Beiträge von VisualPursuit

    Okay, mal sehen. Das Bild hat 1000x1500 Pixel.

    Beschneidet man auf den Kauz mit Fuß, ist der 42 Pixel hoch.

    Nehmen wir 21cm für den Vogel an, entsprechen jeweils 2 Pixel

    im Bild einem Zentimeter.


    Das Bildfeld ist also 5m x 7,5m groß.


    Das ergibt 64,50m Abstand, wenn die Annahme 21cm stimmt.

    Erscheint mir plausibel.


    Passend dazu bot Amazon eben einen Laserdistanzmesser an,

    der bis 100m messen kann. Blitzdeal für 29.85 EUR, free shipping.

    Ka-Ching! Lieferung Samstag, dann gucken wir weiter.

    Ich werde aber zunächst wohl nicht in Hardware investieren.

    Verlangt ja auch keiner. Magst Du uns trotzdem noch sagen, welche Entferung das ist?

    Notfalls per Google Maps und Satellitenansicht geschätzt?


    (Nein, kein Satellitenbild von Deinem Haus, eine Meterangabe reicht mir.)


    Es ist nämlich keineswegs doof eigene Ideen und Ratschläge einem Reality Check

    zu unterziehen. Dann weiss man es erprobt sicher, wenn das Thema noch mal

    aufkommt.

    Exifs hab ich extra drin gelassen: 1/250 Sek. - F5,6 (Offenblende, billiges Tele-Kit-Zoom), Unterbelichtung von 1,6 Blendenstufen.

    Das war das Maximum, was in der Dämmerung drin war.

    Exifs.... gulp - sorry - da hätte ich selbst drauf kommen können.


    Unterbelichtung trägt natürlich schon gewaltig zum Rauschen bei.


    Für eine korrekte Belichtung bräuchtest Du ISO 4000.


    Sagen wir mal, Du hättest ein wirklich stabiles Stativ, dann kämst

    Du mit einer 1/60sec bei korrekter Belichtung auf ISO 1000 runter.


    Das Bildfeld bleibt konstant, Du könntest die Kamera auch mit

    Bohnenbeuteln drunter und Sandsäcken drüber auch auf z.B.

    einem Tisch "einmauern" und dann fernausgelöst mit 1/30sec

    arbeiten. Die Vögel werden immer mal wieder still sitzen, dann

    geht das.


    Bewegung ist dann nicht, und Du wirst große Mengen an Ausschuss

    produzieren. Aber das was rauskommt sollte brauchbar sein.


    1000mm Brennweite werden nicht gehen. Was für einen brauchbaren

    Preis geht, wäre ein manuelles Beroflex 8.0/500mm.

    (Ich hätte eins für 50 Lewonzen zu verkaufen)

    Das ergibt das Äquivalent von 750~800mm (je nach Cropfaktor)

    an APS-C. Da sich der Bildausschnitt nicht ändert und die Ansitze

    der Tiere gleich bleiben, brauchst Du keinen AF.

    Nein, die Photokina ist tot. Am ehesten sehe ich noch daß die Photopia in Hamburg

    einen Teil dessen übernimmt, was früher die Photokina war.


    Man darf nicht übersehen daß die Photokina früher eine Ordermesse war, auf der

    vorwiegend Fachpublikum reine Fachinformationen bekam, und auf denen die großen

    Händler ihre Orders für mehrere Monate platzierten.

    Diese großen Händler gibt es so nicht mehr, in Deutschland sind von früher Hunderten

    nicht mehr als ein Dutzend solcher Händler und Ketten übrig geblieben.

    Die gehen nicht mehr zu Messen, die Hersteller kommen zu ihnen.


    Übrig bleiben die Amateure. Und die wollen dann auch kaufen, Schnäppchen machen

    und unterhalten werden. Dazu passt die Bilge in Köln nicht, die gruseligen Unterwelten,

    in denen man die chinesischen und indischen Händler vergraben hatte.


    Die anderen Events (Zingst, P&A, Oberstdorf) sind... Events.

    Usertreffen, Workshops, Ausstellungen.


    Aber keine Fachmessen.

    Fachmessen sind vorwiegend B2B, Events sind reine B2C Bespassung.


    Von all denen ist Hamburg die geeignetste Kulisse. Zentral gelegen,

    noch am ehesten mit Messecharakter, und mit dem Design der

    gestapelten Seefrachtcontainer allen anderen deutlich überlegen,

    was die Optik angeht. Ausserdem wetterfest, was bei P&A, Zingst,

    Oberstdorf ein massiver Showstopper sein kann.


    Dazu kommen die exorbitanten Standpreise, die auf der Photokina

    verbraten wurden. Das wollen (und können) sich kaum noch Hersteller

    leisten.


    Also nein - die Photokina kommt nicht wieder.

    Wenn Du noch weitere EF-Objektive hast, dann lohnt es ein Auge auf die Adapter mit Hinterlinsen-Einsteckfiltern zu werfen.

    Ein kleiner Polfilter (oder Vari-ND) passt dann für alle Objektive, ohne die riesigen Gestelle und Windschutzscheiben

    die man bei Weitwinkeln sonst benötigt. Die Adapter wiegen nicht viel, ich hab mehrere normale und einen mit Einsteckfiltern.

    Wenn Verwendung am Adapter für dich okay ist, findest Du hier sowohl Lichtstärke als auch optische Leistung:

    https://www.mpb.com/de-de/gebr…canon-ef-fit/sku-1390917/


    Allerdings wiegt das auch ein bißchen, aber es ist ein Objektiv mit hohem Spaßfaktor.

    Darüber geht nur noch das RF 2.8/15-35mm USM IS L - aber das kostet neu mehr

    als das Vierfache von dem hier gebraucht.


    Der Händler ist fair, ich hab da auch schon zwei mal gekauft.

    Ich hab mal das Marketing einer bekannten Modemarke betreut.

    Eines Tages kommt einer der Aussendienstler rein und tönt, wie

    hässlich es doch am Worringer Platz (in Düsseldorf) sei.


    "Aber dann habe ich mir gedacht, das ist ja in den 50ern gebaut

    worden, als alles noch schwarzweiss war."


    Danach setzte die Denktätigkeit wieder ein, und er war für den Rest

    des Tages Ziel allgemeiner Heiterkeit.

    Gehen wir es mal von einer anderen Seite an.


    In einer Arte Dokumentation über Alfred Stieglitz wurde einmal nur sekundenlang

    eine Karikatur von ihm gezeigt. Filzstift oder Kohle auf Papier.

    20 einfache Striche, zehn für die Mähne, zwei Kringel für die Brille, der Schnäuzer

    ein einzelner Strich für Schulter und Körper.

    Selten hat mich etwas so beindruckt wie diese Zeichnung.


    Wer diese einfachen, nur schwarzen Striche ohne jede Schattierung gesehen hatte,

    musste Stieglitz sofort erkennen, wenn er ihm persönlich begegnen würde.


    Das Bild ist hier zu sehen:

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    Eine Reduktion auf das Wesentliche, die Essenz dessen was das Motiv in seinem

    Kern ausmacht wurde hier herausgearbeitet. Ohne all das Brimborium wie

    Augen, Ohren, Mund, Haut, Kleidung, oder gar Schattierung und Farbe.




    Eine Anekdote oben drauf:

    Gestern habe ich Biochemiker, Hirnforscher und "Science Slammer"

    Dr. Henning Beck während einer Bühnenshow fotografiert.

    Er führte mit dem Publikum ein Experiment durch, zeigte eine Reihe

    von Worten und bat das Publikum sich die Worte einzuprägen.

    "lecker Kuchen gut Waffel schön Kuchen Schokolade (....)"

    Dann redete er gut 30 Sekunden, und zeigte danach noch eine Reihe

    von Worten, und bat dann um Wortmeldung, welches *eine* dieser Worte

    in der vorigen Liste enthalten war. Einer meldete sich und sagte "süss".

    Rückfrage ans Publikum: Wer hat noch "süss" gesehen?

    Dutzende Arme gingen nach oben.


    Der Begriff "süss" war in der ersten Reihe von 12 Worten aber nicht enthalten.

    Auch nicht "Teller" und "Keks", was andere gesehen haben wollten.


    Das hatten ihre Hirne aus dem Kontext selbttätig ergänzt.



    Zurück zur Schwarzweissfotografie:

    Auch hier geht es darum aus dem Motiv das Wesentliche, seine Essenz

    herauszuarbeiten, und das dann so aufzuarbeiten, daß die Hirne der

    Betrachter selbsttätig den Rest ergänzen.


    Die Vorstellung daß Schwarzweiss das einfacher macht kommt auf dünnem Eis daher.

    Es legt die Latte eher höher, weil die billigen Reize der Farbe wegfallen.

    Allerdings unterliegt er auch etwas dem allgemeinen Trend, die Schatten eher zulaufen zu lassen, was dann düsterer wirkt.

    Ich bin immer wieder von älteren Bildern begeistert, die aus Zeiten stammen

    in denen nicht jede Kamera völlig unmotiviert einen Bordblitz ausklappen konnte

    um das Bild zu versauen. Schatten definieren und formen ein Bild.

    Das muss dabei nicht düster sein. Kann - muss aber nicht.

    Es gibt gute Gründe weiter mit EF-Objektiven zu arbeiten.

    Der EF->RF-Adapter mit Einsteckfiltern liefert einen Polfilter

    für alle Objektive dafür, oder wahlweise einen variablen ND-Filter

    für die Filmerei.


    Nie wieder Windschutzscheiben mit dicken Gestellen vor die

    Objektive schnallen, mehr Platz im Koffer.


    Ich habe mittlerweile zwei simple Adapter (auch ohne Control Ring)

    und einen mit Einsteckfilter. Bei Gelegenheit werde ich noch mehr

    davon kaufen. Die Dinger kosten ja fast nix.

    Bin halt noch unsicher, wie gut meine alten Objektive sich mit einem neuen Body machen.

    Mindestens so gut wie an den 5D MkIV, wenn es neuere Objektive sind, oft sogar besser.

    Canon hatte in den neueren EF-Objektiven bereits Features eingebaut, die in keiner DSLR

    je genutzt wurden. Die RF-Bodies dagegen können das voll ausnutzen.


    Der Anti-Alias Filter der 5 IV ist auch deutlich dicker, die Bilder der R5 sind nicht nur wegen

    der größeren Pixelzahl schärfer.


    Ich bin allerdings kein Fan von Gehäusestabis, und bei mir wird Video immer wichtiger.

    Für mich wird es daher zur Jahresmitte eine R5C werden.