Ohne Titel

  • Zur Abwechslung mal wieder ein Bild, bei dem ich mir selbst überhaupt nicht sicher bin, was ich will. Mir fällt nicht einmal ein attraktiver Titel ein. Ich habe das gleiche Motiv auch mit ein wenig Gestrüpp im Vordergrund, aber mir gefällt die "offene" Sicht intuitiv besser, deshalb stelle ich die hier zur Diskussion. Das obligatorische Fischerboot im Vordergrund war grade leider anderweitig gebucht. Das Bild entstand um die Mittagszeit und hat einen ziemlichen Blaustich (ooC, nicht korrigiert). Trotzdem hat mich dieser Blick beim Wandern fasziniert, ich konnte mich gar nicht daran satt sehen. Und das Foto hat auf mich selbst eine fast meditative Wirkung, es strahlt Ruhe und Gelassenehit aus. Aber wie wirkt es auf andere? Hättet Ihr es anders geschnitten, "tiefer gelegt"?

    • Offizieller Beitrag

    Gefällt mir. Gerade dieses Scherenschnitthafte, Grafische. Ich hätte einen Zentimeter oben zugegeben, aber das ist nicht so wichtig.


    Was mich ein wenig stört, anderen mag genau das gefallen: An jedem Bergrücken, dem ein dunkler folgt, ist an den Halos die Anhebung des Microkontrasts sichtbar. Kann man auch mögen, mir wär's lieber ohne Halos gewesen.

  • An jedem Bergrücken, dem ein dunkler folgt, ist an den Halos die Anhebung des Microkontrasts sichtbar.

    Das ist interessant, denn ich habe bei diesem Bild die Mikrokontraste (Klarheit) gar nicht angepasst; das einzige, was ich in EBV gemacht habe, ist die Spitzlichter stark zu dämpfen und die Tiefen etwas anzuheben - das führt im Normalfall nicht zu Halos. Nochmal mit dem RAW verglichen: das, was Du vermutlich meinst, z.B. hinter dem von vorn gesehen zweiten Rücken, ist tatsächlich Dunst, der vom Gegenlicht beleuchtet wird. Gefallen muss einem das natürlich trotzdem nicht - aber es kommt in diesem Fall nicht von der EBV. ;)

  • was ich in EBV gemacht habe, ist die Spitzlichter stark zu dämpfen

    Das kann die Ursache für den von Ernst beschriebenen Effekt sein. Spitzlichter sind weg aber eine Helligkeit an den
    betreffenden Punkten ist noch da.


    Mir gefällt das Bild auch gut.


    Die Lichtsituation ist für mich irgendwie nicht schlüssig.
    Oder natürlich oder wie man es immer ausdrücken mag.

  • Eine wunderschöne Stimmung, träumerisch und meditativ - die allerdings von der hellen Fläche unten rechts ziemlich heftig kaputt gemacht wird. Die ist zu plakativ, reißt einen aus dem Tagtraum raus.


    Da du die Lichter schon korrigiert hast (ich möchte mir garnich vorstellen, wie diese Fläche unkorrigiert wirkt), fürchte ich, dass eine weitere Absenkung der Lichter unschöne Nebeneffekte mit sich bringen würde (kann man halt natürlich probieren, aber was sagt der Himmel dazu?). Insofern - unter besonderer Berücksichtigung meiner Prognose - würde ich schneiden, ca. 1-1,5cm unter dem vorderen Kap bei der Ausgangsgröße wie hier im Forum zu sehen (bei einer 100% Ansicht wäre 1cm dann doch zu wenig Wasser im VG). Ein Grauverlaufsfilter (hier mal nicht für den Himmel sondern für das Wasser) wäre durchaus hilfreich bei der Aufnahme gewesen. Danach kannste das Bild dann "Kap der Träume" nennen ;)

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • ..., wenn das Wasser am rechten Bildrand in etwa den gleichen Raum einnimmt wie das Wasser.

    Wie welches Wasser??? Ich vermute, du wolltest schreiben wie das Wasser am linken Bildrand zwischen dem hinteren Kap und dem linken Bildrand oder das Wasser zwischen dem Felsen im Meer und dem hinteren Kap oder ...


    Egal, welchen Vergleich du auch anstellen wolltest, das Zuviel an heller Fläche ist bei deiner Version weg und das wirkt befreiend, nun kann sich das Auge auf das eigentliche Motiv konzentrieren.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Wie welches Wasser??? Ich vermute, du wolltest schreiben wie das Wasser am linken Bildrand zwischen dem hinteren Kap und dem linken Bildrand oder das Wasser zwischen dem Felsen im Meer und dem hinteren Kap oder ...

    Nee, ich wollte schreiben, dass das Wasser am rechten Bildrand genau so viel Platz einnimmt wie der HIMMEL :smile:
    Also, dass die Berge oben und unten eine etwa gleich breite Begrenzung haben.
    Ich habe es oben korrigiert ...

  • Das kann die Ursache für den von Ernst beschriebenen Effekt sein. Spitzlichter sind weg aber eine Helligkeit an den
    betreffenden Punkten ist noch da.

    Das halte ich technisch für nicht sehr wahrscheinlich. Zumal der Effekt im RAW sichtbar bleibt, auch wenn ich die Spitzlichter nicht korrigiere. Es ist schon so, wie ich geschrieben habe: die "Halos" sind real, wie auch immer sie zustande kommen mögen.

    Eine wunderschöne Stimmung, träumerisch und meditativ - die allerdings von der hellen Fläche unten rechts ziemlich heftig kaputt gemacht wird.

    Erst einmal danke für die ehrliche Rückmeldung. Rein technisch könnte ich die Wasserfläche selektiv bearbeiten, ob mit Verlauf oder Pinsel - das geht. Nur geht dann auch das Helle, Sonnendurchflutete an der Stimmung verloren, das Bild wird dann ziemlich grau, finde ich. Bin mir nicht sicher, ob ich das will, aber eine Anregung ist es auf jeden Fall. Danke.

    dass das Wasser am rechten Bildrand genau so viel Platz einnimmt wie der HIMMEL
    Also, dass die Berge oben und unten eine etwa gleich breite Begrenzung haben.
    Ich habe es oben korrigiert ...

    Finde ich einen interessanten Vorschlag - zumal das Motiv sich mit seinen horizontalen Strukturen durchaus für ein extremeres Querformat eignet. Auch danke!

  • Schöne Staffelung, tolle Lichtstimmung :daumenhoch:


    ... ich habe es für mich mal horizontal gespiegelt und empfinde es dann (wieder für mich) stimmiger.

    EBV :daumenhoch:


    Sony α1 - Sony 200-600mm G OSS - Sony FE 100-400mm GM OSS - Sony FE 1.4x Telekonverter - Sony FE 16-35mm ZA - Sony FE 24-105mm G - Sony FE 24-240mm OSS - Sony FE 85mm f/1.8 - Samyang 12mm f/2.8 Fisheye - Tamron 90mm USD Makro

  • ... ich habe es für mich mal horizontal gespiegelt

    Ja, die Idee kam mir auch, für den Betrachter, der die Gegend nicht kennt, sicher eine Alternative.
    Man schafft damit aber eine Landschaft, die es so in Wirklichkeit nicht gibt ... von daher wäre das für mich, wenn ich vor Ort war, keine Alternative.

  • Ja, die Idee kam mir auch, für den Betrachter, der die Gegend nicht kennt, sicher eine Alternative.Man schafft damit aber eine Landschaft, die es so in Wirklichkeit nicht gibt ... von daher wäre das für mich, wenn ich vor Ort war, keine Alternative.

    Diese Frage kann und muss jeder für sich beantworten... aber wenn ich mir überlege, was wir alles an Bildern "manipulieren" und damit ja irgendwie immer einen Ort schaffen, den es SO nicht tatsächlich gab :roll:


    Interessante Frage, bei der es interessiert, wie Andere es sehen...

    EBV :daumenhoch:


    Sony α1 - Sony 200-600mm G OSS - Sony FE 100-400mm GM OSS - Sony FE 1.4x Telekonverter - Sony FE 16-35mm ZA - Sony FE 24-105mm G - Sony FE 24-240mm OSS - Sony FE 85mm f/1.8 - Samyang 12mm f/2.8 Fisheye - Tamron 90mm USD Makro

  • ... ich habe es für mich mal horizontal gespiegelt und empfinde es dann (wieder für mich) stimmiger.

    Ich denke, das ist nicht nur eine Frage, inwieweit man sich von einem zwar subjektiven, aber immer noch "realen" Abbild der Wirklichkeit entfernen will, hin zum reinen "Bild". Da ich nach wie vor das fotografiere, was ich vorher wahrgenommen und erlebt habe, hänge ich mit einem letzten Rest doch an der abgebildeten Wirklichkeit. Aber für eine Kunstgalerie wäre das natürlich völlig Wurst, da könnte man das Bild auch spiegeln, wenn's die Wirkung erhöht.


    Darüber hinaus empfindet aber auch jeder von uns anders, ob ein Bild links- oder rechtslastig "besser" wirkt. Ob das mit der Orientierung Rechtshänder / Linkshänder zu tun hat, sei mal dahin gestellt; aber ich stelle immer wieder fest, dass mein Empfinden dabei mal mit, mal gegen den Strom steht. Beim oben gezeigten Bild läuft mein Blick von unten ca. Mitte nach rechts zur Küstenlinie und folgt dann den einzelnen Buchten nach links oben in die Tiefe hinein. Beim gespiegelten Bild fange ICH(!!) oben links auf einem Bergrücken an, und folge der Küstenlinie nach rechts unten. Das ist nicht einmal schlechter, erzeugt aber in mir ein anderes Gefühl als die ursprüngliche Ausrichtung. Interessant auf jeden Fall ...

  • Am Bild selbst würde ich absolut nichts verändern wollen, denn es gefällt mir genau so, wie es ist. Top! :daumenhoch:


    Vielleicht alternativ eine etwas "lebendigere" Farb- und Kontrastgestaltung, allerdings sehr moderat und doch sichtbar. Wie immer reine Geschmackssache ... :smile:


    (sRGB Farbraum angenommen und als Farbprofil hinzugefügt)


    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Nee, ich wollte schreiben, dass das Wasser am rechten Bildrand genau so viel Platz einnimmt wie der HIMMEL :smile: Also, dass die Berge oben und unten eine etwa gleich breite Begrenzung haben.

    Hmmm, ja, du hast recht. Auf diesen naheliegenden Vergleich bin ich nun nicht gekommen, aber diese Ausgewogenheit von drüber und drunter (von der Landmasse aus betrachtet) passt gut. Ich hätte vermutet, dass bei solch einem breiten Streifen das Meer noch immer zu dominant sei und daher einen schmaleren Streifen vrgeschlagen. Aber nein, die paar Millimeter mehr machen den Kohl nicht fett. Insgesamt ist dein Ergebnis ziemlich genau das, was ich zu beschreiben versucht habe.

    Erst einmal danke für die ehrliche Rückmeldung. Rein technisch könnte ich die Wasserfläche selektiv bearbeiten, ob mit Verlauf oder Pinsel - das geht. Nur geht dann auch das Helle, Sonnendurchflutete an der Stimmung verloren, das Bild wird dann ziemlich grau, finde ich.

    Das genau fürchtete ich, je mehr Bearbeitung, desto mehr geht von der Natürlichkeit verloren. Frank hat das mit seiner Bearbeitung ....

    Am Bild selbst würde ich absolut nichts verändern wollen, denn es gefällt mir genau so, wie es ist. Top! :daumenhoch:


    Vielleicht alternativ eine etwas "lebendigere" Farb- und Kontrastgestaltung, allerdings sehr moderat und doch sichtbar. Wie immer reine Geschmackssache ... :smile:

    .... eindrucksvoll demonstriert. Die höheren Kontraste beim Wasser nehmen die Helligkeit, bringen aber eine Unnatürlichkeit des Lichts ins Spiel, das Wasser wirkt "stumpf", sieht jetzt eher wie Watt aus. Mir gefällt das nicht (ist aber, wie Frank schon schrieb, Geschmackssache). Natürlich muss man ihm zugute halten, dass er von einem bearbeiteten JPEG ausgegangen ist und eine zweite Überarbeitung drübergelegt hat, ohne über die vollen RAW-Infos zu verfügen. Normal bekommt er das besser hin.


    Insgesamt halte ich den Schnitt immer noch für die sinnvollere Variante und Claudias Ergebnis sagt mir wirklich zu.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil