Beiträge von aeirich

    Zitat von "ottograu"

    Das Gebeinhaus in Hallstatt 2006


    Zitat von "Sehmann"

    Im Vergleich zu Achims Fotos der amerikanischen Friedhöfe habe ich habe doch wohl eher ein Faible fürs Dramatische.


    Im Grunde ist es genau das, was mir zu Beginn an der Idee von "Sehmann" Marco zum Thread so gefallen hat. Zum einen ist dies die unglaubliche Themenvielfalt, bei der jeder etwas einbringen und beitragen kann, so unterschiedlich es auch sein mag, und zum anderen der doch sehr vielfältige und differenzierte fotografische Zugang zur Sache (hatte ich aber schon mal erwähnt), der ein ganz tolles Lehr- und Lernpotential zur Fotografie beinhaltet. Klasse :thumbup::thumbup:

    Amerikanische Friedhöfe haben sehr viele Ähnlichkeiten mit den Englischen und sind im Regelfall parkähnliche angelegte Rasenflächen. Ein wesentlicher Unterschied: Grabsteine werden immer wieder aufgerichtet. Sie bleiben aber auch bis zum Beinahezerfall erhalten, was dem "Friedhofsbummler" erlaubt, viele alte Gräber zu entdecken. Hier haben die Amerikaner mehr Historisches zu bieten als der profane Kontinentaleuropäer...


    Irgendwo in Maine




    Irgendwo in New Hampshire




    Meist ist kein Grabschmuck vorzufinden, manchmal Blumengebinde in teilweise überraschenden Farben, dem Pragmatismus der Amerikaner entsprechend häufig aus Kunststoff. Star
    Spangled Banner Fähnchen weisen (immer) daraufhin, dass hier ein Veteran bestattet ist.

    Zitat von "Sehmann"


    Das ist schon ganz in Ordnung, denn daran sieht man, dass das Thema über schnuckelige Steinschädel hinausgeht.


    Das ist im Grunde eine interessante Frage, wobei es sogar Überschneidungsbereiche zwischen Friedhöfen und Mahn-/Denkmalen gibt. Man spricht ja auch von "Grabdenkmalen", die ggf. sogar ein übergeordnetes Interesse darstellen können (historisch, künstlerisch, besondere Persönlichkeiten usw.). Deshalb kann auch ein "Grabdenkmal" regelrecht unter Denkmalschutz gestellt werden, was dann z.B. zur Konsequenz hat, dass das Grabdenkmal nach Ablauf der kommunal festgelegten Ruhezeit, bzw. bezahlten Nutzfrist nicht abräumt werden darf und im öffentlichen Interesse erhalten wird.


    Zur Friedhofsdefinition (Wikipedia):
    Ein Friedhof (auch Begräbnisplatz, veraltet Gottesacker, Kirchhof oder Leichenhof) ist ein Ort, an dem Verstorbene, in den meisten Fällen begleitet von einem religiösen oder weltlichen Ritus, bestattet werden. Anlagen aus vorchristlicher Zeit werden in der Archäologie als Gräberfelder oder Nekropolen bezeichnet.
    Friedhof leitet sich ursprünglich vom althochdeutschen „frithof“ ab, der Bezeichnung für den einge„fried“eten Bereich um eine Kirche. Der Bedeutungswandel zu einem „Hof des Friedens“ vollzog sich mit dem Verblassen der etymologischen Wurzel.


    Recht lesenswert in dem Zusammenhang folgendes, wobei auch die schon weiter oben diskutierten Funktionen des Friedhofs erwähnt sind:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedhof


    P.S.: Ein Grabdenkmal ist nicht obligatorisch an einen Bestattungsplatz gebunden, daher können für einen Verstorbenen auch mehrere Grabdenkmäler aufgebaut werden, - und umgedreht. Man kann auch "mehrere Bestattungsplätze" haben, man denke an den Brauch z.B. in Adelsdynastien/Königshäuser, das Herz in einer Urne separat an einer anderen Stelle zu bestatten.

    Eine Reise wert sind immer wieder englische Friedhöfe. Sie sind meist in parkähnlichen Anlagen auf Rasenflächen, oft ohne Grabeinfassungen oder weiteren Grabschmuck. Soweit das Platzangebot ausreicht, werden die Gräber nicht auf begrenzte Dauer "gekauft" und dann abgeräumt wie in Deutschland, sondern sie sind einschließlich den Grabdenkmälern ihrer eigenen Vergänglichkeit preisgegeben. Wenn die Steine verwittern, dann verwittern sie, und wenn sie umfallen, dann richtet sie keiner mehr auf...


    Ich war zwar schon in Schottland, aber leider habe ich keinerlei Bildmaterial von den Friedhöfen dort mit ihren tollen Kirchenruinen. Vielleicht kann ja jemand was beisteuern...








    Kirchen und Kathedralen sind immer eine interessante Grablege in England und voller Geschichtchen: Geistliche, Adelige, Soldaten oder verdiente Persönlichkeiten.

    Ja, tolle Fotos, die da zusammenkommen :thumbup:
    Manolo No 3+4 und Sehmann :thumbup:


    Für mich erstaunlich und damit "lehrreich" ist die bereits jetzt zu erkennende recht unterschiedliche Art des fotografischen Zugangs zum Thema. Ich habe Friedhöfe fast immer (das fällt mir jetzt erst auf :pink: ) mehr so ähnlich abgelichtet wie hier Claudia den britischen Militärfriedhof, also eher die Anordnung einzelner Gräber im Überblick. Deshalb ist für mich besonders interessant, wenn der Schwerpunkt auf Details gelegt wird, die ggf. perspektivisch besonders spannend dargestellt werden.


    Ruhe und Besinnlichkeit strahlt für mich dieser kleine jüdische Friedhof aus. Er liegt bei uns Inder Nähe richtig versteckt im Wald. Man muss wissen, wo er sich befindet, sonst findet man ihn nicht. Als kleines Kind hatte mich meine Großmutter dorthin geführt, später mein Onkel. Sie kannten noch einige, die hier begraben sind. Zwischen 1870 und 1939 wurden hier ca. 80 Gräber angelegt.

    Zitat von "Sehmann"

    ... aber neben der allgemein-kulturellen Bedeutung haben Friedhöfe für mich etwas geradezu (völlig areligiös) Tröstliches. Freud würde wohl den Todestrieb ins Spiel bringen ...


    Mir ist auch immer wieder die enge Verbindung von Vergänglichkeit, Tod und Eros bei Grabmalen aufgefallen, es gibt ja genug Schriften und Bildbände zu diesem Thema.


    Das Tröstliche begründet sich im Vergangenem, in dem man sich selbst wieder finden kann und dessen Funktion als Idenditätsgeber. Nach dem Motto: Wer bin ich, woher komme ich?
    Psychologisch und vor allem neurophysiologisch ist Freud heute eigentlich in Nichts mehr haltbar. Der erotische Aspekt ist ein anderes Thema. Zum einen beinhalten Skulpturen per se oft erotische Themen, wohl auch der künstlerische Attraktivität wegen. Der Tod als Ableben im autoerotischen Kontext ist in diesen teilweise auch älteren Darstellungen sicher nicht gemeint...


    Friedhöfe uä. sind natürlich nie für die "Jenseitigen", sondern immer nur für die "Diesseitigen"... ;)


    P.S.: Flash: klasse Bokeh!

    Zitat von "Sehmann"

    Wenn es nach mir geht, darf auch gerne ein bisschen philosophiert werden: Warum haben Friedhöfe für einige von uns überhaupt so eine seltsame Faszination?


    Nun, die Gründe hierzu sind vielschichtig:


    - Zunächst ist ein Friedhof Ort von Verabschiedung und gleichzeitig Erinnerung an nahe Personen und damit Teil unserer Trauerarbeit. Trauer und Bestattungsrituale sind Urbestandteile jeglicher Kultur.
    - Friedhöfe sind aber nicht nur persönliche, sondern auch gleichzeitig kollektive Erinnerung an Vergangenes und damit Bestandteil unserer Gegenwart. Diese kollektive Erinnerung spiegelt sich in Denkmalen, - Grabdenkmalen, und Schriften auf diesen Denkmalen, die es erlauben, Geschichte und Geschichten zu rekonstruieren. Diese sind teilweise in regelrechten Kunstwerken dargestellt und bieten dadurch ggf. sogar ein eigenständiges Interesse.
    - Friedhöfe sind Mahnmale an die eigene Vergänglichkeit.
    - Friedhöfe sind Orte von Ruhe, Besinnlichkeit und Einkehr.


    Das fotografische Interesse an Friedhöfen und Grabanlagen kann in jedem der genannten Gründe eine eigenständige Rechtfertigung finden.

    Prima :thumbup: , von mir, einem ebenfalls "bekennenden Friedhofsbummler".


    Schöne Fotos mit "perspektivischen Schwerpunkten" auf "renommierten Friedhöfen" , die du eingestellt hast :thumbup:


    Nur um die mögliche Diversität eines derartigen Threads darstellen, hierzu ein kleines Kontrastprogramm:


    Einer meiner Lieblingsfriedhöfe, Mittelberg im Kleinwalsertal.



    Eine absolute Topadresse in Deutschland ( :shock: ), der "Millionärshügel" in Düsseldorf (Nordfriedhof). Die Grabanlage der Familie Piedboeuf ist einzigartig (leider keine Bilder), hier die Industriellenfamilie Toussaint Bicheroux.



    Der Copp's Hill in Boston

    Zitat von "Flash"

    Die Frage wird letztlich sein, was Canon oder das Fotogeschäft letztlich auch als Toleranzbereich ansehen ...


    Frage in die Runde: Was würdet ihr denn so als euren "Toleranzbereich" ansehen?
    Für mich persönlich war immer die Messlatte, dass ich bei der mir üblichen Betrachtens- und Verwendungsweise meiner Bilder keine Beeinträchtigungen feststelle, also keine Bachsteinwände oder Zeitungsseiten in 100% Ansicht.

    Zitat von "Flash"

    ... Bei tut der Vorgänger (s90) noch gut seinen Dienst, wirklich lohnend würde mir hier nur ein Tausch gegen ein Modell mit merklich größerem Sensor (1"+) erscheinen.


    Für ca. 200,- würde ich mir die S120 mal genauer anschauen (Geschwindigkeit, BQ bei höheren ISO, etwas mehr WW usw.), so war das gemeint ;)

    Zitat von "Flash"

    .. sonst wärs schon eine s120 etc. geworden.


    Die Canon S120 gibt es nun seit August 2013. Ich habe noch eine S95 und spekuliere auf ein Nachfolgemodell, die S120 ist mir aber in der Relation (noch) zu teuer. Die S110 hat im Abverkauf <200,- gekostet, ich denke, in absehbarer Zeit kann man bei der S120 eine ähnliche Entwicklung erwarten... also wenn's nicht so dringend ist ;)