Bahnhof Vohwinkel

Ich tue mich ehrlich gesagt schwer mit den beiden Bildern, aber da Du sie nun in der Bildkritik eingestellt hast, finde ich es nur fair, wenn Du Rückmeldung bekommst, wie die Fotos auf mich wirken.

Einerseits strahlen sie schon so eine Atmosphäre des Vergänglichen aus, ein fahler Abglanz von Technik und Architektur, die erkennbar in die Jahre gekommen ist und nun langsam vergammelt. (Ähnlich wie die Bilder vom Auto-Friedhof, die Du hier gelegentlich zeigtst.) Unter dieser Brille haben die Bilder für mich auch erheblichen dokumentarischen Wert - es sind Ansichten, die so nicht oft fotografiert werden dürften, und eines Tages wird man vielleicht froh sein, dass jemand auch diese Fotos gemacht hat. Diese Bauwerke sind nun einmal Teil unserer Lebenswirklichkeit, seit vielen Jahrzehnten.

Womit ich weniger warm werde, ist die Komposition und Wahl von Standpunkt und Bildausschnitt. Da geht mir zu viel durcheinander, zu viele Strukturen überlagern sich. Eine gute Idee finde ich die Person im ersten Bild, da hat das Auge einen Ankerpunkt. Dafür ist die rechte Seite umso unruhiger.

Es könnte sich vielleicht lohnen, bei weiteren Besuchen vor Ort etwas mehr auf Details einzugehen, und weniger Ablenkung im Bild zuzulassen. Oder durch andere Standpunkte und Brennweiten die gegebene Unordnung eben doch fotografisch mehr zu ordnen. Auf jeden Fall aber machen die beiden Bilder neugierig auf eine Location, an der ich zumindest vielleicht achtlos vorbei gegangen wäre.