Filmkorn für ji - was ist realistisch?

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    Zitat von "Franz"


    Das Korn variiert ganz schön stark, hängt wahrscheinlich vom Film, der Entwicklung, der Belichtung und auch vom Scan ab. Bei einigen Bilder meine ich ist das ji-Korn schon nahe dran.


    Was für eine gewisse, womöglich wenigstens zweidimensionale Regelbarkeit spricht (Größe, Härte, evtl. steilheit/flachheit der Kurve) ;)

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    Liebe ji-Freunde,


    wir haben nun eine beta-Version mir Korn-Simulation fertig. Schaut's euch mal an. Hier könnt ihr die Testversion runterladen:
    http://www.bertram-hafner.de/temp/jpgIlluminator_Korn.exe


    Auf der neuen Registerkarte "Korn" gibt es zwei Regler für Stärke und Korngröße. Bei den Presets werden die neuen Parameter momentan zusammen mit den Einstellungen für "S/W und Tonung" gespeichert. Evt. kann sich das aber noch ändern.


    Wir sind uns noch nicht im klaren, ob wir die Korn-Registerkarte beibehalten oder die Regler noch auf der S/W-Karte unterbringen können (die ist extrem vollgepackt mit Bedienelementen für den Mixer und die individuelle Tonung, die erst bei Bedarf erscheinen). An der Oberfläche wird sich bis zur endgültigen Release auf jeden Fall noch etwas tun.


    Das Korn ist auch im Farbbild einsetzbar, es handelt sich aber um reines Luminanz-Korn. Es wird ganz am Ende der Bearbeitungsschritte zugefügt; es wird also nicht aufgehellt, mitgeschärft oder geglättet etc..


    Was Stärke und Korngröße betrifft wird aber so gerechnet, als ob das Korn schon von Anfang an im Bild drinnen gewesen wäre. D.h. sobald man das Bild verkleinert oder die Quick-Modus-Darstellung betrachtet, reduziert sich auch die sichtbare Kornstruktur. Wenn man ein Bild in einem Durchgang verkleinert, Korn hinzufügt und speichert ergibt sich das gleiche Ergebnis, wie wenn man das körnige Bild in Originalgröße speichert und nachträglich mit dem ji oder mit einem anderen Programm verkleinert. Die Schärfen-Vorschau zeigt das Korn in 1:1 Darstellung.


    Unter den Demo-Presets gibt es schon länger einige nützliche s/w-Presets, die sich gut mit der Korn-Funktion kombinieren lassen. Wir freuen uns auf euer Feedback!


    Das ji-Team

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    Für mich wirkt das schon sehr sehr brauchbar und gut. Wie immer geht alles intuitiv und die Einbindung in der internen Bildverarbeitung liegt auch an der richtigen Stelle (Korngröße abhängig vom Gesamtbild, Schärfung und Co ohne Einbezug des Korns :thumbup: ). Ich wünschte, Lightroom wäre halb so intuitiv wie ji (und dabei IST Lightroom intuitiv).


    Zur Frage der Eingliederung: Ein eigenes Tab 'oben' ist fast ein bisschen zu viel der Ehre. Wie wäre es bei der Schärfung und der Vignette? Dort gehört es auch vom Workflow am ehesten hin (Finish).

  • Zitat von "Franz"

    Stärker oder schwächer wird man das Korn in der endgültigen Version auf jeden Fall regeln können. Es geht mir jetzt erst mal nur um die Balance zwischen Schatten, Mitten und Lichtern. Lucky schrieb, in den Schatten wäre zu wenig Korn. Hier nochmal eine Version dazwischen:




    @ Franz - das kommt von meinen Kurzkommentaren...
    Lucky meinte eigentlich, in den dunklen Grautönen sei noch zu viel Korn sichtbar. Letztlich war ich mir mit Stefan einig...


    Im Prinzip diskutieren wir hier ohnehin schon auf sehr hohem Niveau. Und wir diskutieren über etwas, das ohnehin von Motiv zu Motiv, von Film zu Film, von Entwickler zu Entwickler, ja selbst von Tagesstimmung zu Tagesstimmung unterschiedlich war. Ich hatte Motive, da war das Korn exakt so, wie ich es wollte und dann hab ich es wochenlang nicht mehr so hinbekommen...


    Das Motiv mit den Ruinenteilen und dem grauen Himmel eignet sich schon mal viel besser zur Beurteilung, als der Clown (bei dem mich Korn eher stören würde). Und dort wäre mir das mittlere zu klumpig. Links und rechts wirken harmonischer und zurückhaltender. Wie gesagt... alles auf hohem Niveau.

  • Zuerst herzlichen Dank für die prompte Arbeit! Gestern habe ich dieses Bild gemacht mit altem FUJI 5700 und 400 ASA. Es sieht man das digitales Rauschen:
    http://www.bilder-hochladen.net/files/dsg6-4-jpg.html


    dann habe ich Korn zugeügt (musste erst mal nicht nach Fotoscape wechseln :):thumbup: ) Werte 40 und 0.6.


    http://www.bilder-hochladen.net/files/dsg6-5-jpg.html


    und gefällt mir wesentlich besser als bei Fotoscape...


    Mit Korninstrument ist möglich schöne alte analoge Fotos produzieren...


    Vielen Dank und Gruss


    KK


    1.Ohne Korn



    2. Mit Korn


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    Für mich darf es -wenn wir das noch mal diskutieren - in den Schwärzen und Schatten noch etwas weniger sein, wie schon gesagt. ;)

  • Zitat von "le spationaute"

    Für mich darf es -wenn wir das noch mal diskutieren - in den Schwärzen und Schatten noch etwas weniger sein, wie schon gesagt. ;)


    dto.


    Es war ja so, dass das Korn nicht gleichmäßig über alle Tonwertbereiche verteilt war:
    Der unbelichtete Film enthält kein geschwärztes Silber und hat somit nach Entwicklung und Fixierung keinerlei Korn (= Silberhalogenide).
    Der ganz leicht belichtetet Film hat nur sehr wenig geschwärztes Silber und damit sehr wenig Korn.
    Am besten ist das Korn in mittleren bis hellen Grautönen sichtbar, weil dort der Anteil an Silberpartikeln etwa genau so hoch ist, wie der blanke Anteil.
    Der sehr hell belichtete Film hat kaum noch blanke Bereiche.
    Der überbelichtete Film hat eine quasi geschlossene Silberfläche und damit auch wieder kein Korn.


    Demnach wäre das künstliche Korn bei 128/128/128 am besten sichtbar und nimmt Richtung Lichter und Richtung Schatten peu a peu ab, um dann bei 0/0/0 und bei 256/256/256 ganz verschwunden zu sein. Um den Verlauf dieser Kurve geht es letztlich. Korngröße, Kornstruktur, Kornschärfe, Kornverteilung usw. waren ohnehin abhängig von Film, Entwickler, Entwicklungstechnik, Tempertur etc. und sind und waren extrem geschmacksabhängig.

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    Danke für eure Meinungen. :) In der nächsten Version werden wir die Körnung in den dunklen Tönen etwas zurücknehmen.


    Zitat von "luckyshot"

    Der überbelichtete Film hat eine quasi geschlossene Silberfläche und damit auch wieder kein Korn.


    Ich habe ein wenig in einem Buch über Sensitometrie gelesen. Da stand, dass die Körnigkeit mit zunehmender Negativ-Belichtung zunimmt, wenn man Helligkeit und Kontrast im Abzug vergleichbar macht. Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, wie das in der Praxis war. :???: Ein HP5 auf ISO 50 belichtet hatte jedenfalls bestimmt mehr Korn als der PanF, sonst hätte ich das früher so gemacht.


    Bei der Kennlinie, die wir im ji verwenden, sinkt das Korn in den Lichtern übrigens nicht auf Null, sondern nur auf ca. 30%. Wenn man ganz auf Null runtergeht, sieht das weniger realistisch aus.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Vergleich! :thumbup:


    Auf Truegrain stößt man schnell, wenn man nach Filmkorn sucht und ghooosty hat ja auch RealGrain verlinkt. Aber so richtig echt ist das ja nun auch nicht. Ich habe darum Vergleiche mit gescannten Bildern gemacht und bei einigen kommt man schon recht nahe dran - bei anderen ist die Charakteristik aber wiederum ganz anders.


    Das "echte" Korn hängt von allen möglichen Faktoren ab, natürlich vom Film und dem Entwickler, aber auch von der Belichtung und dem Scanner und welches Durchlicht verwendet wurde.


    Zitat

    Vielleicht helfen die vergleiche ja weiter beim korn design

    Ehrlich gesagt betrachte ich diese Funktion für's erste als abgehakt. An dieser Stelle noch mehr zu tun würde irgendwie nicht mehr zum ji passen - nach meinem Gefühl. Trotzdem Danke für deine schöne Gegenüberstellung. :)

  • eine idee für die integration der korn-einstellung hätt ich noch:
    man könnte die JI presets für die SW-konvertierung, wie Ilford fp4 und Kodak Tri-X, mit einer möglichst ähnlichen Korn-Einstellung verbinden. Und zwar so, dass die kornstärke und -größe sichtbar und änderbar bleibt. Für die nachahmung der filmsorten könntet ihr ja bei truegrain oder anderswo nachforschen.
    Ich weiß aber momentan nicht, ob die korn-einstellung nicht grundsätzlich von der bildgröße abhängt und deshalb eine solches preset zu sehr unterschiedlichen ergebnissen führen kann.

  • Zitat von "martin0reg"


    edit: ich seh gerade, dass ich die bearbeitung mit einer beta-version (JI_korn.exe) gemacht habe! Die korngrößen die ich hier unter die ausschnitte geschrieben habe, stimmen anscheinend nicht mehr, sie entsprechen in der letzen JI version eher einer korngröße von 1,8 (statt 08)!


    Ehrlich gesagt war ich eh nicht fähig zu unterscheiden, was diese Keira-Serie zeigt. Ist mal eins mit Truegrain, mal eins mit JI, oder alle mit dem einen oder anderen, oder oder oder? Das ist so unbeschriftet ... Kann man sich wohl aussuchen? ^^

  • Zitat von "Franz"

    Danke für eure Meinungen. :) In der nächsten Version werden wir die Körnung in den dunklen Tönen etwas zurücknehmen.



    Ich habe ein wenig in einem Buch über Sensitometrie gelesen. Da stand, dass die Körnigkeit mit zunehmender Negativ-Belichtung zunimmt, wenn man Helligkeit und Kontrast im Abzug vergleichbar macht. Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, wie das in der Praxis war. :???: Ein HP5 auf ISO 50 belichtet hatte jedenfalls bestimmt mehr Korn als der PanF, sonst hätte ich das früher so gemacht.


    Bei der Kennlinie, die wir im ji verwenden, sinkt das Korn in den Lichtern übrigens nicht auf Null, sondern nur auf ca. 30%. Wenn man ganz auf Null runtergeht, sieht das weniger realistisch aus.



    Hallo Franz,


    mit "überbelichtet" meinte ich auch nicht den 400er der auf 50 belichtet wurde und dann mit einer Ausgleichsentwicklung wieder runtergeholt wird (der wird zwar insgesamt etwas feinkörniger, als bei normaler Belichtung, ist aber grobkörniger als der echte 50er) sondern ich meine komplett überbelichtete Bereiche im Motiv, die im Negativ komplett schwarz und im Abzug komplett weiß sind. Dort gibt es de facto kein sichtbares Korn mehr.

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    Zitat von "martin0reg"

    man könnte die JI presets für die SW-konvertierung, wie Ilford fp4 und Kodak Tri-X, mit einer möglichst ähnlichen Korn-Einstellung verbinden..


    Solche Presets kannst du dir schon jetzt selber einrichten.


    Zitat von "martin0reg"

    Ich weiß aber momentan nicht, ob die korn-einstellung nicht grundsätzlich von der bildgröße abhängt


    Hängt sie nicht, darauf haben wir geachtet. Bei formatfüllender Darstellung hat eine bestimmte Korn-Einstellung immer die gleiche Wirkung, egal wie groß das Ausgangsbild ist.


    Zitat von "martin0reg"

    Ich seh gerade, dass ich die erste bearbeitung mit einer beta-version (JI_korn.exe) gemacht habe!


    In der endgültigen Version ist das Korn noch ein wenig besser abgestimmt. Die Korn-Parameter der Release und der Beta-Version sind außerdem nicht direkt vergleichbar, man braucht ziemlich unterschiedliche Einstellungen für eine ähnliche Bildwirkung.



    Zitat von "dft-Feature"

    Mit der Missachtung des Urhberrechts an fremden Bildern könnt Ihr Patrick in große Schwierigkeiten bringen.


    Ja, obwohls schade ist. Darum habe ich die Vergleichsbilder, die ich benutzt habe, nicht verlinkt.


    Zitat von "luckyshot"

    ... komplett überbelichtete Bereiche im Motiv, die im Negativ komplett schwarz und im Abzug komplett weiß sind. Dort gibt es de facto kein sichtbares Korn mehr.


    Ja, aber im Buch steht das Korn würde zunehmen mit der Dichte. Ich interpretiere es so: dass das Korn auf dem Abzug in den Lichtern praktisch verschwindet, liegt an der dort sehr flachen Gradation des Papiers und nicht daran, dass der Film dort kein Korn hat. Belichtest du das Papier dreimal länger, siehst du an den vormals sauberen Stellen auch wieder das Korn.