Die Miniaturisierung schreitet fort. Das halten alle Vollformatkameras nicht auf. Das zweite Auge kann vermutlich eine Handykameraeinheit sein, die letztlich von außen auch nicht anders wirken wird als früher die separaten AF-Systeme. Alternativ könnte das ganze als Abfallprodukt bei einer 3-D-Kamera entstehen.
Die Idee, eine Tiefenkarte zu errechnen um dann Tiefenschärfe zu reduzieren ist jedenfalls nur konsequent und vermutlich verlässlicher als der heutige Weg, dies über zusätzlich defokussierte Serienaufnahmen zu generieren. Dieses System erweist sich bei den ersten 'ernsthaften' Umsetzungen ja noch als ziemlich fehlerträchtig.
Letztlich wird 'künstliche' Unschärfe ein großes Ding der Zukunft. Man denke nur an die Lichtfeldfotografie. Aber was heisst schon 'künstlich'? Jedes Bild ist 'künstlich', jede Unschärfe ist 'künstlich'. Schliesslich ist die Realität durchgängig scharf. Erst unsere Sehgewohnheiten lassen uns eine selektive Schärfe - sofern sie nicht übertrieben ist - als besonders 'natürlich' wahrnehmen. Sie hilft bei der Blickführung und Bildgestaltung. Das kann sie auch, wenn sie nicht mit physikalischen Unzulänglichkeiten (wie bisher) sondern mit elektronischen Hilfsmitteln erzeugt wird. Zumindest wenn das erzeugte Bild wiederum unseren Sehgewohnheiten entspricht.