Bildausgabeformate - Erfahrungsaustausch

    • Offizieller Beitrag

    Dann oute ich mich auch mal als Bildformats-"Monk"... :ugly:


    Ich denke und mache Bilder mittlerweile sehr viel in Serien und da möchte ich möglichst einen homogenen Look erreichen. In erster Linie natürlich durch einen durchgängigen Stil bei der Bildbearbeitung pro Serie, aber eben auch ein einheitliches Bildformat spielt dabei eine gewisse Rolle. Dass dabei das ein oder andere Bild in einem anderen Format vielleicht noch etwas besser wirken würde, ist für mich dann nachrangig. Wichtiger ist mir, wie die Serie als ganzes wirkt. Und da hat sich als universellstes Format für mich persönlich das 3:2-Format etabliert. Mit 4:3 konnte ich mich irgendwie noch nie anfreunden, schon meine ersten Kompaktkameras oder später die FZ30 hatte ich meist auf 3:2 gestellt. Aber das ist wohl reine Geschmackssache, andere können sich mit 3:2 wiederum nicht anfreunden. Eine Ausnahme sind übrigens Hochformat-Aufnahmen, da gefällt mir 4:3 oder 5:7 sehr gut, aber auch da versuche ich dann innerhalb einer Serie möglichst durchgängig für alle Hochformate ein einheitliches Format zu finden.


    Anders sieht es aus, wenn es um die gezielte Einzelbearbeitung bspw. eines Landschafts-Bildes geht, dann richtet sich das Bildformat ganz klar nach gestalterischen Überlegungen und dem späteren Ausgabe-Medium.

  • Ich habe das mit der Abhängigkeit des Bildformates vom "Ausgabeformat" wohl noch nicht ganz verstanden.


    Ich habe also einen Bilderrahmen und mache jetzt ein Bild was da genau reinpasst oder wie ist die Denke dahinter?

  • Interessant, dass viele von Euch doch immerhin wissen, in welchen Formaten sie ihre Bilder aufnehmen oder beschneiden. Ich schneide jedes einzelne Bild (das ich weiterverwenden will), "freihand" so wie es mir am besten passt. Also habe ich vermutlich ein Sammelsurium von sehr vielen, völlig krummen Formaten.

    Ich sehe das zweischneidig. Für das einzelne Bild am Monitor sehe ich auch wenih Grund, sich an ein festes Format zu halten. Wenn genau 3:2 (oder 4:3) optimal wäre, wäre das ja schon ein großer Zufall.
    Das ändert sich, wenn ich...

    • Viele Bilder als Serie am Monitor oder Beamer zeigen möchte - wenn hier das Bildformat immer etwas hin- und herspringt, wirkt das auf mich etwas unruhig
    • Bilder als Wandbilder oder im Rahmen aufhängen möchte - kein Ding der Unmöglichkeit, aber zumindest schwieriger. IKEA Rahmen in 342:197 gibt es nicht, die Sonderangebote vieler Bilderdienste für Wandbilder umfassen häufig nur die Standardformate.
    • Mehrere Bilder auf einer Seite in einem Fotobuch anordnen möchte. Bei 4x 3:2 ist das einfacher als 4x irgendwas zwischen 4:3 zund 16:9

    Ich mache meine Fotos - bedingt durch meine Digicams - schon immer in 4/3 oder 3/4 (Ausnahmen sind Panoramen).Vor/während der Aufnahme ist dieses Format meine Vorgabe für die Bildgestaltung. Ich gucke durch den Sucher und gestalte mein Motiv im Sucher ...

    Das mache ich genauso. Ich gestalte grundsätzlich für 3:2 weil mein Sucher eben 3:2 ist.



    Gewöhnlich bleibt das Bild dann auch 3:2. Wenn ich ausrichte oder minimal zuschneide, bleibe ich dann auch fest bei 3:2.
    Manchmal passen aber - gerade bei Landschaft geht es mir öfters so - etwas breitere Aussschnitte einfach etwas besser, also z.b. 16:10 oder 16:9 statt 3:2. Oder Bei Hochformat 4:3 statt 3:2. Dabei versuche ich dann auch bei festen Standardformaten zu bleiben, das sieht dann bei der Anzeige am Monitor besser aus und für 4:3 Hochformat bekommt man ja auch sehr gut Rahmen.



    Übersicht über die Bilder meines letzten Fotobuchs (Island):


    Alle Bilder sind bearbeitet, sodass es grundsätzlich Gelegenheit gegeben hätte sie zu beschneiden. Vier der 145 Dateien sind zusammengesetzte Panoramas (von welchen 2 dann 16:9 wurden), alle 3:4 und 5:7 sind Hochformat, alle 16:9 Querformat. Von den Bildern, die 3:2 aufgenommen wurden, sind ca 88% 3:2 geblieben.

  • Ich denke und mache Bilder mittlerweile sehr viel in Serien und da möchte ich möglichst einen homogenen Look erreichen.

    wenn ich...


    Viele Bilder als Serie am Monitor oder Beamer zeigen möchte - wenn hier das Bildformat immer etwas hin- und herspringt, wirkt das auf mich etwas unruhig

    Da stimme ich Euch zu. Für Serien, egal ob nebeneinander oder zeitlich hintereinander, würde ich auch stärker normieren; zumindest die Vertikale sollte dann gleich hoch sein, horiontal können unterschiedliche Formate m.E. im Einzelfall durchaus zusätzlich Spannung in die Serie bringen. Serien mache ich allerdings fast nie, denn ich stelle nicht aus, und Urlaubsbilder auf dem TV muss nur meine engere Familie erdulden.

  • Ich muß ehrlich sagen, dass mir persönlich gerade diese erzwungene "Uniformität" (das ist keine Wertung!), der man in Ausstellungen, Galerien und anderswo häufig begegnet, nicht sonderlich gefällt. Da wird ein Bild an das nächste gereiht, als würde man eine Ytong Mauer abschreiten, so kommt mir das manchmal vor. Auch die Tatsache, dass innerhalb der Rahmungen, z.B. durch unterschiedliche Passepartout Größen und Formate, eine gewisse Varianz erzeugt wird, ändert daran nicht viel. Für meinen Geschmack sollten Bildformat und Rahmen/Passepartout, je nach Zielsetzung, zum Bild passen, und wenn das bei jedem Bild voneinander abweicht, dann ist das eben so.


    Von meiner Seite habe ich zumindest keinen Anspruch an ein sich wiederholendes und festes Seitenformat innerhalb von Serien und Themen, das ist für mich kein Kriterium sondern bestenfalls eine Einschränkung, die ich zwar respektiere, deren Priorität ich allerdings nicht unbedingt nachvollziehen kann. Erst kürzlich war ich wieder einmal in so einer "best of" Fotoausstellung, schon von weitem erschienen mir die erzwungen gleichmäßigen Bilderreihen wenig sympatisch und nicht sonderlich originell. Dazu noch zig mal der baugleiche Rahmen, das wirkt auf mich schnell ermüdend und mit jedem weiteren Bild, das ich mir anschaue, verliere ich die Lust daran.


    Mein Standardformat ist gemäß meiner Kamera 3:2. Das ist das Seitenformat des Sensors und halt auch das des Suchers. Dennoch sind viele Motive in diesem Format nicht richtig zu "packen", man kann sich drehen und winden wie man will, mit der Perspektive und der Brennweite spielen und es will einfach nicht passen. Oft genug ist es das vorgegebene Seitenformat, das nicht passen will. Schneidet man das Bild dann aber so, dass sich ein "passendes" Format ergibt, funktioniert das Bild plötzlich wunderbar. Mit aktuellen hochauflösenden Kameras ist es inzwischen ganz gut möglich, einfach mal hier und da Bildteile zugunsten eines geeigneteren Bildformats abzuschneiden. Diesen Luxus habe ich z.B. nicht, so dass ich meist darauf achte, die Auflösung, die mir zur Verfügung steht, auch voll und ganz auszunutzen und keinen einzigen Pixel unnötig zu verschwenden. Wenn ich also schneiden muß und/oder durch Korrekturen von z.B. stürzenden Linien und anderer Verzerrungen Bildmaterial opfern muß, dann greife ich grundsätzlich auf die Panoramatechnik zu und dann kann ich gezielt einen gewünschten Bildausschnitt (z.B. quadratisch") mit max. möglicher Auflösung fotografieren. Das ist zwar nichts für spontane Fotografie, aber es hat einen interessanten Lerneffekt: ich lerne genau durch diese Einschränkung, mit der Auflösung gut haushalten zu müssen. Das schärft den Blick sowohl für das Motiv als auch für ein "passendes Format" mit jedem neuen Bild. Wenn ich erkenne, dass ich mal wieder einen Kandidaten für z.B. das 1:1 Format vor der Linse habe, dann interessiert mich das 3:2 Format meiner Kamera nur noch wenig, dann wird das Ganze gleich als Panorama aufgenommen. Das gilt für alle anderen vom 3:2 Format abweichenden Bildseitenverhältnisse in gleichem Maße.
    Hätte ich z.B. so eine ~45MPix KB Kamera zur Verfügung, wo man nachträglich einfach mal schneidet ohne sich um die Auflösungsverluste 'nen Kopp machen zu müssen, ja das wäre sicherlich einfacher, aber ich glaube eben nicht, dass man auf diese Weise lernt, schon bei der Aufnahme selbst "in geeigneten Formaten" zu sehen ...


    Vielleicht noch am Rande erwähnt, weil es nicht das Bildseitenformat, wohl aber die Bildwirkung betrifft: Bei vielen Bildern werden klassisch einheitlich gefärbte Hintergründe genutzt. Sowohl in Foren und Online Galerien als auch in Ausstellungen und an heimischen Wänden. Bei einer meiner Ausstellungen hatte jemand die Idee, die Farbgestaltung der Wände an die Motive anzupassen, und zwar ähnlich dem Ambilight von Philips. Das war eine sehr interessante Erfahrung für mich, wie sehr dies die Wirkung der Bilder positiv beeinflußt hat. Letztendlich wurde damit die ganze Wandfläche zum Rahmen, und das in teilweise sehr unterschiedlichen Formaten (jede Wand ist halt anders), so dass das Gesamtbild von Wand, Rahmen, Passepartout und dem eigentlichen Bild wiederum ein ganz eigenes Seitenformat dargestellt hat. Da war es fast schon egal, welches Seitenformat das Bild oder der Rahmen hatten. Und genau deshalb sind "Rahmen" für mich nicht immer so strikt vom Bild zu trennen, sie können durchaus ein wichtiger Teil des Bildes sein ... :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard