The road to Oberfellendorf

  • Das Bild hätte auch gut in den Wolken-Thread gepaßt! :smile:


    Für den "Ritt in den Sonnenuntergang" wäre z.B. ein Pferdegespann für mich ein echter Eyecatcher gewesen, aber auch so ist es ein sehenswertes Motiv für mich! :daumenhoch:


    Einzig an der "Leserichtung" könnte ich mich vielleicht etwas stören, die Strasse führt eher aus dem Bild heraus als hinein, vielleicht könnte man das ausnahmsweise mal spiegeln? :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • die Strasse führt eher aus dem Bild heraus als hinein, vielleicht könnte man das ausnahmsweise mal spiegeln?

    Interessante Idee. Wenn ich mir die beiden Varianten direkt hintereinander ansehe, merke ich zwar einen Unterschied, könnte mich aber nicht eindeutig für eine davon entscheiden. Ich habe schon öfter gemerkt, dass ich nicht ganz so "seitenlastig" sehe wie viele andere (wahrscheinlich entgeht mir dadurch manches, aber ist ja nicht zu ändern).

    wäre z.B. ein Pferdegespann für mich ein echter Eyecatcher gewesen,

    Da gebe ich Dir Recht. Ob das dann schon an der Kitschgrenze wäre, lassen wir mal dahingestellt. Aber irgendsowas aus dem letzten Jahrtausend hätte schon gut zum Bild gepasst. :mrgreen:

  • @ernst.w


    Das ist eigentlich ein Thema, das hier im Forum sicherlich einen ganzen mehrseitigen Thread füllen könnte (wenn das nicht sogar bereits der Fall ist, ich habe das jetzt nicht nachgeschaut). Unabhängig von all den Erläuterungen dazu, die sich in der Fachliteratur finden lassen, kann ich das für dieses Bild am besten so erklären:
    Meine "Leserichtung" für Bilder ist eher von links nach rechts geprägt (sofern das Motiv dies aus meiner Sicht hergibt). Hier ist es also so, dass ich zunächst den Linienstrukturen der grünen Fläche hin zum Licht bzw. der Sonne folge, bis ich schließlich abrupt an die harte Begrenzung der Strasse "stoße". Sie wirkt dadurch eher wie eine "Störung" auf mich. Ich bleibe dann mit dem Blick an der Strasse hängen, und zwar genau auf der Seite, wo einem Fahrzeuge eher entgegenkommen ("Blitzerposition"), sich also aus dem Bild heraus bewegen. Ist der Blick erstmal an der Strasse angekommen, funktioniert der Bildaufbau für mich nicht mehr.
    Beim gespiegelten Bild wirkt das auf mich viel stimmiger, die Strasse führt in Übereinstimmung mit der (meiner) Leserichtung in das Bild hinein, und zwar von Anfang an, im Verlauf erschließt sich dann die Tiefe und Weite der Landschaft ohne weitere störende Elemente.


    Das Thema "Leserichtung" bei der Bildkomposition füllt ja ganze Bücher und wird trotzdem immer wieder recht unterschiedlich beurteilt. Ich denke mal, ein Teil davon hat mit der Sensibilisierung für die Art und Weise, wie man ein Bild betrachten kann/muß/soll, zu tun. Aber da spielen ja noch viel mehr Faktoren eine Rolle, z.B. haben nicht alle Menschen die gleiche Leserichtung, Links- oder Rechtshänder zu sein scheint auch einen Einfluß zu haben, das Motiv selbst ist oft entscheidend, wann welche Option funktionieren kann oder auch nicht usw. usf., alles andere als trivial.


    So wundert es mich also absolut nicht, wenn dieses Motiv von seiner "Leserichtung" her "richtig" als auch "falsch" oder was auch immer gesehen werden kann, das muß jeder Fotograf als auch Betrachter wohl für sich entscheiden.
    Subjektiv eben ... :mrgreen::cheers:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Das ist wirklich ein gutes Thema - auf mich wirkt das originale Foto spannender als das gespiegelte. Ich habe wie @Picturehunter das Gefühl, beim Betrachten von links nach rechts an der Straße hängenzubleiben, aber ohne den störenden Eindruck, den Frank hat. Beim gespiegelten Foto geht die Straße für mich unter, so dass das Foto auf mich fast langweilig wirkt.


    Begründen kann ich das allerdings nicht ;)

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • @AndreaK
    @Picturehunter
    @ernst.w


    Danke Euch für Euer Feedback - und eine wirklich interessante Diskussion. Was wurde nicht schon alles darüber in Foto-Büchern geschrieben!


    Mein Blick z.B. geht NICHT von links nach rechts in das Bild, sondern eher von der Sonne aus nach oben und nach unten, zum Schluss auch ein wenig die Straße entlang. In dem Feld links könnten zwei Känguruhs tanzen - ich hätte das bei der Aufnahme wahrscheinlich nicht mal gemerkt.


    Ist wohl tatsächlich so, dass Menschen das ganz unterschiedlich wahrnehmen - schwierig ist nur, zu akzeptieren, dass andere Leute anders sehen als man selbst. ;)


    Subjektiv eben ...

    Eben ...! :cheers:

  • The road to Oberfellendorf - ich find den Titel toll

    Danke. :smile: Alternativ hatte ich noch an "Out of Gößmannsberg" gedacht, so heißen die 10 Häuser, die 1km hinter mir liegen, und von wo aus die "road to Oberfellendorf" führt. Beides halt winzige Siedlungen in Fränkisch Sibirien, in der Tundra, notdürftig über eine Straße verbunden, von einer einsamen Sonne beleuchtet (usw. ...)


    Aber generell tue ich mich sehr schwer mit geeigneten Bildtiteln, bewundere da oft andere, die durch einen passenden Titel bestimmte Assoziationen auf ein Bild projezieren.