Ich hab die letzten Wochen mehrere große Pelicases von Sony hier gehabt, aber leider zu wenig Zeit, um all die schönen Sachen darin auszuprobieren. Eine Kamera musste ich mir jetzt aber noch zu Gemüte führen und das war die RX10IV. Eine der Kameras, die ich schon lange mal ausprobieren wollte. Wer sie nicht kennt, eine typische Bridge, 1" wie in allen Kameras mit 20Mpix und dem 24-600mm F2.4-4. Mir schwärmen die Leute auf den Messen immer vor, wie gut die Kamera ist, also wurde es höchste Zeit.
Die Kamera ist eine dieser Kameras, die seit x Jahren keinen Nachfolger mehr gefunden haben, obwohl die Fanbase so groß ist. Sie ist ist verhältnismäßig groß, liegt aber gut in der Hand. Der Sucher hat die typischen 2,4Mpix, sieht aber noch heute ziemlich gut aus. Das Display ist Sony typisch medium, zum Glück hatte es schon Touch.
Die RX10IV hat ungünstigerweise noch nicht die AF Möglichkeiten der RX100VII. Darf man nicht falsch verstehen, der AF ist tatsächlich sehr schnell und präzise, aber die RX100VII für sich einfach noch agiler an, was den AF betrifft.
So, dass klingt doch alles schonmal so, wie man eine 6 Jahre alte Kamera beschreiben würde. Nun kommts aber. Ich wusste wie gut das Objektiv ist, aber erlebt man das mal in real, fällt man fast vom Glauben ab, dass das bei diesem Brennweitenumfang so überhaupt möglich ist. Ich spreche hier von einer der besten Linsen, die ich persönlich jemals genutzt habe, egal welches System. Die Schärfe sucht ihres Gleichen. Ich habe euch ein Album verlinkt, damit ihr euch da selber mal einen Eindruck von machen könnt.
Der Stabi der Kamera arbeitet bei 600mm und 1/50 noch erstaunlich gut, also wie eben gesagt, man glaubt es kaum. Die Bildqualität des Sensors ist bekannt, aber die Datenverarbeitung gefällt mir bald noch besser, als die der RX100VII. Das mag ein sehr subjektives Empfinden sein. Im Album ist ganz zum Schluss ein Bild mit ISO 2000, welches um 1,8 Blenden gepushed wurde, also kurz vor ISO 8000. Die Schatten sind dabei voll hochgezogen. Danach kommt Adobe und die KI korrigiert. Ergebnis liegt bei. Die RX produziert sehr natürliche Farben und das im positivsten Sinne. Sie muss nicht viel die Details aus den Bilder künstlich pushen, einfach weil die Linse diese wirklich bereitstellt, was man den Daten dann eben auch ansieht. Ich selber habe wieder einen meiner Herbst-Stadt-Filter drüber laufen lassen, der pushed orange, nur damit ihr wisst, wo es herkommt.
Was mich am meisten begeistert hat ist, wie leicht man mit der Kamera freistellen konnte. Die Zahlen suggerieren es ja schon, aber man erwartet es trotzdem nicht.
Mein Tag mit der Kamera endete damit, dass ich gestern Preise eingeholt habe, denn diese Kamera ist als Fotokamera kurz vor der eierlegenden Wollmilchsau. Ich hatte lange schon nicht mehr so viel Spaß beim Fotografieren und dabei hatte ich dieses Jahr wirklich alles zwischen den Fingern, was ich testen wollte. Die RX10IV ergänzt die RX100VII in dem einen Bereich, wo die Kleine strauchelt und das ist beim Freistellen. Die Große kämpft mit ihrer Größe, aber als All-In-One-Lösung, ist sie für den Touri und Naturfotografen fast unschlagbar. Die Straßenpreise sind inwzsichen auf 1380€ gefallen, was viel Geld ist, aber die Kamera ist einfach mal ein ganzes System in einem Gerät. Würde mich jetzt jemand fragen ob die oder eine A6700 mit entsprechenden Objektiven, dann wäre es für den Hobbyisten definitiv die RX10IV. Wenn die Kamera Video noch im selben Ausmaß beherrschen würde, wie die A6700, würde das Gerät den Markt kannibalisieren.