Beiträge von Subjektiv

    Ich versuch's auch mal mit einer (hoffentlich fairen) Bildkritik:


    Einerseits stehen wir alle oft vor der Herausforderung, aus einer Situation das beste zu machen: Location (bzw. verschlossene Location), trübes Wetter etc.. Anders als die Profis, können wir meist nicht x-mal dort auftauchen, um ideale Bedingungen zu nutzen. So sehe ich auch Deine Serie: die Bude verrammelt, das Wetter einfach nur mausgrau.


    Zunächst hat mich auch Dein Bild #1 interessiert - es hat zumindest eine grafisch interessante Wirkung. Nur gelingt es mir nicht, mehr aus der Serie herauszuzutzeln. Sie vermittelt mir persönlich weder interessante Einblicke oder Information, noch kommt irgendeine spezifische Stimmung auf. Anders ausgedrückt: was wollen mir diese Bilder eigentlich sagen? Mit welcher Motivation wurden sie erzeugt?


    Ich könnte nicht sagen, was man unter gegebenen Umständen hätte anders oder besser machen können. Es sind wohl auch nicht die technischen Details wie stürzende Linien oder die Belichtung, die halte ich ohnehin für oft überbewertet. Die meisten Deiner Bilder bringen in mir irgendwas zum Schwingen, ich freue mich an einer gewissen Ästhetik, sie machen mich nachdenklich oder lassen schmunzeln, ... Diese Serie hier sagt mir persönlich halt einfach gar nichts. Doch das ist - wie immer - subjektiv; dem Chipbelichter z.B. sagt der Look offenbar ja zu. Also, nimm's einfach nur als eine von vielen Rückmeldungen, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

    Da es draußen grade Schnee regnet und meine Idee, heute nochmal die Apfelblüte zu genießen, buchstäblich ins Wasser fällt, mach ich - der Stimmung entsprechend - noch ein Kapitel vom Jüdischen Friedhof hier in der Nähe auf. Und zwar so richtig grottig bearbeitet, damit gar nicht erst Stimmung aufkommt!


    Der Friedhof selbst ist übrigens durchaus interessant (wenn man sich denn überhaupt für so ein Thema interessieren kann): Nutzung von ca. 1500 - 1935, seitdem verwittert er eben vor sich hin. Jüdische Grabstätten dürfen nicht mehrfach belegt werden, d.h. so langsam verschwindet alles im Humus der Jahrhunderte (die Steine versinken also nicht, wie manchmal behauptet, durch ihr Gewicht im Boden). Bei einer sehr guten Führung erfährt man vieles über die Symbolik, Hintergründe, die einer oder andere Persönlichkeit und noch mehr über 400 Jahre gemeinsamer Geschichte hier in der Region.



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    Mir gefällt auch #3 am besten, aber ich verstehe auch, was Dich an den anderen beiden Blickwinkeln reizt. Ja, ist schwierig, die Eigenart der Szene rauszuarbeiten, ohne dabei ein ungeordnetes Gewusel abzubilden. Ein fetter Nebeltag könnte helfen, den Hintergrund etwas zu dämpfen - aber die gibt's ja nicht auf Bestellung. Oder mit noch längerer Brennweite und noch mehr Öffnung - wenn man dazu das Material bei der Hand hat ...


    Trotzdem ein Platz, an den es mich auch immer wieder ziehen würde. Einfach ein interessantes Fleckchen Natur.

    Das i-Tüpfelchen wäre irgendwas, was einem hilft, die Größenordnungen richtig einzuschätzen.

    Ist ein interessanter Gedanke. Für den Vordergrund war das für mich immer "klar", ich kenne ja die Location. Aber dass der Fels im Hintergrund schon über 7 km weit weg ist (man braucht gut 90 km bis zum "Einstieg" dort), das wird auf keinem meiner Bilder von der Gegend deutlich. Die Dimensionen sind schwer einzufangen, und die "Dunstperspektive" fehlt völlig. Für's nächste Mal sollte ich ein paar Elche und Bären einbestellen - die gibt es dort, aber sie lassen sich gut bezahlen für 'nen Termin. ;)

    Gut, dann haben wir hier einen klaren Fall von "Geschmacks-Kollision".
    Ich geb mir große Mühe die Bilder so zu gestalten, wie ich sie dann präsentiere.

    Glaub ich Dir sofort - deswegen ist mir die merkwürdige Farbgebung bei diesem Bild ja auch aufgefallen. Wenn Du es genau so darstellen wolltest, ok.
    Auf meinen zwei Bildschirmen wirkt das Foto grünstichig (auch sichtbar im weißen(?) Rand).


    Könnte es sein, dass es nicht nur eine Geschmacks-Kollision ist, sondern auch unterschiedlich eingestellte Monitore?


    Im Übrigen sind wir hier ja nicht in der Bildkritik, sondern im Frühlingsthread. Wenn technisch alles im Lot ist, gibt es keinen Grund an dem Foto herumzukritteln.

    Konnte gestern hier in der Nähe eine Führung über einen der größten jüdischen Friedhöfe in Süddeutschland mitmachen - findet leider nur 1-2x / Jahr statt, wenn sich ein paar Interessenten finden. Sehr kompetente und dem Ort angemessene Führung! Leider hatte sich die trübe Wolkendecke bis 11h verzogen, so dass die Bilder alle bei voller Sonne entstehen mussten. Sei's drum. Der Friedhof ist inzwischen komplett von Wald überwachsen (was die Sache fotografisch nicht einfacher macht).


    Die ältesten Steine stammen ca. aus dem Jahr 1600:
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    Da jeder Platz auf einem jüdischen Friedhof nur einmal belegbar ist und dann bis in alle Ewigkeit (genau genommen: bis zum Jüngsten Gericht) reserviert bleibt, "versinken" die Grabsteine i.L.d. Jahrhunderte langsam unter dem anwachsenden Waldboden:


    halb weg fast ganz weg ...
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    Schutzhütte am Peer-Gynt-Seter / Rondane. Passt jetzt überhaupt nicht zum Frühling, aber wir müssen ja nicht NUR Frühlingsbilder machen ...

    Im Inneren der Tulpe - so ähnlich stelle ich mir den Landeanflug einer Biene vor.


    Die Wahl der Schärfe-Ebene ist bei solchen Aufnahmen eine Gretchenfrage. Im Fotobuch, Kap. 1, steht, man möge doch immer auf den Stempel fokussieren. Hier gefällt mir aber der Fokus auf ein paar von den Staubgefäßen und die paar Pollen am Fuß der Blüte besser.

    dein automatischer Weißabgleich war wohl nicht "bei der Sache" wegen dem Grünstich?

    Eigentlich nicht - die Bilder wirken in LR und Faststone auch völlig normal. Wenn ich sie dann hochlade, ist es in der Vorschau ganz furchtbar, danach nur noch ein bisschen furchtbar. Bin noch am Rätseln.


    EDIT: Im "Diashow" Modus finde es auch nicht so auffallend, nur in der Web-Darstellung ... gruselig. Mein Browser ?


    An den sonst interessanten Bildern stört mich der unscharfe Bergzug links im Bild an erster und vorletzter Aufnahme. War die falsch eingestellte Fokussierung Schuld oder trat das durch das Hochladen auf?

    In beiden Fällen habe ich auf den Baum im VG fokussiert - bei Bl. 4.0 mag das bereits zu leichter Unschärfe im HG führen. Könnte man durch Abblenden abmildern, aber darum ging es mir bei diesen Bildern nicht. Im Gegenteil, noch mehr Unschärfe im HG wäre mir lieber, aber das sind halt die Grenzen einer f4.0 Linse.

    Noch ein paar Test-Bilder von der gleichen Location. Erfreulich finde ich das Verhalten des 12-100 bei Gegenlicht: egal ob 12mm, 50mm oder 100mm, ich habe bisher kein einziges Lensflare gefunden, auch keine kontrastarmen Bereiche. Für ein Suppen-Zoom finde ich das ordentlich. Hier ein paar Bilder mit ca. 15-20 Grad Winkel zur Sonne:
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    Die Möglichkeiten zu Nahaufnahmen sind natürlich begrenzt, immerhin kommt man bei 100mm ca. 30cm heran, mit dem 12mm sogar 1,5 cm (aber wer will das schon bei einer Hornisse!?), eine Streichholzschachtel füllt ungefähr das Format. Ein echtes Makroobjektiv ersetzt das nicht, aber für eine Mehrzweckwaffe finde ich es o.k.. Einigermaßen angenehm überracht hat mich auch das Bokeh - klar: auch hier kommt die Gummilinse mit 4.0 nicht an z.B. das 75mm 1.8 heran, und mit dem ollen Canon 100mm Makro darf man das alles sowieso nicht vergleichen.


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    Die EXIFs habe ich für alle Neugierigen mit übertragen und komprimiert, sollten über einen Viewer also zugänglich sein.



    Ich geb' mir noch das Wochenende Zeit für ein paar Versuche, aber es deutet sich an, dass die Lilli bleiben darf. Hat jemand eine Idee, was man dann mit den obsoleten 14-42 und 40-150 Linsen machen kann? Die will ja selbst geschenkt auf der Bucht keiner mehr - hat jemand von Euch Kids, Neffen etc., die einen abgelegten MFt Body betreiben? (Vermutlich betreiben die ohnehin nur noch Schlau-Fons in dieser Generation ...)

    Streuobstwiesen gibt es natürlich nicht nur in Franken, aber da sie doch landschaftsprägend sind, bekommen sie ein Kapitel in diesem Thread.



    Das besondere an den Aufnahmen von dieser Woche ist, dass sie alle mit dem Zuiko 12-100mm / 4.0 gemacht wurden. Also quasi mein privater erster Linsentest. Ich erwäge das Objektiv grade als "Reisezoom" für 50% der Fälle, die Festbrennweiten 14/25/45/75 bleiben im Bestand. Der Bildwinkel-Bereich macht schon mal richtig Spaß, und bisher habe ich weder am langen noch am kurzen Ende sichtbare Schwächen entdeckt (Labors entdecken sicher welche, aber für mich taugt's):



    Wir bleiben aber bei der Streuobstwiese:



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    Und wieso jetzt einige der Fotos einen Grünstich haben, finde ich auch noch raus - den haben sie nämlich weder in LR, noch in Faststone, sondern erst nach dem Hochladen.


    EDIT: der Grünstich ist auf mirakulöse Weise verschwunden, ohne dass ich irgendetwas an den files geändert hätte. Aber auch gut.

    Weil es so ein schöner, milder Abend war, und weil ich es heute endlich geschafft hab, nach der Arbeit noch 'ne Runde hier oben Joggen zu gehen. (Für'n Handy-Knips hat die Luft grade noch gereicht.)