Harbour Sundown

  • Postkarte

    Hm, weiß nicht. Dafür ist links noch zu viel Industrie /Kräne drauf, aber ich versteh' auch nicht, wieso Leute 1,5 Mio EUR für eine kleine Butze zahlen, von der aus sie den Blick auf eine Großindustrie-Anlage haben; vielleicht sollte man in Ludwigshafen mal hochpreisige Wohnungen mit Blick auf BASF anbieten?


    Doch zum Foto selbst: Dadurch, dass die Sonne ziemlich in der Mitte platziert ist, wirkt sie auf mich ein wenig wie eine Achse, um die das Bild drehbar ist, und dann ist rechts eindeutig sehr viel mehr Gewicht als links. Mir scheint das Bild deshalb nach rechts zu ziehen, ist aber rein subjektiv.
    Dafür ist die Belichtung des Sonnenuntergangs perfekt: selten, dass man die Sonne als orange Scheibe zu Gesicht bekommt, und der Himmel trotzdem noch natürlich hell ist. Hab ich noch nie hinbekommen (Sonne selbst ist dann meist doch weiß). Und auch die insgesamt etwas fahle Stimmung gefällt mir gut, so habe ich den Hafen selbst einige Male erlebt.

  • @Subjektiv
    Ich finde es wirklich spannend, wie andere Betrachter Bilder lesen, worauf sie achten, was für sie Priorität hat und was eher nicht. :daumenhoch:
    Ich persönlich nehme mir z.B. gerne mal die Freiheit, den Bildschnitt und die Bildaufteilung rein nach Bauchgefühl zu arrangieren, manchmal passt es zum klassischen Bildaufbau, manchmal weicht es mehr oder weniger stark davon ab. In diesem Panorama habe ich die Elbphilharmonie im "goldenen Schnitt" platziert, alle weiteren Elemente und deren Fluchtlinien führen den Blick exakt Richtung Sonne und verleihen dem Motiv diese Tiefe. Dabei empfinde ich gerade diese einseitige "Last" der Gebäude auf der rechten (Nord)Seite im Kontrast zur eher weitläufigen Südseite interessant, denn die Hafenkräne und Anlagen sind ja das Markenzeichen des Hamburger Hafens, genau darauf sind die ganzen Gebäude inkl. der Elphi-Promenade und der ganzen Wohn- und Bürohäuser ausgerichtet. Auch die beiden Stage Theater sind mittlerweile fester Bestandteil des Südufers und dienen hier ebenfalls als "Blickfang". Im Grunde genommen bin ich sogar recht froh darüber, dass der linke bis mittlere Bereich noch einen freien Blick auf den Himmel zulässt, denn sonst würde man davon auf diesem Bild nicht allzu viel sehen können, was schade wäre. Tatsächlich wird im ganz linken Bereich gerade gebaut, ich weiß nicht, was genau da entstehen wird, aber ich befürchte, dieser weite Blick an dieser Stelle wird schon bald ein Ende haben und es werden sich Schatten auftun, wo jetzt noch Sonne hinkommt.


    Was ich nochmal probieren werde ist, den Vordergrund mit ins Bild zu nehmen, aber das wird dann eine ganz andere Wirkung haben. Das Problem sind halt die vielen Leute, die natürlich nicht stillhalten ...


    Über das Jahr sind es nur eine Handvoll Tage, an denen man die Sonne in diesem Bereich positionieren kann, zieht man davon die Tage mit unpassendem Wetter ab, wird es zur absoluten Glückssache, ob man da eine Chance hat oder ob die Wolken wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machen. In diesem Fall hatte ich wirklich großes Glück, dass diese dunkle mittlere Wolkenschicht, die so typisch für die Abende in Hamburg ist, am unteren Ende einen kleinen Spalt für die Sonne offen ließ ... :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Hier fallen mir spontan verschiedene Deutungen ein:


    1. Die Sonne als Scheide zwischen leichter und ernster Musik (Musical und klassische Musik) - und die ernste Musik hat dabei eindeutig das größere Gewicht.
    2. Die Sonne als Scheide zwischen Arbeit (Hafen) und Privatleben (Wohnung, Nahrungsaufnahme im Restaurant und Kultur).


    Und in beiden Interpretationen erleuchtet die Sonne den (goldenen) Mittelweg.


    3. Natürlich kann man auch von dem göttlichen Licht/der Erleuchtung für die Kultur im Allgemeinen sprechen (egal auf welcher Seite man sich lieber befindet), während die Arbeit (der Hafen bzw. Kräne) nur als schwarzer Schatten in den Hintergrund rückt.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil