Leucht-Turm

  • Ich stell es mal hier ein, und es darf auch kritisiert und diskutiert werden, aber es ist mehr ein Erfahrungsbericht. Und nach Picturehunters letztem HH-Beitrag hier könnte ich es auch mit "Die Grenzen kleinerer Sensorformate" titeln.
    Also, es war da ein Leuchturm, der danach schrie, fotografiert zu werden:


    Die ersten Bilder - noch in der blauen Stunde - waren technisch unproblematisch. Aber wenn man dann schon mal vor Ort ist, interessiert man sich doch mehr und mehr für so ein Motiv. Also, ein Bild vom Lampengehäuse muss es sein - und zwar so dass noch etwas zu erkennen ist. Mit entsprechend knapper Belichtung wird die Umgebung zwar schon ziemlich finster, aber irgendwie ging das auch noch:

    Inzwischen war es draußen so dunkel, dass man mit bloßem Auge den eigentlichen Lichtstrahl recht gut erkennen konnte. Da wachsen natürlich Begehrlichkeiten. Erste Versuche lassen einen Strahl erahnen, aber viel mehr ist es nicht:


    So ein Lichtstrahl im Dunkeln hat beim Fotografieren aber seine Tücken. Man braucht dazu
    a) einen hinreichend dunklen Hintergrund. Blaue Stunde und so ist zu hell.
    b) etwas Staub oder Aerosol in der Luft, damit der Strahl überhaupt sichtbar wird.
    c) relativ kurze Belichtungszeiten. Der Strahl bewegt sich ja, wenn man da mehrere Sekunden belichtet, ergibt das bloß so eine Art braune Korona um die Leuchtkammer herum.
    d) um nun trotzdem noch etwas auf den Sensor zu bekommen, braucht man folglich relativ hohe ISO (oder ein Noktigon, welches ich nicht mein eigen nenne)


    Letztlich die besten Ergebnisse brachten die Versuche von ISO 1.600 - 3.200
    .
    Problem: ab >3.200 bekommt der Himmel auch schon wieder Licht ab und es entsteht so eine Art "Wolkenschmutz".


    ISO 12.800 müsste eigentlich am besten funktionieren, aber - na ja - nicht mit einem mfT Sensor:


    Deswegen auch "Grenzen kleinerer Sensoren". Ich denke, mit einem modernen Vollformat-Sensor geht da noch sehr viel mehr.


    Fazit: nicht so einfach, wie ich dachte. Mit mfT kommt man an Grenzen. Aber immerhin: es geht. Ich habe das schon zu Diazeiten mal probiert, mit einem Agfa RS800 - keine Chance! Jetzt sind solche Motive machbar. Für die nächsten Versuche brauche ich entweder einen deutlich langsamer drehenden Leuchtturm (z.B. Hiddensee), oder einen Sensor, der ISO 12.800 oder 25.000 locker ohne Rauschen und Unschärfen wegsteckt. Na ja, ist ja immer gut, wenn man noch Träume hat ...