ICH verzichte auch auf RAW
Jahrelang habe ich mir von anderen einreden lassen, dass das RAW-Format ein absolutes Muss ist.
Ja, sowas passiert, wenn man sich in Fotoforen rumtreibt
Ich lese ja auch viel in Foren und ich gehe auch zweimal monatlich zu Fotostammtischen ... und diese These ist eben weit verbreitet.
Jedem Anfänger wird erstmal erzählt, man würde nur "richtig" fotografieren, wenn man mit RAW aufnimmt.
Beim Jpg sich sich bei mir leider eines im Kopf eingebrannt: Jpg = unbearbeitbar.
Und auch solche Ammenmärchen halten sich ja wehement in den Foren ...
Wenn ich mich auf den Stammtischen mit Leuten unterhalte und denen erzähle, dass ich "nur" JPG fotografiere, dann gucken die meisten Anfänger ganz erstaunt an und die vermeintlichen "Könner" haben oftmals ein mitleidiges Lächeln parat ...
Als JPG-Fotograf(in) braucht man in solchen Fotokreisen schon ein gewisses Maß an Selbstvertrauen und geistiger Stärke um sich offen zu bekennen.
Noch schlimmer: die meisten der RAW-Verfechter wollen mich immer und immer wieder davon überzeugen, dass ich auch RAW verwenden soll
Ja, ich weiß, dass man mit RAW-Files in bestimmten Situationen bessere Ergebnisse erzielen kann.
Und für einige Leute, die jedes Ihrer Fotos gezielt und kunstvoll bearbeiten wollen ist RAW ganz sicher eine gute Wahl.
Ich denke jedoch auch, dass RAW nicht das Allheilmittel für gute Fotos ist, denn ich bin da ganz bei ghooosty:
Man kann sich die RAWs sehr schnell verschlimmbessern, ohne jemals das Niveau des JPGs zu erlangen.
Vielleicht bin ich als Panasonic und Olympus-Fotografin auch mit besonders guten JPG verwöhnt, aber ich fotografiere ausschließlich in JPG.
Wenn ich auf Reisen an ganz besonderen Orten bin und dort schwierige Lichtverhältnisse sind, dann schalte ich ggf. auch mal RAW dazu, aber das passiert wirklich nur sehr selten.
Für die Bearbeitung der JPG (ja, das geht wirklich! ) verwende ich den JPG-Illuminator und Photoshop Elements.
Das hört sich jetzt vielleicht etwas angeberisch an, aber ich denke meine Fotos sprechen für sich ...
Von mir aus soll es jeder genau so machen, wie er/sie möchte. Was mich bei der Thematik stört ist der ewige Eifer einiger Leute, die meinen andere Leute missionieren zu müssen. Ich denke es ist total unwichtig mit welcher Kamera oder mit welchem Format ein Foto entstanden ist. Wichtig ist das Ergebnis.
Insgesamt sehe ich leider in Foto-Foren die Tendenz, dass Pixelpeeping bei 100% und mehr betrieben wird und man sich auf Dinge wie "Rauschen" "Bittiefe" und "Pixelzahlen" konzentriert, während die eigentlich wichtigen Dinge wie Bildgestaltung und Motivwahl vernachlässigt werden.