Beiträge von luckyshot

    Zitat von "Tri-X"


    Tststs, das ist mal wieder sowas von 80er...
    Der GFler von heute hat für jedes seiner Objektive einen Holzstab dabei, auf dem er Markierungen in drittel oder halben Blenden und Zeitstufen gemacht und beschriftet hat. Den muss er dann nur noch mit dem einen Ende auf die Bildstandarte legen, und kann durch die Poition der Objektivtandarte die Faktoren direkt ablesen.


    Ok, das ist natürlich HighTech gegen eine Tabelle :twisted:
    va. wenn man die Stäbe, die zum 480er und zum 600er gehören, mit in die Kameratasche packen muss...
    Lass mich raten... da schleifen die GF´ler von heute die Beschriftung von einem Meterstab und lassen ihn im Siebdruck mit den Objektivdaten beschriften :mrgreen:
    Oder gibts schon eine App fürs EiPhone? :P


    Zitat von "Tri-X"


    Wer an seiner Kamera eine passende Stelle findet, kann die Skalen natürlich auch direkt dort befestigen:
    http://www.largeformatphotography.info/ ... scale.jpeg.


    Komm, dat is doch bloss son süßes kleines Laufbodendingsi.
    Richtige Fachkameras haben eine optische Bank und sind im Nahbereich einen Meter lang :twisted:

    Zitat von "Tri-X"

    Wär es da nicht einfacher, mit der Digitalen gleich das ganze Motiv zu fotografieren, und bei der GF dann nur noch die Korrektur anhand des Auszugs einzustellen?


    Glaube, das ist Geschmacksache.
    Du musst halt den Auszug bei der Dicken messen, in Relation zur Brennweite setzen und damit den Verlängerungsfaktor errechnen.
    Ich finds fast bequemer, ein paar Fotos von wichtigen Details, hellsten Lichtern und dunkelsten Schatten zu machen und direkt die Werte übernehmen zu können.


    Man kann sich natürlich auch eine Tabelle mit 1/3 Blendenschritten basteln. Dann brauch man den Wert nur messen und ablesen.

    Zitat von "Jan Eysimont"

    also auf der 18x24 habe ich ein 300/5,6 von schneider, also muss ich auch ein 300 er auf die digitale machen.


    Exakt.
    Und Du musst die digitale ungefähr da hin stellen, wo die dicke steht (mögl. gleicher kamerastandpunkt).


    Zitat von "Jan Eysimont"

    heißt: ich sehe auf der mattscheibe der gf das gleiche (den gleichen ausschnitt) wie im sucher der dslr.


    Nicht ganz. Du siehst auf der Mattscheibe der dicken das ganze Motiv, im Sucher der dslr siehst Du nur einen kleinen Ausschnitt davon.

    Wie schneiden die beiden denn "in freier Wildbahn" ab?
    Ich wollte mit den verlinkten PZ Test ja eigentlich nur sagen "pauschal schlechter ist es eigentlich nicht als das Canon..."
    Wobei das Canon an sich schon ein Klassse Objektiv ist. Vllt. hat das Zeiss irgend eine Macke...


    Aber eigene Erfahrungen kann ich nur mit Nikon beisteuern:
    Ich habe das (alte) 1,4/85 wieder hergegeben, weil ich enttäuscht war und bei meinem (neuen) 1,4/50 bin ich kurz davor...


    Einen guten Ruf hat auch das Sigma 1,4/50 (und es ist deutlich günstiger, als das Zeiss), da muss man nur evtl. selektieren.

    Zitat von "Jan Eysimont"

    1. Gelten bei analogen Aufnahmen die gleichen Bedingunen wie bei digitalen?


    Ja. Wenn die Rahmenbedingungen identisch sind.


    Zitat von "Jan Eysimont"

    2. Reagiert Film anders als digitale Chips, ist bei 1/125 bei F8 das Gleiche Ergebnis zu erwarten?


    Nein, beides reagiert gleich (zumindest bei der Basis-ISO Einstellung der Kamera) . Bei beiden ist das gleiche Ergebnis zu erwarten, wenn Abbildungsmaßstab, Kamerastandpunkt und Motiv die gleichen sind.


    Zitat von "Jan Eysimont"

    3. Hat das Format einen Einfluss auf die erforderlichen Belichtunsgzeiten, ist 6x6 wie 8x10 zu belichten?


    Ja hat es. Sobald sich der Abbildungsmaßstab verändert hast Du größere Auszüge und die wiederum fressen Licht (beim gelichen Motivausschnitt).
    Du fotografierst z.B. mit 8x10"" eine kleine Blumenvase formatfüllend. Das ist schon beinahe ein 1:1. Dein Auszug ist also doppelt so lang wie bei Unendlich, es kommt 4 mal weniger Licht auf dem Film an (also 2 Blenden Korrektur).
    Dann fotografierst Du die gleiche Blumenvase mit einem APS-C Sensor formatfüllend (gleicher Kamerastandpunkt). Der Maßstab ist dann vllt. 1:10 (die Sensorlänge ist etwa 10 mal kleiner als beim 8x10" Film -- 24mm gegen 25 cm). Der Auszug ist hier nur unwesentlich größer als bei Einstellung auf Unendlich, also auch die Belichtungskorrektur.
    ==> Belichtung für beide Formate unterschiedlich.


    Zitat von "Jan Eysimont"

    4. Hat die Brennweite (Balgenauszug) Einfluss auf das Ergebnis, oder muss hier Zeit zugegeben werden?


    Wie 3.
    Das hat dann Einfluss, wenn der Auszug länger ist, als bei Unendlich-Einstellung.
    Je größer Dein Filmformat, desto schneller kommst Du in große Maßsstäbe und umso größer ist der Einfluss auf die Belichtung. Dann musst Du was zugeben.



    Für die Praxis heißt das:
    Kannst Du mit der Digicam die Belichtung messen?
    Ja, kannst Du.... ... Wenn Du darauf achtest, dass der Abbildungsmaßstab der gleiche ist (ich hab das bei Außenaufnahmen auch schon öfter mal so gemacht).
    Wenn Du an der Fachkamera ein 240er hast, dann musst Du auch auf die Digitale ein 240er aufsetzen und misst jeweils kleine Ausschnitte des Motivs (ist fast wie Spotmessung).
    geringe Unterschiede wird es dann aber immer noch geben, denn die Blendenangaben der Objektive stimmen nicht 100% überein. Diese Schwankungen sind aber nicht dramatisch (bei meinen GF Linsen ist das etwa +/- 1/3 bis 1/2 Blende).



    edit - sehe gerade, ich hab mich etwas verzettelt und das Blitzen außer Acht gelassen. Letztlich gilt aber da das gleiche, wie oben geschrieben. Du kannst die digitale als Beli nehmen, wenn der Abbildungsmaßstab der gleiche ist. Gemacht hab ich das allerdings noch nie - kontrolliere das doch einfach mal mit einem Blitzbelichtungsmesser...
    Und. Ja, Pola ist die bequemste Art der Belichtungsmessung. So ist das über Jahrzehnte in fast allen Studios gemacht worden...


    edit2 - habe übrigens kürzlich irgendwo gelesen, dass die Jungs vom Impossible Project sogar den 8x10" Film wieder auflegen wollen... Vllt. kommt ja von da noch mehr für die Fachkamera... Meine Rückteile hab ich jedenfalls noch im Schrank liegen, hihi... :twisted:

    Zitat von "ghooosty"

    ...dass Gehampel mit den TS-Objektiven hängt mir persönlich allerdings zum Halse raus, weils optisch einfach nur unlogisch ist. Ist jetzt meine persönlich Haltung... .


    Ich mag den Effekt an sich eigentlich immer noch (mal abgesehen von der Telekom-Kampagne :lol: ).
    Bei den Bildern hier ist er nicht immer optimal eingesetzt, aber im Groben gehts für mich in Ordnung.
    Die Farben (der Filter heißt übrigens "Wuschel" :P ) passen auch zu der etwas irrealen Situation...
    Insgesamt ist das schon stimmig.


    Aber ein Buch würde ich mir jetzt auch nicht unbedingt kaufen...

    Noch eine Anmerkung vllt.
    Das Bild muss im Graustufen-Modus vorliegen, damit der Duplex-Dialog verfügbar ist.
    Also wenn man es über den Kanalmixer oder über den Schwarzweiß-Dialog in ein Schwarzweiß-Foto gewandelt hat, muss es danach noch in den Graustufen-Modus konvertiert werden (Bild -> Modus -> Graustufen). Erst dann hat das Bild nur noch einen Kanal und kann als Duplex weiterbearbeitet werden.

    :thumbup:


    Noch ergänzend:
    Die Technik kommt eigentlich aus der Druckvorstufe. In der Theorie lässt sich ja jede Coloration auch über die Mischung der Grundfarben erreichen. in der Praxis wird oft nicht mit cmyk, sondern mit schwarz und Sonderfarbe(n) gedruckt. Für den letzteren Fall ein getontes SW-Foto über die "normalen" Farb- und Gradationsdialoge zu erzeugen ist unmöglich - die Lösung dafür war der "Duplex-Dialog". Das Bild baut nur auf 2 Farbkanälen auf (im Triplex auf 3), sodass man im Foto bereits mit den beiden Farben arbeiten kann, die später tatsächlich in der Druckmaschine vorhanden sind.
    Aber wenn man sich in den etwas gewöhnungsbedürftigen Dialog und die damit verbundenen Einstellmöglichkeiten eingearbeitet hat, dann bietet die Duplex- und Triplextechnik (Quadruplex auch, ist aber in der Anwendung eher selten) ein sehr detailliert einstellbares Werkzeug für RGB Bilder.

    Biometrisches Passbild - do it yourself
    Habe schon selbst für eine Bekannte gemacht, hier ein kurzes how_to_do zum Nachmachen:



    Allgemeines:


    - Bildgroße B x H: 35 x 45 mm
    - Gesichtshöhe: 32 - 36 mm vom Kinn bis zum Haaransatz
    - Kopfhaltung: Gerade
    - Kopfdrehung: Frontal
    - Gesichtsausdruck: Neutral
    - Lippen: Geschlossen
    - Augen: Offen und deutlich sichtbar
    - Ausleuchtung: Kontrastreich und gleichmäßig (keine starken Schatten)
    - Hintergrund: Einfarbig hell (bevorzugt grau) und muss sich deutlich von der Person abheben
    - Passbild darf keine Knicke oder Verunreinigungen haben
    - Brillenträger: Augen müssen erkennbar sein (keine Spiegelungen, Gestell nicht vor den Augen)
    - Keine Kopfbedeckungen, Haarbänder etc.


    Schablone der Bundesdruckerei und Info´s zur Anwendung:
    http://www.bundesdruckerei.de/…/persdok_epassSchabl.html
    http://www.bundesdruckerei.de/…erger_ePassSchabl_erw.pdf
    http://www.bundesdruckerei.de/…erger_ePassSchabl_knd.pdf


    Schablonen für Erwachsene



    und Kinder:



    Mustertafel und Info´s der Bundesdruckerei: http://www.bundesdruckerei.de/…ok/persdok_epassMstr.html




    Equipment:


    - eine Kamera mit Blitz (egal ob intern oder aufgesteckt)
    - ein glatter, weißer Hintergrund (z.B. eine Tür, eine Wand, ein großer Bogen Papier etc.)
    - ein Bogen Transparentpapier (DIN A 4 oder DIN A 3)
    - idealerweise auch ein Stativ (notfalls geht es auch mit einer Leiter als Hilfsstativ oder ohne)



    Vorbereitung:


    - in einem hellen, großen Raum Kamera auf dem Stativ etwa 3-4 Meter vor dem Hintergrund aufstellen, Raumbeleuchtung ausschalten
    - evtl. vorhandene Fenster seitlich platzieren, kein Gegenlicht, kein Sonnenlicht auf dem Hintergrund oder dem Modell
    - den Bogen Transparentpapier etwa 20 cm vor dem Blitz befestigen, dabei darauf achten, dass er nicht vor das Objektiv hängt (nicht zu nah am Blitz, sonst ist das Licht zu hart)
    - Kamera auf manuelle Belichtung einstellen, Zeit und Blende so wählen, dass die Belichtung ohne Blitz ca. 1/2 Blende unterbelichtet ist (Belichtungszeit sollte nicht länger als 1/15, besser 1/30 sein)
    - Zoom auf mittlere Brennweite (KB-äquivalent 70-100 mm)
    - WB auf Tageslicht oder Automatik
    - Blitz einschalten und so einstellen, dass er richtig belichtet
    - Modell mit mindestens 1-2 Meter Abstand zum Hintergrund platzieren



    Fotografieren:


    - Testbelichtungen mit Kontrolle des Histogramms (keine Lichter oder Schatten abgeschnitten) und der Farbe (neutrale Farben, angenehmer Hautton)
    - Kopf oben nicht angeschnitten, Hals unter dem Kinn noch gut sichtbar
    - Kopfhaltung und Mimik wie vorgeschrieben
    - Falls Reflexe auf einer Brille sichtbar sind: Kinn etwas tiefer/Kamera etwas höher
    - Beliebige Anzahl Fotos schießen (10-15 gelungene sollten genügen)



    Bearbeiten:


    - Bestes Bild auswählen
    - Belichtung, Kontrast und Farbe optimieren
    - Hintergrundebene duplizieren
    - Schablonen der Bundesdruckerei als eigene Ebenen drüberlegen (Ebenenmodus „multiplizieren“)
    - Ebene mit dem Portrait nach Vorgabe der Bundesdruckerei skalieren und drehen
    - Schablonen ausblenden
    - auf Hintergrundebene reduzieren
    - schärfen
    - Passbild ausschneiden und als neue Datei sichern
    - neues Dokument öffnen (RGB, Hintergrund weiß, Auflösung 300 dpi, Bildgröße z.B. 10 x 15 cm) und das Passbild mehrmals darauf platzieren (auf ein 10 x 15 passen 8 Stück)
    - Zum Ausbelichten geben

    Der Umgang mit Studioblitzen


    Ich empfehle zum Einstieg meinen Beitrag Studioblitz & Co. .
    Dort habe ich einige grundsätzliche technische Eigenheiten der Studioblitzgeräte erklärt, hier soll es mehr um die Handhabung der Geräte gehen.



    1. Die Lichtführung

    Bevor man ein Set (Fotoaufbau mit Motiv, Hintergrund und Licht) einzurichten beginnt, sollte man sich schon prinzipiell ein paar Gedanken über die Lichtführung gemacht haben.


    Ich persönlich fange mit dem Aufbau generell beim Hauptlicht an. Es ist das Licht, das für das Auge des Betrachters in erster Linie die Lichtstimmung beeinflusst. Meist wird es von einer einzelnen Lampe erzeugt (Ausnahme wäre z.B. ein „Zangenlicht“, bei dem 2 Lampen links und rechts vom Motiv stehen und ein symmetrisches Licht erzeugen). Ich überlege mir also abhängig vom Motiv:


    - Von wo kommt mein Hauptlicht?
    - Ist es hart oder weich?
    - Ist es punktuell oder flächig?


    Ich stelle die entsprechende Lampe auf und richte sie so ein, dass sie die Lichtwirkung erzeugt, die ich mir vorstelle. Es schadet nicht, in dieser Phase noch offen für Experimente zu sein und verschiedene Lampenpositionen zu probieren.


    - Für ein weiches, weit gestreutes Licht verwende ich z.B. eine Lichtwanne, eine große Softbox oder eine Plexi-Milchglasscheibe vor einem Spot mit Weitstrahler (Abstand ca. 0,5 m oder mehr).
    - Für ein weiches, aber leicht gerichtetes Licht einen Reflektorschirm, oder eine kleinere Lichtwanne bzw. Softbox mit einem Wabengitter.
    - Für ein härteres, aber gestreutes Licht einen Spot mit milchiger Streuungsfolie.
    - Für ein härteres, punktuelles Licht einen Spot mit Engstrahler und Wabengitter (kleinerer Lichtpunkt) oder ohne Wabengitter (größerer Lichtpunkt).


    Nun erfolgt die Abstimmung der Farbdarstellung auf das Licht der Studioblitze (Weißabgleich). Für den Weißabgleich gibt es mehrere Möglichkeiten:


    - Die einfachste ist, die kamerainterne Voreinstellung „Blitz“ oder „Tageslicht“ zu verwenden, beides wird jedoch erfahrungsgemäß in den meisten Fällen nicht zu 100% auf die Farbtemperatur des Blitzlichts passen.
    - Ein manuelles Preset des Weißabgleichs auf die Farbtemperatur der Blitzanlage, das in der Kamera gespeichert wird, ist die etwas genauere Variante. Hierzu wird eine genormte Weißabgleichskarte (z.B. von Novoflex) in das Licht gehalten und im entsprechenden Modus der Kamera fotografiert. Bei der Arbeit mit der Anlage wird dann künftig immer dieser vorgespeicherte Wert verwendet.
    - Da die Blitzbirnen in verschiedenen Lampen manchmal leicht unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen können bzw. durch unterschiedliche Lichtformer leichte Farbverschiebungen auftreten können, kann es sinnvoll sein, den Weißabgleich bei jedem neuen Lichtaufbau erneut auf die individuelle Lichtsituation abzustimmen, wenn man absolut neutrale Lichtbedingungen erreichen möchte.


    Nun richte ich die Kamera exakt auf das Motiv ein, stelle den Hintergrund auf (falls noch nicht geschehen) und korrigiere die Position/Lichtwirkung des Hauptlichts soweit möglich.


    Im nächsten Schritt leuchte ich den Hintergrund aus. Dabei berücksichtige ich, in wie weit das Hauptlicht auch den Hintergrund beeinflusst – manchmal ist gar keine separate Lampe notwendig und der Hintergrund kann bereits mit dem Hauptlicht so beleuchtet sein, wie ich das möchte. Falls nicht, stelle ich so genannte “Neger“ auf, schwarze Stellwände oder Pappen, bzw. montiere Klappen an der Lampe, die das Hauptlicht erzeugt, um zu verhindern, dass diese unerwünschtes Licht auf den Hintergrund wirft und leuchte den Hintergrund gesondert mit (einer) eigenen Lampe(n) aus.


    Wenn Hintergrund und Hauptlicht aufeinender abgestimmt sind, ist die Hauptarbeit eigentlich getan, nun stellt sich nur noch die Frage, ob eine Aufhellung der Schattenbereiche oder Effektlichter erwünscht/notwendig sind.


    Bei der Gestaltung der Aufhellung stellen sich letztlich die gleichen Fragen, wie beim Hauptlicht; ich muss mich entscheiden, ob eine weiche, allgemeine Aufhellung gewünscht ist, oder gezielt einzelne Bereiche punktuell aufgehellt werden sollen.
    Eine dezente, weiche Aufhellung kann entweder mit einer großen weißen Aufhellfläche erzielt werden, die das Licht des Hauptlichts auffängt und auf der Schattenseite auf das Motiv reflektiert oder mit einer großflächigen Leuchte, die so eingestellt wird, dass sie den Schatten zwar ihre Tiefe nimmt, aber nicht als zweite Lichtquelle wahrgenommen wird. Will ich nur einzelne Bereiche meines Motivs gezielt und punktuell aufhellen, dann kann dies mit kleineren Silberreflektoren, Spiegeln oder Spotlights verschiedener Durchmesser geschehen.
    Ist von Haus aus eine ungewünschte Aufhellung (z.B. durch eine weiße Wand im Aufnahmebereich) gegeben und sind deshalb meine Schattenbereiche nicht dunkel genug, muss dies helle Fläche auf der Schattenseite des Motivs schwarz abgedeckt werden (“Neger“ aufstellen).
    Bei der Aufhellung ist prinzipiell zu beachten, dass sie das Hauptlicht unterstützen soll, ohne dessen Lichtstimmung zu zerstören. Wenn Aufhellung und Hauptlicht gleich hell erscheinen und dem Motiv die Schatten völlig genommen werden, wirkt das Objekt häufig flach und langweilig (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).


    Als letzter Schritt werden noch Effektlichter gesetzt. Seien es kleine Lichtpunkte auf Details, die besonders hervorgehoben werden sollen, sei es eine Lichtkante, die einen dunklen Bereich sauber vom dunklen Hintergrund trennt, sei es ein Kopflicht, ein farbiges Licht das einen Farbeffekt ins Spiel bringt, oder seinen es Reflexe auf glänzenden Oberflächen etc...



    2. Die Lichtleistung/Belichtungsmessung

    Im Gegensatz zu den hinlänglich bekannten Systemblitzen wird die Leistung der Studioblitze grundsätzlich manuell gesteuert, eine “Blitzbelichtungsautomatik“ oder gar TTL gibt es nicht.
    Zunächst wird die Kamera auf den manuellen Belichtungs-Modus (meist mit einer kurzen Belichtungszeit zwischen 1/60 und 1/250) eingestellt und über Synchrokabel oder über Funkauslöser mit der Blitzanlage verbunden, damit ein Blitz mit der Kamera zusammen auslöst. Alle weiteren Blitze werden nahezu gleichzeitig per Fotozelle vom synchronisierten Gerät ausgelöst.


    Die Belichtung wird mit Hilfe der Blende und dem ISO-Wert an der Kamera bzw. der Blitzleistung am Generator oder an der Lampe gesteuert. Die Belichtungszeit hat – sofern sie verhältnismäßig kurz ist (1/60, 1/125, 1/250 etc.) – wenig bis keinen Einfluss auf die Belichtung. Nur bei längeren Belichtungszeiten kann das Einstelllicht der Blitzanlage oder evtl. vorhandenes Raum- oder Tageslicht bereits zu der Gesamtbelichtung beitragen und Helligkeit bzw. Weißabgleich beeinflussen.
    Im Freien, wo man tagsüber sehr helles Umgebungslicht hat, wirkt dieses meist als Hauptlicht, der eingesetzte Blitz ist in den meisten Fällen nur die Aufhellung.


    Für Anfänger ist es hilfreich, die ersten Testfotos noch nicht mit allen Lampen des Sets auf einmal zu machen, sondern zu Beginn nur das Hauptlicht einzustellen. Dies kann einerseits mit Hilfe eines Blitzbelichtungsmessers (z.B. von Gossen) erfolgen, er misst die einfallende Lichtmenge am Objekt und wirft den dazu passenden Blendenwert bezogen auf die ISO-Einstellung der Kamera aus.
    Alternativ kann man die richtige Einstellung auch leicht ohne Belichtungsmesser finden: Man beginnt mit einem geschätzten Wert (z.B. mittlere Blende bei Minimal-ISO), macht ein Testfoto und begutachtet es (Histogramm im Auge behalten! Das Kameradisplay alleine ist keine verlässliche Anzeige). Nach einigen – jeweils korrigierten – Testfotos ist der richtige Wert auch so schnell ermittelt.
    Hat man die Blenden-/Leistungskombination gefunden, die für das Hauptlicht passend ist, kann man nach und nach die anderen Lichter dazunehmen und jeweils so abstimmen, dass die Lampen die richtige Leistung abgeben (auch hierbei unbedingt nach Histogramm belichten).


    Im Ergebnis soll der Lichtaufbau im Zusammenspiel aller Lampen die gewünschte Lichtstimmung ergeben. Je mehr Lampen dabei im Spiel sind, desto schwieriger ist natürlich die Abstimmung.



    3. Ausstattung

    Für den ersten Anfang sollten eigentlich zwei Lampen mit verschiedenen Lichtformern (Softboxen, Normalreflektoren, Schirme etc.) genügen.
    Bei kleinen Studios und mit gängigen Crop-DSLR´s ist eine Blitzleistung zwischen 150 und 250 WS völlig ausreichend - zu viel Leistung hat sogar den Nachteil, dass mit weit geschlossener Blende (Unschärfe durch Beugung) oder mit Graufilter (dunkles Sucherbild, Qualitätseinbuße durch Filterglas) gearbeitet werden muss.
    Der Wunsch nach ein oder zwei weiteren Lampen und/oder speziellen Lichtformern wird aber recht bald auftauchen, um den Gestaltungsspielraum in der Lichtführung zu erweitern. Zudem ist es immer besser, Lampen/Generatoren mit unterschiedlicher Leistung zu haben, um im Notfall durch einen Tausch der Lampen/Generatoren einen größeren Leistungsspielraum zu bekommen.


    Für die Lampen sollten stabile, standfeste Stative vorhanden sein, die eine unproblematische Befestigung der Lampen in allen Positionen erlauben. Auch Aufheller oder „Neger“ und sonstiges Zubehör wollen in der richtigen Position befestigt sein – hierfür kann man improvisieren (z.B. mit Sonnenschirmständern, Notenständern, Leitern, Stühlen u.ä.), man kann aber auch verstellbare Stative verwenden.


    Ein kleines Sortiment an Aufhellern in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Oberflächen (weiß, silber matt, silber glänzend, gold) sowie einige “Neger“ ebenfalls in verschiedenen Größen. ) sollte vorhanden sein. Hitzefeste Streufolie (z.B. von Lee oder von Rosco) leistet gute Dienste, wenn eine Lampe zu hartes oder zu gerichtetes Licht erzeugt. Es gibt sie mit unterschiedlich starker Streuwirkung.


    Befestigungsmaterial (Klebebänder, Leimzwingen, Schraubzwingen etc.) und Schere/Teppichmesser runden die Grundausstattung ab.



    Zum Abschluss wünsche ich „gut Licht!“ und empfehle jedem Anfänger, sich nicht unterkriegen zu lassen, die richtige Lichtführung ist ein schwieriges Betätigungsfeld und bedarf einiger Übung!



    Lucky


    Text und Fotos unterliegen dem Urheberrecht und dürfen ohne schriftliche Genehmigung auch auszugsweise weder kopiert noch an anderer Stelle veröffentlicht werden.

    Studio-Blitzanlagen



    Blitzgeräte, die man ausschließlich unabhängig von der Kamera betreibt, bezeichnet man als Studioblitzgeräte. Von den Systemblitzgeräten der bekannten Kamerahersteller (z.B. Nikon, Canon etc.) oder der Dritthersteller (z.B. Metz, Soligor) unterscheiden sie sich vor allem durch folgende Gesichtspunkte:




    Die Blitzleistung

    Studioblitzgeräte haben eine wesentlich höhere Leistung, als Systemblitze. Die Blitzleistung wird in Wattsekunden (WS) gemessen (im Gegensatz zu den Leitzahlen der Systemblitze). Die Angabe der Wattsekundenzahl bezieht sich bei Studioblitzen jedoch nicht auf die Menge des abgegebenen Lichts, sondern ausschließlich auf die Leistung des Blitzgenerators. Deshalb ist eine Leistungsangabe in Wattsekunden nicht direkt umrechenbar in eine Leitzahl. Eine Flächenleuchte oder auch Lichtwanne z.B. verteilt das Licht sehr gleichmäßig und weich auf eine große Fläche, ein Spot sehr punktuell. Werden nun beide Lampen mit gleichem Objektabstand, gleicher Leistung und gleichen Generatoren betrieben, benötigt die Lichtwanne dennoch eine größere Blendenöffnung für die richtige Belichtung, als der Spot, da die vorhandene Leistung bei ihr stärker verteilt wird.
    Es gibt Generatoren mit einer Leistung von ca. 100 WS bis hin zu ca. 10.000 WS.




    Die Lichtcharakteristik

    Studioblitzgeräte bieten eine nahezu unendliche Vielfalt von unterschiedlichen Reflektoren und Lichtformern. Jeder erzeugt eine andere, eigene Lichtcharakteristik. Man kann von folgenden grundsätzlichen Unterscheidungsmerkmalen ausgehen:


    - Ist das Licht gerichtet oder ungerichtet? (Strahlt die Lampe parallel in eine Richtung oder streut sie das Licht).
    - Ist das Licht hart oder weich? (Eine kleine, punktförmige Lichtaustrittsfläche erzeugt ein hartes Licht mit harten Licht-Schatten-Übergängen, eine große Lichtaustrittsfläche erzeugt ein weiches Licht mit weichen Licht-Schatten-Übergängen).
    - Erzeugt die Lampe einen scharf begrenzten Lichtkegel oder einen sanften Lichtverlauf? (Scharfe Lichtkegel können eigentlich nur mit stark gerichtetem Licht erzeugt werden, meist werden hierzu Projektionsspots mit einem Linsensystem eingesetzt. Reflektoren in Verbindung mit einem Wabengitter oder Fresnell-Linsen erzeugen ebenfalls Lichtkegel, aber mit etwas weicheren Übergängen, ungerichtetes Licht erzeugt sanfte Lichtverläufe).
    - Welche Reflexe erzeugt das Licht? (Auf glänzenden Oberflächen erzeugen harte, punktförmige Lichtquellen harte, punktförmige Reflexe mit starken Überstrahlungen, weiche, flächige Lichtquellen erzeugen sanfte, flächige Reflektionen).


    Hier einige Beispiele für unterschiedliche Lichtformer (Abbildungen beispielhaft):


    - Normalreflektoren > für ein leicht gerichtetes Licht mit mittelgroßem Lichtkegel und verhältnismäßig scharfen Licht-Schatten-Übergängen.



    - Engstrahler > in verschiedenen Winkelgraden, für leicht bis mittelstark gerichtetes Licht mit kleineren Lichtkegeln und verhältnismäßig scharfen Licht-Schatten-Übergängen.




    - Punktstrahler > für stark gerichtetes Licht mit sehr kleinem Lichtkegel.




    - Weitstrahler > in verschiedenen Winkelgraden, für mäßig gerichtetes Licht mit großem Lichtkegel und etwas weicheren Licht-Schatten-Übergängen.






    - Wabengitter > um das Licht der verschiedenen Reflektoren stärker zu richten und schärfere Lichtkegel zu erzeugen.




    - Lichtwannen > mit Plexiglasscheiben oder Zerstreuungsfolien vor den Blitzröhren, für ungerichtetes, aber völlig gleichmäßiges Licht mit ganz weichen Licht-Schatten-Übergängen. Zum Teil sogar mit der Möglichkeit, durch gezieltes Abschalten von einzelnen Blitzröhren, Lichtverläufe zu erzeugen.
    - Softboxen > kleine Lichtwannen in verschiedenen Formen und Größen für ungerichtetes, aber sehr gleichmäßiges Licht und ganz weichen Licht-Schatten-Übergängen. Auch aus Stoff zum Zerlegen/Zusammenfalten und für Outdoor-Einsatz.




    - Strip-Lights > sehr lange und schmale Lampen zum gleichmäßigen Ausleuchten großer Flächen oder zum Erzeugen von Lichtkanten.
    - Spots > in verschiedensten Ausführungen (Projektorspots, Fresnelllinsenscheinwerfer Parabollampen etc.) zum Erzeugen von stark gerichtetem Licht mit harten Licht-Schatten-Übergängen und scharf begrenzten Lichtkegeln.
    - Minispots > mit stark gerichtetem Licht und sehr kleinem Lichtkegel zum Ausleuchten kleiner und kleinster Details.
    - Verschiedenste Reflektorschirme > zur indirekten Beleuchtung mit leicht gerichtetem Licht, aber sanften Licht-Schatten-Übergängen.
    - Ringblitze > für eine nahezu schattenfreie frontale Ausleuchtung, mit unterschiedlichsten Durchmessern für härtere/weichere Ausleuchtung bzw. kleinere/größere Objekte erhältlich.
    - Speziallichter > wie z.B. Lichtleiter zum Setzen kleinster Lichtpunkte und Reflexe oder Flaschenlichter zum Durchleuchten von Flüssigkeiten in Glasgefäßen.


    ...und noch viele andere mehr. Es gibt auch Lichter, die eine derart unverwechselbare Charakteristik haben, dass sie nur eine gewisse Weile dem Zeitgeist entsprechen und deshalb nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwinden (z.B. Lightbrush Mitte der 90er Jahre).
    Unabhängig vom Lichtformer/Reflektor kann die Lichtcharakteristik einer Lampe natürlich noch durch Position und Abstand der Lampe zum Objekt oder durch die Verwendung unterschiedlich stark streuender Folien vor der Lampe beeinflusst werden.



    Der Generator


    Im Generator stecken die Kondensatoren, die die Leistung bis zum Augenblick der Auslösung speichern und dann schlagartig abgeben (Abbrenndauer je nach Leistung und Anzahl der angeschlossenen Lampen ca. 1/1000 bis ca. 1/30 Sek.). Oft sind die Blitzlampen über Kabel mit einem externen Generator verbunden (v.a. bei leistungsstarken Generatoren), es gibt aber auch Kompaktgeräte, bei denen der Generator im Lampenkopf integriert ist. Die Generatoren sind gewöhnlich in kleinen Stufen oder stufenlos über einen Bereich von ca. 2 bis 5 Blenden regelbar. Externe Generatoren haben meist mehrere Lampenstecker, die bei einigen Geräten sogar getrennt regelbar sind.
    Die Steuerung der Blitzleistung erfolgt bei Blitzanlagen ausschließlich manuell. D.h. der Fotograf ermittelt mit Hilfe von Testschüssen oder einem Blitzbelichtungsmesser für jede Lampe in seinem Set die richtige Blitzleistung, die direkt am Generator eingestellt wird und so lange unverändert bleibt, bis sich am Aufbau oder am Licht etwas ändern soll.
    Seit einigen Jahren gibt es sogar Geräte, bei denen mit Hilfe elektronischer Tricks auch die Farbtemperatur und die Abbrenndauer innerhalb eines begrenzten Rahmens geregelt werden können.
    Die Auslösung des Blitzes erfolgt gewöhnlich von der Kamera aus über ein Synchronkabel oder einen Funk- bzw. Infrarotauslöser. Wenn mehrere Leuchten in den Lichtaufbau integriert sind, löst die von der Kamera gezündete Lampe wenige Millisekunden später die anderen Geräte über eine Fotozelle in den Generatoren aus.



    Die Blitzröhre


    Die Blitzröhre ist die eigentliche Lichtquelle in der Leuchte, eine Gasentladungslampe, die den Blitz erzeugt. Sie ist in ihrer Farbtemperatur an das Tageslicht angepasst (ca. 5500° Kelvin). Es gibt viele verschiedene Formen von Blitzröhren, die je nach Lichtformer eingesetzt werden. Angefangen von sehr kleinen Ringen mit dem Durchmesser eines Zwei-Euro-Stücks bis hin zu über einen Meter langen Röhren. Die Form der Blitzröhre ist neben dem Lichtformer die Hauptursache für die Lichtcharakteristik einer Lampe.




    Abb. Blitzröhre 1500 WS


    In den allermeisten Studioblitzgeräten ist noch ein zusätzliches Licht untergebracht (z.B. Halogen oder Neon), das separat zuschaltbar ist und dauernd leuchtet. Es ist dazu da, dass man beim Positionieren der Lampe sehen kann, welche Lichtwirkung der Blitz später haben wird. Man nennt es Einstelllicht oder Dauerlicht. Da das Einstelllicht konstruktionsbedingt niemals deckungsgleich mit dem Blitzlicht sein kann (die Einstellbirne hat eine andere Form, als die Blitzbirne und darf nicht direkt vor oder hinter der Blitzbirne sitzen, da sich die beiden sonst gegenseitig Schatten machen), wird die Lichtcharakteristik immer ein klein wenig von der des Blitzlichts abweichen.




    Abb. Blitzröhre und Halogen Einstell-Licht



    Das Lampenstativ


    Um Blitzlampen frei im Raum positionieren zu können, gibt es die unterschiedlichsten Konstruktionen von Lampenstativen. Leichte Blitzköpfe können mit einem Neigekopf auf einfachen Teleskopstativen mit Dreibein- oder Rollenfüßen montiert werden. Schwere Blitzköpfe oder ein Ausleger zur Montage über dem Set erfordern schwere Rollenfüße, oder ein Galgenstativ mit Gegengewicht, damit sie nicht kippen. Da Lampenstative im Studio immer ein Hindernis darstellen und durch Unachtsamkeit sehr leicht verschoben oder umgeworfen werden können, aber auch, weil manche große Lampen einfach zu schwer für Bodenstative sind, gibt es für solche Fälle (vor allem in Profistudios) sehr aufwändige Deckenschienensysteme mit motorischen Teleskopstativen. Mit ihrer Hilfe können selbst die größten Lichtwannen oder Spotlights auch in großer Höhe millimetergenau über einem Aufnahmetisch bzw. einem Set positioniert werden.



    Die Hersteller


    Beispielhaft für eine ganze Reihe von Herstellern seien hier nur einige genannt, die Reihenfolge und Auswahl sind rein willkürlich und sagen nichts über die Qualität oder den Preis aus:


    Hensel
    Hama
    Multiblitz
    Richter]Richter
    Doerr
    Briese
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    Der Kauf eines neuen Monitors für die Bildbearbeitung wirft immer wieder Fragen auf, von denen ich hier einige versuchen möchte zu beantworten.


    In der Displaytechnik hat in den letzten Jahren ein „Machtwechsel“ stattgefunden – vom CRT- oder Röhrenmonitor zum TFT oder Flachbildschirm.
    Die weite Verbreitung, große Stückzahlen bei der Fertigung und andere Faktoren haben dazu geführt, dass die Preise für Flachbildschirme in den Keller gerauscht sind. Da ist die Versuchung natürlich groß, ein Schnäppchen zu machen. Wird der Monitor nur fürs Büro, zum Surfen oder zum Spielen verwendet, dann sind diese günstigen Geräte gut nutzbar, für die farbverbindliche Bildbeurteilung und -bearbeitung sollte man hingegen etwas kritischer auswählen.


    Grob gesagt gibt es drei Typen von Display Panels – IPS, PVA und TN Panels. Diese unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Bildwinkelabhängigkeit (veränderte Farb- und Kontrastdarstellung bei Blickwinkeln > oder < 90°). Etwas problematisch ist dabei die Tatsache, dass diesbezügliche Angaben in den Datenblättern häufig auf einer ISO-Norm beruhen, die für Büroanwendungen – und damit für die Lesbarkeit von Schriften – ausgelegt ist. Für die Kontrast- bzw. Farbdarstellung hat der Wert leider wenig Aussagekraft.


    TN-Panels sind zwar günstig, aber ihre Blickwinkelabhängigkeit macht sie für Bildbearbeitungsaufgaben häufig ungeeignet (es gibt einige Ausnahmen). Normalerweise fürs Büro.


    IPS-Panel haben – unabhängig von der Marke – die beste Farb- und Kontrastdarstellung bei schrägen Blickwinkeln und werden deshalb vor allem in hochpreisigen Geräten für medizinische Anwendungen, DTP, Druckvorstufe und Bildbearbeitung verbaut. Für Profis.


    PVA-Panels werden in hohen Stückzahlen gebaut, da sie in vielen Fernsehgeräten zu finden sind, zeichnen sich durch eine homogene Farb- und Kontrastdarstellung aus, reagieren aber häufig etwas empfindlicher auf abweichende Blickwinkel, als IPS Panels. Für die Heimanwendung und weniger kritische professionelle Anwendungen sind diese Panels gut geeignet.


    Bliebe noch festzustellen, dass alle Flachbildschirme (auch die teueren) wesentlich blickwinkelabhängiger sind, als ein guter alter CRT-Monitor. Eine Abweichung von 30° zur optimalen Blickachse kann bei einem TN-Panel eine Veränderung der Kontrastdarstellung um bis zu 70% bewirken, bei einem PVA-Panel um bis zu 35% und bei einem IPS-Panel um bis zu 25% (im Vergleich dazu: CRT: 1-2%).
    In der Praxis heißt das, dass man speziell bei größeren Bildschirmen einen möglichst großen Abstand zur Bildschirmoberfläche einhalten sollte, um den Blickwinkelabfall zu den Rändern hin möglichst klein zu halten und so eine möglichst gleichmäßige Darstellung über die gesamte Gerätefläche zu gewährleisten. Dass das Gerät möglichst optimal auf die daran arbeitende Person ausgerichtet sein sollte, versteht sich von selbst.
    Für eine konstante Darstellung empfiehlt es sich außerdem, den Monitor an einem Platz aufzustellen, an dem möglichst konstante Lichtverhältnisse herrschen, im Idealfall ist dies ein Raum ohne Tageslicht (aber was ist schon ideal... ;) ).
    Hilfreich kann auch eine Blendschutzmaske sein, die den direkten Lichteinfall auf die Bildschirmoberfläche vermindert oder verhindert.
    Noch ein Wort zur Oberfläche des Bildschirms: In letzter Zeit tauchen immer häufiger Geräte mit hochglänzenden Displayoberflächen im Handel auf (auch Apple bietet das neue Macbook Pro nur noch mit glänzendem Bildschirm an), das sieht zwar schick und brilliant aus, für die Arbeit an Fotos halte ich sie aber wegen der harten Reflexe für äußerst suboptimal.



    Farbraumdarstellung


    Eine wichtige Frage beim Kauf des Monitors sollte sein „kann das Gerät alle Farben des Farbraums darstellen, in dem ich arbeite?“
    Für die meisten Amateure wird dies der etwas kleinere sRGB Farbraum sein. Für Profis und diejenigen, die häufiger hochwertige Ausbelichtungen oder in CMYK gedruckte Bilder benötigen, der größere Adobe-RGB oder ECI-RGB Farbraum.
    Was geschieht, wenn ein Monitor nicht alle Farben des Arbeitsfarbraums darstellen kann? Möglicherweise enthalten die Bilddaten Bereiche, in denen Farbunterschiede nicht oder unzureichend dargestellt werden, Farbabweichungen oder ähnliches, die bei der Bildbearbeitung am eigenen Gerät „übersehen“ werden, aber auf anderen Ausgabegeräten (andere Monitore, Beamer etc.) oder bei der Ausbelichtung auf Fotopapier unangenehm in Erscheinung treten. Der Monitor sollte also den Farbraum, in dem man standardmäßig arbeitet, nach Möglichkeit annähernd zu 100% darstellen können.


    Wichtig in diesem Zusammenhang: Ein "Wide Gamut Display" - also ein Monitor mit sehr großem Farbraum - ist nicht automatisch besser, als ein Display mit kleinerem Farbraum. Ein Wide Gamut Display sollte grundsätzlich mit lückenlosem Farbmanagement und kalibriert betrieben werden, damit es seine Vorteile ausspielt. Für Anwender, die ausschließlich in sRGB arbeiten, kann es unter Umständen sogar besser sein, mit einem Monitor zu arbeiten, der einen kleineren Farbraum hat.



    Kalibrierung


    Damit alle Farben im Bild vom Monitor korrekt dargestellt werden, sollte er kalibriert sein. Es gibt hierzu von verschiedenen Herstellern Kalibrierungstools, die mit Hilfe eines Messgeräts und der dazugehörigen Software die Farben so einstellen, dass die Darstellung stimmt.
    Hierbei wäre zu unterscheiden, ob das Display hardwarekalibrierbar ist – dabei werden die Einstellungen im Monitor selbst vorgenommen, für die Darstellung bleibt die gesamte theoretische Farbtiefe von insgesamt ca.16,7 Mio. Farben erhalten – oder ob es nur softwarekalibrierbar ist. Im letzteren Fall müssen die Einstellungen auf der Grafikkarte emuliert werden. Der korrekte Kontrast und die Neutralität der Grautondarstellung wird so zwar auch erreicht, aber es gehen dabei Tonwertzwischenstufen verloren, die Farbtiefe wird geringer und es entstehen Lücken. Gehen pro Kanal nur 30 der 256 möglichen Stufen verloren, reduziert sich die Menge der insgesamt darstellbaren Farben um etwa ein Drittel. Besser also Hardwarekalibrierung.



    Hersteller


    Nur eine Handvoll Hersteller hat sich auf die kleine Zielgruppe der Bildbearbeiter spezialisiert und bietet entsprechend ausgestattete Geräte in verschiedenen Preisklassen an, hier eine Liste ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit:


    http://www.eizo.de/
    http://www.quato.de/german/news.php
    http://www.lacie.com/de/products/family.htm?id=10010
    http://www.nec-display-solutions.de/
    Aber auch andere wzB. Samsung und HP haben in ihren Portfolios passende Produkte für Heimanwender.


    Meine Empfehlung für eine umfangreiche Website mit vielen Tests, Erfahrungsberichten und einer sehr übersichtlichen Kaufberatung:


    http://www.prad.de/



    Hier noch einige Ergänzungen von Flash:

    Die Color-Key Technik, oder wie wandle ich Bilder partiell in SW um?




    Am einfachsten ist es, Schwarz-Weiß Bilder mit begrenzten farbigen Bereichen zu erzeugen, wenn man ein Bildverarbeitungsprogramm zu Verfügung hat, das die Ebenentechnik unterstützt.
    Ich erkläre hier die Vorgehensweise am Beispiel von Photoshop:


    1. Das gewünschte Bild öffnen.





    2. Die Hintergrundebene kopieren (es wird ein zweites, identisches Bild darüber gelegt).


    - entweder in der Ebenenpalette die Hintergrundebene auf das Symbol für die neue Ebene ziehen,
    - oder in den Ebenenoptionen „Ebene duplizieren“ wählen.





    3. Die Kopie (also die obere Ebene) in schwarz-weiß umwandeln (danach liegt ein Graustufenbild über dem Farbbild).


    - entweder mit Hilfe des Kanalmixers („Ebene“ -> „anpassen“ -> „Kanalmixer“ -> „monochrom“ aktivieren und gewünschte Einstellungen vornehmen),
    - oder über das Dialogfeld „Farbton/Sättigung“ („Bild“ -> „anpassen“ -> „Farbton/Sättigung “ -> Sättigung -100%).
    Der Kanalmixer bietet viel mehr Möglichkeiten, auf die Graustufen und die Darstellung der Farben Einfluss zu nehmen, als die einfache Entfärbung über den Sättigungsregler.





    4. Aus der schwarz-weißen Ebene den Bereich entfernen, der im fertigen Bild farbig sein soll (aus dem Graustufenbild wird quasi ein Teil herausgeschnitten, durch die „Löcher“ ist dann das darunter liegende Farbbild zu sehen).


    - entweder (und das ist der beste Weg) mit Hilfe einer Ebenenmaske: In der Ebenenpalette das Symbol für eine neue Ebenenmaske anklicken oder unter „Ebene“ -> „Ebenenmaske erstellen“ auswählen. Die Ebenenmaske in der Ebenenpalette aktivieren (anklicken) und dann im Bild den Bereich, der ausgeschnitten werden soll, mit dem Pinsel übermalen, versehentlich abgedeckte Bereiche mit dem Radiergummi korrigieren (Pinselspitze passend wählen). Der Pinsel wirkt dabei wie ein Radiergummi, schwarze Farbe löscht die übermalten Bereiche zu 100%, grau nur anteilig, weiß macht die Löschung rückgängig. Die Ebenenmaske kann auch später noch jederzeit mit Pinsel und Radiergummi oder mit Weich- und Scharfzeichner den Konturen des Bildes angepasst werden (es können also sehr differenzierte bzw. beliebig harte oder weiche Übergänge erzeugt werden, oder nicht gelungene Übergange noch verfeinert werden). Wird das fertige Bild als PSD gespeichert, dann bleibt die Ebenenmaske erhalten und kann auch später noch verändert werden.


    - oder mit dem Radiergummi die Bereiche aus der oberen Ebene herauslöschen, die im fertigen Bild farbig sein sollen. Letztlich ist dieser Vorgang der gleiche, wie bei der oben beschriebenen Ebenenmaske, aber er ist nur sehr eingeschränkt reversibel und nicht korrigierbar.










    5. Im letzten Schritt in der unteren (farbigen) Ebene die Farben wie gewünscht anpassen (z.B. die Sättigung erhöhen oder die Farbtöne verschieben).







    In einem Bildbearbeitungsprogramm, das keine Ebenen unterstützt, muss man folgendermaßen vorgehen:


    Im farbigen Bild wird eine Auswahl um den Bereich erstellt, der schwarz-weiß werden soll (alternativ den farbigen Bereich auswählen und die Auswahl dann umkehren), dann kann der ausgewählte Bereich entfärbt werden.


    In beiden Fällen muss das fertige Bild natürlich als RGB gespeichert werden.
    Viel Erfolg!