Bildausgabeformate - Erfahrungsaustausch

  • Lasst uns hier Beispiele mit Kommentaren zu den vielfältigen Möglichkeiten der Bildgestaltung durch das verwendete
    Ausgabeformat sammeln und diskutieren.


    Inspiriert durch @daexs thread Das Schwarzweißquadratische mache ich mal diesen thread auf.


    Ich beobachte, daß sich im Lauf der Jahre ein paar technisch bedingte Notwendigkeiten langsam zu Konventionen entwickelt haben.
    Die fotografische Bilderwelt ist zum großen Teil 3:2. Dabei haben die klassischen Bildformate ihre ursprüngliche Rolle verloren.


    Freestyle oder Selbstbeschränkung?

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

    Einmal editiert, zuletzt von Axel ()

  • Ich finde daß das Quadrat unter Anderem auch dokumentarische Aspekte unterstreichen kann



    das Subjekt klar im Mittelpunkt, jeder weiß gleich worum es hier geht.



    Das Quadrat hat für mich was Klärendes.

  • Kannst Du das an Deinen Beispielen näher begründen? In wie weit die von Dir geposteten Bilder dokumentarische Aspekte unterstreichen, das Subjekt klar im Mittelpunkt setzen und/oder etwas klärendes haben – mehr als die rechteckigen:




    ?

  • Ich beobachte, daß sich im Lauf der Jahre ein paar technisch bedingte Notwendigkeiten langsam zu Konventionen entwickelt haben.
    Die fotografische Bilderwelt ist zum großen Teil 3:2. Dabei haben die klassischen Bildformate ihre ursprüngliche Rolle verloren.

    Nöö, eigentlich so gar nicht. Aktuell ist 4:3 das Format der meisten Kameras, denn die stecken in Smartphones. Instagram ist regelrecht anti 3:2 da herrschen 4:3 und 1:1. Da muss man, um ein hochkant 3:2 einzustellen, erstmal einen weissen Rahmen erstellen lassen, damit das Bild nicht gekürzt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich hat Format viel mit dem Augabemedium zu tun. Bilder an Wänden arbeiten anders mit den Seitenverhältnissen als Bilder auf dem PC. Und die nochmal anders als Bilder auf dem Smartphone.


    Wenn ich mal auf das neutralste Medium sehe (nämlich ein Bild an der Wand), dann kann ich beginnen, etwas subtiler auf verschieden Formate zu schauen. In diesem Fall mache ich es so, dass ich mich von starren Formaten nach Möglichkeit (des bezahlbaren Drucks) löse. Den Bildschnitt lege ich dann anhand des Motivs fest.


    Ich habe hier in der Wohnung Bilder mit 3:1 aber auch Quadrate (viele Quadrate), manches ist 4:5 und viele andere sind natürlich 3:2 bzw 2:3 oder 4:3 bzw 3:4.


    Eine Regel hinsichtlich 'Portrait hochkant' oder 'Landschaft liegend' kann ich nicht finden...

    • Offizieller Beitrag


    So sieht das dann aus (das ist jetzt ein Handybild, schnell und schlampig und ich hab mich auch nicht erst mal dran gemacht, alle Bilder gerade zu rücken). Ich hoffe, es kommt rüber, wie ich das meinte.


    Wieder anders ist es, wenn die Bilder zu Büchern werden...

  • Vielleicht lässt sich das Thema "leichter" erkunden, wenn man sich von vornherein von Begriffen wie "falsch" / "richtig" löst und das ganze auch weniger quantitativ betrachtet, nach dem Motto: "und selbst wenn ich der einzige von 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten wäre, dem das genau so gefällt" ...


    Ich denke, Seitenformate sollten einfach "passen". Doch was genau bedeutet das? Dabei geht es sicherlich nicht um das Motiv allein, da hängt doch noch so viel mehr dran, und genau diese Dinge finde ich persönlich interessant zu erkunden :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Kannst Du das an Deinen Beispielen näher begründen? In wie weit die von Dir geposteten Bilder dokumentarische Aspekte unterstreichen, das Subjekt klar im Mittelpunkt setzen und/oder etwas klärendes haben – mehr als die rechteckigen

    Das Erste ist nun reduziert auf das Graffity und es fehlt das Umfeld auf das sich die Aussage bezieht.
    Im Zweiten bekommt die Straße zu viel Bedeutung im rechteckigen Beschnitt. Die Strassenlinie ist nun die dominante
    Linie im Bild was sie vorher nicht war.

  • Nöö, eigentlich so gar nicht. Aktuell ist 4:3 das Format der meisten Kameras, denn die stecken in Smartphones. Instagram ist regelrecht anti 3:2 da herrschen 4:3 und 1:1. Da muss man, um ein hochkant 3:2 einzustellen, erstmal einen weissen Rahmen erstellen lassen, damit das Bild nicht gekürzt wird.

    Hält Dich das denn davon ab Deine Bilder hinsichtlich des Formates anders zu gestalten?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das tut es bei mir. Wie oben schon gesagt: Das Bild wird wird auch durch das Ausgabemedium bestimmt. Rahmen bei Instagram machen nur bedingt Spaß, weil sie in der (immer quadratischen) Standardansicht nur noch angeschnitten erscheinen. Und bei Instagram sind die Formatgrenzen eben nun mal stehend 3:4 und liegend 3:2. Das Quadrat wird dort nach wie vor bevorzugt. Wenn ich also Bild 'für' Instagram mache (ich mache Bilder eigentlich nur für mich), dann halte ich mich zwangsläufig an diese Grenzen.


    Aber Benkjamin hat vor allem Deiner These widersprochen, dass sich die Bilderwelt straff in Richtung 2:3 entwickle. Ich sehe das auch ganz anders. Zu Zeiten des Kleinbildfilms war dieses Format noch viel vorherrschender als heute.

  • Ich habe keine Theorie entwickelt sondern meine persönliche Beobachtung wiedergegeben.
    Wenn man sich an Instagram orientiert ist es nicht verwunderlich daß da was anderes herauskommt.


    Aber auch wenn die korrekte Statistik vielleicht 3:4 als meistgenutztes Seitenverhältnis hergibt - hier
    soll es ja um die gestalterische Seite der Formatwahl gehen.

  • Mein bevorzugtes Format ist das 1:1 nun nicht unbedingt, aber bestimmte Motive lassen sich durch das Quadrat wesentlich eindringlicher und in der Aussage verdichteter
    darstellen. Mir scheint es tatsächlich so, als das störende Umgebung besser eliminiert bzw. ausgeblendet werden kann, wenn man ein passendes Motiv betonen möchte.
    Auch von der Ästhetik her macht ein Quadrat oftmals Sinn, freilich meine ganz persönliche Meinung. Ich muß aber zugeben, dass ich mich sehr schwer damit tue, bewusst
    mit dem Quadrat im Kopf zu fotografieren. Vielleicht sollte ich das etwas mehr üben...ein Bild möchte ich aber dennoch hier hinterlassen.


    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe keine Theorie entwickelt sondern meine persönliche Beobachtung wiedergegeben.



    Aber auch wenn die korrekte Statistik vielleicht 3:4 als meistgenutztes Seitenverhältnis hergibt - hier
    soll es ja um die gestalterische Seite der Formatwahl gehen.

    Und ich hab von Theorie auch nix geschrieben. ;)


    Zur gestalterischen Seite. Ich bleibe dabei, dass das Ausgabemedium nicht von der Formatfrage trennbar ist. Und umgekehrt. Dass aber gleichrangig daneben die Freiheit steht, ein Bild nur nach seinen Inhalten zu beschneiden. Ein ordentlich kontrollierter Bildbeschnitt ist Gold wert. Willis Bild ist da ein gutes Beispiel.


    Und ja, klar, idealerweise macht man das schon bei der Aufnahme. Dort habe ich aber immer 2:3 oder 3:4. Im Moment jedenfalls sehe ich keinen Vorteil darin, die Aufnahme schon bei der Aufnahme zu beschneiden. Aber natürlich versuche ich mein Bild schon bei der Aufnahme richtig zu proportionieren. Der Beschnitt erfolgt dann meist nochmal, nachdem ich mich mit Drehung und Entzerrung befasst hatte.

  • Rahmen sind ja grundsätzlich so eine Sache, über die oft und leidenschaftlich diskutiert wird. Ohne es jetzt erklären zu können, scheint mir speziell das quadratische Seitenformat (mit Rahmen/Rand) bei vielen Motiven selbst Teil des Motivs zu werden. Ganz besonders bei extremen Bildwinkeln und Perspektiven. Hier mal ein Beispiel, wo ich meine, dass sowohl der Rand als solches als auch dessen Gestaltung ganz gut passen ...




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Rahmen und Rahmengestaltung wären sicher nochmal einen ganzen eigenen thread wert.

    Wie oben schon gesagt: Das Bild wird wird auch durch das Ausgabemedium bestimmt.

    Ja gut. Das ist eine Variante die dann die kreative Bildgestaltung durch die Wahl des Formates weitgehend ausschliesst.


    Ich mache es exakt andersrum indem ich - bisweilen - Bildinhalt und Format als Gestaltungseinheit behandele.


    P.S. Apropos Rahmen, der Rahmen zu dem Kuhbild passt nach meinem Empfinden überhaupt nicht.

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

    Einmal editiert, zuletzt von Axel ()

  • Hier noch eins von heute. Alle Linien betonen in der Landschaftsfotografie meist die Horizontale.
    Das Quadrat steuert etwas dagegen sodaß der rote Tupfer im Zentrum besser zur Geltung kommt.