So, hatte eben endlich mal Zeit, mir die mit dem 28-300 gemachten Bilder vom Osterkurzurlaub (Hamburg und Nordseeküste) anzusehen, und außerdem einen Blick auf den 28-300 Test bei Photozone geworfen.
Bei PZ scheinen sie wohl ein Gurkenexemplar erwischt zu haben, die Beispielfotos sind ja z.T. noch gruseliger als das was ich vom "alten" 24-120VR her kenne. Frage mich auch, wo da bitteschön die im Test erwähnte "noch knapp exzellente" Schärfe in der Bildmitte sein soll, da ist ja wirklich NICHTS scharf.
Und entsprechend vernichtend ist dann auch die Wertung für optische Qualität, nicht mal für einen vollständigen zweiten Stern hat´s gereicht. Auweia...
Aber zurück zu den eigenen Erfahrungen mit dem Teil auf der Reise:
1.: Was die Grenze der Handlichkeit angeht, die ist jedenfalls für mich mit der Kombination D700/28-300 definitiv überschritten. Da zerren bald 2 Kilo am Arm, trotz Handschlaufe ist das nix für längere "Knipsbereitschaft".
Eine D700 mit dem 24-135 ist zwar auch kein Leichtgewicht, bleibt aber zumindest noch unterhalb dieser "Schmerzgrenze", die sicher recht individuell, und bei mir halt gerade zwischen diesen beiden Punkten liegt.
2.: die Schärfe ist bei meinem 28-300 zwar bei weitem nicht so daneben wie bei dem Flaschenboden aus dem Photozone Test, aber auch nicht signifikant (wenn überhaupt) besser als bei meinem bisherigen "immerdrauf" Tamron 24-135. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß das 28-300 stärker verzeichnet und eine entsprechende Nachbearbeitung auch immer etwas Auflösung "kostet", ist das 24-135 unterm Strich überlegen.
Im Bereich zwischen 24 nd 28mm sowieso
3.: die meisten Bilder wurden im Bereich 28-150mm gemacht, doch bei denen, wo ich weiter gezoomt hatte, ging es gleich "auf Anschlag".
Und da waren die 300mm (die ja "dank" focus-breathing oft gar keine 300 mehr sind) dann immer noch zu wenig und das Objektiv außerdem nicht in dem Bereich, in dem es seine besten Leistungen bringt.
4.: Nahaufnahmemäßig ist mit dem 28-300 weniger anzufangen als mit dem 24-135.
5.: der VR bringt deutlich was, aber draußen habe ich das dank reichlich Licht eigentlich nicht gebraucht.
Wenn doch, dann am langen Ende, nicht in dem auch vom 24-135 abgedeckten Bereich.
6.: das Bokeh ist zwar nicht voll daneben, aber auch nicht so der Bringer, auch hier scheint mir das 24-135 zumindest nicht schlechter zu sein.
Fazit:
Ein Glas mit ordentlicher optischer Leistung angesichts des Zoombereichs, aber SO flexibel wie die "28-300" es einen zunächst glauben lassen, ist es jedenfalls für mich doch nicht, und in dem mit dem 24-135 gemeinsamen Brennweitenbereich, abgesehen von Situationen, die vom VR profitieren, ist es optisch auch nicht wirklich besser.
Könnte mir vorstellen, daß das 28-300, auch dank des wirklich sehr schnellen und superleisen AF, sowie des beeindruckend effektiven VR, ein klasse Universalzoom fürs FILMEN an FX wäre, aber dafür fehlt es momentan einfach noch an der passenden Kamera. Und wenn Nikon eine solche dann doch rausbringt, wird sie angesichts des dem Vollformat erst noch bevorstehenden "Megapixelrennens" wahrscheinlich einen Sensor haben, der das 28-300 ähnlich überfordert wie der der D3x im Photozone Test.
Sollte Nikon hingegen eine "D700s" bringen, also ein eher "moderates Update" zur D700, bei dem lediglich Moviemodus und ein paar Detailverbesserungen "nachgereicht" werden, dann wäre das 28-300 ein ideal dazu passendes Glas, selbst für einen über "FullHD" (entspricht ja "nur" 2 Megapixel) hinausgehenden Moviemodus.
Was mich angeht, wird es wohl darauf hinauslaufen, daß ich nicht, wie zunächst angedacht, das 24-135, sondern das 28-300 verkaufen werde, und dafür ein "echtes", sprich insgesamt deutlich länger ausgelegtes, Tele-Zoom anschaffen.