Beim Betrachten der Photographien Hans Baumgartners fing ich an, ein Sprichwort zu bezweifeln – nämlich dieses: daß ein Bild mehr als tausend Worte sagt.
Anmerkungen zum Bild im Beitrag № 8:
Man erblickt ein Idyll: Fünf Kinder stehen in Einerkolonne vor Bäumen auf einer Wiese, dem Photographen posierend.
Was kaum ein Betrachter errät: Die Mutter meiner Mutter war eine Jenische, die als Hausiererin von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus zog, um Kurzwaren zu verkaufen. Sie empfing und gebar doppelt soviele Kinder, wie auf der Photographie zu sehen sind (die nicht abgebildeten Kinder verstarben gleich nach der Geburt).
Drei Versionen ihrer Lebensgeschichte wurden mir mündlich überliefert.
1. Version: Sie ließ sich in ein Liebesabenteuer mit einem Italiener ein.
2. Version: Sie gab sich aus schierer Geldnot einem Italiener hin.
3. Version: Sie wurde von einem Italiener vergewaltigt.
v. l. n. r.: ‚W‘ war als geistig und körperlich Behinderter der Liebling des Vaters meiner Mutter; „Y“, seine Schwester, war zeitlebens dessen Beschützerin; die Zwillinge „Ru“ und „Re“ waren Adoptivkinder des Vaters meiner Mutter; „LDL“ (meine Mutter) sorgte für all ihre Geschwister solange sie lebte.
Weitere Informationen zur längst vergangenen Zeit können die geneigten Leser meiner Zeilen dort, dort oder dort finden!
Euch allesamt grüßt herzlich
der Schweizerknabe