Beiträge von Subjektiv

    Als alter SLR-Muli bin ich - wie so viele - immer auf der Suche nach einer kleinen, leichten Immer-Dabei, die mir aber ein Mindestmaß an Bildqualität liefert. Schwerpunkte sind Reisefotografie, auf Touren, bei Veranstaltungen, abends in Städten etc. ... Für Spezialthemen wie das Sexualleben von Heuschrecken hab' ich meine zwei "Dicken", aber man will halt ab und zu auch mal die leicht beschwingte Variante. So ist die X10 in mein Beute-Schema gerutscht, und nun hatte ich Zeit, sie mal 3 Tage auszuprobieren. Einen professionellen Test kann ich nicht veranstalten, aber vielleicht interessiert sich der eine oder andere ja für ein paar Eindrücke.


    Haptik: fühlt sich edel an. Kühles Metall, die Räder mit satten Rastpunkten, das Objektiv dreht wie geschmiert und nicht wie Plaste auf Elaste. Die Menü-Struktur ist mir wurst, nach ein paar Minuten komm ich mit jedem Menü klar, also auch mit diesem. Der Sucher ist fein - natürlich kein Vergleich mit der SLR, aber auch kein Gucklock wie bei G12 oder der Nikon 7100, sondern ein Sucher, durch den ich sogar mit Brille schauen kann. Außerdem hat er sogar eine kleine Dioptrien-Einstellung. Fein, und ich verzeihe ihm auch, dass rechts unten das Objektiv hineinragt, und der ganze Sucher nur knapp 3/4 des Bildes zeigt; ist halt doch keine Leica. Aber die Frage stellt sich auch: braucht man Metall? Hochwertige Kunststoffe heute sind stabiler und leichter als normale Metall-Legierungen, also warum nicht? Außerdem will ich damit ja fotografieren - auf jemanden werfen würde ich sie nur im äußersten Notfall.


    Eingeschaltet wird die Cam durch einen Dreh am - auch im weiteren Verlauf - manuell zu bedienenden Objektiv. Wird überall hochgelobt, aber ... na ja, das geht dann so: Cam aus der Tasche, mit der linken Hand den Deckel vom Objektiv gezupft und erst mal schauen, wo man den jetzt verstaut. Dann Cam mit rechts gut zwischen Daumen und geknickten Zeigefinger festzwicken und mit links einschalten und Brennweite regeln. Eigentlich wie bei der SLR, bloß dass alles so filigran ist, dass man es gar nicht so leicht bedienen kann. Also, mir gefällt das nicht so gut.


    Die ersten Fotos zeigen Fujis altbekannte Vorliebe für sehr quietschbunte Farben. Lässt sich aber beheben, indem man die Sättigung um eine Stufe zurücknimmt. Gleichzeitig habe ich die Schärfe um eine Stufe raufgesetzt (Fuji hat fast überall 5 Stufen: Mitte +/- 2) und die Belichtung auf dem manuellen Einstellrad um 1/3 Blende zurück genommen.



    Das Objektiv macht insgesamt eine ganz gute Figur. Richtig heftige Schwächen fallen weder im WW noch im Telebereich auf, für normale Reisebilder finde ich das absolut in Ordnung.





    Gelegentlich wird in der Fachpresse moniert, dass das Objektiv im Telebereich schwach sei. Stimmt zum Teil, wie die folgende Reihe zeigt: bei Blenden von 2.8 bis 4.0 ist die Abbildungsleistung ordentlich, bei Bl. 8 lässt sie deutlich nach, und Bl. 11 möchte man gar nicht recht benutzen.





    Aber die Maximal-Öffnung von 2.0 bzw. 2.8 macht schon Spaß - wenn man das mit den üblichen 3.5 / 5.6 Funzelröhren vieler anderer Cams vergleicht, inkl. der ganzen teuren mFT / NEX / PEN Blase ...
    Das Objektiv scheint auch aufwändig vergütet zu sein, denn auch bei direktem Gegenlicht gibt es erstaunlich wenig Ärger mit Flares oder flauen Bereichen:



    Color fringing ist ein Thema, wie man bei diesem Crop erkennen kann, aber es hält sich alltags-tauglichen Grenzen:



    Dann ist da noch das leidige Thema des Blooming, der White Dots. Trotz firmware-update und allen Beteuerungen: das Phänomen tritt auf, und es ist kein Serienfehler, sondern ein Konstruktionsfehler des Sensors. Und der stört! Ich dachte mir erst: Wer nimmt schon ständig Lichterketten, Straßenlaternen bei Nacht auf, oder blitzt auf Alufolie? Aber der Effekt stellt sich auch bei normalen Gegenlicht-Aufnahmen ein, wie die folgenden Beispiele (Crop-Ausschnitte) zeigen:







    Natürlich überstrahlt jeder Sensor an den Stellen, wo er einfach zuviel Licht abbekommt. Was an dem Fuji-Sensor aber so ungewöhnlich ist, ist die Ausprägung dieser Überbelichtungen als klar abgegrenzte Kreise und Flächen, die einen ganz und gar unnatürlich Bildeindruck erzeugen.


    Ich weiß, wer nur sehr selten extreme Kontraste fotografiert, kann 1.000 Bilder mit der X10 machen ohne ein einziges Problem. Es ist auch nicht so, dass der Effekt unkalkulierbar auftreten würde, wie man von manchen Seiten liest. Im Gegenteil - man kann praktisch vorhersagen, bei welchen Bildern und Bildteilen die Platscher auftreten werden. Aber das nützt wenig: wer öfter mal Motive fotografiert, bei denen harte Spitzlichter auftreten (z.B. Sonne im Wald, an Gewässern, am Meer, Spiegelungen in Glas etc.), sollte sich die Fuji wirklich zweimal überlegen. Evtl. auch dreimal ...


    Upgrade der Firmware nutzt gar nichts. Mag sein, dass der Effekt im EXR-Modus etwas geringer ausfällt - weg ist er nicht. Auch nicht auf dem Niveau anderer Kameras in der Klasse über 300 EUR. Überhaupt der EXR-Modus: ist m.E. eine einzige Mogelpackung. Ich erspar Euch die Bilder, denn sie zeigen nur eins: keinen sichtbaren Unterschied zu den normalen Aufnahmen, außer einer Reduzierung auf 6 MP. Und Leute, 6 MP reicht zwar locker, um einen großen Bildschirm zu füllen, aber viel Reserve für einen Ausschnitt hat man da halt nicht mehr. Ob es das Programm "Klarheit bei Nachtaufnahmen" ist, oder vermindertes Rauschen, oder eine Art Pseudo-HDR - all die Zauberkunststückchen, die der EXR-Modus angeblich vollbringen soll, sind letztlich nur Werbegags. Was der Sensor leistet, sieht man in den ganz normalen 12 MP Modi (P, S, A, M sowie den Szenen-Modi), und that's it. Komisch: ich hatte mal eine F410 - und der diagonal angeordnete Sensor sollte damals schon mehr bringen als eigentlich drauf stand. Das war damals eine klare Mogelpackung, und heute ist sie es immer noch.


    Versteht mich nicht falsch, bitte. Ich finde das Rauschverhalten des kleinen Sensors bei ISO 800 und sogar 1.600 beeindruckend; bloß zaubern kann das Ding eben auch nicht. Das Design bringt ggü. einem konventionellen Bayer-Sensor m.E. keine erkennbaren Vorteile. Aber ich habe wie gesagt kein Testlabor, nur 2 Augen im Kopf.


    Was mich dagegen positiv überrascht hat, ist der Dynamik-Umfang, den die Kleine so bewältigt: auch bei harten Kontrasten brennt der Himmel selten aus, es bleiben immer noch ein paar Wolken-Strukturen, was den Landschaftsfotografen natürlich freut. Die "DR"-Funktion (DR 100, 200 und 400) hingegen macht nichts anderes, als die Tiefen etwas aufzuhellen - an den Lichtern ändert sich gar nichts. Das führt zu reichlich flauen Ergebnissen, die sich aber durch einen kleinen Mausklick auf die Gammakurven im EBV problemlos korrigieren lassen.


    Abschließend noch ein Test zur Panorama-Funktion: das klappt ganz famos. Ich habe es ein paar mal ausprobiert, und die Panos zeigen kaum Doppelstrukturen, Belichtung und Weißabgleich werden offensichtlich konstant gehalten und führen zu keinen erkennbaren Rändern. Natürlich können es die Experten in Handarbeit noch besser, aber für das kleine Pano mal eben von der Bergstation - perfekt.



    So hinterlässt die Kleine einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits liefert sie gute Ergebnisse nicht nur unter Normalbedingungen. Harte Kontraste, Dynamik, Schärfe - all das liegt schon auf hohem Niveau. Andererseits ist und bleibt sie eine Kompakt-Knipse, daran führt keine noch so geschickte Werbung vorbei. Der Abstand zu APS-C ist gewaltig, und der zu mFT ist deutlich sichtbar. Die hohe Öffnung (2.0 / 2.8) erlaubt durchaus ein Spiel mit der Tiefenschärfe, und man würde sich so etwas in bezahlbaren Regionen auch mal bei Panasonic oder Olympus wünschen. (Ja, ich weiß, die haben ein paar lichtstarke Festbrennweiten, aber ein 2.0 / 2.8 14-70 ist mir noch nicht aufgefallen.). Die Kamera ist unglaublich leise, der Auslöser macht, wenn man es denn so einstellt, nur ganz leise "tz". Kein Klappern, kein Knallen wie bei den NEXEN - nur "tz". Also doch die Einschränkungen des 2/3 Sensors akzeptieren und dafür den Wanderrucksack um 2 kg entlasten? Ja, wenn da nicht diese Tipp-Ex ähnlichen Platscher auf dem Bild wären, wo immer man ein dezentes Spitzlicht- oder -Sternchen erwarten würde. Ich zähle mich nicht zu den fanatischen Pixelpeepern, aber dieses Manko hat mich bewogen, mit der Kleinen Schluss zu machen. Die Suche geht weiter ...

    Sorry, ein konkretes Modell kann ich Dir nicht empfehlen, dazu wechselt dieser Markt zu schnell.


    Aber einen Tipp aus eigener Erfahrung: nimm eine mit Lithium-Akku! Die billigen batterie-betriebenen Teile lutschen 3xAA Zellen mit 30-40 Aufnahme leer, und mit normalen Akkus funktioniert das auch schlecht (die sind wegen der steiler abfallenden Entladekurve noch schneller am Ende). Wir waren ständig nur auf der Suche nach dem nächsten Shop mit Batterien, echt nervig :( .

    Bin ja immer noch auf der Suche nach einer transportablen Immer-Dabei-Cam mit ordentlicher Qualität (also definitiv kein Compact-Sensor). Aber Zitat dpreview:


    "However, where the G1 X lacks behind some mirrorless system cameras is the continuous shooting speed and AF speed. A continuous shooting rate of 1.6 frames per second is the slowest we've seen in a long time and won't be too useful when trying to capture fast-moving action."


    Das schreckt mich ein wenig ab - hat da jemand schon Erfahrungen mit? So eine Cam benutzt man ja nicht unbedingt für fast action Szenen - da nehm' ich dann schon die "Dicke" mit. Aber wenigstens alltagstauglich sollten die AF- und Nachführgeschwindigkeiten schon sein, wenn man halt mal die Kids beim Skifahren etc. knipsen will.

    Also Leute, ich gönne jeder/jedem hier Spaß an diesem schicken neuen Spielzeug. Aber dass eine mFT Cam in der Preisklasse >1 kEUR "scharfe" Bilder abliefert, darf man ja wohl erwarten. Eine unschöne Sensation wäre es nur, wenn sie es NICHT könnte.


    "Richtige" Farben gibt es sowieso nicht - das ist Sache der Einstellung und heutzutage ja glücklicherweise auch ohne DuKa von jedermann individuell regelbar. Reisst mich deshalb auch nicht vom Hocker.


    Interessant fände ich dagegen weitere Beispiele für Bokehs / Tiefenschärfe bei verschiedenen Bildwinkeln und Öffnungen. Bisher war mir mFT da immer zu scharf/unruhig, im Vergleich zu APS-C; aber ich bin am Überlegen, ob man die geringere Freistellungsmöglichkeit nicht doch akzeptiert, besonders wenn man ohnehin per Rad, Pedes oder am Kletterseil unterwegs ist. Der Hintergrund bei dem Löwenzahn-Bild gefällt mir "subjektiv" eigentlich schon ganz gut.


    Interessieren würde mich auch, wie gut und schnell die Cam in der Lage ist, bewegte Objekte zu verfolgen (Vögel, bei Sportveranstaltungen, spielende Kinder, ...). Wie gut funktioniert der AF bei schlechten Lichtverhältnissen und geringen Kontrasten?


    Den viel gelobten Sucher muss ich mir mal persönlich ansehen, wenn das Teil endlich auch hier mal in die Läden kommt. EVFs haben mich bisher nicht überzeugt, aber vielleicht ist das ja doch die Zukunft.


    Und dann wäre da noch das heiß beworbene 29-dimensionale Anti-shaking System. Bin neugierig, was das in der Foto-Praxis ggü. den üblichen Systemen bringt (am meisten helfen würde es mir ja bei Makros ohne Stativ: da wackel' ich immer wie so ein neurotischer Pavian vor- und zurück, um die richtige Schärfenebene zu erwischen - aber ob DAS elektronisch machbar ist?).


    Da freue ich mich auf die nächsten Erfahrungsberichte von Euch Pionier-Nutzern!


    In dem Sinne, und noch viel Spaß mit der Neuen!
    Gruß Sven

    Zitat von "le spationaute"

    Klingt also nach gutem Rat, ist aber nicht ganz trivial.


    Du hast Recht - trivial ist es nicht. Das wär ja auch langweilig :twisted: Und manchen würde es wohl auch tierisch nerven.


    Ich habe persönlich gute Erfahrungen damit gemacht, aber jeder hat einen anderen Zugang zu den Dingen. Wirklich aufgeschrieben hab ich mir das auch nur gelegentlich mal, in den ersten Jahren. Seitdem stelle ich mir die Fragen eher im Kopf, vor der Aufnahme. Natürlich nicht immer - vieles läuft auch spontan ab (und das macht ja einen guten Teil des Vergnügens aus). Aber die Frage: "WARUM will ich diese Szene fotografieren, WAS will ich eigentlich zum Ausdruck bringen?" hilft mir oft. Und ohne echtes "Er-Leben" funktioniert bei mir kein Fotografieren. Weshalb ich mir auch nicht vorstellen kann, jetzt z.B. auf einmal die Brunnen der näheren Umgebung zu foten, auch wenn mich Brunnen nicht wirklich interessieren. Nicht falsch verstehen, bitte: wenn jemand Spaß an dieser Herangehensweise hat, ist das doch völlig o.k.. Wollte nur darstellen, dass man sich dem Thema "Fotografie" auch von einer anderen Seite nähern kann.

    Hallo Jörg, da hast Du Dir aber wirklich viel und lange Gedanken gemacht mit deiner Liste - Hut ab. Ich finde den Ansatz trotzdem überraschend (und das heißt NICHT: "verkehrt" ;) ). Da das hier eine offene Diskussion ist, lass mich mal eine andere Perspektive beschreiben, o.k.?


    Den Gedanken "was könnte ich denn noch fotografieren" oder "wie mache ich ein gutes Foto" habe ich ehrlich gesagt schon viele Jahre nicht mehr. Deshalb würde es mir auch nicht einfallen, z.B. einen Menschen den ganzen Tag lang zu fotografieren, eine Statue abzulichten, oder in den Zoo zu gehen, bloß um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen (das ist jetzt nur ein Beispiel aus der Liste gegriffen, also bitte nicht genau daran festbeißen). Mir geht es eher anders herum: ich erlebe - unabhängig von meinem Fotofimmel - tausend Dinge (Menschen, Tiere, Landschaften, Feste, Stimmungen, Wetterlagen, Gutes, Schlechtes, Büroalltag, Sportveranstaltungen, ...) - und wenn sie mich interessieren, dann versuche ich das, was mich daran fesselt, in Bilder umzusetzen. Das ist mehr wie Tagebuch-Schreiben: zuerst ist da das Erlebnis, dann (manchmal) ein Foto.


    "Gut" ist ein Bild deshalb für mich dann, wenn es möglichst eindrücklich wieder gibt, was ich - ganz subjektiv - erlebt habe. Wenn mir das Bild hilft, mich zu erinnern (auch an Gerüche, Geräusche, etc.), und wenn es mir hilft mich anderen gegenüber auszudrücken: "Seht her, so sehe und erlebe ich das." Wenn ich z.B. zu einem Fussballspiel ins Stadion gehe, und es ist saukalt - dann fotografiere ich eben dicht in Schals eingemummelte Fans, oder eine total vereiste Ehrentribüne, auf der frierend ein einzelner Promi sitzt. Das Spiel ist mir dann (fotografisch) vielleicht gar nicht so wichtig. Ich würde einem Freund ja auch nicht im Detail erzählen, was der linke Außenverteidiger gemacht hat, sondern dass wir alle barbarisch gefroren haben - weil DAS dasjenige ist, was mich nachhaltig beeindruckt hat.


    "Besser werden" heißt deshalb für mich, den Bildern mehr Ausdruck zu geben, über mein Erleben und meine Sichtweise. Wenn anderen die Bilder gefallen, freue ich mich. Wenn nicht - auch nicht schlimm, denn ich lebe nicht vom Fotografieren. Aber ich bekomme im Forum - von EUCH! - viele, viele Anregungen, wie man Dinge auch sehen kann. :danke: Manches davon lässt mich kalt, anderes erweitert meinen Horizont. Ich würde deshalb nicht einfach nach-fotografieren, was ich sehe. Aber sehr wohl nachdenken, warum mir ein bestimmtes Bild so gut gefällt, und das dann auch beim eigenen Fotografieren wieder bewusst einsetzen.


    Diese Einstellung gibt mir eine gewisse Unabhängigkeit: eine Szene so schon 1000x in fc gesehen? Ist mir wurscht - wenn ich dort bin und es mir beim Anblick des Geiranger Fjords eben den Atem verschlägt, mach ich mein Foto, so wie es mir passt - auch wenn neben mir 30 Chinesen das gleiche Bild machen. Von einem berühmten Gebäude in der Realität ziemlich enttäuscht? Dann mach ich eben ein Foto, dass die Langweiligkeit dieses Gebäudes zum Ausdruck bringt, oder ich lass die Cam einfach stecken. Herbe Verrisse meiner Bilder im Forum (und die hat es auch gegeben!)? Danke für's Feedback, aber ich erwarte nicht, dass meine Bilder allen gefallen. Die Hauptsache, mir gefallen sie. Aber ich freue mich sehr über ehrliche Rückmeldung, wie Bilder auf andere wirken, ob eine "Message" auch wirklich beim Betrachter ankommt.


    Einen Nachteil hat das ganze aber auch: wen die Trends nicht wirklich kümmern, der kann auch nie ein Bild über Stock-Agenturen verkaufen. Dazu müssen sie nämlich optisch auf Hochglanz gepusht sein, makellos, aalglatt und für eine hinreichend große Menge von Betrachtern "allgemein verträglich". Und sie müssen im aktuellen Trend liegen. Damit kann ich nicht dienen.


    Fazit: ich würde Deine Liste um folgenden Tipp erweitern:
    "Lass die Kamera mal ein Wochenende lang zu hause, und nimm dafür einen Notizblock mit. Schreib in Stichworten auf, was Du erlebst, was Dich wirklich berührt, und was genau es ist, was Dich daran interessiert. Dann - und erst dann! - überlege, wie Du das am besten in einem Bild ausdrücken könntest."


    Gruß Sven


    (Ich gucke immer ganz subjektiv durch's Objektiv ...)

    Eines musst Du wissen, wenn Du so eine Frage auf diesem Forum hier postest: Es gibt hier ganz klar abgrenzbare Fangruppen für Canon, Nikon, Pentax, Sony, etc. sowie für DSLR versus Spiegellose. Und jede "Was-soll-ich-nehmen"-Frage löst hier sofort den üblichen Krieg aus, mit teilweise sachlichen und teilweise weniger sachlichen Argumenten. :twisted:


    In einigen Punkten aber sind sich die meisten einig:


    a) Du musst für Dich entscheiden, ob Du eine (letztlich etwas schwerere) DSLR brauchst, oder ob es eine hochwertige EVIL oder sogar Kompakte nicht auch tut. (Billiger sind die allerdings auch nicht unbedingt! Bloß leichter und kompakter.)


    b) Wenn es denn DSLR sein soll, und Du hauptsächlich Natur foten willst, kannst Du unbesorgt zu irgendeinem Modell der namhaften Hersteller greifen. Eher nicht soviel für's Body ausgeben, und dafür gleich zu Anfang ein ordentliches Objektiv dazu kaufen (heißt: die meist unvermeidbare Kit-Linse gleich einmotten/verschenken und mit dem zugekauften Objektiv arbeiten). Den Unterschied zwischen Canon, Nikon, Pentax etc. wirst Du weder am Monitor sehen, noch in einem Fotobuch etc.: den sehen nämlich nur Pixelpeeper mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung. Aber den Unterschied zwischen einer Billig-Scherbe und einem ordentlichen Mittelklasse-Objektiv - glaub mir, den siehst Du.


    c) Ob nun 600D oder 650D, oder die Nikki, oder was anderes: die Pixel spielen die kleinste Rolle. Wichtiger sind tatsächlich Ausstattungsmerkmale, die Dir wichtig sind: brauchst Du ein schwenkbares Display? Willst Du auch filmen? Brauchst Du 5 Bilder / sek. und mehr? Soll die Kamera wetterfest sein? Und wieviel kg bist Du bereit mit Dir herumzuschleppen (Objektive nicht vergessen!)?



    Lass Dich nicht vom Marketing stressen! Die BESTE Cam gibt es nicht, aber ganz bestimmt ein paar Modelle, mit denen Du 'ne Menge Spaß an Deinem Hobby haben wirst.

    Zitat von "ghooosty"

    ...In Japan werden inzwischen mehr EVILS als DSLRs verkauft, fand ich erstaunlich... .


    Erstaunt mich wenig: Japaner und noch mehr die Koreaner sind nämlich extrem verspielt und verrückt nach dem neusten Gag. Funktion, Qualität, praktische Eignung etc. spielen dort eine weniger wichtige Rolle - es muss nur der allerneueste Trend sein. (Gibt natürlich solche und solche Menschen, aber im Trend stehe ich zu dieser Beobachtung: ich habe ein paar Jahre dort gewohnt und glaube es ein bisschen einschätzen zu können.) Das muss man übrigens nicht "von oben runter" betrachten, sondern in seinen Auswirkungen auf das product design und launching: Hersteller wie Samsung u.a. sind in ihren Heimatmärkten stark geworden, eben weil es möglich war/ist, jeder und jedem alle sechs Monate ein neues mobilephone zu verkaufen. Die betrachten uns Deutsche, die wir 2 Jahre und länger mit der gleichen Knipse durch die Gegend rennen, eher als ein "Markt- und Marketingproblem".
    Nur als Beweis für die Richtigkeit eines solchen Trends eignen sich diese Märkte nicht. Manche Trends laufen in Korea schon wieder aus, bevor sie überhaupt auf den europäischen Markt gebracht wurden.

    Zitat von "kleiner_Hobbit"


    Nur mal interessehalber ... was kann denn Helicon in diesem Zusammenhang mehr, was der JPG-Illuminator nicht kann?


    Also, um Missverständnisse zu vermeiden: die Entzerr-Funktion im Illuminator ist auch schon sehr gut. Was mir an Helicon besser gefällt ist die Möglichkeit, die verschiedenen Verzerrungen (Perspektive, Tonne/Kissen, Neigen, Drehen, Strecken, Kippen) miteinander zu kombinieren und so zu einer einigermaßen natürlich wirkenden Perspektive zu kommen. Geht im JPG-Illiminator in Grenzen auch, aber da fehlt z.B. das Strecken in beide Richtungen, und auch das Biegen. Außerdem sehe ich in Helicon die Wirkung der Entzerrung sofort, nicht erst nach dem Umrechnen. Und ich vielen Fällen ist auch die Funktion nützlich, dass Bild nicht zu beschneiden, sondern durch ein "Spiegelbild" zu erweitern. Funktioniert grade bei Himmel, Wasser, Gras etc. oft perfekt. Allerdings ist das alles Genörgel auf sehr hohem Niveau ...


    Das Thema "Entrauschen" hab' ich mir ehrlich gesagt noch gar nicht angesehen - ist bei DSLRs nur noch in Ausnahmefällen nötig. Hätte mich aber früher zu Panasonic Zeiten bestimmt interessiert. Bloß, das geht doch mit dem Illuminator auch ganz famos: Glätten - Tonwertübergänge - Tonwert festlegen und los geht's ...


    Gruß Sven

    Ist tatsächlich so, dass es für JPGs mittlerweile kaum noch was Besseres gibt :thumbup::thumbup::thumbup:
    Jedenfalls kann ich mit dem illuminator mittlerweile eher den gewünschten Bildeindruck einstellen als mit Lightroom und Konsorten.


    Ich weiß, dass es die Eier legende Woll-Milch-Sau nie geben wird, aber ich liste mal zur Info auf, warum ich momentan immer noch einen Workflow über mehrere Programme habe. Vielleicht hat ja einer von Euch eine Idee, wie ich mir den auch noch verkürzen kann (aber kommt mir bitte nicht mit LR4 !! :thumbdown::thumbdown: :(


    - Ganz am Anfang natürlich einen RAW Converter. Für's Grobe (Farbe, Weißabgleich, Bildstil, Kontrast, Gradation, Belichtung, Dynamik, leichtes Nachschärfen etc.) reicht mir da der DPP vollkommen aus. Dann weiter in JPG:


    - HELICON Filter für perspektivisches Entzerren der Sonderklasse - falls es mal sein muss.
    - Kopierstempel und noch mehr der "Reparaturpinsel" in FASTSTONE. Gibt's auch in anderen Programmen, ich weiß, aber der ist einfach, elegant und trotzdem sehr wirksam.
    - Und dann eben der JPG-ILLUMINATOR für die Feinarbeit: Aufhellung, selektive Kontraste, Schärfen mit Anti-Krümel-Korrektur etc. - einfach genial!
    - VIVEZA 2 als PSE-plug-in - hat leider keine selektive Schärfe-Funktion - die kostet ein Schweinegeld extra!
    - PSE mit ein paar freeware plugins, wenn ich Masken und Ebenen brauche oder mit Trickfiltern rumspielen will. (Ist bei mir eher selten der Fall). Übrigens war dafür das alte ULead PhotoImpact um Klassen besser als der ganze überteuerte Adobe-Ramsch. Aber das hatte leider mit der Übernahme durch Corel ein jähes Ende.


    Also, wenn der Illuminator die Entzerrung von Helicon und eine gute Bereichs-Reparatur hätte, und man das eine oder andere tool noch selektiv anwenden könnte, würde mir nichts mehr fehlen. :duck:
    Finde aber, dass Ihr Euch schon jetzt einen kleinen "Anerkennungsbeitrag" auch in finanzieller Hinsicht mehr als verdient habt. :winke:


    Gruß Sven

    Auch wenn mir die Alleswisser jetzt verbal die Augen auskratzen mögen - ich kapier immer noch nicht, wozu man so eine Spieglellose eigentlich braucht. Weder von Canon noch von anderen. Preislich - kein Vorteil, eher ein Nachteil. Der Sensor - ist in den meisten Fällen kleiner, was mich in Sachen Tiefenschärfe / Freistellung viel mehr stört als bei der reinen Bildqualität. Sucher - meist elektronisch: werden allmählich besser, die Dinger, aber mir geht nichts über den schnellen Guck durch's Fenster - insbesondere auch mal bei ausgeschalteter Kamera. Handhabung - muss schon bei einer Einsteiger-SLR schauen, wohin mit meinen Wurscht-Fingern, da hilft es mir nicht, wenn das Teil noch filigraner und leichter gebaut ist.


    Also, was bekomme ich unter'm Strich an Vorteilen? Ein etwas geringeres Gewicht. Hm ... Dafür nochmal 2-3 kEUR für 1-2 Gehäuse und 3 Objektive löhnen? Nö! Zum Skifahren oder auf Kletter-Touren etc. nehm ich lieber gleich 'ne wetterfeste Kompakte mit Universalzoom mit (gerne eine gute!), und ansonsten stört mich das Gewicht einer DSLR + Standardzoom in einem handlichen Täschchen nicht wirklich.


    Das Thema "Spiegellose" ist m.E. nicht viel mehr als eine sehr geschickte Marketing-Masche, mit der man Leuten, die eigentlich schon alles haben, frisches Geld aus der Tasche ziehen kann. Und die ganze Journaille plappert brav nach, was die Hersteller vorgekaut haben.


    Aber ich bin nicht stur: würde mir eine Spiegellose als Ergänzung vielleicht zulegen, WENN ich a) die vorhandenen Objektive dranschrauben kann (und zwar ohne Qualitätseinbußen), b) der Sensor mindestens in der Größenordnung APS-C liegt, c) die Geschwindigkeit in Abwesenheit beweglicher Teile so bei 10 B/sec liegt, d) der Autofocus fixer ist als bei einer Einsteiger SLR und e) die Ergonomie so ist, dass ich an der Kamera mehr als Daumen und Mittelfinger unterkriege. Dann kann ich mich zwar fragen, wozu ich überhaupt eine weitere Cam brauche - aber DIE Antwort ist einfach: weil ich ab und zu ein funkelnagelneues Spielzeug brauche ... :twisted:


    Glaube ich nicht, dass der Akku als solcher schlapp ist. Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, aber ich weiß aus anderen Branchen, dass es eine der großen Herausforderungen bei Li-Ionen-Akkus ist, die Entladung richtig anzuzeigen. Die erfolgt nämlich nicht linear, sondern in einer steil abfallenden Kurve: lange Zeit ist genug Saft da, und wenn er dann zur Neige geht, geht das sehr schnell. Man kann zwar Akkus mit unterschiedlicher Leistung und Standzeit bauen, aber die "Restlaufzeit" zu bestimmen, ist ein technisches Problem. Und das ist bei Canon oder Nikon nicht anders - auch da bedeutet schon die Anzeige "4 von 5" Ladesegmenten, dass ich besser mit dem Ersatz-Akku losziehe. Und auf DIE Lösung bist ja schon selbst gekommen :mrgreen:


    gruß subjektiv

    Sorry, sorry, sorry :oops::oops: - da ist man mal einen einzigen Tag nicht dran, und schon tobt hier der Bär.
    Akershus war und ist natürlich richtig. Danke, dass Ihr schon weiter gemacht habt.


    Next time werde ich nicht mehr offline gehen - oder ich miete mir jemanden in China, der meinen Avatar spielt (ist ja wohl bei anderen Spielen im Netz so üblich, mittlerweile).


    Gruß Sven

    Zitat von "tho98"

    Also ich glaube das wird nichts mehr ohne ein wenig Hilfe. Wie wär´s denn mit nem kleinen Hinweis?


    Nun gut, daran soll's nicht scheitern: Also, wie man sieht, entspricht der Baustil nicht grade der italienischen Renaissance. Eher so die andere Himmelsrichtung ... Die Stadt selbst ist ziemlich bekannt, allerdings nicht grade wegen dieser Burg. Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Festung hieß die Stadt übrigens noch völlig anders als heute.

    Zitat von "tho98"

    Na dann mach mal weiter.


    Bin mir immer nicht ganz sicher, wie tot oder lebendig dieser Fred hier überhaupt noch ist. Von mir aus müssen wir ihn nicht mit Gewalt am Leben erhalten. Aber für den Fall, dass noch ein paar von Euch Spaß an der Sache haben, lad ich mal was hoch. Beim letzten mal wurde ich nachdrücklich darauf hingewiesen, dass Burgen, Schlösser und Kirchen gefragt sind - ergo: hier eine Burg: