Im Land der Reiher

  • Vielleicht doch mal ein paar Bilder von den hier in Gruppen auftretenden Reihern. Mehr als 800mm (KB äquiv.) bekomme ich nicht vor den Sensor, doch mit etwas Geduld ergeben sich für den Hausgebrauch brauchbare Bilder und Szenen:
    #1 und #2 zeigen die Reiher bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: in einer Pfütze herumstehen und warten, ob ein Fisch vorbeikommt. Wenn man sich lang genug still ans Ufer setzt, kommen die Vögel nach einiger Zeit doch näher und lassen sich fotografieren:

    Persönlich am liebsten sind mir die Bilder, wo man ein wenig über das Habitat erfährt, so wie hier, wo sich ein Teil der Umgebung erkennbar im Wasser spiegelt.
    Das geht natürlich auch an Land (wobei die Fluchtdistanz da noch höher ist, weil sich die Tiere offenbar weniger sicher fühlen). Hier gefiel mir obendrein das Licht:

    Und dann ist da halt noch die "hohe Schule" der Birds in flight, wo ich noch am Üben bin:


    .


    Eine echte "Bildkritik" macht hier noch wenig Sinn, die Bilder sind noch weit davon entfernt, "galerie-tauglich" zu sein, Gestaltung, Licht und auch die technische BQ sind allenfalls Mittelmaß. Doch für Kommentare, Anregungen und Tipps bin ich natürlich jederzeit dankbar.


    Ende März werden dann die Jungfische ausgesetzt, und dann werden die Reiher gejagt, geschossen, vergiftet, die Nester zerstört und was nicht alles. Leider völlig legal, zwischen Reihern und Fischzüchtern ist offenbar kein Platz für einen Kompromiss.

  • Also ich finde die Bilder nicht schlecht, ich wollte, ich käme auf solche Brennweiten, bei mir ist bei 225 mm Schluß, da müsste ich schon sehr nahe
    an den Reiher kommen, was schlichtweg unmöglich ist.
    Auch für mich ist das zweite Bild der Favorit, das erste gefällt mir auch sehr gut.


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Hallo Subjektiv, mir gefallen auch die Bilder, und ich schließe mich den anderen auch an, das Zweite ist klasse!
    Es mag sein das Reiher länger herum stehen, was man öfter am Graureiher beobachten kann,
    ich kann mich erinnern, das zb. Silberreiher die ich beobachtet habe mit offen Flügeln herum getanzt und dann zugeschlagen haben.
    Ich glaube ich hatte auch mal hier Bilder von dieser Jagd gepostet!


    Für Wildlive Aufnahmen sind halt Brennweiten ein muss, da man den Tieren einen gewissen Freiraum gewährleisten sollte!


    Das töten von Reiher gibt es in unserer Region nicht, ich finde es schrecklich!

    Gruß


    Joachim



    Du musst nicht der Beste sein.
    Nur besser als die anderen.

  • Bild 2 hat wirklich das schönste Licht, aber gelungen sind alle.


    Ich fotografiere Graureiher nur noch selten, ich bin da sehr wählerisch geworden, weil die Berliner Stadtreiher so entspannt sind, dass ich schon öfter auf 5-10m an die Tiere herangekommen bin. Und bei uns im Park an der nächsten Straßenecke (mit See) stehen eigentlich immer welche, so dass ich ggf. jederzeit ganze Speicherkarten mit Reiherfotos füllen könnte. Und auch im Schlosspark Charlottenburg, der auch nur eine Viertelstunde Fußweg entfernt ist, kann ich jederzeit fündig werden. Ist fast schon langweilig, die Tiere zu beobachten :roll:;) Naja, gelegentlich lichte ich ja auch noch Spatzen ab ... Für einen Wildlifer ist es heutzutage fast schon ein Vorteil, in der Gr0ßstadt zu leben :mrgreen:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Ich fotografiere Graureiher nur noch selten, ich bin da sehr wählerisch geworden

    Verstehe ich gut - selbst mir werden die Reiher, jetzt wo ich sie mal ein paar Tage lang intensiver fotografiert habe, schon fast wieder langweilig. Ist ja nur wieder ein blöder Reiher, oder so eine langweilige Graugans ...
    Andererseits: worum geht es? Um Fotos dessen, was ich gesehen oder erlebt habe, oder um den Seltenheitswert der Objekte? Im Extremfall lasse ich dann das "gewöhnliche", aber durchaus fotogene Rotkehlchen links liegen, und hechte einem optisch langweiligen, aber total seltenen XYZ-Finken hinterher.


    Ich finde es schwierig, mir dabei selbst auf die Schliche zu kommen. Egal welches Tier - es wurde von engagierten Tierfotografen schon 1000x besser fotografiert als ich das je hinbekommen werde. Wozu also das Ganze? Vielleicht, weil mich das Verhalten der Tiere eben doch ein Stück interessiert; und zwar der Tiere, die ich hier in der Umgebung zu Gesicht bekomme. Weil ich durch Beobachten vielleicht lerne, sie noch etwas besser zu fotografieren, ihre Verhaltensweisen ein wenig besser vorauszusehen? Weil Fotografieren eine Beschäftigung mit dem Objekt erfordert und ermöglicht?
    Wenn ich aber merke, dass mir die Viecher eigentlich im Innersten völlig egal sind, dann kriege ich hoffentlich auch die Kurve, sie gar nicht mehr zu fotografieren.


    Ich hoffe, Schwäne, Gänse, Reiher, Haubentaucher, Enten und Blesshühner, Fasane u.a. Federvieh, dass sich in dem wirklich schönen Vogelschutzgebiet herumtreibt, bieten noch eine Weile genug Faszination für mich, um den A.... hochzubekommen und dort gelegentlich hinzuradeln.


    Und wenn ich dabei technisch noch etwas besser werde, werden auch die Bilder vom Seeadler beim nächsten Kanada-Urlaub besser. Wäre ja ein willkommener Nebeneffekt.

  • Ich finde es schwierig, mir dabei selbst auf die Schliche zu kommen. Egal welches Tier - es wurde von engagierten Tierfotografen schon 1000x besser fotografiert als ich das je hinbekommen werde. Wozu also das Ganze? Vielleicht, weil mich das Verhalten der Tiere eben doch ein Stück interessiert; und zwar der Tiere, die ich hier in der Umgebung zu Gesicht bekomme. Weil ich durch Beobachten vielleicht lerne, sie noch etwas besser zu fotografieren, ihre Verhaltensweisen ein wenig besser vorauszusehen? Weil Fotografieren eine Beschäftigung mit dem Objekt erfordert und ermöglicht?

    Dass jemand anderes das gleiche Motiv schon besser fotografiert hat, geschenkt, das ist bei solchen Bildern immer so - spielt aber keine Rolle, solang man die Bilder nicht verkaufen mag/muss. Es geht ja bei solchen Bildern nicht primär darum ein Bild zu haben, sondern selbst eins zu machen. Der Weg ist das Ziel - genauso wie es nicht das gleiche ist, auf einen Berg zu steigen oder mit der Bahn hochzufahren, oder live irgendwo zu sein oder einen Film zu sehen, oder... Raus gehen und selbst sehen, selbst machen, selbst erleben, selbst schaffen ist einfach etwas anderes.


    Ansonsten ist es bei den Vögeln in freier Wildbahn, selbst wenn du die gleichen Vögel am selben Ort fotografierst, doch so, dass die Situation doch jedes mal anders ist. Mal sind die Tiere besonders nah oder sitzen an einem besonders fotogenen Ort, oder das Licht besonders schön - vorherzusagen ist das nicht in Gänze, wodurch das immer eine kleine Überraschung mit sich bringt. Klar ist da natürlich auch, dass es Tage gibt, an denen man sieht, dass man selbst diese Situation schon besser fotografiert hat und heute kein Bild entstehen wird, das an die heranreichen wird, die schon im eigenen Archiv sind. Andersherum ist - es zumindest für mich - dann natürlich das Glück umso größer, wenn mal (fast) alles passt, tolles Licht, in deinem Fall der Vogel in schöner Pose an der richtigen Stelle... Für mich ist das ein entscheidender Punkt, warum für mich Landschaftsfotografie nicht langweilig wird (im Gegensatz z.b. zum Mond, der allein für sich doch fast immer ziemlich gleich aussieht).

  • Ich habe ja nicht geschrieben, dass ich die Flucht ergreife, wenn ich einen Graureiher sehe ;) Es ist vielmehr so, dass ich schon eine Reihe guter Fotos habe und daher viel eher auf die Umstände ringsum achte. Ist das Licht optimal, ist der Hintergrund besonders schön, sitzt der Reiher auch in einer besonders fotogenen Pose sind dann z.B. Fragen, die ich mir stelle. Wenn ich eine verneinen muss, ist der Impuls die Kamera zu heben einfach geringer. Dann warte ich vielleicht auch nicht länger auf eine bessere Gelegenheit, sondern gehe weiter und suche mir Motive, von denen ich noch nicht so viele interessante oder gar nur suboptimale Aufnahmen habe, um dort ein besseres Ergebnis zu erzielen. Da kommt ein wenig der Genießer durch, der nur das Erlesenste noch für würdig erachtet :roll::mrgreen: Die Ergebnisse der anderen sind dabei kein Kriterium, es geht um die Befriedigung meiner persönlichen Eitelkeit :o_o:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil