, wie ich den Farbraum meines Monitors auch wirklich ausreizen kann

    Mit geeignetem Bildmaterial, dessen Farben diesen Farbraum auch benötigen! Und auch nur dann ...




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Auf jedem Gerät sehen meine Fotos anders aus. Selbst auf den 2 gleichen Monitoren auf meinem Schreibtisch.

    Genau aus diesem Grund scheint es ja FM überhaupt zu geben. :pink: Wenn Deine Monitoren nicht profiliert sind, wäre es extremer Zufall, wenn sie das gleiche Bild zeigen würden.


    Für welche Anzeige ich mich auch entscheiden würde, passt es wieder bei den anderen nicht.

    Ja, und das gilt insbesondere, wenn Du zwei Monitore am gleichen Computer betreibst. Im besten Fall kannst Du Deiner Grafikkarte beibringen, pro Monitor auf ein individuelles Profil zuzugreifen. Immerhin. Aber 99% der Software zur Darstellung von Bildern ist NICHT mehrmonitoren-fähig. Leider.

  • und selbst auf dem selben Gerät sieht das selbe Foto ja verschieden aus, abhängig davon, ob das Gerät kalt, warm oder heiß ist, welches Umgebungslicht, ...

    Wenn man es auf die Spitze treibt, kann man das Umgebungslicht mit einem Sensor erfassen und der Moni wird dann kontinuierlich angepasst. Und wie farb-stabil ein Gerät ist, wie schnell nach dem Einschalten usw., ist u.a. auch eine Frage, die eben Profi- von Consumergeräten unterscheidet. Du hast recht, auch FM hat wohl seine Grenzen, aber ein Grund, es gar nicht erst anzufangen, lässt sich aus Deinen Beobachtungen m.E. nicht ableiten. Im Gegenteil.

  • aber ein Grund, es gar nicht erst anzufangen, lässt sich aus Deinen Beobachtungen m.E. nicht ableiten.

    Hab ich ja auch nicht behauptet.
    Noch nicht ...
    Beim Betrachten eines Fotos auf dem Moni eines Freundes, der massivst aufs (regelmäßige) Kalibrieren setzt, stellte ich mal folgende Frage: warum ist da eigentlich Rot in deinem schwarz/weiß Bild ?
    Diese Frage hatte ich mir selbst in den Jahrzehnten meiner unkalibrierten Vergangenheit noch nie stellen müssen ...

  • Dann hatte ich Dich missverstanden. Du beschreibst eine Art Abgleich zwischen Deinem Monitorbild und einem Ausdruck auf einem industriellen Standard-Printer. Das ist der nächste Schritt. Mir ging es derzeit noch um die Frage, wie ich den Farbraum meines Monitors auch wirklich ausreizen kann (und zwar zur persönlichen Erbauung). Dafür reicht der Abgleich mit einem gedruckten Referenzbild m.E. nicht aus.

    Nein, kein Abgleich. Das ist eine reine Orientierungshilfe. Die Prints sind höher gesättigt. Es geht hierbei erstmal nur um die
    Stimmigkeit der Farben und das Schwarz bzw. um die Darstellung der Schatten. Wie gesagt - Orientierung, keine Kalibrierhilfe.


    Ich habe übrigens festgestellt daß googles chrome auf anderen Betriebssystemen als MacOS schonmal gern ein Eigenleben
    entwickelt was die Farbdarstellung angeht. Da der Browser sich allgemein bedeckt hält in diesem Punkt habe ich eine ganz
    nützliche Ecke gefunden in der sich dennoch was verändern lässt: chrome://flags/ bringt zumindest SRGB und ein paar Varianten
    auf den Plan.

  • Frage: wenn ich das NICHT mache, und ein aus LR in AdobeRGB exportiertes Foto z.B. hier ins Forum einstelle: wird das dann auf allen NICHT gemanageden Bildschirmen in Bonbonfarben angezeigt !?!? Ja oder nein?
    Und: wie bitte schön machst Du das, dass Du das Foto in LR zwar in den dort hinterlegten Standardprofilen bearbeitest, es dann aber in sRGB exportierst? Die Einstellung im Entwicklungsmodul rechts unten bezieht sich ja wohl nur auf den Arbeits-Farbraum innerhalb von LR, nicht auf den Export, oder?

    Ich arbeite nicht mit LR, sondern benutze Affinity Photo. Ich stelle mal ein Beispiel für eine Bearbeitung unter AdobeRGB und sRGB ein. Es handelt sich dabei um die Entwicklung einer NEF-Datei (Nikon RAW), die von meiner Kamera mit dem Modus Flat (Ausgewogen) am Display angezeigt wird. Dieser Modus soll bei der Beurteilung des Histogramms aussagefähiger sein als andere Modi, das aber nur am Rande. Das RAW sieht dementsprechend flau aus.
    Das RAW wurde in Affinity Photo geladen, unbearbeitet entwickelt und an die sogenannte Photo Persona (äquivalent Photoshop) übergeben, von wo aus sie wiederum unbearbeitet als AdobeRGB-JPEG bzw. als sRGB-JPEG exportiert wurde. Das Dokument in der Photo Persona hat 16 Bit.
    Ich beginne mal mit der ADobe-Variante, das nächste Bild zeigt dann die jeweilige sRGB-Variante, wobei ich immer die Softwareeinstellungen mit auf dem Bild habe:


    1. RAW in Affinity Photo geladen, unbearbeitet gelassen (Adobe und sRGB jeweils hintereinander)
    2. RAW entwickelt und an Photo Persona übergeben, unbearbeitet gelassen (Adobe und sRGB jeweils hintereinander)
    3. Bild mit den Exporteinstellungen (Adobe und sRGB jeweils hintereinander)
    4. Exportiertes JPEG (Adobe und sRGB jeweils hintereinander)





























    Die Bearbeitung der Dateien erfolgte ausschließlich unter Verwendung des kalibrierten Modus (heißt bei mir 4-CAL 1 )
    Kalibriert wurde mit der Software ColorNavigator 6 und dem Kolorimeter von EIZO, dem EX3.
    Nachfolgend noch ein Fotos, wo man sieht, wie nahe die Werkskalibrierung an der bei mir durchgeführten Kalibrierung war.
    Trotzdem sehe ich enorme Unterschiede zwischen dem voreingestellten AdobeRGB-Modus und dem neukalibrierten Modus (wärmer, etwas intensiver in den Farben).





    Ich verwende den FireFox-Browser und habe ihn farbmanagementtauglich eingestellt. Betrachte ich die Bilder mit dem Windows 10 eigenen Edge Browser, dann ist alles quietschbunt, auch die normalen sRGB-JPEG's.
    Weil eben dieser Browser kein Farbmanagement nutzt.
    Wie an dem Beispiel zu sehen ist, kann man nicht viel oder auch gar nichts von dem Vergleich ableiten.
    Da hat Picturehunter vollkommen recht!
    Deshalb, um möglichst viele Leute zu erreichen, ist im Moment im Web sRGB der angesagte Farbraum, auch auf nichtkalibrierten Monitoren (wohl in der eindeutigen Mehrzahl).
    Trotzdem sehen die Bilder auf jedem Gerät etwas anders aus, mal mehr, mal weniger. Das geht schon beim Fernsehgerät los, weil nicht kalibriert... :winke:


    Das untere Bild gehört hier nicht hin, ist mir so reingerutscht.


    lg willi

  • 4. Exportiertes JPEG (Adobe und sRGB jeweils hintereinander)

    Im Browser kann man sehr schön sehen, was passieren kann, wenn man das dazu gehörige Farbprofil nicht mit in die Bilder einbindet, denn sie unterscheiden sich hinsichtlich der Sättigung deutlich voneinander (Google Chrome und Wide Gamut Display). Öffne ich dagegen die Bilder in z.B. Photoshop und weise die entsprechenden Farbprofile zu, dann werden beide Bilder gleich angezeigt.



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Im Browser kann man sehr schön sehen, was passieren kann, wenn man das dazu gehörige Farbprofil nicht mit in die Bilder einbindet, denn sie unterscheiden sich hinsichtlich der Sättigung deutlich voneinander (Google Chrome und Wide Gamut Display). Öffne ich dagegen die Bilder in z.B. Photoshop und weise die entsprechenden Farbprofile zu, dann werden beide Bilder gleich angezeigt.


    Mit liebem Gruß
    Frank

    Frank, das habe ich jetzt nicht verstanden, was habe ich da falsch gemacht? Ich bin mir nämlich bezüglich der Einstellungen nicht ganz sicher, kannst du mir da mal helfen?


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Mir geht es hier nicht ums wechselseitige Fine-Tuning, nur um die banale Frage, ob von mir bearbeitete Bilder nun für einen Normaluser quietschbunt rüber kommen (so wie bei mir in nicht FM fähigen Programmen), oder ob sie einigermaßen "normal" wirken. Ich stell dazu morgen mal ein, zwei Beispiele ein.

    Hier mal eine kleine Versuchsreihe:
    - ooC = das im RAW embedded JPG, unbearbeitet
    - alt = bearbeitet in LR, so dass es auf dem unkalibrierten Monitor vernünftig aussah
    - sRGB = bearbeitet in LR auf dem kalibrierten Monitor, Export in sRGB
    - AdobeRGB = bearbeitet in LR auf dem kalibrierten Monitor, Export in AdobeRGB


    Danach alle Bilder verkleinert mit JPG-Compressor, ohne irgendwas an den Farben etc. zu verändern.


    Nun bin ich gespannt, ob eins oder mehrere der Bilder quietschbunt und mit grünlichem Himmel erscheinen oder nicht.
    .
    .
    .

  • Also, ich sitze hier im Betrieb vor einem normalen, unkalibrierten Monitor und sehe die Bilder ganz normal, weder quietschbunt noch mit grünlichem Himmel.


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Also, ich sitze hier im Betrieb vor einem normalen, unkalibrierten Monitor und sehe die Bilder ganz normal, weder quietschbunt noch mit grünlichem Himmel.

    Ich sitze inzwischen auch vor dem unkalibrierten Monitor. Die vier Bilder kommen zwar unterschiedlich rüber, aber keines davon unerträglich. Ich erkläre mir das so, dass nur Wide-Gamut Monitoren Bilder ohne FM-Information überzeichnen (können); der normale Moni bekommt die gleiche Info, KANN aber die typischen Bonbon-Farben gar nicht in der Form produzieren. So weit so gut.


    Was mich noch ein wenig irritiert ist folgendes: von den vier Bildern sind zwei in LR bearbeitet und exportiert. Auf dem Wide-Gamut und mit einer FM-fähigen Software betrachtet, sehen sie fast identisch aus. Aber mit einer NICHT FM-fähigen Software (wie z.B. Fast-Stone) wird das sRGB-exportiere Bild in Bonbon dargestellt. Das in AdobeRGB exportierte aber wird auch von Faststone RICHTIG dargestellt.


    Und selbst hier auf dem nicht kalibrierten Normalmonitor ist die Version mit AdobeRGB-Export die farblich neutralere (ohne flau zu sein), also die mir angenehmere. Nun frage ich mich, wieso kann Faststone (u.a. einfache Betrachter), ebenso wie der IE auf meinem Arbeitsplatzcomputer das exportierte Adobe-Profil offenbar richtig interpretieren, das sRGB hingegenen nicht?


    Hat da jemand eine Idee dazu?

  • Frank, das habe ich jetzt nicht verstanden, was habe ich da falsch gemacht? Ich bin mir nämlich bezüglich der Einstellungen nicht ganz sicher, kannst du mir da mal helfen?

    Moin Willi,


    Du hast nichts falsch gemacht, es ist nur so, dass die beiden Bilder (Punkt 4) kein eingebettetes Farbprofil haben, so dass eine beliebige Software nicht wissen kann, wie die Bilder "korrekt" zu interpretieren sind. Photoshop z.B. habe ich so eingestellt, dass ich beim Öffnen solcher Dateien auf diesen Umstand hingewiesen werde und sofern ich die richtigen Farbräume kenne, kann ich sie beim Öffnen entsprechend zuweisen. Kenne ich die Farbräume der Dateien jedoch nicht, kann das problematisch sein ...


    Bei den Browsern ist es oft so, dass bei Bildern ohne eingebettetes Farbprofil sRGB als Farbraum angenommen und interpretiert wird. Das vermeidet Bonbonfarben bei sRGB Bildern auf Wide Gamut Displays (sofern der Browser Farbmanagement unterstützt!). Wenn aber eine Bilddatei (ohne eingebettetes Farbprofil) Adobe-RGB als Farbraum nutzt, dann werden diese Bilder natürlich falsch (als sRGB) interpretiert und dementsprechend zu flau angezeigt, was Farben, Helligkeit und Kontraste angeht.


    Aber auch die Browser haben so ihre Tücken. Chrome z.B. ist farbmanagementtauglich, aber ..., bei einigen Systemen ist es z.B. so, dass das Farbmanagement nicht greift, wenn die Hardwareunterstützung (per Grafikkarte) aktiviert bzw. deaktiviert ist.


    Noch verwirrender kann es sein, wenn man ein Wide Gamut Display (Adobe RGB) hat, man eine Bilddatei mit Adobe-RGB Farbraum aufruft (in einem beliebigen Browser/Viewer) und das Farbmanagement nicht greift (ganz gleich warum). Dann (und nur dann!) wäre es so, dass diese Bilddatei "korrekt" angezeigt würde, denn der Farbraum der Bilddatei würde dem Monitorfarbraum entsprechen.


    Kurz gesagt: es empfiehlt sich grundsätzlich, die Farbprofile mit in die Bilddateien einzubinden und idealerweise den Farbraum im Dateinamen (bzw. in den Exifs) zu hinterlegen, damit man weiß, was Sache ist. So hast Du es ja auch mit den beiden Beispielbildern gemacht und die Farbräume in den Dateinamen benannt.



    Was mich noch ein wenig irritiert ist folgendes: von den vier Bildern sind zwei in LR bearbeitet und exportiert. Auf dem Wide-Gamut und mit einer FM-fähigen Software betrachtet, sehen sie fast identisch aus. Aber mit einer NICHT FM-fähigen Software (wie z.B. Fast-Stone) wird das sRGB-exportiere Bild in Bonbon dargestellt. Das in AdobeRGB exportierte aber wird auch von Faststone RICHTIG dargestellt.

    Ich vermute den gleichen Grund, wie oben erklärt: sRGB in Bonbonfarben ist klar, das Adobe RGB Bild wird "korrekt" dargestellt, da die Farbräume der Bilddatei und des Monitors zusammenpassen.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Moin Willi,
    Du hast nichts falsch gemacht, es ist nur so, dass die beiden Bilder (Punkt 4) kein eingebettetes Farbprofil haben, so dass eine beliebige Software nicht wissen kann, wie die Bilder "korrekt" zu interpretieren sind. Photoshop z.B. habe ich so eingestellt, dass ich beim Öffnen solcher Dateien auf diesen Umstand hingewiesen werde und sofern ich die richtigen Farbräume kenne, kann ich sie beim Öffnen entsprechend zuweisen. Kenne ich die Farbräume der Dateien jedoch nicht, kann das problematisch sein ...

    Zuerst einmal vielen Dank für dein Feedback. Bin trotzdem etwas verwirrt, weil ich glaubte, die ICC-Farbprofile beim Export mit eingebettet zu haben.
    Bei meinen Bildern mit den Exporteinstellungen ist sowohl bei AdobeRGB als auch bei sRGB jeweils das ICC-Profil angegeben und das darunter liegende
    Kästchen "ICC-Profil einbetten" angehakt. Demzufolge arbeitet das Programm an der Stelle nicht richtig, oder unterliege ich da einem Denkfehler?
    An welcher Stelle könnte ich denn sonst noch ein ICC-Profil in das zu exportierende JPEG einbinden?
    Mein Eizo zeigt ja auch Unterschiede zwischen den beiden Bildern an, d.h. für mich jetzt, dass die AdobeRGB-Datei (wenn das ICC-Profil AdobeRGB nicht eingebettet ist) als sRGB-Datei interpretiert wird und demzufolge das Bild etwas gedämpfter wirkt. Im anderen Fall (mit eingebettetem Profil AdobeRGB-Profil) würde der Browser das AdobeRGB richtig interpretieren und es gäbe keine Unterschiede zum sRGB-Bild?
    Oder müsste ich in das AdobeRGB Bild ein sRGB-Profil als ICC-Profil einbetten, damit der Browser es korrekt anzeigt?


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Bin trotzdem etwas verwirrt, weil ich glaubte, die ICC-Farbprofile beim Export mit eingebettet zu haben.

    Ich weiß nicht genau, was da passiert sein mag, zumindest haben die Bilddateien, die ich aus Deinem Beitrag #52 runtergeladen habe, keine Profile enthalten. Möglicherweise sind diese Profile auf anderem Wege verloren gegangen. Du kannst vielleicht mal schauen, ob Du in den Dateieigenschaften (Rechtsklick => Eigenschaften => Details) einen Vermerk findest



    Wenn da nichts steht, dann enthalten die Dateien keine Farbprofile, andernfalls sind sie an anderer Stelle verloren gegangen.



    Mein Eizo zeigt ja auch Unterschiede zwischen den beiden Bildern an, d.h. für mich jetzt, dass die AdobeRGB-Datei (wenn das ICC-Profil AdobeRGB nicht eingebettet ist) als sRGB-Datei interpretiert wird und demzufolge das Bild etwas gedämpfter wirkt. Im anderen Fall (mit eingebettetem Profil AdobeRGB-Profil) würde der Browser das AdobeRGB richtig interpretieren und es gäbe keine Unterschiede zum sRGB-Bild?

    So sollte es eigentlich sein, wenn das Farbmanagement korrekt arbeitet.
    Aber Achtung an dieser Stelle: der Browser sollte wirklich echtes vollständiges Farbmanagement beherrschen, ansonsten gibt es möglicherweise wieder Probleme (Stichwort Pseudo Farbmanagement), hier sehr schön erkärt => Probleme beim Browser Farbmanagement



    Oder müsste ich in das AdobeRGB Bild ein sRGB-Profil als ICC-Profil einbetten, damit der Browser es korrekt anzeigt?

    Nein, ein eingebettetes falsches sRGB Farbprofil hätte die gleiche Wirkung wie gar kein eingebettetes Farbprofil, wenn der Browser entsprechend agiert (also bei fehlendem Farbprofil von sRGB ausgeht). In beiden Fällen würde das Bild dann zu flau angezeigt werden.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    Einmal editiert, zuletzt von Picturehunter ()

  • Danke Frank, war sehr hilfreich und informativ!
    Ich habe nun festgestellt, dass ich in keinem meiner Bilder ein Farbprofil eingebettet ist.
    Mit Affinity Photo habe ich vergeblich versucht, ein Farbprofil zuzuweisen oder einzubetten.
    Es ist mir nicht gelungen, auch nicht beim Export. Entweder mache ich grundlegend was falsch, oder die Software hat an der Stelle einen Bug.
    Verwendet jemand schon Affinity und kann mir dabei Unterstützung geben?
    Mit ACDSee Ultimate ist es mir zumindest gelungen, den sRGB-JPEG's das sRGB-Profil beim Exportieren zuzuweisen, sodass in den Eigenschaften sRGB angezeigt wird.
    Ein Adobe-Farbprofil konnte ich dem Adobe-JPEG aber auch mit ACDSee nicht zuweisen.
    Da scheint Photoshop die Nase weit vorn zu haben, ist ja nicht umsonst der Platzhirsch.
    Vielleicht komme ich ja auch mal irgendwie über den Support von Affinity weiter, oder über das Forum dort.
    So bleibt mir im Moment nur übrig, im sRGB Farbraum zu arbeiten, damit die exportierten JPEG'S so aussehen, wie ich sie bearbeitet habe.


    Vorerst einmal vielen Dank!


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer