Beiträge von manolo

    Hightech ist in den seltensten Fällen emotional.

    Wo Automobilhersteller als Ausnahme ihren PS- , Elektronik- und Assistentenmonstern noch (!) Brücken zur Tradition durch böse Blicke, Designzitate, aufgerissene Riesenmäuler und Soundengineering schlagen, ist das bei vielen Branchen und Produkten, speziell aus der Unterhaltungselektronik, längst Vergangenheit.

    Die meisten Fotogeräte sind doch nur noch seelenlose Software und virtuelle Funktionsvielfalt im Überfluss, mit endlosen, verschachtelten Nerd-Menüs, verpackt im Plastikkleid (selbst wenn ein halber Millimeter Aluminium oder Magnesium drum herum ist), haptisch unsexy und dominiert vom Rotstift.

    Viele Funktionen wie die teils grotesken Serienbildraten entbehren - Hand aufs Herz - jeglicher Sinnhaftigkeit für Otto und Ottilie Normalverbraucher.


    Ich bin seit rund 20 Jahren leidenschaftlicher (gut, in letzter Zeit etwas gebremster) Alltagsknipser mit Präferenz auf schräge Stilleben und dazu in der "Natur" unterwegs, oft abseits der Wege. Was bringt mir eine 42 MP.- Spiegellose mit 280 Personalisierungsoptionen und Tiergesichtserkennung :ugly: für Vorteile? Warum soll ich mit sowas rumlaufen (und anfassen), wo ich meine Bilder, so wie die meisten Knipser da draußen, nur für mich auf dem Rechner angucke oder vielleicht mal deutlich verkleinert auf Flickr zeige? Das wäre banaler, technologischer Overkill...

    Könnte ich im Frühling die "Route des Grandes Alpes" von Genf nach Nizza mit einem Wunschfahrzeug fahren, wäre dies ein Mercedes 280SL R107 aus den 80ern und kein Tesla oder iX sonstwas-BMW..


    Mich wundert in punkto Kameraweltmarkt nichts.

    Fotografisch kein Meisterwerk, aber Zeugnis unseres persönlichen highlight 2021: Petra und ich unterwegs im Herbst, Rhein, Mosel, Hunsrück, Luxemburg, die Eifel aus verständlichen Gründen ausgespart (da war ich ohne Motorrad vorher zum helfen, aber das ist eine andere Geschichte und ich habe dort keine Bilder gemacht).

    Wir hatten traumhafte Tage auf unsren Motorrädern, vorn "Wilma" (meine), hinten "Hildegard". :cheers:



    PS: manolo "Nebenan" hast Du was von BMW geschrieben - hattest Du nicht mal ne Vespa?



    Kurzes OT - Petra und ich fingen mit Rollern an, ja, Piaggio, Petra durfte mangels passendem Führerschein "nur" einen dreirädrigen Roller fahren, da dieser als Mehrspurfahrzeug galt. Sie machte dann - mit Mitte Vierzig - doch noch den Motorradführerschein, ich hatte einen solchen ohnehin. Seitdem fahren wir BMW, die unseren Aktionsradius erheblich vergrößerten und mehr Spaß machen.

    ...

    Zum Trost: Ich rechne damit, dass wir in noch ein paar Jahren, mit einer DSLR in der Hand herumlaufend, definitiv als Narren gesehen werden. Dann werden wir dementsprechend die Narrenfreiheit genießen können und wieder unbeschwert tun, was uns passt.

    Das gefällt mir! :cheers:


    @all: Immerhin scheint mein Gefühl nicht völlig eingebildet zu sein, wenn ich eure Kommentare lese. Danke dafür.

    Danke, ich freu mich. (obgleich die Szene auf dem Calmont, dem Aussichtspunkt auf die Moselschleife bei Bremm weniger still oder einsam war wie es aussieht - obwohl, für den Jungen vertieft in sein Buch war es ganz sicher still.)


    Ich weiß nicht, was wir an Themen schon alles so hatten über die Jahre und wiederhole somit vielleicht, aber ich wünsche mir als neues Thema, passend zum Wetter kleine Farbkleckse im Grau.

    Ihr Lieben, nachdem ich hier lange ruhig war, habe ich doch ein Thema, das mich seit einiger Zeit schon beschäftigt.

    Ich erinnere mich an all die Jahre, in denen ich eigentlich ständig eine Kamera in der Hand, vor dem Bauch oder am Auge hatte. Ob im Rudel mit Fotofreunden oder allein, ich zog ganz selbstverständlich um die Häuser, durch Hinterhöfe, durch belebte Altstadtgassen, Plätze usw.

    Nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was andere Leute darüber denken könnten - was, warum ich wie fotografiere...

    Diese Selbstverständlichkeit ist mir abhanden gekommen. Seit ein paar Jahren komme ich mir zunehmend komisch vor beim fotografieren im urbanen oder belebten öffentlichen Raum. Frage mich, ob Anwohner denken könnten, ich spioniere ihr Hab und Gut aus. Ob Passanten denken könnten, ich wolle sie auf facebook und co. bloß stellen oder zumindest herumzeigen. Frage mich, ob Leute in Zeiten von Big Brother, Videoüberwachung, Drohnen und omnipräsenten Smartphones eine zusätzliche Bedrohung in einer dicken, schwarzen Kamera sehen oder eine Bedrohung in dem potenziell kriminellen, ausspionierenden, subversiven Norbert - also in mir.


    Meine Frage an euch ist, bilde ich mir ein, dass "echte" Kameras und "herumschnüffelnde" Fotoamateure heutzutage nicht mehr selbstverständlich und Argwohn erzeugend sind? Liegt es an mir, an meiner Unsicherheit oder hat sich wirklich etwas geändert "da draußen"? Schämt ihr euch (manchmal), der Gesellschaft mit dickem Fotogerät zu Nahe zu rücken?


    Bin echt gespannt.

    Das sind nicht die Nachrichten, welche man lesen möchte, wenn man spontan mal wieder ins Forum schaut...

    Mein tief empfundenes Mitgefühl den Hinterbliebenen.

    Dem kann ich nur beipflichten. Ich habe ja länger kaum Bezug zum Forum gehabt, aber jetzt bin ich wirklich traurig und es kommt vieles hoch.

    Ja, Pentax ist Nische pur. Und hat seine Nische auch immer nischiger gemacht - speziell im Einsteigerbereich dürfte nicht mehr viel gehen, das Desaster, lernresistent und viel zu lange an der katastrophalen Blendensteuerung der "kleinen" Modelle festzuhalten, hat zweifellos Reputation gekostet - ich nehme mich da nicht aus. Pentax wäre nicht der erste Markenname, der durch einen Neuanfang den Phönix macht. Die L-Alliance bietet dafür sicher reichlich Infrastruktur. Mit wem auch sollten sie sonst gehen?

    Wunderbar. :daumenhoch: Obwohl - eine R6 (oder SL2) wäre irgendwie...

    Nein. Das ist schon OK so. ;) Viel Spaß damit!


    Ps. - ich hab übrigens noch eine R5 mit Motorwinder R. :)