Mont Saint-Michel

  • Da muss ich irgendwann auch noch hin.
    Man sieht schön, wie viel Platz rings herum ist, aber irgendwie finde ich, dass das Hauptmotiv ein wenig verloren geht. Für mich gewinnt das Bild, wenn rechts (und vielleicht noch oben) ein wenig abgeschnitten wird.
    Die Wolkenfront am Horizont finde ich klasse, ein paar Sonnenstrahlen wären natürlich trotzdem noch schön, aber was nicht da ist, kann man auch nicht fotografieren...


    Schöne Grüße
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Man sieht schön, wie viel Platz rings herum ist, aber irgendwie finde ich, dass das Hauptmotiv ein wenig verloren geht.

    War auch mein erster Gedanke. Aber andererseits gibt es doch so unzählig viele Bilder dieser Anlage, dass jede andere Perspektive eine willkommene Abwechslung ist. Die Einbindung des Vordergrunds finde ich gelungen...

  • Zweifelsohne ein Punkt für Dich! Ich mach das bei manchen Orten für mich dann auch, aber die häufigen Perspektiven sind ja nicht häufig, weil sie mies sind und bei BK betrachte ich dann eher das Bild welches eingestellt wird als das, was es sonst noch gibt. Einigen wir uns auf Unentschieden?


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Man sieht schön, wie viel Platz rings herum ist, aber irgendwie finde ich, dass das Hauptmotiv ein wenig verloren geht.

    Genau, um solche Meinungen zu erfahren, stell' ich das Bild ja hier ein. :daumenhoch: Ich habe natürlich noch andere Bilder, wo der Mont formatfüllender drauf ist, doch hier ging es mir darum, den Berg ein wenig "entrückt" darzustellen (dass man trotzdem rechts den Steg mit Bussen sieht, passt da nicht so dazu, und dass grade Ebbe war, hilft auch nicht wirklich. Aber man kriegt halt nicht immer alles). Insofern, ja ... "verloren" geht schon in die Richtung, die ich wollte.

    aber was nicht da ist, kann man auch nicht fotografieren

    Das stimmt, gilt aber hier in der BK niemals als Ausrede. Ich halte es da eher umgekehrt: wenn ich zu einem Ort gelange, akzeptiere ich die Bedingungen erstmal so wie sie sind und versuche, die Stimmung, die ich wahrnehme, einigermaßen stimmig einzufangen. Wenn die Sonne scheint, fein. Wenn es regnet - auch fein. Was nicht da ist, kann man nicht fotografieren - aber man kann fotografieren, was da ist! (Ob's dann auch anderen gefällt, ist natürlich eine andere Frage.) Und wenn man die Möglichkeit hat, sollte man so eine Location natürlich mehrfach besuchen, bei unterschiedlichem Licht. Möglichst in den frühen Morgenstunden - aber DAS schaff ICH im URLAUB definitiv NICHT! :mrgreen:

    dass jede andere Perspektive eine willkommene Abwechslung ist

    Ich denke, vom Mont Saint-Michel gibt es keine einzige Perspektive von keinem legal erreichbaren Standpunkt, die nicht schon zig-tausend Mal fotografiert wurde. Absetzen kann man sich vielleicht von den Postkarten und Bildbänden, aber nicht von einer Milliarde Aufnahmen, die es schon gibt. Ist aber doch auch egal: hier ist mein Bild, das was ich erlebt habe. Wenn's Euch gefällt, freut es mich; wenn nicht, interessieren mich Eure Ideen, was man hätte anders machen können. :cheers:

  • Ich finde die Perspektive so wie sie ist Klasse. Bei Flut steht der Berg ja komplett im Wasser und ist nur noch über den Steg erreichbar - trotz Ebbe finde ich kommt das richtig gut rüber. Außerdem ist die Silhouette der Kirche super getroffen :daumenhoch:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • Ich finde die Perspektive so wie sie ist Klasse. Bei Flut steht der Berg ja komplett im Wasser und ist nur noch über den Steg erreichbar - trotz Ebbe finde ich kommt das richtig gut rüber.

    Dass das "Entrückte" offenbar doch zum Teil rüber kommt, freut mich. :smile:


    Dass der Berg bei Flut komplett im Wasser steht, ist leider nicht ganz richtig (bin auch drauf reingefallen). Das ist nur bei Springflut der Fall, also ca. 13-14x pro Jahr. Und auch das erst wieder seit 2012 oder so, seitdem man den alten Damm abgerissen hat und der Strömung auf der Südseite wieder freien Lauf lässt. Bei diesen Springfluten sind dann auch die Wiesen im VG meines Fotos überflutet. Tja, aber so eine Springflut fiel leider nicht in die Zeit unseres Aufenthalts vor Ort.


    Übrigens sieht das Foto auf einem nicht kalibrierten Fuji-Monitor, vor dem ich grade sitze, ziemlich grauenhaft aus. Viel zu hell und der Berg selbst irgendwie schweinchenrosa. :x Kann nur hoffen, dass nicht viele Anwender ein ähnlich verhunztes Bild sehen. Das kommt davon, wenn man den heimischen Monitor kalibriert und die Fotos darauf einstellt. Bzw. sich die Fotos auf einem Monitor ansieht, der weit weg von einem kalibrierten Normalzustand zu sein scheint.

  • Ich habe mir das Bild jetzt auch ein paar Mal angesehen.


    Mir gefällt die erfrischend "ungewöhnliche" Perspektive gut, Farben usw. passt alles. Letztlich bin ich mir aber etwas unschlüssig und glaube fast, das ich den Berg doch noch etwas mehr aus der Bildmitte nach rechts verschoben hätte. Wenn ich das Bild jetzt einfach am PC ausschneide, dann rückt der Berg natürlich näher an den Betrachter heran, was mir nicht so gut gefällt. Also wenn, dann kleiner Kameraschwenk nach links vor Ort. Aber ob das möglich gewesen wäre kann ich von hier nicht beurteilen.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • kleiner Kameraschwenk nach links vor Ort. Aber ob das möglich gewesen wäre kann ich von hier nicht beurteilen.

    Bei dieser Aufnahme ist nach links tatsächlich keine Luft mehr drin. Deshalb geht's nur, wenn der Berg ein wenig näher rückt. Das finde ich auch nicht weiter schlimm, nur entsteht dann links für meinen Geschmack sehr viel "Nichts", ich finde, das Bild gerät dann aus der Balance. Vielleicht liegt es ein bisschen daran, dass ich diesem Motiv doch auch etwas statisches mitgeben will, so eine Art des In-sich-Ruhens. 2/3 oder Goldener Schnitt sind mir da einen Tick zu dynamisch, aber so richtig in Worte bekomme ich es nicht gefasst.

  • Übrigens sieht das Foto auf einem nicht kalibrierten Fuji-Monitor, vor dem ich grade sitze, ziemlich grauenhaft aus. Viel zu hell und der Berg selbst irgendwie schweinchenrosa.

    Hab auch nur einen Arbeits-Monitor hier - Gras is grün, Himmel ist blau und die Kirche sieht aus wie eine Sandburg ;)
    Alles Gut!

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • bei der BK halte ich mich normal raus, aber ich finde ein anderer Schnitt wie das Orginal geht nicht, weil nur so alle Linien auf den Berg zuführen, wenn auch über den Umweg Brücke, wenn Brücke und Wiesenrand nicht mehr zusammen kommen zerstört das den gefälligen Bildeindruck.

  • Mehrfach angesehen, alles gelesen und ratlos dagesessen. Irgendetwas stört nach meinem Empfinden an dem Bild. Wusste aber lange nicht, was das sein könnte.


    Der Blickwinkel ist interessant gewählt, so mit der Wiese im VG (vielleicht schon mal von anderen fotografiert, aber eben nicht die 97%-Standardansicht), der Berg steht stimmig, nicht zu zentral nicht zu weit außen, die Linien laufen schön nach hinten, werden von der Brücke gefangen und zum Berg geleitet, Farben sind richtig (also nicht zu bunt oder zu blass oder mit Farbstich), Schärfe usw. ist auch okay, Schärfeverlauf und Bokeh hätte man mehr ins Spiel bringen können, muss aber nicht, also alles in allem ein gelungenes Foto. Trotzdem ...


    Das erste was mir dann auffiel, war der Umstand, dass links eigentlich viel Leere ist, plattes Land und Himmel. Eigentlich müsste das Bild leicht kippeln, eben weil der Berg leicht außerhalb des Zentrums liegt. Macht es aber nicht. Hmmm?


    Heute dann wieder geguckt. Vielleicht stört ein Detail am Berg selber. Und bei der Konzentration auf die kleinen Einzelheiten und die Linien des Berges merkte ich dann, dass mein Blick immer wieder nach links rutschte. So entdeckte ich den "Überltäter". Die dunklen Wolken ziehen meinen Blich an, vom Motiv weg. Das fällt ihnen umso leichter, als der Blick sowieso von der Brücke in die Richtung gelenkt wird. Nach einer kleinen Pause habe ich noch einmal probiert und ja mein Blick folgt den Linien nach hinten, lässt sich von der Brücke umleiten und rutscht dabei im ersten Moment am Berg vorbei zu den Wolken. Natürlich geht er zum Berg zurück, aber das ist wie bei einem AF, der am Schärfepunkt vorbeischießt und dann nachruckelt. Beim Blick merke ich das natürlich nicht so deutlich, aber dieser minimale Moment irritierte mich. Da die Wolken in sich eigentlich wenig Struktur haben, als viel mehr eine dunkle Fläche sind, bleibt der Blick auch nicht dort hängen, dann wären sie mir als Ablenkungsfaktor sofort aufgefallen.


    Was tun? Man könnte die Wolken aufhellen. Aber das wird nicht funktionieren. Zum einen sind sie es in ihrer dunklen Masse, die das Bild als Gegengewicht zum Berg in der Waage halten und zum zweiten füllen sie die Leere mit einem Blickfang (mir fällt kein besseres Wort ein, eigentlich "fangen" sie den Blick ja nicht, sie ziehen ihn nur kurz auf sich) auf. Wären sie heller, würde die Leere tatsächlich sofort auffallen. Den Schnitt kann man auch nicht ändern, das würde, wie du sagst, das Motiv massiv beeinflussen, der Berg wäre zu dominant. So hat das Bild trotz des trutzigen Klotzes eine gewisse Leichtigkeit ( Belastungstester: auch wegen des hohen Himmels). Also bleibt wohl bloß, sich mit dem Bild, so wie es ist, anzufreunden. Das fällt übrigens ganz leicht, wenn man weiß was einen irritiert hat und man sich davon ganz bewusst nicht ablenken lässt. Insofern: schönes Bild ;):daumenhoch:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • @ice-dragon: wow, so tiefgehend habe ich noch nie ein Foto analysiert. Ich könnte es auch nicht - meinen eigenen Augen beim Gucken zuschauen, oder mit dem Hirn das Hirn überwachen, also da fehlen mir noch ein paar Jahre Yoga- und Meditationspraxis. Also verlasse ich mich vor Ort einfach auf meine Intuition - ich schau durch den Sucher, bewege die Kamera und mich selbst, bin irgendwie minutenlang diffus unzufrieden, beweg' mich weiter, während sich auch Licht und Umgebung wieder verändern, probiere, und irgendwann macht es dann oft (nicht immer!) "klick", das Bild rastet quasi ein, und ich drück auf den Auslöser. Ich kann's nicht anders beschreiben. Weil das bei mir so unrational (irrational wäre falsch) abläuft, faszinieren mich auch so bewusst inszenierte und gestaltete Bilder wie z.B. vom @Picturehunter.


    Unabhängig davon, ob ich Deiner Analyse folgen kann oder nicht, es ist faszinierend, sich mal von dieser Seite einem Bild zu nähern. Ich lese das, bin geplättet, kann es teilweise nachvollziehen, teilweise nicht (vielleicht weil mein Autofocus anders kalibriert ist?), aber - super interessant.


    Wenn ich Dir bis in den letzten Absatz folge, wäre es vielleicht eine Lösung gewesen, wenn die dunklen Wolken tatsächlich einen Großteil des Himmels bedecken würden, der Berg aber weiterhin von diesem leicht unwirklichen Licht erhellt würde. Letzteres entspricht übrigens der Realität, es war eine schon tief stehenden Sonne, durch ein milchiges Wolkenbank sehr diffus und gebrochen, ohne Kontraste, warm, aber ohne Leuchtkraft. Das, vor einem insgesamt dunkleren Himmel, könnte funktionieren. Wäre aber ein anderes Bild, mit mehr Dramatik, weniger leichte Obertöne, weniger schwebend.
    Nur - da waren halt keine Wolken im oberen Teil. Also --> nochmal wiederkommen, bei noch besserem Licht. :winke: Oder wäre das Licht nur anders, und ich müsste mich auf eine ganz andere Situation einschießen, mit neuen Standpunkten, anders ausbalanciert, andere Farben und Kontraste? Ich vermute es fast ... und dann gibt es kein objektiv gutes oder schlechtes Licht, sondern nur das, was eben in diesem Moment vor Ort zu sehen war. Philosphische Foto-Reflexionen ...

  • @ice-dragon: wow, so tiefgehend habe ich noch nie ein Foto analysiert. Ich könnte es auch nicht - meinen eigenen Augen beim Gucken zuschauen, oder mit dem Hirn das Hirn überwachen, also da fehlen mir noch ein paar Jahre Yoga- und Meditationspraxis. Also verlasse ich mich vor Ort einfach auf meine Intuition - ich schau durch den Sucher, bewege die Kamera und mich selbst, bin irgendwie minutenlang diffus unzufrieden, beweg' mich weiter, während sich auch Licht und Umgebung wieder verändern, probiere, und irgendwann macht es dann oft (nicht immer!) "klick", das Bild rastet quasi ein, und ich drück auf den Auslöser. Ich kann's nicht anders beschreiben. Weil das bei mir so unrational (irrational wäre falsch) abläuft, faszinieren mich auch so bewusst inszenierte und gestaltete Bilder wie z.B. vom @Picturehunter.

    :lol: Du glaubst doch wohl nicht, dass ich meine Fotos anders mache als du??? Das geht bei mir auch nur nach Gefühl. Und beim Aussortieren und Bearbeiten ist es genauso. Tiefergehend analysieren tue ich erst, wenn mein Gefühl stolpert/stottert, so wie bei deinem Bild, also wenn irgendetwas ein eigentlich gutes Bild zu stören scheint und ich es nicht auf Anhieb benennen kann oder wenn mein Gefühl sagt, alles schick, aber andere User finden Kritikpunkte. Das dauert dann aber auch. Wenn ich so beim Fotografieren vor Ort vorgehen würde, könnte ich mir Urlaube mit meiner Frau abschminken, die würde nicht ständig eine halbe Stunde für jedes Foto, das ich mache, warten wollen :mrgreen:


    Mit Yoga oder Meditation hat das übrigens nix zu tun (damit kannste mich jagen), vielmehr hilft mir bei der Analyse, dass ich Kunst als Prüfungsfach im Abi hatte. Mein Kunstlehrer hat uns da eine Menge zu Bildaufbau und -analyse erzählt. Und obwohl ich damals noch nicht fotografiert habe, ist ein Wenig davon hängen geblieben (musste ich ja für die Prüfung einpauken). Hilft aber, wie gesagt, meist nur hinterher, meine Fotos werden bei der Entstehung dadurch nicht unbedingt besser :roll::oops: Für das, was Frank macht, werde ich vielleicht mal Zeit finden, wenn ich im Ruhestand bin.


    Unabhängig davon, ob ich Deiner Analyse folgen kann oder nicht, es ist faszinierend, sich mal von dieser Seite einem Bild zu nähern. Ich lese das, bin geplättet, kann es teilweise nachvollziehen, teilweise nicht (vielleicht weil mein Autofocus anders kalibriert ist?), aber - super interessant.

    Das du das teilweise anders siehst, ist doch vollkommen normal - ich verweise da gerne noch einmal auf den Thread Sehgewohnheiten, den Frank dankenswerterweise angestoßen hat.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Wenn ich so beim Fotografieren vor Ort vorgehen würde, könnte ich mir Urlaube mit meiner Frau abschminken, die würde nicht ständig eine halbe Stunde für jedes Foto, das ich mache, warten wollen

    Tja, meine muss die halbe Stunde warten, bis meine Intuition mit dem Standpunkt einverstanden ist. Oder bis die Sonne hinter oder vor eine Wolke gewandert ist etc.. Die Geduld dafür bringt sie auf, indem sie viel Yoga macht und meditiert ... ;)


    Mein Kunstlehrer hat mir in der 10. Klasse dringend geraten, in der Oberstufe Musik zu wählen und niemals mehr einen Stift oder Pinsel in die Hand zu nehmen. Er hat mir jegliches Gefühl für Formen, Farben oder irgendeine Form der bildnerischen Gestaltung abgesprochen. Ich habe mich an diesen "Rat" gehalten und mir eine Kamera gekauft. Weil, die kann sich nicht wehren. :twisted:

  • Tja, meine muss die halbe Stunde warten, bis meine Intuition mit dem Standpunkt einverstanden ist. Oder bis die Sonne hinter oder vor eine Wolke gewandert ist etc.. Die Geduld dafür bringt sie auf, indem sie viel Yoga macht und meditiert ... ;)

    Im Urlaub fotografiere ich viel - auch weil wir überwiegend reisen, um die Welt zu sehen. Da kommen schon mal locker zwischen 50 und 100 Fotos am Tag zusammen. Wenn ich jedes Bild dann mit einer halben Stunde multipliziere ... :roll: Wieviele Stunden hat ein Tag noch einmal????? :twisted:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Tja, meine muss die halbe Stunde warten, bis meine Intuition mit dem Standpunkt einverstanden ist.

    Ich glaube da hat einfach jeder eine andere Heransgehensweise ... oder vielleicht ist es auch eine gewisse "Gabe", die man hat oder die man nicht hat.


    Ich habe Fotofreunde, die eine Situtation oder ein Motiv erstmal eine Weile auf sich wirken lassen müssen.
    Die sehen nicht auf einen Blick ein Motiv, sondern es ist eher ein Prozess der Motiv-Findung. Die setzen sich an einem Platz erstmal hin und lassen die Umgebung auf sich wirken, ehe sie sich für ein Motiv entscheiden und zur Tat schreiten.


    Bei mir läuft das im Gegensatz dazu ganz anders ab. Ich sehe eine Szenerie und erkenne für MICH die Motive fast auf einen Blick.
    Ich sehe sozusagen in Motiven ... das ist bei meinen geführten Wander-Rundreisen Fluch und Segen zugleich.


    Segen:
    Ich habe beim wandern nicht viel Zeit und muss nebenbei knipsen.
    Also wandern, dabei Gegend angucken, Motiv sehen, kurz stehen bleiben, fotografieren, weiterlaufen.
    Da ist schon eine Minute pausieren ein Problem, da die anderen ja weiter wandern.
    Von daher bin ich sehr froh, dass ich MEINE Motive so "nebenbei" erkenne.


    Fluch:
    Während der Fahrten im Bus durch die fremden Landschaften rauschen an mir Motive in Überzahl vorüber, die ich gerne fotografieren würde.
    Aus dem fahrenden Bus sind diese jedoch nicht möglich.
    Ich kann dann teilweise gar nicht die schönen Landschaften genießen, weil ich immer denke "ach, das würde ich jetzt gerne fotografieren" ...