Nun ja, da Picturehunter aber im Grunde recht hat ... Ist die Frage, ab wann solche neuen Dinge, die zur Konvention werden wollen, zu akzeptieren sind. Sprache ist so etwas Tolles und manchmal etwas Seltsames. Ich verstehe ja auch nicht, wieso tolle deutsche Redewendungen ersetzt werden, bis sie dann aussterben. Oder sich Wörter einbürgern, die keiner braucht. Nun muß nicht jeder Spaß an einem gerüttelt Maß Redewendungen finden. Und, ich spiele durchaus selbst gern abseits der Regeln mit Sprache und erfinde gern neue Wörter - aus Lust und Freude daran. Aber immer halte ich doch (möglichst) am Gegebenen fest und behalte sprachliche Regeln im Hinterkopf. Dazu sind sie doch da .... Und wenn Millionen Schüler vielleicht auch bald Marotten wie generelle Kleinschreibung übernehmen und ihr/Einige das dennoch versteht - schön isses in meinen Augen nicht.
Nur weil jetzt alles Sinn macht und nimmermehr ergibt oder hat, letztendlich statt letztlich oder letzten Endes gesagt wird, oder oder oder ... es bürgert sich oft langsam etwas ein, aber wenn ich keinen Spaß daran habe, wieso soll ich das übernehmen? Gut, ich bin vielleicht extrem anhängig und träge; schreibe bleistiftsweise weitgehend auch nach alter Rechtschreibung - eben weil ich keinen Grund sehe, jetzt dass statt daß zu schreiben. Am Ende schreibt man nur noch "das" weil die Jugend daran scheitert zwischen das und dass zu unterscheiden.
Und das ist nur Sprache, die viele als etwas Lebendiges schildern. Wenn Worte nun auch noch eine Bedeutung haben, die sich ändert, wird es für mich noch schwerer. Natürlich gab es das schon oft in der Geschichte ... aber warum?
Und vor allem: wo zieht man die Grenze? Jetzt mögen Millionen Fotografen HDR zu dem zu LDR reduzierten Matsch sagen, den sie produzieren - gleich aus wievielen Bildern nun. Und nur 1000 der in euren Augen kleinkarierten Fotografen mögen das vielleicht nicht tun. Ok, dann kann man entweder (hoffnungslos?) aufklären und Millionen bekehren, oder nachgeben und die Definitionen umschreiben. Einen Grund gibt es dafür aber eigentlich nicht. Und vor allem: Wo ist nun die Grenze? Beispiel: Nun verstehen geschätzt 60% der Fotografen unter Tilt-Shift das Nachahmen optischer Unschärfe für Lilliputismuseffekte. Und 40% wissen, daß dies weder mit Shift zu tun hat, noch echtes optisches Tilt ist. Sagt ihr nun fortan auch Tilt-Shift zu dem generierten Zeug?
Irgendwie hat es tatsächlich was von Schulkind und Lehrer. Nur blöd, wenn irgendwann die Lehrer aussterben und die Schüler ihre Regeln machen. Wobei, mag ja seinen Reiz haben - zumindest für den ein oder anderen.