Neues Stativ gesucht

  • Hallo,
    ich brauch nochmal euren Rat:
    Ich bin auf der Suche nach einem neuen Stativ - bislang hatte ich ein preiswertes/billiges Slik Reisestativ, was mir bei dem immer auf den Wecker ging war die fummelige Schraube zum feststellen des Kugelkopfs. Nun habe ich die Platte des Stativs verbummelt und da Ersatz ein Drittel des Neupreises kostet... Ihr wisst ja wie das ist. :twisted:


    Brauchen tu ich das meist unterwegs und mein Fotorucksack ist eigentlich auch ohne Stativ schon schwer genug, die paar mal wo ich ein schweres, stabiles Stativ brauchen würde komme ich auch mit leicht und klapprig zurecht oder habe Pech gehabt.


    Also: Ich suche etwas leichtes (unter 1 kg), zusammengeklappt unter 40cm, mit entweder einem ordentlichem Rad am Kugelkopf oder einem Neiger... Schwer wäre doof, weil ich es sonst zuhause lassen würde. Höhe ab 170 wäre toll, über 145 Pflicht.


    Tragen soll das Ding meine D750, das schwerste Objektiv das ich hab ist ein 2,8 70/200, also sollte ich so mit 3kg einigermaßen auskommen.
    Schön wäre eine Stativplatte, die auch ohne Schraubenzieher sicher an der Kamera zu befestigen ist (ich hab als Gurt einen Sun Sniper an der Stativschraube, da ist wechseln immer lästig)


    Preislich würde ich gerne unter 150-200€ bleiben.


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Unter 1kg, 145+cm Höhe, 3kg Kamera-Kombi wackelfrei bei 200mm, <200€....


    Persönlich habe ich ein Manfrotto Carbonstativ mit ordentlichem Manfrotto Kopf, das wäre preislich im Rahmen gewesen (90€ Stativ, 50€ Kopf) und mit max. 140cm Höhe noch halbwegs ok, aber bereits etwa 1 kg schwer (ohne Kopf) und ein 70-200/2.8 würde ich bei vollausgefahrenen Beinen (die untersten Glieder sind bereits etwas wacklig) daran nicht mehr betreiben wollen.
    (siehe auch: Suche leichtes, hohes und vielseitiges Stativ)


    Es gibt sicher nochmal etwas bessere Carbon-Stative, da hapert es dann aber mit den 200€ inkl. Kopf. Ich denke selbst ohne Budgetlimit müsstest du wohl Abstriche machen, bei Gewicht und/oder Höhe. Allein ein Kopf, mit dem man gut eine 3kg Kamera-Kombi bei 200mm handeln kann, hat ein stolzes Gewicht (mehrere hundetr Gramm).

  • Stimmt wohl, der Preis ist jetzt nicht unbedingt in Stein gemeißelt, aber so eine grobe Orientierung - die 200mm habe ich auf einem Stativ noch nie genutzt, wenn ich Stativbilder mache, dann sind das z.B. Feuerwerk, Kirmes, Landschaft oder Stadt bei Nacht, oder schon mal Makrozeug (bei mir 40 bzw. 55mm), also nichts, wo ich unbedingt über 70-100mm komme, da hab ich dann typischerweise das Nikkon 4/24-120 drauf, macht also etwa anderthalb Kilo. Aber es wäre schön zu wissen, dass das 70-200 noch innerhalb der Spezifikation läge und es nicht plötzlich knack macht...


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Also meine Erfahrungen sagen mir, dass sich Stative in dieser Höhe, egal aus welchem Material, mit den 3 Kilo-Combos schwer tun. Ich hatte früher eine Nikon D200 (Metallbody) mit Batteriegriff und einem Sigma 70-200 2,8 oft im Einsatz. Also gleiche Gewichtsklasse. Ich habe damit z.B. bei Konzerten oder beim Hockey fotografiert. Die Combo war so schwer, dass ich mir dafür extra ein sehr stabiles Einbeinstativ zugelegt hatte.


    Nun bin ich mit Olympus unterwegs und habe auch verschiedene kleinere Stative am Start. Aber selbst bei dieser Kombination arbeite ich oft nur mit mittlerem Auszug (so um 60 bis 100 cm), weil die alle irgendwann wackeln. Leicht und stabil sind Eigenschaften, die nicht korrespondieren. Ich habe jedenfalls noch kein Stativ gefunden, welches beide Eigenschaften wirklich vereint. Wenn sie leicht sind, wackeln sie. Sind sie stabil, sind sie schwer.


    Aus solchen "Problemen" heraus, habe ich jetzt mittlerweile 6 verschiedene Stative. Für jeden (geplanten) Einsatz habe ich etwas passendes. Auf Reisen habe ich ein kleines dabei, aber da bin ich max. bei 50 cm Höhe, dafür ist es wirklich klein und leicht.

  • Rückblickend habe ich mein altes Stativ auch oft nur mit ein bis zwei (von vier) ausgezogenen Elementen benutzt aber ab und an war es halt schön, die Höhe zu haben... Gut, also der erste Abstrich wäre dann also Höhe... Das aus dem von Flash verlinktem Thread habe ich mir mal das Cullman Nanomax angeschaut, sieht ja gar nicht so uninteressant aus. Von Manfrotto finde ich das "Element Traveller Aluminium Kit klein" interessant, weiß aber nicht, ob mich der Drehknopf am Kugelkopf ärgern will. Aber ich merke, je mehr ich im Netz schaue, dass ich die Dinger in Natura sehen müsste.
    Vielleicht fahr ich die Tage einfach mal zum Foto Koch oder Gregor und lass' mich mal beraten...


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Guter Entschluss. Ich bin auch so ein "Angrabler" und probiere auch z.B. wie einfach es sich aufstellen lässt. Es gibt Techniken, da frage ich mich immer, wass die sich dabei gedacht haben.
    Im kleineren Bereich, so bis 140 cm, habe ich festgestellt, dass Carbon kaum Gewichtsvorteile bringt. Bei größeren jedoch teilweise sogar erheblich.


    Das schwerste ist immer die Schulter (oft Alu) und der Kopf.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann dem gesagten grundsätzlich nur zustimmen: Gewicht, Stabilität, Traglast und ein günstiger Preis sind eigentlich nicht unter einen Hut zu bringen.


    Gleichzeitig halte ich das Thema im Allgemeinen aber dennoch für etwas überschätzt. Gerade im großen blauen Forum gibt es auf solche Anfragen ja immer nur eine Antwort und die heißt Gitzo. Aber tatsächlich erfüllen auch schon deutlich günstigere Objektive zumindest einen Großteil der Anforderungen, vor allem, wenn man darauf verzichten kann, diese Stative bis zum letzten Segment auszufahren.


    Also ein Beispiel von mir: Ich hatte vor einiger Zeit auch nach einem leichten Stativ Ausschau gehalten, als Alternative zu dem doch recht schweren Manfrotto. Es sollte für gelegentliche Fahrrad-Ausflüge herhalten und noch bequem im/unter dem Fotorucksack unterzubringen sein. Ich bin in irgendeinem Forum auf die Zomei-Stative gestoßen und fand dazu dann im Anschluss vorwiegend positive Kritiken/Rezessionen. Und so habe ich mir das Z669C einfach mal probehalber bei Ebay bestellt. Bei unter 80,- Euro für ein Kohlefaser-Stativ samt Kugelkopf kann man nicht viel falsch machen, dachte ich mir, notfalls wäre es halt ein teures Einbein-Stativ geworden (Umbau ist möglich).


    Tatsächlich war ich dann aber doch sehr positiv überrascht. Die Qualität ist sehr ordentlich, das Stativ sehr leicht, der Kugelkopf ist gefühlt schwerer als das gesamte restliche Stativ. Aber der ist dafür auch wirklich brauchbar und hält die D750 bombenfest. Nur: Das letzte Segment bleibt besser eingefahren, auch die zweistufig ausfahrbare Mittelsäule bleibt besser unten. Sonst wird es doch ein bisschen instabil. Aber auch wenn man das beides unterlässt, erreicht man schon eine Arbeitshöhe von etwa 140cm. Für normale Anwendungsfälle ist die Stabilität dabei wirklich mehr als ausreichend. Diese und diese Bilder habe ich bspw. allesamt mit dem Zomei gemacht. Für noch mehr Stabilität könnte man an dem Haken unter der Mittelsäule den Fotorucksack aufhängen. War bisher aber gar nicht nötig.


    Die schwerste Kombination, die ich derzeit habe, ist die D750 (840g) samt dem Walimex 135/2.0 (916g). Ist zwar wohl immer noch etwas weniger als ein 70-200/2.8, aber wegen der fehlenden Stativschelle und des daher ungünstigeren Schwerpunkts vielleicht doch einigermaßen vergleichbar. Der Kugelkopf und die ganze Konstruktion hat damit jedenfalls keinerlei Probleme.



    Ich will jetzt aber nicht übermäßig Werbung für Zomei machen, das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen. Das Rollei C5i Carbon bspw. soll auch sehr gut sein und die Sirui-Stative in dieser Preisklasse ebenfalls. Ich will damit nur sagen, dass man die kleinen Dinger manchmal etwas unterschätzt... :smile:

  • Das ist genau meins thread. Ich bin schon lange auf der Suche nach einem Stativ dass ich immer mitnehmen kann. Mein Manfrotto mit Kugelkopf ist einfach so sau schwer dass mir nach einer halben Stunde die Schulter abfällt....aber es ist super stabil und selbst bei Wind und Wetter und schwerer Kombi obendrauf rührt sich bei dem Ding gar nichts. Ich muss aber auch feststellen dass ich in der Höhe meistens unter einem Meter benötige..... Da kann ich also Abstriche machen. Für mich wäre einzig und allein wichtig dass es leicht ist. Und es muss auch nicht meine d750 und 70-200 Kombi tragen. Eher das Weitwinkel wobei das auch nicht ganz leicht ist..... Alles unter einem Kilo Stativ wäre schon nett..... Ich habe mir auch schon einige angesehen bei den meisten stört mich dass die Wechselplatte mit einer kleinen Schraube zu fixieren ist. Im Zweifelsfall bin ich dann für sowas zu ungeduldig das würde mich nerven.... Bei meinem Manfrotto muss ich einfach nur die Kamera draufklicken dann schließt der Verschluß und ich kann noch die Sicherung anklicken. Sowas bräuchte ich dann auch für das Stativ.... Alles wo ich selber schrauben muss damit die Kamera dann irgendwann mal gesichert ist ist nichts für mich.... Bei Stativen und Kamera habe ich so meine Erfahrung gemacht. Wem schon einmal die Kombi D2x mit 70-200 aus 1,80 m vom Stativ auf den Asphaltboden gedonnert ist weiß wovon ich spreche..... Also gibt es das leichtes Stativ nicht zu großes Packmaß und einfacher Sicherungs " Klickverschluss"
    ?

  • Also gibt es das leichtes Stativ nicht zu großes Packmaß und einfacher Sicherungs " Klickverschluss"

    Nee!
    Wie schon oben geschrieben, schliessen sich einige Merkmale gegenseitig aus. Weil es einfach das "eine" Stativ nicht gibt, welches alle Bedürfnisse abdeckt, habe ich (wie schon oben geschrieben) mehrere. Da ich vorher weiß, weshalb ich vor die Tür gehe, wähle ich halt aus.


    Olympus im Cage + 7 Zoll-Monitor + Akkus + Mikrofon zum filmen geht auf mein stabilstes = Cullmann 528q. Sehr schwer, aber stabil. Wenn´s doch wackelt, haben wir ein Erdbeben. :twisted:


    Alles andere je nach Geschmack und Tour. Superklein und leicht, wenn es z.B. mit dem Flieger irgendwo hingeht. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, liegen auch schon 2 bis 3 verschiedene Stative im Kofferraum.


    Alle meine Stative (bis auf das 528q, da ist ein gedämpfter Videoneiger mit Spezialkupplung drauf) haben Kugelköpfe für Arca-Swiss-Platten. Da ich sehr viel Zeuchs von Peakdisign nutze, hat jede Kamera immer eine entsprechende Platte schon drunter.

  • Danke danke für deine ausführliche Antwort. Ja das ist die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt es mir auch klar. Ich hätte nur gerne einen relativ leichtes Stativ was halt einen Kopf hat den ich mit Click sichern kann und nicht noch Minuten lang festschrauben muss. Ist bei Dunkelheit teilweise auch so schon nervig und dann noch ein Schräubchen drehen geht gar nicht für mich.

  • So, bei mir ist es heute nach angrabbeln bei Foto Koch das Rollei C5i Carbon geworden. Die knapp anderthalb Kilo (1,34kg mit Kopf) sind für mich noch leicht genug, es passt in die "äußere Dokumententasche" meines Burton Fotorucksacks, es hat einen Kugelkopf mit schön griffigen Schrauben und, als Manko, eine mir etwas zu lange Mittelsäule, die ich aber nicht kürzen werde weil das untere Ende noch das Gewinde für einen Haken hat und weil man die Mittelsäule braucht um ein Einbein daraus zu machen. Die Tasche ist grottenhäßlich, einmal der Name hätte gereicht, ob eine mitgelieferte Gürtelschlaufe für die Einbein-Variante sinnvoll ist weiß ich noch nicht.
    Und der Preis von 149€ lag auch noch voll in meinem Budgetrahmen


    Richtig gelohnt hat sich der Besuch beim Koch noch weil die da eine ArcaSwiss Platte hatten, an der ich auch meinen Sunsniper befestigen kann, endlich hat das lästige Abschrauben vom Gurt ein Ende - Juchu!
    Das Ding nennt sich übrigens "Sirui TY-LP40" - welch schöner, quasi sprechender Name...


    Schöne Grüße
    Stefan

  • So, bei mir ist es heute nach angrabbeln bei Foto Koch das Rollei C5i Carbon geworden.

    Siehste! Angrabeln lohnt sich doch immer. Das ist mit ein Grund, warum ich doch das meiste im Laden kaufe und nicht online gehe. Sicherlich schaue ich mich vorher im Internetz um, was es so gibt, aber den größten Teil meiner Ausrüstungen habe ich "anlog" gekauft.


    Viel Spaß mit dem Teil, ich habe aus der gleichen Serie das ganz kleine Carbonteil bei dem Laden gekauft, bei dem man nicht blöd sein soll. Allerdings auch nur, weil es als letztes ohne Karton nur 80 € gekostet hat. Ich war eigentlich wegen eines anderen Themas unterwegs, aber ich habe es halt in die Hand genommen.