Beiträge von Subjektiv

    Ist das schon low-key, oder muss ich noch üben?

    Bin kein Influencer in dieser Sache, aber ich meine, das geht schon durch als Low Key. Und es ist eben nicht nur einfach ein unterbelichtetes Foto, sondern der Key ist als Ausdrucksmittel sehr schön eingesetzt. Das dunkle Rot macht die Rose etwas geheimnisvoll, und die Gestaltung mit den Tropfen, den nur angedeuteten Blättern, die Komposition in sich - also MIR gefällt das alles sehr gut.

    So, dann wollen wir mal. Vielen Dank ersteinmal allen, die mitgemacht haben. Mir ist klar, dass das Thema nicht so ganz eindeutig formuliert war und viel Raum für subjektives Empfinden gibt. Umso schöner, dass es ein paar von Euch doch sportlich angegangen sind.


    Es ging ja nicht einfach nur um Fotos vom Spätsommer oder frühen Herbst, sondern eben um diese leise Melancholie, dass der Sommer vorbei ist. Jochen : Ja, genau dieses Gedicht drückt das Gefühl sehr gut aus. Nur - wie setzt man das fotografisch in Szene? Ein blühender Zweig ... hm. Nokinok 's auslaufender Swimming pool ist als Symbol da schon stärker, bleibt aber ein wenig "technisch" nach meinem Geschmack. Ein Foto von der spätsommerlichen Szene MIT einem leeren Swimmingpool darin wäre vielleicht noch stärker gewesen? Es braucht nach meinem Empfinden einfach Symbole, die zeigen, dass es "vorbei" ist. Interessant finde ich den Ansatz von blaues braunrotgrau: es ist zwar sehr subjektiv und schwer vermittelbar, dass mit einem Festival oder wiederkehrenden Fest genau dieses Gefühl verbunden ist, aber ... ja, warum nicht? Dunkelheit, warme Kleidung zeigen die Richtung an, der Rest ist persönliche Assoziation. Reine Natur- und Landschaftaufnahmen zeigen für mein Empfinden einfach nur, dass es Spätsommer ist (und das ist schon schwierig), das "Vorbei" kommt nicht recht durch.

    Am nächsten kommt für mich deshalb das Foto von romerike berge: die leeren Tische außen, das Wetter offenkundig nicht mehr sommerlich, es bleibt nur die Erinnerung an warme Sommerabende bei einem kühlen Bier oder Glas Wein, jetzt sind die Tische erst einmal verwaist. Deshalb, Romerike, mach Du bitte weiter (auch wenn ich mich meine zu erinnern, das Foto schon mal gesehen zu haben, aber egal - mir rutscht mit den Jahren des Mitmachens hier auch die eine oder andere Dublette mit rein).


    Abschließend noch ein Bild, das ich genau mit diesen Empfindungen aufgenommen habe - aber natürlich bleibt auch das eine persönliche Sicht, das Foto könnte ja genauso gut an einem Regentag mitten im Juli aufgenommen worden sein.

    Kojote: Meine alte Deutsch-Lehrerin hätte ihre helle Freude an Dir: wir mussten in irgendwelchen 08-15 Gedichten auch immer irgendwas an Bedeutung finden, was dem Dichter vermutlich völlig wumpe war. Also, was Du alles siehst in den Fotos ... unglaublich. Aber klasse Fotos waren dabei, da sind wir uns völlig einig.


    Kennt Ihr diese eigenartige Stimmung, wenn der Sommer irgendwie vorbei ist, der Herbst aber noch nicht angefangen hat? Die ersten kühleren Abende, vielleicht noch ein Feuer in der Schale, die Standkörbe noch da, aber verwaist. Ernten sind eingefahren, man bereitet sich vor auf die kältere Jahreshälfte. Die Utensilien des Sommers noch im Zugriff, aber nicht mehr benötigt, demnächst wieder im Keller oder Schuppen. Ich nenne es "Summer is over", oder von mir aus klassisch-poetisch "Der Sommer war sehr groß". Aber nun ist er vorbei, und etwas Wehmut schwingt mit.


    Ich wünsche mir Fotos, die dieses Gefühl ausdrücken, und hoffe, Ihr performed - wie bisher immer.


    Ich kann übrigens erst SO Abend auflösen, aber das Thema ist ja auch ein bisschen anspruchsvoll. Da könnt Ihr in Ruhe die Archive sichten, oder vielleicht sogar eine kleine, spontane Auftragsarbeit speziell für diesen Themenwunsch ... ? Die Zeit wäre günstig ...

    Es kam dann deutlich schlimmer

    Tolles Bild - dafür lässt man sich doch gerne nassregnen :mrgreen: . Vorne Sonne, hinten finster - funktioniert doch fast immer. :daumenhoch: Wo ist das?

    von denen ich mir schon mehrfach was ins Wohnzimmer hängen wollte, meine Frau aber nicht mitmachte

    Da kann ich sie aber verstehen - sind ja doch ganz schöne Schmachtschinken, die Gemälde. :twisted: :duck:

    Wie immer schöne Aufnahmen :daumenhoch: , und wie immer unvorstellbar für mich, zwei Stunden oder länger zu warten, ob sich überhaupt noch was tut. :kaffee:


    Aber einen kleinen Schluck Wasser gieße ich doch in den Wein: manche der Bilder wirken auf mich sehr grenzwertig geschärft, fast einen Tick zu viel. Wenn an den Kanten regelrechte dunkle Linien entstehen, wirkt das auf mich nicht mehr natürlich, sondern so ein bisschen wie aufgeklebt oder ausgestanzt.


    Ist aber immer noch Gemecker auf hohem Niveau - die Fotos sind auch mit einem kleinen Manko ein Genuss.

    Bin immer noch nicht sicher, ob ich das Thema wirklich treffe. Doch ich sehe in diesem halb (inzwischen leider gänzlich) verfallenen, einfachen Dorf-Bauernhaus eine Art von Schönheit, die ich bei vielen Schlössern oder auch modernen Bauwerken vermisse - ohne sagen zu können, worin genau diese Schönheit eigentlich besteht. :/

    Verschiedene Exemplare der BR99 - ähnlich, aber im Detail doch unterschiedlich. War wohl eine der wichtigen Dampf-Baureihen speziell für den Schmalspur-Verkehr.



    Fertig für die nächste Tour ...


    beim Wasserfassen auf der Strecke


    ... und am Ziel oben auf dem Brocken


    Alles aus derselben Manufaktur:

    Das ist ja nun ein Foto-Forum, kein Diskussionsforum. Aber wenn Fotos eine Diskussion oder ein Nachdenken anregen, freue ich mich - dann ist offenbar gelungen, ein paar wesentliche Inhalte und Eindrücke im Bild auszudrücken.


    Kurz zur Diskussion:

    Wir haben uns eine Führung gegönnt und dabei folgendes erfahren: Es gibt im Harz auch noch "klassische" Forstflächen, und man versucht, den Borkenkäfer von dort irgendwie fernzuhalten, mit hunderte Meter breiten Schneisen und wohl auch mit Chemie. Doch die riesigen befallenen Flächen überlässt man seit ein paar Jahren einem natürlichen Prozess. Dabei wird schon auch eingegriffen: so muss der junge Wald durch sehr konsequente Bejagung geschützt werden - ein Rotwild-Paradies ist das nicht. Man experimentiert auch mit neuen Baumarten, aber auf Pestizide und Insektizite wird verzichtet. Was wohl angesichts der riesigen Flächen auch kaum anders machbar ist, zumal Teile der betoffenen Flächen nach wie vor Wassereinzugsgebiete sind. Und Millionen Tonnen von Insektiziden würden ja nicht nur den Borkenkäfter töten, sondern alles andere Leben gleich mit. Trotzdem tobt in der lokalen Politik nach wie vor ein Krieg zwischen den "Verfluchten Ökos" und den "Gierigen Plantagen-Besitzern", die ihr lukratives Geschäftsmodell wiederhaben wollen. Tja ... An einigen Stellen sieht man erste Erholungstendenzen, sogar ein junger Fichtenwald wächst in einer ganz bestimmten, eng begrenzten Höhenlage (wo es dem Borki im Winter schlicht zu ungemütlich wird). Und alles wird Zeit brauchen, sehr viel Zeit, in der sich die Natur von der jahrhundertelangen Ausbeutung erholen kann. Ob man diese Geduld aufbringen wird, who knows ...

    Schilder, Hinweise und Durchsagen gibt es übrigens, wo immer man geht und steht, daran besteht kein Mangel. Klingt aber manchmal schon wie das berühmte Pfeifen im Walde, so nach dem Motto: alles wird wieder gut. Hoffen wir's, denn der Klimawandel wird sich ja wohl nicht von selbst erledigen, und ohne Wasser gibt es keinen neuen Wald - egal ob Nadel- oder Mischwald.

    Einen richtigen Wald werde ich dort nicht mehr erleben, aber wenn ich kann, werde ich schon nochmal hinfahren und mir ansehen, wie sich die Szene verändert. Und natürlich fotografieren, damit die Enkel Fotos zum Vergleichen haben ... ;)

    Harz, Sommer 2023. Sieht schlimm aus und ist bedrückend, wenn man durchfährt oder wandert. Andererseits, was dort kaputt gegangen ist, war kein Wald, sondern eine auf maximalen Gewinn getrimmte Monokultur, eine brutale Holz-Plantage. Nun tobt der Grabenkampf zwischen der Partei, die empfiehlt, die Natur sich selbst zu überlassen und zu sehen, welche Art von Wald sich bildet (vermutlich eher Mischwälder oder regional begrenzte Schwerpunkte) und den Waldbesitzern, die den Borkenkäfer auf hunderten von Quadratkilometern mit Pestiziden bekämpfen wollen, um anschließend wieder schnell wachsende Nadelbäume aufzuforsten und schnell wieder Geld mit dem Holz zu verdienen.

    Eines ist klar: eine natürliche Wiederbesiedlung braucht a) über viele, viele Jahre ausreichend Niederschläge und b) 50-100 Jahre Zeit. Zeit, in der wenig Geld mit dem Holzeinschlag zu verdienen ist.
    So oder so: den Harz als dicht bewaldetes Gebiet wird von uns vermutlich keiner mehr erleben - das ist ein Mehr-Generationen-Projekt.

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    Tja, das sind doch mal Lichtverhältnisse dort oben, nicht wahr? Da kannst Du in einer Stunde 20 Bilder vom gleichen Motiv machen, und jedes hat eine andere Wirkung.

    Sehr schöner Blick von da oben. Warst Du dann - nur aus Spaß - auch noch auf den Hasenohren, bzw. hast den Sprung von einem zum anderen gewagt?

    Gefällt mir sehr gut. Schöne Doku hinter den Kulissen, wo man sonst ja kaum mal einen Einblick hat. Und auch die Bildqualität ist doch absolut o.k. - wobei bei solchen Motiven auch ein wenig Bildrauschen kein Beinbruch wäre.