Beiträge von luckyshot

    Hi Jens,


    ich habe das Ding jetzt fast 5 Jahre und nehm´ es für privat immer noch sehr gerne.
    Mit dem Billig-Sigma kannst Du dieses Objektiv ganz sicher nicht vergleichen, da ist es wirklich eine ganze Ecke besser.
    Und gebraucht bekommst Du es mittlerweile schon oft zwischen 300 und 400 €


    Ich habe das Objektiv schon einigen Freunden empfohlen und alle sind mit der Leistung durchaus zufrieden, auch der HJ und der Patrick haben es meines Wissens.

    Kaum eine Objektivgattung spaltet die Meinungen so sehr, wie die Superzooms, ironisch auch „Suppenzooms“ genannt. Doch häufig entstammen die in hitzigen Diskussionen geäußerten Meinungen nicht handfesten Vergleichen, sondern gut gepflegten Vorurteilen oder dem Hörensagen. Ich will mal versuchen, ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen.
    Der Text ist leider etwas lang geworden, ich bitte schon mal um Vergebung und bedanke mich für´s Lesen! ;) (Wem es zu viele Buchstaben sind, der kann sich ja auch mit den Zusammenfassungen und mit meinem Fazit begnügen...)


    Nun denn - es gleicht ja gewissermaßen einem Outing, wenn man freiwillig zugibt, ein Superzoom an einer D200 zu benutzen, ich wage es trotzdem. Mein Vergleichsobjekt ist das


    Nikkor AF-S-VR 18-200/3.5-5.6 G IF ED


    Zunächst mal zu den Zahlen im Datenblatt:


    Es geht um ein Zoomobjektiv mit sehr großem Brennweitenbereich, Ende 2006 für rund € 700 in den Preislisten der Versender zu haben – wenn es denn lieferbar ist.


    - Optischer Aufbau: 16 Linsen, 12 Glieder
    - 11,1-fach Zoom
    - Zoombereich 18 bis 200 mm (27 bis 300 mm KB-äquivalent am 1,5x Crop)
    - Silent-Wave-Motor (SWM – Ultraschall AF-Motor)
    - Innenfokussierung (IF)
    - 2 ED-Linsen, 3 asphärische Linsen
    - Naheinstellgrenze 50 cm
    - Filterdurchmesser 72 mm
    - VR-II-Bildstabilisator
    - Maße: 77 x 96,5 mm (@ 18 mm), 77 x 160 mm (@ 200 mm)
    - Gewicht 560 g



    Warum kauft man sich ein Objektiv, von dem man schon vorher weiß, dass man Kompromisse eingeht?


    Ich persönlich deshalb, weil ich nicht immer nur auf meine Festbrennweiten angewiesen sein wollte. Ich habe den Bereich von 20 mm bis 300 mm mit z.T. sehr hochwertigen Nikon-Festbrennweiten abgedeckt, dazu noch das Tokina 12-24 und bin also eigentlich für jede Gelegenheit gewappnet.
    Aber... ich brauche nicht immer und für alles die höchste erreichbare Abbildungsqualität, zumal ich mir diese erschleppen und erlaufen muss. Wer schon mal eine Kameratasche mit 9 Objektiven und Zubehör für längere Zeit rumgeschleppt hat, wer 100 mal an einem Tag das Objektiv gewechselt hat und wer das eine oder andere Motiv verpasst hat, weil gerade die falsche Brennweite montiert war, der weiß genau, was ich meine.
    Man hängt sich die Kamera um und ist für alles gerüstet. Man hat trotzdem seinen gewohnten Workflow, sein gewohntes Menue mit allen Presets, seinen optischen Sucher und seinen schnellen, rauscharmen Body, aber man hat eben nur eine Kamera und ein Objektiv dabei (und keine Kameratasche!). Beim Bergwandern, beim Radeln, bei Familienfesten und –ausflügen, eben immer dann wenn man nicht unbedingt das letzte Quäntchen Qualität braucht. Bei mir persönlich kommt noch hinzu, dass viele meiner FB´s keine AF-Versionen sind und manchmal ist es einfach bequemer oder schneller, wenn der AF scharf stellt.



    Mein Erster Eindruck:


    Das Objektiv ist überraschend klein und leicht, wenn man es zum ersten Mal in der Hand hat. Dieser Eindruck relativiert sich ein wenig, sobald man es in Telestellung schraubt – da kommt ein ziemlich langes Rohr rausgefahren - es wird fast doppelt so lang, aber es ist handlich würde ich sagen.
    Die Verarbeitung - na ja... ...man hat schon Objektive mit besserer Haptik gesehen (aber auch deutlich schlechtere), Mittelklasse sozusagen. Für den Preis hätte ich mir da etwas mehr erwartet. Das Objektiv bleibt trotz des großen Auszugs nahezu spielfrei stabil. Das Gehäuse verströmt Plastikfeeling, der Zoomring vorne und der Fokusring hinten sind gummiert (der Zoomring etwas weicher) und schön griffig, dazwischen Nikon-üblich die Schärfeskala unter dem kleinen Guckfenster, leider keine Tiefenschärfetabelle. Dazu noch drei Schalter:


    - Fokus M bzw. M/A,
    - VR an/aus
    - VR Modus (normal/active).


    Die Haptik ist schlechter, als die der D200, es passt also auf den ersten Blick nicht ganz perfekt dazu.



    „Feel and See“


    Hat man es montiert, fühlt sie sich aber gut an, die Kombi aus D200 und 18-200. Nicht so kopflastig, wie bei großen Zooms oder lichtstarken Tele´s und nicht kameralastig, wie bei sehr kleinen Objektiven, sehr ausgewogen. Beim Blick durch den Sucher und nach dem Antippen des Auslösers geht der Stabi in Hab-Acht-Stellung. Wow! Für mich, als Neuling bzgl. dieser Technologie, eine interessante Erfahrung, schon im Sucher eine deutliche Reduzierung der eigenen „Wackler“ erkennen zu können. Das Sucherbild beruhigt sich wirklich ganz erheblich.
    Zusammen mit dem Stabi legt auch der AF los. Sehr schnell, flüster-leise und verdammt treffsicher, auch bei schwierigem Licht – wirklich klasse. Dank USM kann man im M/A Modus jederzeit manuell eingreifen.
    Der Schneckengang des Zoomrings hat eine enorme Steigung, mit einer ¼ Umdrehung des Rings kann der gesamte Zoombereich sehr leicht und schnell durchfahren werden – schnelles Reagieren ist also die Paradedisziplin dieses Objektivs. Vom mittleren Weitwinkelbereich mit einem Rutsch ins starke Tele zu zoomen, das hat schon was von einer Offenbarung an sich. Das Drehmoment ist allerdings nicht durchgehend, sondern ändert sich leicht zum Tele-Ende hin.
    Das Eigengewicht der beweglichen Linsen und die starke Steigung des Schneckengangs sorgen leider auch dafür, dass sich die Brennweite bei starker Kameraneigung aus mittleren Zoom-Stellungen selbständig macht (der Tubus fährt raus oder rein, wenn man ihn nicht festhält). Der Nikon Servicepoint hat zwar zugesagt, dieses Problem lösen zu können, andere Nutzer berichten aber, dass diese Justierung nicht von Dauer ist.



    Der Vergleich


    Für den Vergleich ziehe ich meine Festbrennweiten mit 20 mm (MF Nikkor 2,8/20), 24 mm (MF Nikkor 2,8/24), 35 mm (MF Nikkor 2,0/35), 55 mm (MF Nikkor 2,8/55 Micro), 85 mm (AF Nikkor 1,4/85), 105 mm (MF Nikkor 2,5/105) und 180 mm (MF Nikkor 2,8/180) heran. Den Bereich zwischen 18 und 24 mm vergleiche ich auch noch zusätzlich mit dem Tokina 4,0/12-24.
    Zusammenfassend kann man sagen, dass das 18-200 selbstverständlich - und wie nicht anders zu erwarten - nicht an die Qualität der Festbrennweiten heranreicht. Vor allem die langen Brennweiten fallen deutlich ab - das 180er ist aber auch ein wirklich harter Gegner...
    Deutliche Bildfehler wie Verzeichnungen, CA´s (Farbsäume) und Unschärfen in den Randzonen sind natürlich reichlich vorhanden, lassen sich mit Abblenden zwar z.T. reduzieren (v.a. die Rand-Unschärfe), aber natürlich nicht ganz beseitigen. Vignettierungen halten sich in sehr erträglichen Grenzen. Ich würde die Abbildungsqualität insgesamt als „überraschend gut“ bezeichnen, zumindest hatte ich wirklich Schlimmeres erwartet (Zufriedenheit ist ja bekanntlich immer eine Frage der Erwartungshaltung...).
    Das Freistellen funktioniert natürlich mit dem lichtstarken 180er besser, aber aus den längeren Brennweiten sind auch beim 18-200 recht ansprechende Bildergebnisse mit schönen weichen Hintergründen machbar. Das Bokeh wirkt dabei teilweise etwas unruhig, gleichmäßige Strukturen lösen sich nicht ganz sauber auf.
    Bei Motiven, wo es nicht auf die Randschärfe ankommt (z.B. Portraits, wo die allerletzte Detailschärfe manchmal sogar störend sein kann), kann man sich auch mal trauen, die Blende ganz oder fast ganz zu öffnen. Ansonsten sollte sie nach Möglichkeit mindestens 1-2 Stufen geschlossen werden.
    Was bringt die VR-Technik? Sie arbeitet wirklich sehr effektiv. Wie oben beschrieben, ist der Unterschied schon im Sucherbild deutlich erkennbar, es beruhigt sich beim Antippen des Auslösers ganz erheblich. Die tatsächliche Verlängerung der Verschlusszeit kann man nicht pauschal beziffern, sie ist abhängig von Motiv und Fotograf. Je ruhiger die Hand des Fotografen ist, desto weniger Gewinn bringt der Stabi, denn man gerät eher in die Regionen, wo die Verwacklung nicht mehr durch Zittern (das gleicht der Stabi aus), sondern durch gleichmäßige Bewegungen entsteht. Eine Verschlusszeitverlängerung, die etwa 2-3 Blendenstufen entspricht, sollte aber eigentlich in den meisten Fällen machbar sein - was immerhin einer virtuellen Verbesserung der Anfangsöffnung von 5,6 auf 2,8 bzw. 2,0 gleich käme.
    Dass sich dieser Verschlusszeitgewinn nur auf die Bewegungen der Kamera auswirkt, nicht aber auf Bewegungen des Motivs, dürfte bekannt sein. Bewegungsunschärfen in Folge zu langer Verschlusszeiten können also nicht vermieden werden. Für mobile Motive bei schlechter Beleuchtung (z.B. Hallensport oder sehr schnelle Sportarten) ist dieses Objektiv deshalb nicht geeignet.


    Hier mal eine Belichtungsreihe mit 200 mm aus der Hand von 1/80 bis 1/3 Sekunde:




    Material für die Pixel-Peeper:


    Ich habe als Testobjekt ein Bücherregal genommen und in die Bildmitte und an den Bildrand Geldscheine geklebt (Mitte: 100 €, Bildecke links oben: 5 €). Das Stativ stand bei den längeren Brennweiten etwa 4,00 m vom Regal entfernt, bei den kürzeren Brennweiten bin ich auf etwa 3,00 m herangegangen. Beleuchtet wurde mit externem Blitz, die Kamera stand auf „M“, 1/60, SVA war an, interne Schärfung auf niedrigste Stufe (aber nicht ganz aus) ausgelöst wurde mit Kabelauslöser und in JPEG höchste Qualität gespeichert (ich weiß, das ist suboptimal, aber ich benutze dieses Objektiv auch im Alltag ausschließlich mit JPEG und will einen praxisbezogenen Vergleich haben). Die Blendenreihen beginnen bei der jeweiligen Anfangsöffnung und gehen bis Blende 11.


    Die Vergleichs-Charts haben im Original JPEG (Quali 10) leider zwischen 2 und 3 MB, sind also zu groß für ImageShack, ich habe sie deshalb verkleinert.


    Nikkor 1,4/85 mm vs. 18-200 @ 85 mm vs. Dimage 7i @ 85 mm:


    Hier mal der Vergleich zwischen drei völlig unterschiedlichen Systemen bei Blende 8,0, um einen Benchmark zu erhalten, wo man mit dem Objektiv grundsätzlich liegt – ein Vergleich ausschließlich mit Festbrennweiten wäre dann doch nicht ganz fair (und hochwertige Vergleichszooms stehen mir nicht zur Verfügung). Das Objektiv der Dimage 7i ist sicher nicht ganz so hochwertig, wie z.B. die Leitzoptik der Panasonic FZ-Reihe, dennoch überrascht mich der große Abstand zum 18-200 ein wenig. Der oft geschriebene Satz „...dann kannst Du gleich eine Kompakte nehmen!“ relativiert sich für mich damit etwas, das „Suppenzoom“ ist deutlich besser, als die Minolta.




    180 mm vs. 18-200


    Hier gab es eine kleine Überraschung: Ich packte zu Beginn das 180er auf die Kamera, um das Zoom dann später auf den gleichen Ausschnitt justieren zu können, aber die 200 mm sind zu kurz! Da hat Nikon wohl etwas geschummelt und der Brennweitenbereich des „Superzooms“ entspricht nicht der Nominalbrennweite.


    Zum Ergebnis: Das 180er ist natürlich um Längen besser, es ist selbst bei Offenblende schärfer (leicht abgeblendet legt es noch mal zu) und löst viel besser auf, als das Zoom bei geschlossener Blende. Kein Wunder, es gehört mit zum Besten, was Nikon zu bieten hat. Beim 18-200 ist zu den Ecken hin kein signifikanter Schärfeabfall zu sehen, der Unterschied zwischen den einzelnen Blendenstufen ist gering.




    105 mm vs. 18-200


    Auch hier ein klarer Sieger: Die Festbrennweite. Die Schärfe zur Ecke hin lässt beim 18-200 bei offener Blende schon sichtbar nach, die Mitte ist etwas konstanter über alle Blenden hinweg, abblenden verbessert die Auflösung nur unwesentlich.




    85mm vs. 18-200


    Wie das 180er gehört das 1,4/85 zu den Sahneschnittchen im Sortiment, es wäre ein Wunder, wenn das Superzoom auch nur den Hauch einer Chance hätte. Auch Abblenden bringt es nicht mal ansatzweise in die Nähe.




    55 micro vs. 18-200:


    Ein Vergleich, der nicht ganz fair ist. Das 55er ist für den Nahbereich und kleine Blenden gerechnet, die große Entfernung zur Bücherwand ist aber bewusst auf die anderen Objektive ausgerichtet. Der Abstand zwischen den beiden Objektiven ist daher auch ziemlich gering. Das Makroobjektiv wird immer besser, je weiter die Blende geschlossen ist, bei 5,6 liegt das 18-200 sogar vorne.




    35 mm vs. 18-200:


    Das 18-200 beginnt bei 35 mm heftig zu verzeichnen, die Rand-Unschärfe ist bei Offenblende gewaltig, verbessert sich aber durch das Abblenden zusehends.



    24 mm vs. 18-200 vs. 12-24:


    Das Tokina erweist sich als das beste von den dreien. Die Festbrennweite hat bei offenen Blenden deutliche Schwächen, vor allem zum Rand hin. Das 18-200 liegt da ähnlich, allerdings verbessern sich die Unschärfen beim 24er durch Abblenden erheblich, das Superzoom kann da nicht mithalten. Auch bezgl. Der Farbsäume liegt das Tokina klar vor den beiden anderen. Die Bildmitte ist mit leicht geschlossener Blende bei allen drei Objektiven vergleichbar aufgelöst.




    20 mm vs. 18-200 vs. 12-24:


    Bei 20 mm kann das 18-200 ziemlich gut mithalten. Das Tokina ist schärfer und hat weniger Farbsäume, dafür hat das Superzoom bereits bei offener Blende eine schön scharfe Bildmitte. Das 20er fällt so stark ab, dass ich vermute, dass ein Fehlfokus daran schuld ist (die Schärfeebene scheint etwa 4-5 cm zu weit hinten zu liegen). Ich werde die Reihe bei Gelegenheit noch einmal nachschießen, um ganz sicher zu gehen.




    18-200 vs. 12-24:


    Die beiden nehmen sich bzgl. Schärfe/Auflösung nicht viel bei 18 mm. Das Tokina gewinnt beim Abblenden etwas mehr und ist bzgl. der Farbsäume klar besser. Aber die Unterschiede sind wesentlich geringer, als am langen Ende des 18-200.




    Und für die unter Euch, die nicht Pixel zählen wollen, sondern lieber Alltagsfotos sehen, hier ein paar Bilder aus dem Archiv. Sie sind nicht extra für diesen Vergleich geschossen, sondern „aus dem wahren Leben“, teilweise verkleinert, Tonwerte korrigiert und nachgeschärft.













    Mein persönliches Fazit nach knapp einem Jahr:


    700,00 € ist nicht wirklich billig, aber Nikon hat hier ein vernünftiges Paket für Wechselfaule geschnürt. Die Bildschärfe lässt zwar im Vergleich zu hochklassigen Tele-Objektiven ganz klar zu wünschen übrig, in Richtung WW werden die Unterschiede jedoch deutlich geringer. Für manche Anwendungen ist die Qualität absolut ausreichend (und entschieden besser, als die einer Dimage 7i). Der Bildstabilisator kann die mangelhafte Lichtstärke zumindest teilweise ausgleichen und verhindert damit, dass diese Linse zum reinen Schönwetterobjektiv degradiert wird. Die Flexibilität, die Reaktionsschnelligkeit und die kompakte Bauweise entschädigen für die kompromissbehaftete Bildqualität. Als Ergänzung zu hochwertigen Zoom- oder FB-Objektiven kann ich das Nikkor AF-S-VR 18-200/3.5-5.6 G IF ED bedenkenlos empfehlen. Als Ersatz für diese fehlen mir persönlich jedoch Lichtstärke und Abbildungsqualität. Nutzt man es als einziges Objektiv für diesen Brennweitenbereich, dann verschenkt es meiner Ansicht nach zu viel von der Performance, die der Body bietet.


    Sollte ich Schulnoten vergeben, dann würden sie etwa wie folgt aussehen:


    Für die ältere, 1. Version:


    Verarbeitung: 4
    Handhabung: 2+
    Bildschärfe/Auflösung: 3-
    Bildfehler (Verzeichnungen, CA´s etc.): 4
    Autofokus: 2+
    Brennweitenbereich/Flexibilität: 1
    Preis-Leistungsverhältnis: 2


    Für die neuere, 2. Version:


    Verarbeitung: 3
    Handhabung: 2+
    Bildschärfe/Auflösung: 3
    Bildfehler (Verzeichnungen, CA´s etc.): 4+
    Autofokus: 2+
    Brennweitenbereich/Flexibilität: 1
    Preis-Leistungsverhältnis: 2




    Noch ein Wort zu den Superzooms mit gleichem Brennweitenbereich der beiden Fremdhersteller (Sigma und Tamron): Ich hatte das Sigma vor dem Kauf getestet und mich trotz des erheblichen Preisunterschieds bedenkenlos für das Nikkor entschieden. Die Bildqualität ist beim Sigma noch einmal ein Stück schlechter, der Autofokus agiert erheblich langsamer und unsicherer, KO-Argument aber war der fehlende Stabi. Ein Objektiv, das ich bei mittleren bis hohen Brennweiten bis Blende 8 oder 11 abblenden muss, ist ohne Bildstabilisator faktisch nur noch bei Sonnenschein oder mit Stativ nutzbar.



    Gruß, Lucky


    edit1: Ich lese eben im neuen Nikon Pro (Nikon Hauszeitschrift), dass Perry Kretz, der langgediente Kriegs- und Krisen-Fotojournalist des Stern, seine Reportagen auch mit der Kombi D200/18-200 fotografiert... Interessant, nur soll man das wirklich glauben?


    edit2: Ich war heute beim Servicepoint und habe mit denen über das Problem mit dem selbst verstellenden Tubus bei steiler Kamerahaltung gesprochen. Ergebnis ist leider, dass da nichts zu machen ist. Das Objektiv hat schwere Linsen im beweglichen Teil und dazu einen sehr steilen Schneckengang. Die Kombination aus beiden hat zur Folge, dass diese Eigenheit nicht zu ändern ist. Für Langzeitbelichtungen vom Stativ, bei denen die Kamera steil geneigt ist, habe ich jetzt Tesafilm in der Tasche, damit ich den Zoomring fixieren kann... naja...


    edit3: Ich habe mittlerweile mit einem 18-200 Version 2 gearbeitet - dieses hat eine Arretierung für den Tubus (leider nur in der eingefahrenen Position), aber auch sonst blieb der Tubus in jeder Stellung stabil. Das mag daran liegen, dass eine technische Änderung vorgenommen wurde oder daran, dass es nagelneu war, ich weiß es nicht. Auch optisch war das neue einen Tacken besser (v.a. in den langen Brennweiten). Tauschen werde ich meines deshalb nicht, aber es gibt 2 Gründe mehr, die für dieses Objektiv sprechen.

    Selbstzitat:


    Hier beschreibt jemand seine Reise nach Sibirien im Winter und wie seine Kamera das mitgemacht hat.
    Ist ne Weile her, dass ich das gelesen habe - aber wenn ich mich recht erinnere, gabs keine größeren Probleme...
    Ist auf jeden Fall einer der interessanteren Reiseberichte und es sind auch einige Bilders dabei.


    Zitat aus dem Nikon-Forum (user: Major Kottan):


    >Noch ein paar Worte zur Technik:


    Weder meine D300 noch die (unnötigerweise) als Backup angeschaffte D300s (nagut mich hatte auch die Videofunktion interessiert ) hatten irgendwelche Probleme mit Temperaturen bis zu - 62 Grad.
    Anfangs in Jakutsk hatte ich sie nach den Aufnahmen noch unter dem Anorak verborgen geschützt. Bin ich später dann dazu übergegangen sie einfach in den Rucksack zu stecken. Temperatur im Rucksack: keine Ahnung vielleicht
    -30 Grad, wenn es draußen kälter als -50 Grad war. Jedenfalls war das Gehäuse sehr kalt.
    Keinerlei Probleme mit Kondensation, selbst dann nicht wenn ich die Kamera von -60 Grad ins viel wärmere beheizte Auto gebracht habe, oder gar von -60 Grad in die warme beheizte Unterkunft. Selbst dann nicht wenn ich sie dort sofort wieder verwendet habe.
    Nur beim Eisfischen bei -60 Grad, waren die Akkus nach etwa 30 min leer.
    Das Display etwas langsam. Vorallem beim Ausschalten war das Display oftmals nicht wirklich aus und ich mußte nochmals Ein- und Ausschalten.
    Aber das war wirklich kein Problem.
    Die billige digitale Sony Videokamera aus 2007 war noch robuster. 3 - 4 min. lange Aufnahmen bei -50 bis - 60 Grad kein Problem. Der Akku (der viel mehr Kapazität als die EN-EL3 Nikon Akkus hat), war auf diesem Trip ohne nur einmal aufladen noch mehr als die Hälfte voll. Insgesamte Videoaufnahmedauer 50 min.


    Das ich nicht nur Glück gehabt hat belegen folgende Fakten:


    Der Guide 1 1/2 Stunden Video mit einer digitalen Canonvideokamera ohne Probleme
    Der Fahrer mit einer Canon 350D keinerlei Probleme
    Die beiden anderen Touristen mit jeweils billigen Kompaktknipsen keinerlei Probleme oder Ausfälle.


    War also schon sehr erstaunt und positiv überrascht, wie robust unsere Geräte sind. Von wegen Betrieb nur bis 0 Grad spezifiziert ......


    Verwendete Objektive:


    17-55 2.8
    14 24 2.8
    18-200 3.5 - 5.6 II


    Nur das 18-200 konnte einmal bei -60 Grad nicht fokusieren
    die beiden anderen hochwertigen Linsen hatten dabei kein Problem.
    Mein geliebtes 70 - 200 2.8 wollte ich nicht mitnehmen und riskieren,
    zu dem ist der Platz im Fahrzeug doch recht knapp und ein größerer Fotorucksack wäre doch eine Beinträchtigung für die anderen Teilnehmer gewesen.