Was zum Henker ist denn hier passiert...

  • Lustig, da ist ja wieder der Bonbon-blaue Teich...
    Aber was ich hier sehr eindrucksvoll finde: Willi, Du hast jetzt aus den zwei Dateien zwei farblich (und vom Seitenverhältnis *eg*) sehr unterschiedliche Bilder gemacht und bereits die Screenshots von der (unbearbeitet?) geöffneten Datei unterscheiden sich ja schon sehr stark... Lustig.


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Noch eine Variante zur Auswahl - nicht besser, nur anders: ich habe es mal etwas mehr in Richtung "Licht zur Mittagszeit" gedreht.

    Interessant auch, dass der Strommast und das Ufer des Tümpels nicht rechtwinklig zueinander stehen. Richtet man den Mast auf, scheint das Wasser auszulaufen. Richtet man auf das Wasser aus, kippt der Mast ein wenig. So, wie der beieinander ist, nehm' ich fast an, der Mast steht schief.

  • Nicht ausgerichtet, aber dafür ohne Bonbonwasser.
    Wenn man sich Mühe gibt, dann kann man aus dem Nef ein stinknormales Bild machen und muß nicht so ein Bohei darum veranstalten.


    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Das *.nef macht es möglich, die ooc jpgs zu präsentieren.
    Ich habe mal folgende 5 Kamera-Presets mittels des Nikon Raw Konverters (Capture NX-D) entwickelt: Standard/Neutral/Brillant/Ausgewogen/Landschaft (Vorschaubilder, bitte anklicken zum Vergrößern)


    Weißabgleich wie von der Kamera gemessen, alles andere auf 0 bzw. neutral


    Standard


    Brillant


    Neutral


    Landschaft


    Ausgewogen




    Und hier die gleichen 5 Presets, aber diesmal habe ich den Weißabgleich und alle sonstigen Settings auf "Automatik" gestellt


    Standard


    Brillant


    Neutral


    Landschaft


    Ausgewogen



    Jetzt sieht man also, was die Kamera unter diesen Umständen als ooc jpg ausgegeben hätte. Ich hoffe, das ist ok, wenn ich diesen Vergleich hier zeige @Blumi? :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ja klar! Zumal es für mich selber auch interessant ist, was die Nikon Software daraus macht!
    Kannst Du mir vielleicht noch verraten, welchen Weißabgleich die Software nimmt? In den allermeisten Fällen bin ich mit dem automatischem Weißabgleich der D750 übrigens hochzufrieden, bei der D7000 musste ich deutlich öfter nachjustieren. Wobei die Grenzen der Methode auch vor der Kamera nicht halt machen. Schafft es eigentlich irgendeine Kamera im Wald einen gescheiten WA hin zu zaubern? Ich denke da gerade an einen Hirsch mit lila Geweih...


    Jetzt mal kurz zu der Serie: Ausgewogen fällt bei mir komplett durch, das ist mir mal viel zu flau!
    Alle anderen außer Neutral zeigen den See wieder als Bonbon, besonders "Brillant" und "Landschaft"


    Wobei der allgemeine Bildeindruck bei Landschaft mit automagischem WA für mich ein stimmiges Bild ergibt, ich habe mittlerweile wohl schon so oft auf das Bonbon geschaut, dass es für mich mittlerweile normal wirkt, meine Sehgewohnheit scheint sich gerade im Turbogang zu ändern...
    Besser gefallen tut mir aber das zweite "Neutral", also mit automatischem WA.


    Zum Mast: Ich neige leider dazu, die Kamera etwas schief zu halten, meist so etwa 1,2°. Das passt auch hier ziemlich gut, dann kippt der Mast immer noch etwas nach rechts aber das Ex-Gebäude hat waagerechte Linien.


    Nach den ganzen Eindrücken hier würde mich übrigens wirklich nochmal die Einschätzung von @VisualPursuit interessieren - Wenn Du dieses Foto gemacht hättest, wie würde dein Bild aussehen - Du hast ja von vornherein - überspitzt - gesagt, dass das Bild so Bonbonmäßig gehört, zumindest habe ich Dich so verstanden.


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Danke!
    Interessantes Verhalten am Rande: mit Chrome kann ich das NEF problemlos runterladen - mit dem IE11 (ja, immer noch Standard bei mir) wird zwar beim rüberfahren mit der Maus auch das NEF angezeigt. gedownloaded dann aber tatsächlich eine Datei mit Endung TIFF (mit ansonsten gleichem Namen und gleicher Größe). Keine Erklärung, was da abgeht.


    Nun aber zum Foto selbst: Ich hab mir das RAW und das embedded JPG angeschaut. Das JPG ist naturgemäß etwas kräftiger in den Farben und Kontrasten. Die Entwicklung zu Beginn des Threads war dann nochmals kräftiger als das JPG. Das RAW selbst ist also recht gemäßigt (in den Augen eines Farbenblinden).
    Ich werfe mal folgende Entwicklung in den Raum:


    Noch eine Frage an @'Blumi:' war Blende 11 bewusst gewählt, oder im Eifer des Gefechts? Der Vordergrund ist mir zu unruhig und lenkt halt unnötig so von der Ruine ab.

  • Kannst Du mir vielleicht noch verraten, welchen Weißabgleich die Software nimmt?

    Klar, die folgenden Werte werden angezeigt, einmal von der Kamera ermittelt und dann von der Automatik


    Kamera


    Automatik




    Zitat von Blumi

    Ausgewogen fällt bei mir komplett durch, das ist mir mal viel zu flau!

    Ausgewogen (auch "Flat" genannt) ist ein spezielles Preset, das primär dazu dient, die Histogrammanzeige der Kamera möglichst nah beim Raw zu halten. Alle anderen Presets verfälschen diese Anzeige ja mehr oder weniger, da als Grundlage immer das JPG mit den Kameraeinstellungen genutzt wird. Auch das Preset "Neutral" ist dafür noch recht gut geeignet. Für ooc jpgs würde ich die allerdings auch eher nicht verwenden.


    Wenn man es auf die Spitze treiben will, dann kann man sich auch ein ganz eigenes Preset basteln. Das ganze nennt sich dann "Universal White Balance - UniWB" und hat eine völlig neutrale Kennlinie (kann sogar linear erstellt werden, also Gamma 1 statt 2.2) und die Farbmultiplikatoren sind alle auf 1 gestellt. Das angezeigte Kamerahistogramm ist dann ziemlich genau beim Raw (etwas, das m.M.n. als Option zur Anzeige des Histogramms schon lange in Kameras integriert gehört). Allerdings hat man dann keine geeignete Bildkontrolle mehr, wie man sich vorstellen kann. Das Bild wird arg grünlich und dunkel angezeigt, damit muß man dann leben. Ich habe das allerdings bei kniffligen Belichtungssituationen früher viel genutzt. Die Sensoren aktueller Kameras haben allerdings mittlerweile einen so großen Dynamikumfang und Rauschfreiheit, dass man das eigentlich nicht mehr braucht ...



    Zitat von Blumi

    Schafft es eigentlich irgendeine Kamera im Wald einen gescheiten WA hin zu zaubern?

    Tja ..., die Frage ist, ob es den einen gescheiten Weißabgleich in solchen und anderen Mischfarblichtsituationen überhaupt gibt.


    Auch mit einer Expo-Disk oder mit einer Weißabgleichskarte kommt man da nicht wirklich zum Ziel. Was aber recht gut funktioniert, ist dieses Tool, das ich nicht mehr missen möchte: "CBL" nennt sich diese Scheibe, die dazu dient, die Umgebungslichtfarbe zu "messen". Durch ihre Beschaffenheit fängt sie tatsächlich einen großen Teil des gesamten Umgebungslichts ein (Graukarten sind sehr richtungs- und positionssabhängig und versagen i.d.R., wenn man z.B. im Schatten steht, die Szene selbst aber sonnig ist usw.). Ich lege sie daher oft flach oder leicht geneigt auf den Boden und messe dann mit der Kamera den WA von der Oberfläche ab. Das ist dann natürlich auch eine Art Mischfarbe, die da gemessen wird, aber die Gewichtung ist es, die den Unterschied macht. Würde man das gesamte Umgebungslicht einfach nur mitteln (z.B. Weißabgleichskappe vor der Linse), sähe das anders aus.


    So ist mein Workflow also häufig der, dass ich mir eine Referenz für den Weißabgleich separat fotografiere (mit der CBL), für das Histogramm der Kamera das Preset "Neutral" verwende und grundsätzlich in Raw fotografiere. Um die Farben der Kamera zu bändigen habe ich mir ein Kameraprofil erstellt (mit dem Colorchecker Passport), es ist ganz erstaunlich, was sich da tut! Dieses eigene Kameraprofil lässt sich übrigens durchaus mit den vorhandenen werksseitigen und auch sonstigen Presets kombinieren, aber die Farben werden dann "korrekt" bzw. kalibriert dargestellt. Lohnt sich absolut! :smile:





    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

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