Mal eine ganz subjektive Betrachtungsweise: ich habe seit 2 Jahren eine mFT Ausrüstung, daneben noch die alte DSLR in Schrank (ja, leiste ich mir - andere haben teurere Hobbies!). Nach den 2 Jahren sehe ich das folgendermaßen:
- Mit der DSLR habe ich seitdem nur noch ca. 500 Bilder aufgenommen, bei Sportveranstaltungen, einer Konfirmationsfeier und bei einer Greifvogel-Schau.
- Der Größen- und Gewichtsvorteil von mFT wird erst relevant, wenn man - so wie ich - meint, mehrere Objektive zu benötigen. Die Kamera nebst einer 35mm Festbrennweite ist tatsächlich nicht viel leichter als eine Einsteiger-DSLR. Aber mit 2-3 Linsen dazu beträgt der Unterschied dann doch einige Kilogramm. Zu einer Sportveranstaltung oder einer Familienfeier fahre ich mit dem Auto und nehme den Fotokoffer halt über die Schulter. Aber auf eine Radtour, Skitour, beim Bergwandern, im Urlaub abends mal durch die Altstadt, für das Fotografieren am Wochenende im Städtchen usw. - da ist der Größen- und Gewichtsvorteil schon sehr relevant. Das ist weder ein Hype, noch braucht man das über- oder unter zu bewerten. Hängt einzig davon ab, was man hauptsächlich zu fotografieren gedenkt.
- Dem Gewichtsvorteil steht die Fummeligkeit der kleineren Gehäuse als negative Erfahrung gegenüber. Die meisten Tasten kann ich nur mit dem Daumennagel bedienen. Gut sind die beiden Einstellräder der OMD, auf die man die wichtigen Stellgrößen individuell zuordnen kann.
- Die M-5 war kein Schnäppchen, aber ich genieße den Spritzwasserschutz (z.B. in den Bergen, oder auch an Wasserfällen). Für eine spritzwassergeschützte Cam muss man auch im DSLR Bereich ein paar k-EUR zusätzlich berappen. Weiß nicht, ob es da einen großen Preisvorteil für DSLR gibt. Aber das braucht natürlich nicht jeder.
- Die Abbildungsqualität der mFT Objektive ist bis in die Ecken rein sehr gut. Meine "normalen" Canon, Sigma und Tokina Linsen kommen da nicht mit. L-Objektive schon, aber die sind dann auch nicht billiger.
- Ich liebe Gegenlicht-Aufnahmen mit Blendensternchen. Geht mit mFT so gut wie gar nicht, egal mit welcher Linse. Schade, das vermisse ich sehr.
- AF Tracking mit der Olympus ist nach wie vor Schrott; auch mit einer ausgeliehenen M-1. Selbst das vielgelobte 45/1.8 bringt nur wenige gute Treffer. Einzig mit dem 75/1.8 kommt da richtig Spaß auf. Deshalb auf Sportveranstaltungen dann doch lieber die Canone.
- Der Sucher: obwohl viel gelobt, ist ein EVF nicht mit einem optischen Sucher vergleichbar. Die wesentlichen Daten (Beli, ISO) bekommt man bei beiden Systemen eingespielt. Gut, manchmal ist ein Gitternetz hilfreich, und die Anzeige von Überbelichtungen schon im Sucher per EVF möchte ich nicht mehr missen. Aber kriegsentscheidend ist das nicht.
--> Da ich nun doch einiges in das mFT System investiert habe, hoffe ich natürlich, dass es zumindest überlebt. Aber wer weiß ...? Anders als z.B. Samsung kann es sich Olympus nicht ewig leisten, in ein defizitäres System reinzubuttern. Ein wenig sorge ich mich schon um die Zukunftsfähigkeit meiner Ausrüstung.