Am alten Hafen

  • Ich habe mir das Bild nun einige Zeit angesehen und muss leider sagen, dass mir weder die Bildgestaltung noch die Farben zusagen.


    Zur Bildgestaltung:
    Durch die vielen Lichter und die Spiegelungen ist das Bild insgesamt sehr unruhig, alles steht irgendwie in (Aufmerksamkeits-) Konkurrenz zueinander. Too much information ... mit mehr "drumrum", also mehr Hintergrund und mehr Wasser könnte es ggf. etwas ruhiger - ein Gesamtbild - werden.


    Zu den Farben:
    Die gelben Laternen, die pink/lila Beleuchtung und dann noch die bläulich leuchtenden Fassaden ... das ist mir zu bunt und wirkt auf mich unharmonisch.

  • Ich habe mir das Bild nun einige Zeit angesehen und muss leider sagen, dass mir weder die Bildgestaltung noch die Farben zusagen.

    Die von @kleiner_Hobbit angeführten Punkte empfinde ich nicht so.

    Ich finde das Bild SUPER!


    Ich schätze Eure Meinungen in ihrer Unterschiedlichkeit! :danke:


    Und stimme der Hobbitin insofern zu, dass die Pink-Einschläge farblich irgendwie nicht dazu passen. Sie entsprechen allerdings der Realität, das Bild ist nur minimal bearbeitet. Die Geschmacksverirrung liegt in dieser merkwürdigen Beleuchtung, die übrigens auch unangenehm wirkt, wenn man in so einer Kneipe sitzt (ja, es sind Kneipen, man bekommt dort was zu Trinken und sonst nichts). Aber pink scheint halt grade hip zu sein. Ich könnte immerhin versuchen, den Magenta-Kanal in LR etwas zu entsättigen, dann wird es vielleicht weniger heftig. Ob's mir besser gefällt, muss ich mal schauen.


    Die unruhige Wirkung ist teilweise beabsichtigt. In der Ecke rockt abends einfach der Bär, und die Häuser den Hang rauf gehören für mich zum Charakteristischen dieser Ansicht. Auch ein größerer Bildausschnitt brächte eher noch mehr Details rechts und links mit rein, die nun gar nichts zur Komposition beitragen. Aber ich kann auch verstehen, wenn jemand die vielen kleinen Lichtpunkte vor dunklem Hintergrund als unruhig und "kribbelig" empfindet.


    Freut mich aber auch, dass es anderen nun wieder gefällt wie es ist. So unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.

  • Mir erscheint gerade die Farbgebung, (für mich) durchaus gut passend zur Bildgestaltung, sehr harmonisch und gerade nicht "bunt - chaotisch":
    Eigentlich empfinde ich nur zwei Farbrichtungen: eine bläulich (-pinke) und eine rötlich - gelbe. Damit geht (für mich) schon etwas wie eine Linie durchs Bild.
    Oder liegts doch nur an meiner Rot-Grün-Sehschwäche :-o ??

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Üblicherweise kennt man von dieser Hafenstadt ja die vielen farbenfrohen Fassaden, am späten Abend übernehmen das dann die vielen bunten Lichter.
    Interessant finde ich dabei, dass Du ganz spätes Dämmerlicht nutzen konntest, das die hellen Häuserfassaden in diesen eher kühlen bläulichen Farbtönen "leuchten" lässt, was nochmal einen Kontrast zu den bunten Lichtern darstellt. Verstärkt wird diese Wirkung dann nochmals dadurch, dass der Hang im Hintergrund sehr dunkel ist und ohne den Himmel zu sehen fragt man sich dann, wo dieses Licht herkommt, dass die Fassaden so aus der Dunkelheit hervorhebt.


    Ein bisschen wuselig ist es schon irgendwie, aber bei so dicht an dicht gedrängten Häusern bleibt das gar nicht aus und das prägt ja auch irgendwie das Stadtbild. Schön finde ich auch die kleinen Wellen im Wasser, das bringt zusammen mit den bunten Lichtern viel Lebendigkeit ins Bild.
    Alternativ könnte ich mir diese Szene mit einem leichten Schwenk nach unten vorstellen, um dem Bereich des Wassers mehr Raum zu geben, gerade diesen Bereich finde ich besonders interessant, unterstreicht er doch den Charakter eines Seehafens. :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Interessant finde ich dabei, dass Du ganz spätes Dämmerlicht nutzen konntest, das die hellen Häuserfassaden in diesen eher kühlen bläulichen Farbtönen "leuchten" lässt

    Als alter "Nachtschwärmer" hast Du das völlig richtig erkannt: die Fassaden (auch den Hang hinauf) sind eigentlich weiß, waren aber in das Licht der blauen Stunden getaucht. Hier mal ein etwas weiter gefasstes Bild von der gleichen Szene, wo die Zusammenhänge etwas deutlicher werden:

    Ich mag auch diese Ansicht sehr gern (sonst hätte ich sie ja nicht auf der Festplatte ;) ), es ist halt ein anderes Bild. Man sieht hier recht gut die Beleuchtungssituation (das Pink habe ich allerdings miminal entsättigt), mehr von der Spiegelung, den oberen Waldsaum. Ist halt auch schon wieder ein "Wimmelbild".

  • :danke: für das zweite Bild! Das ordnet die Lage zusätzlich ein.


    Das erste Bild ist in seiner Konzentration auf die nächtliche Stadt (welche ist es übrigens?) für mich harmonischer und damit schöner.
    Es hat so eine Nachtschwärmer-Stimmung :smile: .

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Ist halt auch schon wieder ein "Wimmelbild".

    Ich mag "Wimmelbilder" :smile:


    Ich mag auch diese Ansicht sehr gern (sonst hätte ich sie ja nicht auf der Festplatte ), es ist halt ein anderes Bild.

    Ich war mir ziemlich sicher, dass Du weitere Bilder von dieser schönen Szene hast. Da kannst Du im Prinzip "aus dem Vollen schöpfen" und noch viele weitere Varianten zaubern, jede für sich als ganz eigenes Bild :daumenhoch:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ich war mir ziemlich sicher, dass Du weitere Bilder von dieser schönen Szene hast.

    Wie kommst Du darauf, normalerweise macht man doch nur ein Bild von einem Motiv, oder? :mrgreen: Aber mal im Ernst: viele dieser Bilder entstehen auf Dienstreisen, bei denen ich oft auch abends noch in einer Gruppe unterwegs bin. Oft bleibt mir dann nicht mehr, als mal 20 sek. stehen zu bleiben, ein, zwei Bilder zu machen und der Gruppe dann hinterher zu hüpfen. Das führt zu Kompromissen bei Aufnahmezeitpunkt, -standort, und natürlich auch bei der Gestaltung. Ganz anders als mit einem Stativ und einem durchdachten Plan durch die Straßen zu ziehen. Es sind halt (zufällig) erlebte Momente, die ich einsammle. Ich bin froh und dankbar, dass die Technik inzwischen soweit ist, dass ich solche Ansichten technisch ohne großen Aufwand einfangen kann (und dass ich mir diese Technik derzeit auch leisten kann).

    Da kannst Du im Prinzip "aus dem Vollen schöpfen" und noch viele weitere Varianten zaubern

    Man muss immer dafür sorgen, dass man genug frisches Material hat, dann werden die langen Winterabende nie langweilig. ;)

  • Ja, die aktuelle Technik macht inzwischen vieles möglich, selbst solche dunklen Motive mit hohem Dynamikumfang lassen sich mittlerweile auch ohne Stativ und Belichtungsreihen einfangen, das ist schon sehr beeindruckend und hilft sicherlich dabei, "schnell mal im Vorbeigehen" gute Bilder machen zu können. Aber gerade da zeigt sich auch die Erfahrung und das angesammelte Wissen, das einen erst in die Lage versetzt, auch unter Zeitdruck und "eingeschränkter Bewegungsfreiheit" passende Standpunkte auszuwählen und dann "das Richtige" zu tun. Das zahlt sich auch bei Touren mit Reisegruppen immer wieder aus, wo es ja fast immer schnell gehen muß und man so gar keine Zeit hat, sich vorzubereiten, sich in Ruhe umzusehen oder gar einen optimalen Zeitpunkt auszuwählen. Und ich bin mir sicher, dass gerade dieser Zeitdruck manchmal auch richtig tolle Bilder entstehen lässt, die man sonst vielleicht gar nicht gemacht hätte ... :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard