Beiträge von Schweizerknabe

    Zitat von "aeirich"

    […] zum Bild von PePa: Bei deiner Aufnahme handelt es sich nach meinem Verständnis eher um eine Collage, mit der du mglw. versuchst, (d)eine Sichtweise in etwas hinein zu interpretieren (vielleicht Konsumberhalten oä.??). Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr interessant wäre, die Damen aus dem oberen Bild auch hier in einem weiteren Blickwinkel erscheinen zu lassen, um zu verstehen, um was es dabei geht. Wo sind sie? Was machen sie? Sie sind festlich angekleidet??


    Lieber Aeirich!


    Sehr ungern kommentiere ich meine Bilder ausführlich; und wenn ich sie betitle, dann nur deshalb, weil ich ihnen vor dem Speichern einen Namen geben muß.


    In diesem Fall mache ich für einmal eine Ausnahme: Ich kenne jede der abgebildeten „Damen“ mit Vor- und Nachnamen, wie auch ihre Lebensgewohnheiten daheim und außer Haus. Die gezeigten Photographien waren Teil einer Photoserie, die ich – bis auf eben diese beiden Bilder – aus Pietätsgründen vernichtete.


    Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.


    Gruß von PePa


    P.S.: Wenn ich nur wüßte, wie man hier Photographien in die Galerie einstellt! Dies habe ich vergessen.

    Zitat von "aeirich"

    […] Da ich kein Fachjurist bin, ist mir nicht klar, ab welchem Moment eine Person als "Beiwerk" einer Aufnahme einzustufen ist. Gehören hierzu noch erkennbare Passanten auf der Straße? Im Fotomagazin 07/2012 wurden die ersten zehn Gewinnerbilder eines Wettbewerbs zu Street Photography publiziert, bei denen ich mindestens 6-7 als "Graubereich" klassifizieren würde...


    Auch ich bin kein „Fachjurist“; halte mich aber dennoch daran, keine Photographien zu veröffentlichen, auf denen klar identifizierbare Personen abgebildet sind – es sei denn, sie hätten mir eine schriftliche Zustimmung gegeben.

    Zitat von "aeirich"

    […]


    Vielleicht sollte man, wie Du, lieber Aeirich, zwei, drei Jahrzehnte zuwarten, ehe man seine auf den Straßen erstellten Schnappschüsse veröffentlicht. Ich jedenfalls halte es so. – Da ich einer der sogenannten „Streetphotographen“ bin, zeige ich keine neue Photographien, auf denen Menschen zu sehen sind, die leicht identifiziert werden könnten.


    Gruß von PePa

    Was möchte man tun?


    Ein Päckchen Zigaretten mit einem LKW holen? oder sich, in einem Ferrari sitzend, dorthin begeben, wohin man bequem zu Fuß gehen kann?


    Seit vielen Jahren schon betreibe ich genealogische Studien. Einer meiner Großonkel (der Bruder meines Großvaters mütterlicherseits) schenkte seinem Bruder anno 1930 eine „Agfa Box“, damit er mit ihr seine Angehörigen photographieren konnte. Die mit jener Kamera angefertigten Bilder sind zwar verschwommen, über- oder unterbelichtet, aber sie vermitteln mir eine ungefähre Vorstellung der abgebildeten Personen. Dafür bin ich meinen Vorfahren dankbar.


    Kaum einer meiner Bekannten (meine weitverzweigte, über den ganzen Erdball verstreute Verwandtschaft eingeschlossen), fertigte von seinen Photographien Vergrößerungen im „Posterformat“ an.


    Auch ich wurde mit der „Agfa Box“ photographisch festgehalten:



    Ich stand anno 1957 auf einer Wiese zwischen den beiden Mädchen namens Käthy und Eliana.


    Diese Photographie halten meine Enkel für sehr wertvoll.

    In einem Dokumentarfilm sah ich, wie Wohnungsräumer das ganze Lebenswerk eines verstorbenen Photographen zum Fenster hinaus in eine Mulde schmissen: hübsch und feinsäuberlich beschriftete Farbdiapositive, ganze Schachteln voll. Der Selige hatte Zeit seines Lebens die Veränderungen der Stadt Köln dokumentiert …

    Laut Bedienungsanleitung zur Olympus E-5 können bei dieser Kamera mehr als zwei Dutzend verschiedene Bildmodi angewählt und durch veränderbare Parameter nach Belieben festgelegt werden. Hinzu kommen noch zehn sogenannte „Art Filter“. Dem Photographen ist zudem freigestellt, welches seiner Wechselobjektive er verwenden möchte und ob er gläserne Filter vor die Frontlinsen der Objektive schrauben will. – Was ich sagen wollte: Man könnte schon über die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten dieser Kamera verrückt werden, d.h. das Photographieren seinlassen und daheimbleiben.

    Ungeachtet der technischen Möglichkeiten der Photographie und Bildbearbeitung, und fernab der Moralisiererei, möchte ich die geneigten Leser dieser Zeilen darauf hinweisen, daß das Elend stets ein Elend bleibt. Ich verspüre Mitleid mit den Trauernden, einerlei, ob sie nun aschfahl oder kunterbunt abgebildet sind.


    Was ganz und gar nicht in meinen Kopf hineingeht, ist die Unterstellung, ein um sein totes Kind trauernder Vater könnte seine Trauer nur vorspielen. (Ich kenne das Engagement der bezahlten Klageweiber – aber das ist ein anderes Thema).


    Schauen wir doch einmal die verschiedenen Darstellungen des gekreuzigten Jesus Christus an: Man erblickt ihn als gezeichnete Karikatur, als angenageltes Schwein im Theater und auf Plakaten, als süßlich-romantisch gemalte Vorlage zur Reproduktion auf billigem Papier oder als zum Verkauf feilgebotene, in Plastik gegossene, vieltausendfach reproduzierte kitschige Skulptur bzw. Devotionalie. Eine höchst dramatische Darstellung des Gekreuzigten kann man im Unterlinden-Museum zu Colmar sehen.


    Ich schaue das Elend und ich sehe es.


    Euer Pepa, der Euch herzlich grüßt.

    Als ewiger photographischer Laie kann ich Dir nur sagen, daß sich die Kinder über jede Photographie, die Du von ihnen erstellt hast, freuen, wenn sie erwachsen sind.* Viel guten Rat erhältst Du ganz bestimmt in diesem lesenswerten Forum, von Kennern und Könnern, deren le spationaute einer ist.


    Gruß von PePa ;)


    * Von den ‚peinlichsten‘ Photographien mußte ich meinen Kindern zuliebe sogar Papierabzüge im Großformat erstellen lassen.

    Gut getroffen ist auch der Photograph, der seine Photoausrüstung von einem Esel tragen läßt!


    Sollte in diesem Forum wieder einmal nach der zweckmäßigsten Phototasche oder dem bequemsten und geräumigsten Photorucksack gefragt werden, dann müßte man den Frager auf dieses Bild hinweisen.

    An le spationaute:


    Ich erwähnte bloß, daß mir Farbphotographien besser gefallen als Schwarzweißphotographien; dabei hatte ich nicht vor, meinen Sinn für die Ästhetik jemandem aufzuzwingen. Jedem sei anheimgestellt, das von Dir empfohlene Buch zu kaufen oder von dessen Kauf abzusehen. Nichts liegt mir ferner als die Indoktrination.


    Gruß von PePa

    In der Verlagswerbung zum Buch steht geschrieben:


    „Salgado, der ‚immer das Chiaroscuro [Helldunkel] von Schwarz-Weiß-Bildern bevorzugte‘, fotografierte schon am Anfang seiner Karriere nur sehr wenig in Farbe, bis er es schließlich ganz einstellte.“


    Zur Schwarzweißphotographie mag man stehen, wie man will; ich bin ihr nicht zugeneigt. Schwarzweißphotographen kommen mir wie Musikliebhaber vor, die die Monophonie der Stereophonie vorziehen. Was mich bei meinen Wanderungen stets begeisterte, waren die Farben der Natur.


    Zum Buch selbst: Mehr als störend empfinde ich, daß die Photographien durch den Buchfalz verzerrt werden.

    Mein riesengroßes Dankeschön zerteile ich nun und verteile es wie folgt: Bertram, Franz und Patrick bekommen die größten Stücke davon ab! Alle andern müssen sich leider mit den Brosamen begnügen.


    Nein, im Ernst: Ich liebe dieses lehrreiche Forum und danke allen, die sich in ihm äußern, gleichermaßen herzlich. Der JPG-Illuminator ist mein Lieblingsprogramm.


    Der Euch freundlich grüßende


    PePa :)