Cornflakes

  • Gefällt mir graphisch deutlich besser als das andere. Der Winkel im unteren Drittel lenkt m.E. deutlich ab, dafür ergänzen die Gräser sowohl die Linienführung als auch den Farbkonstrast auf angenehme Weise. Inhaltlich kann ich auch mit diesem Bild nicht so wahnsinnig viel anfangen, aber die graphische Wirkung gefällt mir.

  • Gefällt mir graphisch deutlich besser als das andere. Der Winkel im unteren Drittel lenkt m.E. deutlich ab, dafür ergänzen die Gräser sowohl die Linienführung als auch den Farbkonstrast auf angenehme Weise. Inhaltlich kann ich auch mit diesem Bild nicht so wahnsinnig viel anfangen, aber die graphische Wirkung gefällt mir.

    lach, na immerhin...ist auch mit Sicherheit gefälliger dies Bild. Das mit dem Winkel im unteren Bereich finde ich eigentlich ganz gut.....

  • Ein interessanter Diskussionsverlauf hat sich in diesem Thread entwickelt, finde ich gut! :daumenhoch:


    Als Fotograf wird man sich sicherlich immer auch die Frage stellen, wie die eigenen Bilder bei anderen Usern ankommen. Zumindest nehme ich das jetzt einfach mal an, denn ansonsten könnte man im Grunde genommen auch darauf verzichten, seine Bilder in sozialen Netzwerken zu zeigen bzw. sich der Kritik zu stellen. Ich frage mich schon so manches Mal, warum ich meine Bilder überhaupt zeigen möchte (und es ja auch tue), worum geht es mir da eigentlich? Ist es Bestätigung, die ich suche? Ist es der Wunsch nach konstruktiver Kritik, in der Hoffnung, sich dadurch verbessern zu können? Geht es darum, den eigenen "Marktwert" zu erkunden? Geht es darum, sich darzustellen? Geht es wirklich um die Bilder oder geht es in Wahrheit eher um mich? Sind es die schön anzusehenden Motive, die ich einfach nur mit anderen Liebhabern teilen möchte? Ist es das Verständnis eines "Konkurrenzkampfes", dem man sich stellen und in dem man sich behaupten möchte? Man könnte hier noch sehr viele weitere potentielle Gründe aufführen. Was also erwarte bzw. erhoffe ich mir durch das Zeigen meiner Bilder und vor allem warum?


    Zweifellos gibt es den großen "Mainstream Kuchen", der geschmacklich fast schon ein Garant dafür ist, dass entsprechende Bilder eine große Akzeptanz oder gar Begeisterung erfahren. Das Rezept dafür ist auch recht einfach: kenne deine Zielgruppe möglichst genau und liefere das ab, was dieser Zielgruppe gefällt. Anders gesagt: Zeige ein beliebiges Bild in verschiedenen Foren/Galerien und es wird vermutlich von Daumen runter bis Daumen nach oben alles an Reaktionen dabei sein. Und was sagt das nun eigentlich über das Bild aus? Was fange ich mit solchen Reaktionen/Kritiken an? Ist mein Bild nun gut oder schlecht? Ist die Kritik berechtigt oder nicht? So kann man "das richtige Bild" dem falschen Publikum und "das falsche Bild" dem richtigen Publikum präsentieren ... Doch selbst wenn man "das richtige Bild" dem richtigen Publikum zeigt, was sagt das tatsächlich über das Bild aus?


    Natürlich läuft man immer auch Gefahr, ein nichtssagendes 0815 Bild (ich übertreibe mal ganz bewußt) durch Pseudogeschwurbel mit Inhalt zu füllen, wo gar keiner ist, so dass auch ein schwarzes Quadrat auf schwarzem Hintergrund zu Begeisterungsstürmen führen kann.


    Mal Hand aufs Herz: es tut weh, wenn man an einem bestimmten Bild sehr hängt, aus welchen Gründen auch immer, und andere diese persönliche Begeisterung einfach nicht teilen wollen oder können. Aber geht es denn wirklich darum, andere von etwas überzeugen zu wollen/müssen? Kann man sich nicht auch über ein eigenes Bild total freuen und es einfach dabei belassen? Vielleicht ist es ja auch viel interessanter, sich damit auseinanderzusetzen, warum man diese emotionale Bindung zu bestimmten Bildern hat und was dahinter steckt, als sich mit Kritiken anderer zu verunsichern. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Fotograf, der mit Herz und Leidenschaft fotografiert, immer auch einen Teil seiner Persönlichkeit in seinen Bildern wiederfindet, quasi ein Spiegelbild von sich selbst. Ist das nicht viel interessanter als jede Kritik? :smile:


    Just my 2 cents ...



    Zu den Bildern:
    Bild 1 wäre jetzt kein Bild, dass ich in Foren einer Kritik stellen würde (zeigen ja, warum auch nicht ...), einfach deshalb, weil ich gar nicht erwarten würde, dass andere die eigenen Beweggründe und die eigene Begeisterung für dieses Bild teilen würden. Mit einer Wertung hat das nichts zu tun, wenn Dir das Bild am Herzen liegt, dann ist es auch ein tolles Bild, für Dich! Nur das zählt ...


    Bild 2 finde ich schon schwieriger zu beurteilen, es ist technisch einwandfrei und gut gestaltet, keine Frage. Es ist kein Bild, dass ich sofort als "Hammer-Motiv" einstufen würde (also kein Sonnenuntergang auf Island mit Glitzereffekten im Eis, mit Polarlichtern über den gesamten Himmel und einem zufälligen Vulkanausbruch mit leuchtenden Lavaströmen im Hintergrund ... :ugly: ), trotzdem ist es ein Bild, das ich mir länger anschaue, weil ich schon allein aus Respekt grundsätzlich Sorge dafür tragen möchte, mich von bestimmten Erwartungshaltungen befreien zu können, um ein Bild so zu sehen, wie es ist und nicht, wie ich es vielleicht gerne haben würde. Erst dann kann ich wirklich zu konstruktiver Kritik finden. Vielleicht gefällt es mir auch einfach so wie es ist und kommt ohne meine Kritik aus ... :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    • S
      ehr nette Worte. Ich habe mich lange damit beschäftigt warum ich meine Bilder zeige oder auch nicht zeigen möchte. Am Anfang meiner fotografischen Laufbahn nenne ich es mal war sicher sodass Bestätigung etwas war was für mich im Vordergrund stand. Natürlich freut es einen wenn das Bild was man macht jemand anderen gefällt. Aber man reift schließlich. Die Frage ob es um mich geht stellt sich mittlerweile nicht mehr. Mir geht es um meine Bilder bei denen ich eigentlich nur traurig bin dass sie auf meiner Festplatte verrotten. Da ist dann die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Hobbys für mich gegeben. Natürlich ist es schön draußen in der Natur zu sein, das kann ich aber auch mit meinem Hund alleine ohne Kamera. Und bin es auch täglich..... Es hört sich etwas überheblich an , aber die meiste Kritik gebe ich mir größte nteils selber ( oft zuviel) und bin daher im Wesentlichen nicht auf die Kritik anderer angewiesen oder fordere sie ein ( hier jetzt natürlich schon), kann damit aber sehr wohl umgehen und bestimmt bei dem ein oder anderen auch noch lernen. Dem sollte man sich ja sowieso nie verschließen. So alt kann man garnicht werden als dass man nicht immer noch dazu lernt....auch ich merke dass ich eine fotografische Entwicklung mache seitdem ich fotografiere. In einem Jahr sehen meine Bilder vielleicht schon wieder ganz anders aus. Aber den Stil der gezeigten Bildes würde ich glaube ich immer beibehalten, dass ist einfach mein Ding. Auch wenn es eben nicht den Mainstream trifft.....ich gebe dir recht, das erste Bild hätte man keiner Kritik aussetzen sollen, es gefällt mir einfach super gut und dass es nicht jedermanns Sache ist wusste ich ja auch schon vorher.... Es gibt wohl einfach Bilder die gehören zu einem und zu sonst niemanden....das zweite Bild ist auch so ein Lieblingsbild von mir von dem ich aber eigentlich angenommen hätte dass es mir den Geschmack der Menschen trifft, natürlich ist es nicht so spektakulär wie die von dir beschriebenen Motive aber das ist gerade das was ich machen möchte, eben nicht die zu Tode geknipsten Motive 1000tes mal ablichten ( mache ich im Urlaub, etc natürlich auch schon mal) ... Sondern einfach die Motive die in meinem Umfeld sind und die vielleicht sonst auch keiner Beachtung finden fotografisch umsetzen. In der Regel sind das halt Motive hier im Osnabrücker Land......ganz oft auch Dinge an denen man vielleicht schon tausendmal vorbei gegangen ist und sie so nicht gesehen hat....sowie das Bild Cornflakes eben. Ich denke diese Location ist kaum jemanden bekannt obwohl für mich sehr interessant auch für Portrait Shootings..... Naja und abgelichtet hat sich scheinbar noch keiner außer mir jetzt halt und das finde ich eigentlich auch gut so.... Schön dass darüber hier so konstruktiv diskutiert wird, das freut mich. Dann hat das Bild doch wenigstens etwas gebracht. Mir ja sowieso...ich hätte noch ein paar dieser unspektakulären Bilder die auch keinen besonders schönes Motiv zeigen und dann noch zu meinen Favoriten gehören Punkt Punkt Punkt kann man sich ja vorstellen meine Festplatte ist mit knapp 50.000 Bildern voll... Das sind die spektakuläre n Urlaubsbilder in der Minderheit ;) . die ist jetzt z.b. mag ich auch sehr gerne, ist etwas blöd geschnitten aber das ging leider nicht anders....
    • Habt ihr denn auch so Lieblingsbilder die eigentlich nirgendwo Anklang finden und trotzdem wert sind gezeigt zu werden? Würde mich schon arg interessieren welche verschrobenen Bilder ( nicht nur von mir) da zu Tage kommen :lol:;)
  • ich gebe dir recht, das erste Bild hätte man keiner Kritik aussetzen sollen

    Find ich nicht. Man kann so ein Bild doch mal zur Diskussion stellen und fragen, wie es auf andere wirkt? Damit hat man nichts verloren, und evtl. ein paar interessante Feedbacks. Wir hauen hier im Forum ein Bild ja auch nicht einfach in den Sack, sondern versuchen schon sprachlich auszudrücken, wie es auf uns wirkt und warum. (Hat natürlich manchmal seine Grenzen. Warum gefällt mir Beethoven besser als Funk? Ist halt so.)


    Habt ihr denn auch so Lieblingsbilder die eigentlich nirgendwo Anklang finden und trotzdem wert sind gezeigt zu werden? Würde mich schon arg interessieren welche verschrobenen Bilder ( nicht nur von mir) da zu Tage kommen

    Klar, nicht alle, aber doch einige der hier gezeigten Bilder haben genau diesen Hintergrund. Und ob sie als "verschroben" gelten oder nicht, liegt ganz und gar im subjektiven Empfinden des Betrachters. Auch im "wünsch-Dir-was" Thread kommen öfter mal Bilder zutage, die von ihren Erzeugern heiß geliebt warden, bei den anderen aber auf wenig oder gar keine Resonanz stoßen. Es gab auch schon Threads "Dein Lieblingsbild" o.a. - kurz, die Fotos verteilen sich auf diverse Stränge. Aber mit ein bisschen Stöbern wirst Du immer wieder mal auf Fotos abseits des Mainstreams stoßen.


    By the way: mainstream sollte m.E. nicht immer so abqualifiziert werden. Ein Bild zu machen, das vielen gut gefällt, ist ja nicht per se was Schlechtes. ;)

  • Danke danke für dein Feedback, nein natürlich ist Mainstream nicht schlecht. So war das auch nicht gemeint ,aber ich möchte halt auch mal was anderes zeigen. Und vor allen Dingen machen!
    Ist doch eine nette Diskussion geworden, das war es schon wert.

  • Ist doch eine nette Diskussion geworden

    Die fängt doch gerade erst an ...
    Also, dann will ich mal - Kurzfassung zum ersten Foto: ich find's klasse.
    Etwas ausführlicher: Wir kennen uns ja nun durch diese lokale FB-Gruppe. Zu der Vielzahl der knapp 4000 Mitglieder muss man nicht viel sagen. Die Ausstellungen, die diese Gruppe von Zeit zu Zeit veranstaltet hatte, zeigten zwar sehr schöne Fotos, aber ein Großteil der Fotos online dort im täglichen Geschäft lassen einen eher erschaudern. Ich wäre kaum auf die Idee gekommen, da irgendwie mal mitzumachen, wenn ich zwischendrin nicht einige dieser Perlen entdeckt hätte.
    Interessant sind dort die Anzahl der Likes, die so zusammen kommen. Da gibt's Fotos, die sind atemberaubend, kriegen aber u.U. irgendwas einstelliges. Manche verwackelte, überbelichtete, schiefe Falschfarbenfotos von Hundebabys dagegen möglicherweise Likes im dreistelligen Bereich. Wobei ich immer sage, ich will das nicht kritisieren. Es ist so wie es ist. Aber manchmal seltsam.


    Konkret zu diesem Foto: in der FB-Gruppe Likes im einstelligen Bereich, sofern ich da nichts unterschlage, was ich als nicht Angemeldeter vielleicht nicht mehr in der Lage bin, zu sehen. Es geht da zack, zack - 50 Fotos am Tag sind nichts und vieles geht unter, was es eigentlich wert wäre, beachtet zu werden.
    Ich habe der Künstlerin explizit dieses Foto als Beispiel genannt, also dass die Bewertung in diesem Forum wahrscheinlich anders verlaufen würde. Ich war mir recht sicher, es würde auf große Anerkennung stoßen. Hm, um so überraschter bin ich nun von den Bewertungen.


    Was fehlt mir am Foto ? Nix.
    Was gefällt mir? Schwer zu sagen, was es ist. Ich benutze da immer dieses Wort "Bildeindruck", ohne das näher bestimmen zu können. Eine große Rolle spielen sicher die Farben, die selbst mir als "Farbenblinden" derbe gefallen. Das Grün der Tore (das ist doch grün, oder?) und das blaugrau der verputzten Wand - toll. Die orangenen Chips auf dem Boden ... Der marode Charme ... Es gibt kein eigentliches, deutliches Motiv, aber das Foto wirkt trotzdem. Die Komposition ist irgendwie stimmig. Ich vergleiche so etwas gern mit einem guten Stück Musik - es wirkt, ohne dass man das analysieren oder wissenschaftlich erklären kann. Letztlich isses aber eben immer eine Geschmacksfrage.


    Die anderen beiden gefallen mir - selbstverständlich - auch.

  • Ich vergleiche so etwas gern mit einem guten Stück Musik - es wirkt, ohne dass man das analysieren oder wissenschaftlich erklären kann.

    Stimmt. Umgekehrt gibt es Musik, die nach den bekannten Regeln der Kunst komponiert ist (das geht heute sogar per Software), die aber trotzdem nicht wirkt. Und auch nicht jedes 12-Ton Stück ist gut, bloß weil es anders und verschroben ist. Aber ist doch schön, wenn Dir das Bild gefällt.

  • Danke für die Diskussion, da stecken viele Wesheiten drin, besonders in #24 u.25, wie z.B.

    Ich bin überzeugt davon, dass jeder Fotograf, der mit Herz und Leidenschaft fotografiert, immer auch einen Teil seiner Persönlichkeit in seinen Bildern wiederfindet, quasi ein Spiegelbild von sich selbst

    die es wert wären zu Lehrsätzen zusammengefasst zu werden, für ein Lesezeichen, damit man sie sich immermal in Erinnerung rufen kann.
    Fühlt sich dazu jemand sprachlich in der Lage?