Herbstmorgen an der Regnitz

  • In letzter Zeit sind deine Bilder generell etwas heller geworden, finde ich.

    Ich fürchte, das hängt damit zusammen, dass ich seit ein paar Wochen einen kalibrierten und normierten Monitor betreibe. Nach der ersten Normierung (also Helligkeit, Kontrast und Gamma) war der deutlich(!!) dunkler und kontrastärmer eingestellt als werkseitig, und das hat sich auch bei zwei Nachkalibrierungen nicht mehr geändert. Deshalb stelle ich meine Bilder tatsächlich etwas heller ein als früher, weil sie auf dem Wide-Gamut Monitor dann erst so richtig zu leuchten beginnen - der Kontrast zwischen dunkler Grundeinstellung und den hellsten Stellen eines Bilds ist deutlich stärker als vor der Kalibrierung.


    Aber ich hab's schon befürchtet: auf einem normalen Monitor sind die Bilder dann zu hell und wohl auch zu bunt. Der ganze Farbmanagement-Mist funktioniert nicht so richtig, obwohl ich die ganze Kette konsequent auf sRGB eingestellt habe. Weiß der Geier, was ich da noch falsch mache. Wahrscheinlich so ziemlich alles. :cry:


    Was das Bild oben angeht: ein leichter high-key Effekt ist in diesem Fall sogar Absicht, weil er die leichte, noch ein wenig vernebelte Morgenstimmung am besten rüberbringt. Auf keinen Fall soll das Bild "knallbunt" wirken, wie an einem Nachmittag aufgenommen; tiefes Schwarz gibt es bei diesem Motiv nicht.


    Aber kann natürlich sein, dass es für einen normal eingestellten Monitor trotzdem noch zu hell und zu bunt ist. Interessanterweise schlägt mir LR beim Klicken auf Automatik immer noch mind. 1/2 bis eine Stufe heller vor - was ich postwendend rückgängig mache. Aber den Weißpunkt hebe ich bei fast jedem Bild ein wenig an.


    Danke erstmal für die Rückmeldung, wäre für mich interessant, ob die Bilder für andere auch zu hell wirken?

  • Ja, schöne Aufnahme, gefällt mir auch vom Bildaufbau her. Ist bei mir auch etwas zu hell, aber mein Monitor ist nicht kalibriert, nur nach eigenem Ermessen eingestellt.
    Ich glaube etwas dunkler, ohne das die Nebelschwaden verloren gehen, würde dem Bild guttun.


    Aber etwas anderes stört mich. Rechts neben dem Kirchturm ist ein Heißluftballon, Pixelfehler oder was auch immer das ist. Einmal gesehen gleitet mein Blick immer wieder
    auf diese Stelle. Hier würde ich noch etwas stempeln.

    +++
    Hawlett-Packard PhotoSmart 715 --> Minolta Dimage S414 --> Panasonic DMC-FZ30 --> Sony DSC-WX350
    Pentax K-x --> Pentax K-70
    Tamron 17-50/f2.8 --- Pentax smc 55-300/f4-5.8 --- Pentax HD 35/f2.8 Makro Limited

  • Auf mich wirkt v.a. der Vordergrund recht flau und hell, dafür dass in der Nähe recht wenig Nebel und kein Licht ist. Im "Mittelgrund" ist es bei Nebelbildern immer eine Gradwanderung - viel Kontrast/Sättigung wirkt brillianter, beseitigt aber auch z.t. die Nebelstimmung, insofern hätte ich mir da schwer getan, zu sagen, wo du persönlich genau hinwolltest.


    Für meinen Geschmack ginge etwas mehr Brillianz gut (gerade bei Herbstfarben).

  • Mir ist das Bild auch zu hell.

    Auf mich wirkt v.a. der Vordergrund recht flau und hell

    Ist bei mir auch etwas zu hell

    Danke Euch für die Rückmeldungen - ist ja doch interessant, dass das Bild offenbar überall heller ankommt als auf dem eigenen Monitor.


    --> Dunkler, mit mehr Kontrast, Gradationskurve etwas nach unten gezogen:


    Das "Milchige", Weiche an der Stimmung geht damit verloren. Dafür ist das Bild "knackiger". Bin mir aber nicht sicher, ob mir das besser gefällt, oder ob es mehr ein Tribut an den Mainstream ist?



    Rechts neben dem Kirchturm ist ein Heißluftballon, Pixelfehler oder was auch immer das ist.

    Das ist der Kerwa-Baum (ähnlich einem Maibaum), und der gehört im Herbst dahin. Hast schon recht, so klein sieht das eher aus wie ein Pixelfehler; aber ich stempel mir die Realität nicht so gern zurecht. Einen echten, technisch bedingten Sensorfleck stempel ich bedenkenlos weg, aber die Wirklichkeit darf bei mir kleine "Fehler" haben. ;)

  • Dunkler, mit mehr Kontrast, Gradationskurve etwas nach unten gezogen:

    Passt gut für mich!

    Hier noch die "Nachmittags-Variante", goldener Oktober und so. Zu Vergleichszwecken.

    Wirkt auf mich weniger überzeigend, da geht mir zu viel "Nebelstimmung" verloren.

    Hier ein schneller Vorschlag (im Handy bearbeitet)

    Wirkt auf mich eher zu flau.

  • Interessanterweise schlägt mir LR beim Klicken auf Automatik immer noch mind. 1/2 bis eine Stufe heller vor

    Trotz der weiteren Korrekturen, gefiel mir die erste Version schon gut. Ich versuche mich oft in das Bild zu denken und überlege, wenn ich dort gestanden hätte, hätte ich das auch so gesehen? Da sind mir die verschiedenen Monitore ziemlich egal. Da die Aufnahme nicht in Hochglanz richtig ausbelichtet wird, finde ich auch, dass man das nicht immer so genau nehmen muss. Das Bild muss in sich stimmig sein. Ich glaube schon, dass das mein optischer Eindruck vor Ort gewesen wäre.


    Zum Zitat:
    Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich "entwickle" meine RAWs (orf´s) immer mit DXO. Da fummel ich teilsweise kaum, aber ab und zu richtig dolle an den Reglern. Wenn ich dort zufrieden bin, wechsle ich zu Faststone Imageviewer, damit ich noch mein Logo und den Rahmen einfüge (geht mit diesem Programm einfach sehr viel leichter und schneller).


    Aber ab und zu reitet mich irgendetwas und ich klicke dort zum Test auf "Autofarbe". Fast immer macht er das Bild heller, obwohl mir das Ergebnis aus DXO völlig ausreicht. Ob die Programme sich unbedingt "verewigen" müssen, so nach dem Motto .... ich war auch dabei, habe zwar Quatsch gemacht, aber hauptsache dabei . :mrgreen: ... kann ich nicht beurteilen, aber es kommt mir so vor. Zu 99,99 % mache ich das dann rückgängig, weil DXO schon ganze Arbeit geleistet hat.

  • Wenn ich an solche Lichtstimmungen mit Morgennebel und Sonnenschein denke, dann weiß ich, dass sich solche Szenen von Minute zu Minute mehr oder weniger stark verändern können, eben sieht noch alles blass und flau aus, dann immer kräftiger und deutlicher und schließlich knackig und geflutet vom Sonnenlicht. Einen bestimmten Moment im Bild so wiederzugeben, wie man meint, diesen vor Ort wahrgenommen zu haben, ist da wirklich nicht leicht.


    Die Darstellung beim 1. Bild ist mir persönlich auch etwas zu "flau". Aber ob das nun an meinem persönlichen Geschmack, meiner momentanen Grundstimmung, meinem Monitor/Software oder an fehlender "ich war live vor Ort" Erfahrung liegen mag, das sei mal dahingestellt. Ich denke jedoch nicht, dass es "zu hell", "nicht bunt genug" oder zu kontrastlos ist. Es ist eben wie es ist und kann live vor Ort auch absolut so gewesen sein. Die anderen Varianten verfolgen eine andere Zielsetzung, sind dahingehend angepaßt und haben m.M.n. die gleiche "Daseinsberechtigung", wie die Einstiegsvariante.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    • Offizieller Beitrag

    Aber kann natürlich sein, dass es für einen normal eingestellten Monitor trotzdem noch zu hell und zu bunt ist.

    Also zu bunt denke ich nicht, ich empfinde die Farben als leicht zurückgenommen, keinesfalls betont. Jedenfalls deutlich weniger bunt als das Durchschnittsbild hier (oder woanders). Wie sieht das Bild denn auf deinem Handy aus?


    Was die Helligkeit betrifft: da kommt es natürlich stark auf die Helligkeitseinstellung des Monitors und auf die Helligkeit des Umgebungslichts an. Hast du das auch "kalibriert"? Und dann noch die Umgebung des Bilds, ob es auf dunklem oder hellen Grund gezeigt wird. Für eine Ausbelichtung ist die Helligkeit gerade richtig denke ich.

    • Offizieller Beitrag

    Interessanterweise schlägt mir LR beim Klicken auf Automatik immer noch mind. 1/2 bis eine Stufe heller vor - was ich postwendend rückgängig mache. Aber den Weißpunkt hebe ich bei fast jedem Bild ein wenig an.

    Habe da identische Erfahrungen gemacht. Ich denke einfach, dass es damit zusammenhängt, dass die Automatik die Bilder eher in Richtung Papier-Ausdruck optimiert und dadurch die Bilder am Monitor naturgemäß etwas zu hell wirken.